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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2023

Zauberhaft erzählt und sehr berührend

Die Erinnerungsfotografen
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"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. ...

"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. Bei Hirasaka dürfen sie sich Fotografien aus ihrem Leben ansehen, die schönsten für ihre Drehlaterne auswählen und eine verblasste Erinnerung durch eine Zeitreise auffrischen.

Ich mochte die Geschichte um Hirasaka und seine insgesamt drei Besucher wahnsinnig gerne! Die Autorin erzählt den Inhalt auf eine so ruhige Art und Weise, dass sie eine friedvolle Stimmung erschafft - passend zur Zwischenwelt, in der das Fotostudio liegt. Die Besucher Hirasakas sind wohlbedacht gewählt: eine alte Dame, ein Mitglied der Yakuza und ein junges Mädchen. So unterschiedlich ihre Lebenswege sind, so gekonnt werden diese von der Autorin sowohl inhaltlich als auch sprachlich dargestellt. Das Ende war so nicht zu erwarten und hat mich entsprechend überrascht. Gleichzeitig war es sehr berührend!
Das Gestaltung des Buches passt richtig gut zum Inhalt. Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt dadurch ebenso friedlich wie die Geschichte. Kleine Details wie die Laterne und die Vögel finden sich auch zu Beginn neuer Kapitel wieder und machen das Buch besonders. Die Farbe der Sonne wiederholt sich außerdem im Inneren sowie durch den Farbschnitt. Eine wirklich tolle Gestaltung!
"Die Erinnerungsfotografen" ist für mich ein ganz besonderes Buch, dessen Wert weit über die Unterhaltung hinausgeht und das den Blick auf die schönen Dinge des Alltags zu lenken vermag. Es erinnert daran, wie kostbar das Leben ist und dass man jeden einzelnen Tag schätzen sollte!

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Ein Neuanfang auf Amrum

Das Glück ist nur eine Insel entfernt
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Nachdem sich die 51-jährige Rosalie von ihrem Mann getrennt hat, tritt sie einen vierwöchigen Minijob auf Amrum an. Sie trifft dort auf Justus, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Während sie mit ...

Nachdem sich die 51-jährige Rosalie von ihrem Mann getrennt hat, tritt sie einen vierwöchigen Minijob auf Amrum an. Sie trifft dort auf Justus, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Während sie mit ihm anbandelt, entdeckt sie eine alte Leidenschaft wieder. Als Rosalies Exmann auf Amrum auftaucht, ist ihr neugewonnenes Glück plötzlich in Gefahr...

Auf den Roman bin ich durch sein ansprechendes Cover aufmerksam geworden. Der abgebildete Strand vermittelt augenblicklich Urlaubsfeeling. Dieses kommt während der Geschichte auch nicht zu kurz. Die Autorin hat viele Informationen über Amrum einfließen lassen, sodass man gedanklich voll und ganz in die Nordseeinsel abtauchen kann.
Der Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in die Hauptfigur Rosalie hineinzuversetzen. Gerade ihre Gedanken - ihre innere Stimme - meldet sich regelmäßig.
Neben Rosalie bindet Jette Jacobson eine Reihe weiterer Charaktere in ihren Roman ein. Ich mochte die ganz unterschiedlichen Inselbewohner mit ihren Eigenheiten sehr gerne! Die Autorin hat es geschafft, diese vielschichtig zu skizzieren, sodass sie sehr lebendig rüberkommen.
Die Handlung des Romans ist verzückend und realistisch gleichermaßen. Ohne zu geradlinig oder gar zu kitschig zu sein, werden die Entwicklung Rosalies und ihr Start in einen erfüllenden neuen Lebensabschnitt beschrieben.
Einen zweiten Teil der Inselromanze kann ich mir gut vorstellen!

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Eine Reise in die Stadt der Liebe

Sommertage im Quartier Latin
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Der Roman verführt den Leser nach Paris, wo Lola ihre vermisste Großmutter sucht. In der Stadt der Liebe trifft sie Fabien, einen alten Schulfreund, wieder. Ganz zart bahnt sich zwischen den beiden eine ...

Der Roman verführt den Leser nach Paris, wo Lola ihre vermisste Großmutter sucht. In der Stadt der Liebe trifft sie Fabien, einen alten Schulfreund, wieder. Ganz zart bahnt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung an, während Lola auf der Suche nach ihrer Großmutter gleichzeitig ein Familiengeheimnis aufdeckt.

Das Buch hat mich wirklich berührt und mich für einige Stunden nach Paris entführt. Lily Martin beschreibt die Handlung in einer solchen Art, dass man ihr gut folgen und sich das Quartier Latin mit seinen Bewohnern problemlos vor seinem inneren Auge vorstellen kann. Immer wieder lässt die Autorin dazu Straßennamen einfließen und nutzt französische Wörter in der direkten Rede. In ihre Geschichte bringt Lily Martin viele Figuren ein, von denen jede einen ganz eigenen Charakter hat und die alle sehr charmant sind.
Das Cover mochte ich zuerst weniger, da es doch etwas klischeehaft und kitschig ist. Als das Buch bei mir eingetroffen ist, habe ich aber gesehen, dass der Einband vorne und hinten aufklappbar ist. Im vorderen Teil ist eine grobe Karte von Paris abgebildet, die wahnsinnig schön illustriert ist. Diese Idee gefällt mir wirklich gut!
Alles in allem kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der eine toll erzählte, romantische Geschichte zum Träumen sucht.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Ein Liebesroman voller Leidenschaft

True North - Wo auch immer du bist
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„True North – Wo auch immer du bist“ hat mich sehr überrascht. Der Roman erzählt von Audrey, die sich, nachdem ihr die Unterstützung ihrer machthungrigen Mutter gestrichen wurde, als Praktikantin eines ...

