Platzhalter für Profilbild

Chrissysbooks

Lesejury Star
offline

Chrissysbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Chrissysbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Ein emotionaler Roman über die Leidenschaft des Balletttanzes

Du und ich und das Leuchten des Sommers
0

Ava Wild lebt für ihre große Leidenschaft, dem Ballett. Eigentlich müsste sie aufgrund ihrer Schmerzen schon längst mit dem Tanzen aufhören. Doch als ihr Idol, der Choreograf Ivan Baranow, nur für sie ...

Ava Wild lebt für ihre große Leidenschaft, dem Ballett. Eigentlich müsste sie aufgrund ihrer Schmerzen schon längst mit dem Tanzen aufhören. Doch als ihr Idol, der Choreograf Ivan Baranow, nur für sie ein Stück entwerfen will, bringt sie es nicht übers Herz, die Wahrheit zu sagen und möchte noch einmal alles dafür geben. Als der Journalist Tom auftaucht und über das Stück und Ava eine Reportage schreiben will, hat sie Angst, dass er ihre Karriere zerstören könnte. Tom ist dafür berüchtigt jedes Geheimnis ans Licht zu bringen…

Lily Oliver hat mit diesem Buch einen sehr emotionalen Roman geschrieben. Es ist eine sehr intensive Geschichte über die Leidenschaft des Balletttanzes. Auch wenn ich diese nicht teile und Ballett nicht ganz mein Thema ist, konnte mich die Autorin in die Welt der Tänzer entführen. Ich habe mit Ava mitgefühlt und auch gerade zum Ende hin, musste ich mir die ein oder andere Träne verdrücken.

Erzählt wird der Roman in der Ich-Perspektive, im Wechsel aus der Sicht der Protagonisten Ava, Ivan und Tom.

Sympathisch waren mir alle drei. Ava hat in ihrer Kindheit viel mitgemacht und hart gekämpft, deshalb besitzt sie einen gefährlichen Ehrgeiz mit vollkommender Hingabe beim Tanzen. Ergreifend und authentisch wirkt das Leid der Tänzerin.

Auch Ivan bedeutet Ballett viel. Er trägt ein Geheimnis mit sich, auf das ich sehr gespannt war und mich zusätzlich berühren konnte.

Tom und seine Dogge Kaffee sind ein tolles Team. Er steht für Aufrichtigkeit und möchte unbedingt für eine Reportage hinter das Geheimnis der beiden Tänzer kommen.

Der Roman entwickelt sich etwas anders als ich vermutet hatte. Mit viel Emotionen und auch dramatischen Ereignissen hat mich die Autorin mit ihrem Buch gefesselt und gut unterhalten. Gerne empfehle ich diesen besonderen leidenschaftlichen Roman über die Liebe zum Balletttanz weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2022

Jack the Ripper 2.0 – Ein Psychothriller mit Längen

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
0

Die fünf Psychopathen Alpha, Bravo, Charlie, Delta und Easy nennen sich die Jack’s Boys und haben sich im Darknet den abgeschotteten Chatroom „Jack’s Special Place“ eingerichtet. In dieser sichergeglaubten ...

Die fünf Psychopathen Alpha, Bravo, Charlie, Delta und Easy nennen sich die Jack’s Boys und haben sich im Darknet den abgeschotteten Chatroom „Jack’s Special Place“ eingerichtet. In dieser sichergeglaubten Online-Welt huldigen sie ihrem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert - Jack the Ripper. Gemeinsam planen sie ihre grausamen Morde, durch die sie zu unsterblichen Ruhm gelangen wollen. Nach der Ausführung der Morde werden Fotos der Leichen an zufällig ausgewählte Polizeistationen verschickt, ohne dass eine Spur zu ihnen zurückzuverfolgen ist. Rein zufällig hackt sich der Collegestudent Connor in den Chatroom der Jack Boys und beleidigt diese. Das können die fünf Mörder nicht auf sich sitzen lassen und machen Jagd auf den unbekannten Eindringling. Aber sie haben die Rechnung ohne Connor, seiner Freundin Niki und seinem Großvater Ross gemacht. Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt.

