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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2022

Eine interessante und abgedrehte Story mit hohem Unterhaltungswert

Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt
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Jonas Jonasson erzählt in seinem Buch „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ die Geschichte von Johann Löwenhult, von Hause aus wenig begabt und gleichzeitig Kochgenie. Beim Rangieren ...

Jonas Jonasson erzählt in seinem Buch „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ die Geschichte von Johann Löwenhult, von Hause aus wenig begabt und gleichzeitig Kochgenie. Beim Rangieren mit seinem neuen Wohnmobil und dem fast unvermeidbaren Zusammenstoß mit einem Wohnwagen, lernt er dessen Besitzerin Petra kennen. Die Hobby-Astrophysikerin hat den anstehenden Weltuntergang exakt berechnet und wollte sich vor diesem Hintergrund eigentlich nur in Ruhe aufhängen. Doch nachdem sie auch noch den abenteuerlustigen und 75-jährigen Instagram-Star Agnes aufgegabelt haben, starten sie gemeinsam eine verrückte und ereignisreiche Wohnmobil-Tour nach Italien. Die drei Außenseiter haben sich vorgenommen, die Welt vor dem angeblich anstehenden Untergang noch etwas gerechter zu gestalten und das bisher erlittene Leid aufzuarbeiten.

Die Handlung mit all ihren Verwicklungen wurde wiederum sehr lebhaft und meisterlich mit viel Wortwitz und Leichtigkeit in Szene gesetzt. Die skurrilen Charaktere der drei freundschaftlich miteinander verbundenen Außenseiter werden ausführlich und authentisch beschrieben. An vielen Stellen musste ich herzlich lachen und überlegen, was jetzt noch alles passieren könnte. Und tatsächlich bietet die turbulente Geschichte auf den fast 450 Seiten noch eine ordentliche Portion Unvorhergesehenes. Die Story beschränkt sich nicht nur auf Schweden und Europa, sondern umfasst auch die weite Weltpolitik. Trotz der vorhandenen Situationskomik und amüsanten Dialoge, kommen auch die gesellschaftskritischen Passagen nicht zu kurz. Ich kann dem Autor nur zu seiner lebhaften Fantasie beglückwünschen und hoffe, dass er noch weitere Bücher in dieser Art vorstellen wird.

Insgesamt stellt dieser Roman eine gelungene Mischung aus aberwitzigen Situationen, einem unterhaltsamen Road-Trip und charmanten Protagonisten dar. Wer in durchaus anstrengen Zeiten einmal loslassen und sich unterhalten lassen möchte, sollte sich für dieses Buch Zeit nehmen.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Eine gut zu lesende Geschichte, die nicht an die Spannung eines richtig packenden Thrillers herankommt

Das College
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Es ist zehn Jahre her als Hannah ihre Freundin April ermordet im College findet. Aufgrund ihrer Aussage wurde ein Mann verurteilt. Doch heute gibt es Gerüchte, dass es sich um einen Justizirrtum handelt. ...

Es ist zehn Jahre her als Hannah ihre Freundin April ermordet im College findet. Aufgrund ihrer Aussage wurde ein Mann verurteilt. Doch heute gibt es Gerüchte, dass es sich um einen Justizirrtum handelt. Hannahs Schuldgefühle sorgen dafür, dass sie versucht herausfinden, wer ihre Freundin damals wirklich ermordet hat.
Das Cover sowie der Klappentext haben mich sofort angesprochen. Ich habe eine packende und spannende Story erwartet, doch leider wurden meine Vorstellungen nicht erfüllt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Hannah. Die Kapitel werden in „Davor“ und „Danach“ unterteilt. Dies bezog sich auf die Zeit vor dem Mord und zehn Jahre danach. An die kurz hintereinander folgenden Zeitsprünge musste ich mich erst gewöhnen. In der Vergangenheit geht es um die Clique und ihre Freundschaften, eine gut zu lesende College Geschichte aber ohne jegliche Spannung. Bei der Gegenwart liegt der Fokus bei Hannah, die es nicht schafft mit der Vergangenheit abzuschließen. Schmerzhafte Erinnerungen, quälende Schuldgefühle sowie Hannahs Nachforschungen bestimmen die Handlung.
Die Frage, was damals geschah und wer April ermordet hat, konnte mich zum weiterlesen animieren. Dabei habe ich auch einige Vermutungen aufgestellt. Aber vom Gesamtpaket bin ich leider enttäuscht. Für mich hat dieses Buch die Bezeichnung Thriller nicht verdient. Jedoch spiegelt die Geschichte eine düstere Atmosphäre wieder. Zum Ende gibt es dann doch noch ein paar spannende Elemente, die mich dennoch nicht vollkommen begeistern konnten.
„Das College – In der Nacht kommt der Tod“ hat mich leider enttäuscht, da ich die Spannung, die ich bei einem Thriller erwarte, vergeblich gesucht habe.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Ein abwechslungsreicher Roman herzergreifend, voller Emotionen

Die Lavendeljahre
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Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat noch einen Wunsch, an den Ort zurück zu kehren, an dem sie ihre große Liebe verloren hat. Sie begibt sich auf die Reise von Frankfurt nach Frankreich. Als Reisebegleiter ...

Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat noch einen Wunsch, an den Ort zurück zu kehren, an dem sie ihre große Liebe verloren hat. Sie begibt sich auf die Reise von Frankfurt nach Frankreich. Als Reisebegleiter stellt sie den Ex- Sträfling Ben ein. Ihre Tochter Carole zweifelt deshalb an ihrem Verstand. Obwohl das Mutter Tochter Verhältnis nie das beste war, hat Carole Angst um ihre Mutter und begleitet ganz spontan beide nach Frankreich. Dabei ahnt Carol noch nicht, dass diese Reise in Isabelles Vergangenheit, ihrer aller Leben verändern wird.
Sonja Roos hat mit „Die Lavendeljahre“ einen bewegenden und fesselnden Roman geschrieben. Beide Zeiten, ob die aufwühlende, herzergreifende Geschichte der Vergangenheit oder die Reise von Isabelle, Carol und Ben nach Frankreich, haben mich gleichermaßen begeistert. Besonders gefallen hat mir der Schlagabtausch zwischen Ben und Carol, der mich des Öfteren auch zum Schmunzeln gebracht hat. Die Autorin versteht es Emotionen näher zu bringen. Zum einen durch die dramatische Liebesgeschichte der Vergangenheit, die unter die Haut geht und zum anderen durch die schwere Erkrankung von Isabelle und das anstrengende Verhältnis von Mutter und Tochter.
Der Roman hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Geschichte, die auch Überraschungen parat hat, für mich auf jeden Fall ein Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Ein bewegende Roman mit besonderen Charakteren

Café Leben
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Die 32 – jährige Henrietta hat einen neuen Job im Café der Rosendale-Krebsambulanz, in dem sie sich mit den schwerkranken Menschen trifft, um deren Lebensgeschichte als Buch zu verfassen. „Denn jeder Mensch ...

Die 32 – jährige Henrietta hat einen neuen Job im Café der Rosendale-Krebsambulanz, in dem sie sich mit den schwerkranken Menschen trifft, um deren Lebensgeschichte als Buch zu verfassen. „Denn jeder Mensch hat eine Geschichte – und diese Lebensgeschichte sollte erzählt werden.“ (Seite 14)
Aufgrund Henriettas kühler Art und fehlender Sentimentalität glaubt sie, dass dies der perfekte Job für sie ist. Die 66 – jährige schwerkranke Annie kommt zu Henrietta, um ihre Geschichte zu erzählen, denn sie möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen. Dabei bemerkt Henrietta, dass etwas an Annies Erzählung nicht stimmt. Deshalb erzählt auch Henrietta aus ihrem eigenen Leben, was ihr sehr schwer fällt, um mehr Vertrauen zwischen ihr und Annie aufzubauen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zweier einsamer Menschen, die in den letzten Stunden füreinander da sind. Beide haben eine dramatische Vergangenheit. Henrietta versucht durch Nachforschungen mehr zum Tod von Annies Schwester Kathleen herauszufinden.
„Café Leben“ ist ein bewegender Roman hinter denen sich unerwartete Lebensgeschichten verbergen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht von Henrietta und Annie. Besonders Annies Lebensgeschichte ist unerwartet bedrückend und nicht vorhersehbar. Aufgrund der Arbeit im Café Leben und den traurigen Schicksalen hatte ich im Vorfeld aber eine stärkere emotionale Schreibweise erwartet. Trotzdem hat mich der Roman gefesselt und überrascht. Mit der Zeit konnte ich auch immer mehr eine Verbindung zu den anfangs noch unnahbaren Protagonisten aufbauen. Nicht nur die dramatische Vergangenheit von Annie auch die sich entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden Frauen, machen den Roman zu einer abwechslungsreichen und besonderen Geschichte.
Ein bewegender Roman mit besonderen Charakteren, den ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein spannender Justizthriller der Extraklasse!

Fifty-Fifty
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In „Fifty Fifty“ von Steve Cavanagh übernimmt der New Yorker Anwalt Eddie Flynn das Mandat von Sofia Avellino. Zusammen mit ihrer Schwester Alexandra wird sie verdächtigt, ihren Vater und früheren Bürgermeister ...

In „Fifty Fifty“ von Steve Cavanagh übernimmt der New Yorker Anwalt Eddie Flynn das Mandat von Sofia Avellino. Zusammen mit ihrer Schwester Alexandra wird sie verdächtigt, ihren Vater und früheren Bürgermeister Frank Avellino mit äußerster Brutalität in seinem eigenen Schlafzimmer getötet zu haben. Beide Schwestern stehen unter Mordverdacht und beschuldigen sich gegenseitig. Das Motiv ist schnell gefunden, da es um die Verteilung eines Millionenerbes geht. Eine der Schwestern ist aber unschuldig und die andere eine sadistische und hinterlistige Mörderin. Eddie Flynn und die Anwälte von Alexandra sind gefordert, die Wahrheit herauszufinden und eine Unschuldige vor dem Gefängnis zu bewahren. Die Chancen dafür stehen fifty-fifty.


Die komplexe Story wird in erster Linie aus Sicht von Eddie, Alexandras Anwältin und der Mörderin erzählt. Auch der jeweilige Blickwinkel und die Handlungen von weiteren Protagonisten kommen nicht zu kurz. Auf über 500 Seiten und 56 Kapiteln werden Spannung und Dynamik durch diverse Cliffhanger, überraschende Wendungen und Perspektivwechsel kontinuierlich hochgehalten. Der fesselnde Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch liest sich leicht und flüssig. „Fifty Fifty“ ist bereits der vierte Band der Eddie Flynn-Reihe. Die Verweise auf die früheren Fälle und Ereignisse halten sich aber in Grenzen, so dass dieses Buch unabhängig von den anderen gelesen werden kann.


Insgesamt ein sehr spannendes und gelungenes Buch, das den Leser bei der Mörderjagd mitfiebern lässt. Wer sich für spannende Justizthriller interessiert und sich gut unterhalten lassen möchte, kann mit diesem Buch nichts falsch machen.

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