„True North – Wo auch immer du bist“ hat mich sehr überrascht. Der Roman erzählt von Audrey, die sich, nachdem ihr die Unterstützung ihrer machthungrigen Mutter gestrichen wurde, als Praktikantin eines großen Gastronomieunternehmens in Boston durchschlägt. Sie ist gelernte Köchin, darf zu ihrer eigenen Unzufriedenheit jedoch nur Hilfstätigkeiten ausüben. Als sie als Einkäuferin nach Vermont geschickt wird, trifft sie Griff. Sie hatte ihn bereits auf dem College kennengelernt und entdeckt nun ihre Gefühle für ihn wieder.
Während ich bei der Geschichte einen seichten Liebesroman erwartet hatte, ging es an vielen Stellen im Buch deutlich heißer her. Die Leidenschaft, die die beiden Protagonisten füreinander empfinden, endet regelmäßig in Sexszenen, die von der Autorin bildhaft beschrieben werden. Dennoch kommt die Handlung nicht zu kurz: Eindrücklich beschreibt Sarina Bowen das Leben von Griff und seiner Familie auf dem Hof, auf dem Bioäpfel angebaut und Cider hergestellt werden. Im Gegensatz dazu steht Audreys Leben, die für einen ausbeutenden Konzern arbeitet und nicht besonders glücklich ist. Die Autorin schafft es durch ihren Erzählstil, jeder Figur ihren ganz eigenen Charakter zuzuschreiben, sodass man sich diese beim Lesen gut vorstellen kann. Besonders gefallen hat mir, dass der Roman aus zwei Blickwinkeln geschrieben ist: In jedem Kapitel wechselnd wird die Handlung einmal aus Sicht von Audrey und einmal aus Sicht von Griff geschildert. Dadurch kann man tief in die Gedanken und die Gefühlswelt der beiden eintauchen.
Wenn ich eine Kleinigkeit bemängeln müsste, wäre es das Ende: Dieses kam für meinen Geschmack dann doch recht schnell und hätte gerne noch etwas ausführlicher beschrieben werden können.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Ein erfülltes Leben durch Selbstfindung und -verwirklichung

Das Café am Rande der Welt
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Als Manager erlebt John intensive Jahre mit oft langen Arbeitstagen. Obwohl er seinen Job nicht generell ablehnt, hat er doch mehr und mehr den Eindruck, sein Leben gegen Geld einzutauschen. So beschließt ...

Als Manager erlebt John intensive Jahre mit oft langen Arbeitstagen. Obwohl er seinen Job nicht generell ablehnt, hat er doch mehr und mehr den Eindruck, sein Leben gegen Geld einzutauschen. So beschließt er, sich eine Woche Auszeit von seinem Alltag zu nehmen.
John begibt sich auf eine Reise, die ihm zunächst ein wenig Abstand und Ruhe bringen soll. Doch bereits kurz nach seiner Abfahrt findet er sich in einem langen Stau wieder. Kurzerhand nimmt er eine andere Strecke, auf der er sich prompt verfährt. Schließlich strandet John in einem Café, das fernab einer Ortschaft – sprichwörtlich am Rande der Welt – liegt. Dort sieht er sich mit einer besonderen Speisekarte konfrontiert und beginnt der Frage nachzugehen, ob es nicht mehr im Leben geben sollte als das, was er bisher tat.

John Strelecky gilt als einer der 100 inspirierendsten Menschen im Bereich Führung und persönliche Entwicklung. „Das Café am Rande der Welt“ ist sein Debüt, das in Deutschland in vielen weiteren Ländern der Welt zum Bestseller wurde.
Um die Erzählung bis zum Ende zu lesen, brauchte ich tatsächlich zwei Anläufe. Erst, als ich ein wenig Ruhe hatte und in der richtigen Stimmung war, konnte ich mich auf die Themen einlassen, die der Autor in seinem Werk anspricht. Wem das möglich ist, dem können sich mit dem Buch tiefgreifende Erkenntnisse eröffnen.
Strelecky beschreibt in einfacher und leicht verständlicher Sprache, wie sich sein Protagonist mit seinem Leben auseinandersetzt: Wie verbringe ich meine begrenzte Zeit auf der Erde? Erfüllt mich das, was ich tue? Wenn nein, was hält mich davon ab, meiner Bestimmung nachzugehen? In seiner Erzählung verpackt der Autor eine Vielzahl an Weisheiten zum Thema Selbstfindung und Selbstverwirklichung. Dabei geht es vor allem darum, ein erfülltes Leben zu führen.
Dank der Ich-Perspektive, die sich durch die gesamte Geschichte zieht, gelingt ist mühelos, die Sichtweise von John einzunehmen. Man kann seine Gedanken leicht verfolgen und wird dazu angeregt, die genannten Fragen auch sich selbst zu stellen. Für Leser, die sich bislang noch nicht mit dem eigenen Selbst befasst haben, bildet das Buch eine gute Grundlage dafür. So kann es als Impuls dienen, ggf. die Weichen für einen Neuanfang zu stellen.