Der Psychothriller „Die Komplizen“ von Bestseller-Autor John Katzenbach erstreckt sich über mehr als 600 Seiten. Für die ersten rund 200 Seiten ist viel Geduld gefragt, da die einzelnen Protagonisten und insbesondere der Serienkiller-Club sehr ausführlich vorgestellt werden. Erst dann nimmt der Spannungsbogen so langsam Formen an und steigert sich schließlich bis zu einem angemessenen Showdown. Jeder der Protagonisten hat seine individuelle Hintergrundgeschichte, die jeweils sehr detailreich beschrieben und geschickt mit der eigentlichen Story verbunden wird. Ich habe schon mehrere fesselnde Thriller von John Katzenbach gelesen. Leider kann das aktuelle Werk „Die Komplizen“ bei der Spannung nicht mit einigen der früheren Bestsellern mithalten. Auch wirkt diesmal die Handlung sehr konstruiert.

Insgesamt hat mich das Buch enttäuscht. Wer sehr viel Geduld hat und ausführliche Beschreibungen liebt, ist hier aber richtig aufgehoben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2022

Einfach beeindruckend. Viel Einsatz im Sport und für eine gerechtere Welt

Alles geben
0

Neven Subotic erzählt mit Unterstützung von Sonja Hartwig in seinem Buch „Alles geben“ von seiner Jugend als Kriegsflüchtling, seinen Aufstieg als Fußballspieler und seiner Erfüllung als gesellschaftspolitischer ...

Neven Subotic erzählt mit Unterstützung von Sonja Hartwig in seinem Buch „Alles geben“ von seiner Jugend als Kriegsflüchtling, seinen Aufstieg als Fußballspieler und seiner Erfüllung als gesellschaftspolitischer Aktivist. Die meisten werden ihn vermutlich als ehemaligen Fußballprofi u.a. bei Borussia Dortmund, 1. FC Köln oder Union Berlin kennen. Besonders mit dem BVB hat er bereits in jungen Jahren große sportliche Erfolge gefeiert und für einen Fußballprofi standesgemäß in Saus und Braus gelebt. Sein Leben war geprägt von einer großen Immobilie, schnellen Autos, schönen Frauen, Playstation-Spiele und ein bisschen Charity fürs gute Gefühl. Seinen überschaubaren Beitrag für die Gesellschaft hat er vor zehn Jahren hinterfragt und eine Stiftung gegründet, die den Menschen in Afrika Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht. In der Zwischenzeit hat die Stiftung eine beachtliche Anzahl von nachhaltigen Projekten in Äthiopien, Kenia und Tansania realisiert. Der Stiftungsgründer selbst investiert einen Großteil seiner Zeit in die Arbeit der Stiftung. Darüber hinaus trägt er die Verwaltungskosten der Stiftung, so dass Spendengelder tatsächlich in die Projekte fließen.

Die Biografie mit allen persönlichen Umbrüchen ist beeindruckend und authentisch geschrieben. Hervorzuheben ist die Selbstkritik eines Fußballmillionärs, der offen über Jahresgehälter spricht, für die ein Fan auf der Südtribüne vermutlich weit mehr als hundert Jahre arbeiten müsste. Er hinterfragt, ob Fußballspieler dafür gefeiert werden sollten, wenn sie kein Auto fahren, die S-Bahn nehmen oder Werbemittel des Vereins an Kinder spenden. Im Zentrum steht eine entscheidende Frage: Könnte die Gemeinschaft des Sports nicht eine verantwortungsvollere Rolle übernehmen? Auch seine eigene Rolle hat er hinterfragt und es als Widerspruch empfunden, ein großes Haus und mehrere Autos zu besitzen und andererseits für eine Stiftung Geld einzusammeln.

Unterhaltsam ist das Vorwort von Jürgen Klopp, der als Trainer den Werdegang von Neven Subotic begleitet hat und ihn als den außergewöhnlichsten Spieler im menschlichen Bereich einordnet.

Ich kann das Buch nicht nur Fußballfans empfehlen. Es geht im Leben einfach um mehr als Fußball und Geld. Diese von vielen gesellschaftlichen Fragen gespickte Biografie lässt tief in die Seele und Gedankenwelt von Neven Subotic blicken und regt den Leser zum Nachdenken an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

Tiefgründig, humorvoll und emotional, einfach wunderschön

Lieber mit dem Kopf durch die Wand als gar kein Durchblick
0

Liv startet einen Neuanfang. Nach ihrer Scheidung verlässt sie London und zieht in das Dorf Yorkshire, in ein sehr renovierungsbedürftiges Haus. Alleine, ohne Freunde, spürt sie die Einsamkeit und entschließt ...

