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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2024

Ein zauberhaftes Kinderbuch über Freundschaft und Mut

Das wunderbarste Wesen der Welt
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"Das wunderbarste Wesen der Welt" erzählt von Tilda und Tom, die für einen Vortrag in der Schule herausfinden sollen, welche Lebewesen ganz besonders sind. Dabei lernen sie viel über die Tiere dieser Welt ...

"Das wunderbarste Wesen der Welt" erzählt von Tilda und Tom, die für einen Vortrag in der Schule herausfinden sollen, welche Lebewesen ganz besonders sind. Dabei lernen sie viel über die Tiere dieser Welt - und haben eine wichtige Erkenntnis.

Mit diesem Buch hat Annika Klee eine hinreißende Geschichte über die Bedeutung von Freundschaft, über Mut und die Überwindung von Ängsten geschaffen. Zugleich lenkt sie den Blick auf ausgewählte Tierarten, sodass das Buch als Anlass für die intensivere Beschäftigung mit außergewöhnlichen Lebewesen genutzt werden kann. Ihre Inhalte verpackt die Autorin adressatengerecht in kurze, leicht verständliche Sätze. Annika Klee schreibt zudem in Reimform, was der Geschichte noch einmal einen besonderen sprachlichen Klang verleiht.
Die Illustrationen stammen aus der Feder der talentierten Stella Eich. Sie sind nicht nur zauberhaft gezeichnet, sondern spiegeln auch die Vielfalt der Gesellschaft wider. Mit Figuren unterschiedlicher Hautfarben, Haarfarben, einem Mädchen mit Behinderung usw. sorgen die Darstellungen dafür, dass sich kein Kind ausgeschlossen fühlt.
Der Verlag steht neben Inklusion auch für soziales Engagement: Mit jedem Kauf eines Buches wird ein festgelegtes Projekt unterstützt. In diesem Fall ist es die Organisation SOCP, die sich um den Schutz der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans bemüht.
In meinen Augen ein rundum gelungenes Kinderbuch - große Empfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2024

Aberglauben und Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert fesselnd beschrieben

Die Hexen von Cleftwater
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Nachdem ich unter dem Titel "Die Hexen von Cleftwater" zuerst einen Fantasyroman erwartet hatte, bin ich froh, dass ich durch das schlichte und doch ausdrucksstarke Cover auf den Klappentext aufmerksam ...

Nachdem ich unter dem Titel "Die Hexen von Cleftwater" zuerst einen Fantasyroman erwartet hatte, bin ich froh, dass ich durch das schlichte und doch ausdrucksstarke Cover auf den Klappentext aufmerksam geworden bin. Das Buch gehört nämlich keineswegs dem Fantasygenre an, sondern es handelt sich hier um einen historischen Roman, der die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert thematisiert.
Er erzählt von Martha, die Amme ist und als Dienerin bei einer englischen Familie lebt. Als eines Tages der Hexenjäger in ihr Dorf kommt, erlebt sie die Verfolgung unschuldiger Frauen hautnah mit und muss schon bald um ihr eigenes Leben fürchten.
Die Erzählungen rund um die Vorwürfe, die den angeblichen Hexen gemacht werden, die angeordneten (Leibes-)Untersuchungen, Foltermethoden und Verurteilungen basieren überwiegend auf überlieferten Fakten. Diese sind einerseits sehr interessant zu lesen, andererseits in ihrer Ungerechtigkeit und Grausamkeit kaum zu ertragen. Ursächlich dafür, das wird während des Buches immer wieder deutlich, waren der Aberglauben der Menschen sowie patriarchale Strukturen.
Die Hauptfigur empfinde ich als ambivalente Persönlichkeit: Sie betrachtet die Hexenverfolgung äußerst kritisch und tritt zumindest in Gedanken für die Frauen ihres Dorfes ein. Gleichzeitig unterliegt Martha selbst den Eigenheiten ihrer Zeit. Sie ist sehr abergläubisch und vertraut daher auf die Kraft ihres Atzmannes. Regelmäßig hat sie Visionen, die für mich nicht immer nachvollziehbar waren. Dennoch - oder gerade deswegen - ist sie sehr authentisch dargestellt und so lässt der Roman mit ihr als Protagonistin einen intensiven Einblick in eine Epoche zu, die heute nur noch schwer vorstellbar ist und glücklicherweise der Vergangenheit angehört.

Veröffentlicht am 09.01.2024

Ernährung als Teil einer ganzheitlichen Therapie für Hashimoto-Patienten

Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto
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Das Buch „Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto“ liefert einen umfangreichen theoretischen Abriss über Hashimoto Thyreoiditis. Der Autor erklärt darin die Autoimmunerkrankung, wobei er auf ihre ...

Das Buch „Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto“ liefert einen umfangreichen theoretischen Abriss über Hashimoto Thyreoiditis. Der Autor erklärt darin die Autoimmunerkrankung, wobei er auf ihre Symptome und die Diagnosemöglichkeiten eingeht. Anschließend erläutert er die konventionelle Therapie, zeigt Hilfe aus der anthroposophischen Medizin auf und gibt weitere Ratschläge. Der Großteil des Buches widmet sich anschließend dem Thema Ernährung und welche lindernde Wirkung diese erreichen kann. Schlussendlich folgen zahlreiche Rezepte, die speziell für Hashimoto-Patienten entwickelt wurden.


Der Autor Dr. Jörn Klasen ist nicht nur Arzt für innere Medizin, sondern auch für anthroposophische Medizin und Naturheilkunde. Entsprechend verfolgt er den Ansatz, die Erkrankung nicht allein mit Hormonen zu behandeln. Stattdessen plädiert er dafür, den Körper ganzheitlich zu betrachten und somit das seelische Wohlbefinden sowie die Ernährung in die Therapie einzubeziehen. Diesen Ansatz finde ich gut und richtig, denn auch wenn Hashimoto nicht heilbar ist, kann ich mir vorstellen, dass einige Symptome dadurch deutlich zu lindern sind.

Die Ausführungen von Dr. Klasen sind klar gegliedert und verständlich beschrieben. Die einzelnen Seiten sind sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Es fällt daher nicht schwer, den Erklärungen zu folgen.

Die Rezepte im Buch sind in die Kategorien Frühstück, Warme Mahlzeiten und Kleine Gerichte eingeteilt. Über Suppen und Salate bis hin zu Nudelgerichten und Gerichten mit Reis ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Nachkochen stellt kein Problem dar, da die Zutaten gut erhältlich sind und jedes Rezept bebildert ist. Auch wenn es Lebensmittel gibt, die Dr. Klasen Hashimoto-Patienten nicht empfiehlt, habe ich bei diesen Rezepten nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen.

Veröffentlicht am 07.01.2024

Kritik an der japanischen Gesellschaft

Die Ladenhüterin
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„Die Ladenhüterin“ erzählt von Keiko, die ihr Leben dem Konbini, einem 24-Stunden-Supermarkt, verschrieben hat. Sie verdingt sich als Aushilfe, als welche es ihre Aufgabe ist, Kunden stets freundlich zu ...

„Die Ladenhüterin“ erzählt von Keiko, die ihr Leben dem Konbini, einem 24-Stunden-Supermarkt, verschrieben hat. Sie verdingt sich als Aushilfe, als welche es ihre Aufgabe ist, Kunden stets freundlich zu begrüßen, die Regale regelmäßig aufzufüllen und die Kasse zu bedienen. Als sie auf Shiraha trifft, bringt das ihr gewohntes Leben gehörig durcheinander.

Dieses Buch hat mich anfangs gut unterhalten, mich zwischenzeitlich verwirrt und schließlich vollkommen ratlos zurückgelassen. Die Geschichte hat dadurch noch lange in mir nachgeklungen, sodass ich erst einige Zeit später ein Fazit daraus ziehen konnte.
Keiko, die Protagonistin des Romans, wird von Beginn an als Außenseiterin dargestellt. Sie arbeitet nicht in Vollzeit, sondern lediglich als Aushilfe. Während gleichaltrige Frauen längst verheiratet sind und Kinder haben, geht sie alleine durch das Leben. Oft wirkt Keiko sehr emotionslos – als hätte sie autistische Züge. Dennoch versucht sie sich bestmöglich an die an sie gestellten Erwartungen von Familie, Freunden, der japanischen Gesellschaft anzupassen und sie möglichst vollends zu erfüllen. Dabei verliert sie sich jedoch zunehmend selbst.
Sayaka Murata hält mit ihrem Werk der japanischen Gesellschaft den Spiegel vor. Sie zeigt, welche Erwartungen an den Einzelnen gestellt werden und wie dessen Mitmenschen reagieren, wenn sich eine Person anders verhält. Ein Abweichen von der Norm ist ganz offensichtlich nicht erwünscht. Stattdessen hat jeder Mensch sein irdisches Dasein und entsprechend jede seiner Handlungen dem Wohl der Gemeinschaft zu widmen. Die Autorin übt mit „Die Ladenhüterin“ deutliche Kritik an dieser Einstellung und zeigt durch ihre Hauptfigur Keiko auf, dass man dem eigenen Herzen folgen sollte, um glücklich zu werden.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Eine Reise ins England des 13. Jahrhunderts

Die Kathedrale des Königs
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In "Die Kathedrale des Königs" reisen wir in das 13. Jahrhundert zurück, wo wir Henri of Reims kennenlernen. Durch eine Verwechslung wird der Maurer beauftragt, als Baumeister für den englischen König ...

In "Die Kathedrale des Königs" reisen wir in das 13. Jahrhundert zurück, wo wir Henri of Reims kennenlernen. Durch eine Verwechslung wird der Maurer beauftragt, als Baumeister für den englischen König den Bau der Westminster Abbey zu leiten. Schnell stellt er fest, dass dies kein leichtes Unterfangen ist, da sich das Land durch den Aufstand der Barone im politischen Umbruch befindet und die nötigen Geldmittel nur unregelmäßig fließen. Außerdem verliebt sich der Franzose auf der Insel auch noch in Lady Carol of Farnham, die als Baroness für ihn jedoch unerreichbar scheint...

In der Geschichte werden unterschiedlichste Themen angesprochen. Neben der Architekturgeschichte geht es vor allem um Politik und auch um die Liebe. Dabei vermischen sich Realität und Fiktion, denn während es zu Heinrich III., dem Aufstand der Barone und dem Baumeister Henri of Reims tatsächlich überlieferte Fakten gibt, können andere Figuren oder Handlungen des Romans nicht nachgewiesen werden.
Die Schilderung der politischen Umstände war für mich informativ, wenn auch anfangs aufgrund der Vielzahl an Figuren nicht ganz einfach zu verstehen und zeitweise etwas zu langatmig. Umso spannender dagegen empfand ich es, Henris alltägliches Leben zu verfolgen, seinen Ehrgeiz, den er beim Bau der Kathedrale entwickelte, seine stetige Angst, als einfacher Maurer enttarnt zu werden und schließlich die Beziehung zu Carol.
Sprachlich ist der Roman gut verständlich geschrieben und lässt sich leicht lesen.
Eine empfehlenswerte Lektüre für Historienliebhaber!