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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2021

Ein gelungenes Debüt, fesselnd und unvorhersehbar

Ausweglos
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Der Ringfingermörder hat nach Jahren erneut brutal zugeschlagen. Kommissar Elias Blom setzt alles daran, um wieder Teil des Ermittlungsteam zu werden. Bei dieser Tat gibt es zum ersten Mal einen Zeugen, ...


Der Ringfingermörder hat nach Jahren erneut brutal zugeschlagen. Kommissar Elias Blom setzt alles daran, um wieder Teil des Ermittlungsteam zu werden. Bei dieser Tat gibt es zum ersten Mal einen Zeugen, Noah, ein Nachbar des Opfers. Doch kann Elias Blom der Aussage des Nachbarn vertrauen?

„Ausweglos“ ist das Thriller Debüt von Henri Faber und ich bin davon mehr als begeistert. Der Autor holt den Leser von der ersten Seite ab, Spannung pur mit einem tollen Schreibstil, kurzen Sätzen und Kapiteln. Das Buch besticht durch unterschiedliche Erzählperspektiven zwischen den Protagonisten Elias, Noah und seiner Frau Linda. Richtig gut hat der Autor deren Gedankengänge vermittelt, z.B. wie Blom sich selbstkritisch hinterfragt, mit seinem fehlenden Fingerspitzengefühl und mangelnden Einfühlungsvermögen, dann Noahs Verzweiflung die Bilder des Opfers los zu werden und seine Frau Linda mit ihrem verbissenen Kinderwunsch. Die dramatischen Ereignisse und die Verzweiflung, die Bilder und Geschehnisse zu verarbeiten, macht die Protagonisten authentisch. Zusätzlich erhält der Leser auch Einblicke in die interessanten Gedanken des Täters.

Auch wenn die Spannung zwischenzeitlich minimal abnimmt, hat mich diese gut konstruierte Geschichte begeistert. Ununterbrochen habe ich mitgerätselt und mich genau wie Elias Blom gefragt, was ist Wahrheit, was ist Lüge?

Thriller Fans sollten sich dieses geniale Debüt nicht entgehen lassen. „Ausweglos“ ist ein packender und ganz anderer Thriller als erwartet. Ich freue mich schon auf weitere Bücher des Autors.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Schonungslose Offenlegung von gezielten Manipulationen

Ohne Rücksicht auf Verluste
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Die beiden Journalisten Mats Schönauer und Moritz Tschermak vergleichen in ihrem Buch „Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet“ u.a. die Schlagzeilen und Berichte ...

Die beiden Journalisten Mats Schönauer und Moritz Tschermak vergleichen in ihrem Buch „Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet“ u.a. die Schlagzeilen und Berichte der BILD-Medien mit den jeweiligen Fakten. Anhand von unzähligen Beispielen und Belegen stellen sie dar, wie das mächtigste Medium des Landes Einfluss auf die Politik und die Gesellschaft nimmt.

In ihren detaillierten Analysen lassen Sie Betroffene, Opfer und Insider zu Wort kommen. Dadurch wird deutlich, dass die für die Redaktion richtigen Botschaften durch unterschiedliche Einflussnahmen gestaltet und gezielt für Schlagzeilen eingesetzt werden. Gerne dürfen diese Schlagzeilen dann auch ein gewisses Aufregerpotenzial enthalten. So z.B. durch das Weglassen von Fakten und Hintergründen. Auch werden gerne aus dem Zusammenhang gerissene Statements präsentiert. Ein Opfer in diesem Zusammenhang ist der damalige Moderator der Kindersendung „Löwenzahn“ geworden. Gemäß damaliger Schlagzeile soll er Kinder nicht leiden können. Trotz eines Dementis von ihm und dem ZDF wurde die Geschichte verbreitet und brachte ihm bis zu seinem Tod den Ruf eines Kinderhassers ein. Offensichtlich sind für die Redaktion Schlagzeilen wichtiger als die betroffenen Personen.

Es ist auch befremdlich, dass die Schlagzeilenmacher stolz darauf sind, häufiger als jede andere Redaktion gegen journalistische Grundsätze zu verstoßen. Mit erfundenen Geschichten, Halbwahrheiten und Kommentaren wird gezielt Stimmung gegen Minderheiten gemacht. Aus Versehen oder aufgrund einer unzureichenden Recherche werden dann Unbeteiligte zu Mördern oder Opfern abgestempelt. Eine angemessene Korrektur der Falschmeldungen sind eher selten zu finden, da es sich aus Sicht der Redaktion um keine Lügen handelt, sondern nur um schlechte Formulierungen.