Liv startet einen Neuanfang. Nach ihrer Scheidung verlässt sie London und zieht in das Dorf Yorkshire, in ein sehr renovierungsbedürftiges Haus. Alleine, ohne Freunde, spürt sie die Einsamkeit und entschließt sich daher einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Ihr Herz schlägt für einen alten Hund, der genauso verlassen und einsam aussieht, wie sie sich fühlt. Gemeinsam mit dem Vierbeiner Harry erkundet sie die Nachbarschaft und bemerkt, wie einfach es mit einem Hund ist Kontakte zu knüpfen. Harry und Liv lernen den einsamen alten Mann Valentin kennen, Stanley, der kleine autistische Junge und Teenager Maya, die keine Lust mehr auf Schule hat. Dabei entwickeln sich mit der Zeit zwischen den Dorfbewohnern wunderbare Freundschaften.
Dies ist mein erster Roman von Alexandra Potter und die Autorin konnte mich mit ihrer wunderbaren Geschichte begeistern. Das Buch bietet ein Wechselbad der Gefühle und ist sehr authentisch geschrieben. Der Großteil des Romans wird in der Ich-Perspektive erzählt aber es gibt auch Kapitel anderer Protagonisten, die in der Erzählerperspektive geschrieben sind.
Liv mochte ich auf Anhieb und durch die Adoption des Hundes Harry bekam sie gleich noch mehr Sympathiepunkte von mir. Man merkt gleich, dass sich die Autorin mit Hunden auskennt und dadurch die Erlebnisse mit Harry sehr lebensnah wirkten.
Valentins Einsamkeit und die große Liebe zu seiner Frau haben mich tief bewegt und auch Tränen gekostet. Zusätzlich hat mir auch Mayas Entwicklung gut gefallen. Weiterhin hat mich Stanley berührt, der liebenswerte autistische Junge, der sofort mein Herz erobern konnte.
Das Buch bietet viel Abwechslung, besonders die Mischung zwischen Humor und starken Emotionen hat mir sehr gefallen. Auch wenn es ab und zu etwas ruhigere Abschnitte gibt, war der Roman trotz allem zu keiner Zeit langweilig.
Es geht um die Einsamkeit verschiedener Protagonisten, um ihr gebrochenes Herz und wie richtige Freundschaften das Leben bereichern können aber natürlich auch um die Liebe.
Ein wunderschöner, humorvoller aber auch tiefgründiger Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle. Ich freue mich schon sehr auf weitere tolle Geschichten der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2022

Spannend, beklemmend und sehr emotional

Tief in den Wäldern
0

Immer wieder verschwinden junge Frauen vom Cold Creek Highway in Kanada. Hailey ist in diesem Ort aufgewachsen. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie bei ihrer Tante und dessen unsympathischen Mann Vaugh, ...

Immer wieder verschwinden junge Frauen vom Cold Creek Highway in Kanada. Hailey ist in diesem Ort aufgewachsen. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie bei ihrer Tante und dessen unsympathischen Mann Vaugh, den Cop der Stadt, einziehen. Nachdem es für Hailey immer bedrohlicher in ihrem neuen Zuhause wird, trifft sie eine schwerwiegende Entscheidung.
Ein Jahr darauf kommt Beth aus der Großstadt Vancouver nach Cold Creek und macht sich aufgrund privater Gründe selbst auf die Suche nach dem Mörder vom Cold Creek Highway und bringt sich dabei in Gefahr.
Sehnsüchtig habe ich auf den neuen Roman von Chevy Stevens gewartet und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Die Autorin versteht es perfekt eine besondere Atmosphäre zu schaffen, die eine Grundspannung durchgehend hält. Ich war schnell in der Geschichte gefangen. Permanent erwartet der Leser, dass etwas Schreckliches passieren könnte. Die Einsamkeit in den Wäldern wurde bildhaft dargestellt, ich hatte das Gefühl selbst dort zu sein. Aber das alleine führte nicht zu einer beklemmende Atmosphäre, auch Haileys Beziehung zu Vaughn, dem Cop der Stadt, hat seinen Teil dazu beitragen.
Doch dieser Thriller sticht nicht nur durch die Spannung und besondere Atmosphäre hervor, zusätzlich kommen auch einige Emotionen nicht zu kurz. Die Geschichten der beiden sehr verschiedenen Frauen, Hailey und Beth, haben mich berührt. Dabei hat mir die Mischung eines spannenden Thrillers sowie einer bewegenden Story wahnsinnig gut gefallen. Auch wenn ich zwischendurch manch unüberlegtes, risikoreiches Handeln der Hauptprotagonisten etwas unrealistisch fand, wurde dadurch auf jeden Fall die Spannung weiter erhöht.
Ich bin begeistert von diesem Thriller, der mir fesselnde und bewegende Lesestunden beschert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere