Letzter Teil der Trilogie - Mörderjagd im Sektenumfeld
EngelsgrundZwei junge Frauen werden nacheinander brutal in den Ardennen ermordet. Bei beiden Opfern handelt es sich um Mitglieder der sektenähnlichen Gemeinschaft Cernunnos, die sich im ehemaligen Sanatorium Engelsgrund ...
Zwei junge Frauen werden nacheinander brutal in den Ardennen ermordet. Bei beiden Opfern handelt es sich um Mitglieder der sektenähnlichen Gemeinschaft Cernunnos, die sich im ehemaligen Sanatorium Engelsgrund angesiedelt hat. Alexander Born wird in die Ermittlungen hineingezogen, da seine Ex-Kollegin Carla ihn gebeten hatte, ihre Tochter Malin zu überzeugen, Engelsgrund zu verlassen. Doch auch er kann die junge Frau nicht zu einem Verlassen der Sekte überreden und wendet sich deshalb an seinen Gegenspieler Andrej Wolkow. Dieser ist ihm noch einen Gefallen schuldig und schleust den jungen russischen Killer Artjom in die Sekte ein, um Marlin vor dem Frauenmörder zu schützen. Aber Andrej verfolgt noch ganz andere Ziele.
Mit hohen Erwartungen habe ich den Finalteil der Born-Trilogie begonnen zu lesen. Der Schreibstil des Autors konnte mich wie immer überzeugen. Auch die grundlegende Idee zu diesem Thriller hat mir sehr gut gefallen. Im Vergleich zu den beiden anderen Teilen dominieren im dritten Teil viele Dialoge und Beschreibungen; die gewohnte Action hält sich dagegen in Grenzen. Darunter leidet etwas der Spannungsbogen, der nicht auf einem kontinuierlichen Niveau gehalten werden kann.
Die einzelnen Sichtweisen der Protagonisten sowie des Täters machen den Thriller lebendig. Der Täter versteht sich als ein guter Mensch, der manchmal schlimme Sachen macht. Insbesondere habe ich auch Carlas Situation, als Mutter einer verlorenen Tochter und zugleich Polizistin zwischen Gut und Böse, gut nachvollziehen können.
Die mysteriöse Atmosphäre in Engelsgrund wird dem Leser insgesamt gut veranschaulicht. Darüber hinaus wurde die Story durch wechselnde Schauplätze und klar gekennzeichneten Protagonisten interessant vermittelt. Besonders hat mich die Idee, des leider recht kurzen Auftrittes, der Journalisten Jan Römer und Stefanie Schneider (Mütze), aus einer anderen Buchreihe des Autors, begeistert. Zusätzlich schafft es Linus Geschke immer wieder, den Leser mit einigen unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Leider lässt mich das Ende der Story dann doch etwas ratlos zurück.
Engelsgrund ist ein spannender Thriller, der aber leider nicht ganz an die beiden Vorgänger herankommt. Ich bin schon gespannt, auf weitere Bücher des Autors.