Nach Günter Wallraffs Bericht aus dem Innern der BILD-Zeitung zeigen rund 40 Jahre später die umfangreichen und akribischen Recherchen von Mats Schönhauer und Moritz Tschermak, dass sich tatsächlich nicht viel verändert hat. Dies wird auch das Nachwort von Kevin Kühnert, in dem er seine eigenen Erfahrungen als Politiker mit der Boulevardzeitung schildert, deutlich. Er hat dazu eine klare Meinung: „Das Problem ist vielmehr, dass einige bei Bild dem Größenwahn verfallen sind, Schicksal spielen zu können. Und dass sie zu oft damit durchkommen, weil wir sie gewähren lassen.“ (S. 293).

Ein lesenswerter, spannender und zugleich nachdenklich stimmender Faktencheck in Buchform.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Ein überaus gelungenes Debüt, fesselnd erzählt

Das Haus der Libellen
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Die alte Villa der Familie Gutenberg hat immer noch ihren Reiz. Früher verbrachte Sophie jede freie Minute mit den Geschwistern Noah und Emilia dort bei der Nachbarsfamilie. Noah war Sophies große Liebe ...

Die alte Villa der Familie Gutenberg hat immer noch ihren Reiz. Früher verbrachte Sophie jede freie Minute mit den Geschwistern Noah und Emilia dort bei der Nachbarsfamilie. Noah war Sophies große Liebe doch plötzlich verschwand er ohne ein Wort aus ihrem Leben. Nach fünf Jahren bekommt sie von Emilia einen Brief, einen Hilferuf, denn Noah ist erneut verschwunden. Da Sophie mit der Vergangenheit noch immer nicht abgeschlossen hat, hofft sie mit ihrer Rückkehr in die Villa, Antworten zu finden, warum Noah damals verschwand.
Das wunderschöne Cover ist mir gleich ins Auge gesprungen und der Titel „Das Haus der Libellen“ hat mich sofort neugierig gemacht. Mich hat das Debüt der Autorin Emma Behrens nicht enttäuscht, denn die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Erzählt wird der Roman aus der Sicht von Sophie und der Leser erhält dadurch Einblicke in ihre Gefühlswelt. Zusätzlich wechselt die Autorin immer wieder in die Vergangenheit und bringt dem Leser näher, was Sophie, Noah und auch Emilia damals zusammen erlebt haben.
Ich hatte mich noch nie näher mit Libellen beschäftigt. Deshalb hat mir die Idee der Autorin, dem Leser durch die Überschriften der Kapitel einiges Wissen über dieses Insekt zu erlangen, richtig gut gefallen.
Zusätzlich mochte ich den locker, leichten Schreibstil. Darüber hinaus ist die verschiedene Charakterisierung der Protagonisten sehr gelungen. Sophie ist sympathisch, dennoch konnte ich ihre Schwärmerei für Noah nicht nachvollziehen. Emilia hingegen ist eine Person, mit der ich nicht wirklich warm geworden bin, sie ist exzentrisch und launisch. Ihre große Leidenschaft gilt den Libellen.
Emma Behrens schafft es das Interesse der Leser zu wecken, welches stellenweise durch kleinere Cliffhänger am Ende der Kapitel hervorgerufen wird und gleichzeitig durch das Rätsel um Noah. Auch wenn der Roman in der Mitte gefühlt etwas ruhiger wirkt, empfand ich ihn zu keiner Zeit langatmig.

„Das Haus der Libellen“ ist ein überaus gelungener, emotionaler Roman, den ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein fesselnder und emotionaler Roman, ein Highlight

Ein ganzes Leben lang
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Emma und Leo sind ein Traumpaar. Sie sind glücklich verheiratet und haben eine kleine Tochter, Ruby. Das Familienglück scheint perfekt, doch Emma leidet an einer schweren Krankheit, bei der man mit dem ...

Emma und Leo sind ein Traumpaar. Sie sind glücklich verheiratet und haben eine kleine Tochter, Ruby. Das Familienglück scheint perfekt, doch Emma leidet an einer schweren Krankheit, bei der man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Da Leo für eine Tageszeitung Nachrufe schreibt, bekommt er den Auftrag von seinem Chef, vorsichtshalber einen Nachruf für Emma zu verfassen. Bei seiner Recherche findet er in Emmas Vergangenheit schockierende Wahrheiten. Völlig verzweifelt wird ihm bewusst, dass Emma ihm eine Menge Lügen über sich erzählt hat. Kennt er seine Frau wirklich?
Die Autorin Rosie Walsh hat mich von Anfang an mit ihrem lockeren und fesselnden Schreibstil in den Bann gezogen. Das Buch ist in drei große Abschnitte aufgeteilt, in denen Emma und Leo im Wechsel in der Ich-Perspektive diese Geschichte erzählen. Ich muss gestehen, ich hatte keinen so fesselnden und dramatischen Roman erwartet, deshalb wurde ich sehr positiv überrascht. Gut konstruierte lässt die Autorin den Leser lange Zeit im Ungewissen. Durch Leos Recherche kommen dann immer mehr Details ans Tageslicht. Ich habe ständig mitgerätselt, um welche Geheimnisse es geht und warum Emma ihre wunderbare Ehe aufgrund dieser Lügen aufs Spiel setzt, denn trotz allem ist sie eine sympathische Protagonistin. Besonders mit Leo hatte ich sehr viel Mitleid. Seine Verzweiflung ist zu spüren, als er immer mehr Wahrheiten über Emma erfährt. Aber auch Emmas Angst, dass Leo die Wahrheit herausbekommt, bringt die Autorin dem Leser emotional näher.
Zusätzlich erhöhen unerwartete Wendungen die Spannung, deshalb konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Zudem fehlt es dem Roman auch nicht an Emotionen, denn die Geschichte geht unter die Haut und hat mich sehr berührt.
„Ein ganzes Leben lang“ ist für mich ein Highlight, denn der Roman bietet eine spannende, dramatische aber auch sehr emotionale Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Ein humorvoller und emotionaler Liebesroman, ein Rockstar zum Verlieben

Wenn in mir die Glut entflammt
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Sloan hat den Tod ihres Verlobten Brandon von vor zwei Jahren immer noch nicht verarbeitet. Zurückgezogen lebt sie in dem renovierungsbedürftigen alten Haus, dass sie damals zusammen gekauft haben. Auf ...

Sloan hat den Tod ihres Verlobten Brandon von vor zwei Jahren immer noch nicht verarbeitet. Zurückgezogen lebt sie in dem renovierungsbedürftigen alten Haus, dass sie damals zusammen gekauft haben. Auf dem Weg zum Grab springt plötzlich ein Hund durch das kaputte Sonnendach ihres Autos. Der Besitzer ist nicht auffindbar, deshalb nimmt sie den süßen Kerl mit nach Hause. Trotz mehrfacher Nachrichten auf der Mailbox des Besitzers, bekommt Sloan wochenlang keine Antwort. Jason wusste nicht einmal, dass sein Hund Tucker alleine unterwegs war, denn auf seiner Tournee in Australien hatte er keinen Handyempfang. Zwischen Sloan und Jason kommt es von Textnachrichten bald zu langen Telefonaten, bis sie sich gegenüberstehen und das Zusammentreffen gleich starke Emotionen hervorruft.
Nach der witzigen und sehr romantischen Geschichte von Sloans Freundin Kristen habe ich sehnsüchtig auf Sloans Roman gewartet und ich wurde nicht enttäuscht. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrem Buch begeistern. Ich liebe diesen humorvollen Schreibstil, bei dem es auch an Romantik nicht fehlt. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht Sloan und Jason in dieser Geschichte zu begleiten. Beide haben einen ausgesprochenen tollen Humor, den man gleich bei den Textnachrichten und Telefonaten zu spüren bekommt.
Der Roman ist in der Ich-Perspektive im Wechsel von Sloan und Jason geschrieben, wodurch der Leser in die Gefühlswelt der beiden wunderbare Einblicke erhält. Die Geschichte ist nicht ausschließlich humorvoll sondern auch emotional und gespickt mit dramatischen Ereignissen.
Jason ist ein Protagonist, der sofort das Herz des Lesers erobert. Ein liebenswerter Rockstar, der noch immer bodenständig ist und sich verständnisvoll und hilfsbereit zeigt. Jasons liebstes Hobby ist es Sloan aus dem Konzept zu bringen.
Sloans Freundin Kristen gibt sich schlagfertig und hat wieder gewöhnungsbedingte Äußerungen auf Lager. Die Freundschaft der beiden Frauen ist intensiv und bewundernswert. Kristen ist auch in schweren Zeiten immer für ihre beste Freundin da.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, wobei mir der humorvollere Teil zu Beginn besser gefallen hat als die dramatischen Szenen. Trotzdem ist es ein rundum wunderbare Liebesroman mit starken Gefühlen, den ich in einem Zug durchgelesen habe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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