Sozialthriller mit Schwächen
Böse Spiele
Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Fall der Sozialarbeiterin Lena Borowski. Die Handlung spielt direkt im sozialen Brennpunkt. Als Ort wurde Deutschland ausgewählt, was mir sehr gut gefallen hat. ...
Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Fall der Sozialarbeiterin Lena Borowski. Die Handlung spielt direkt im sozialen Brennpunkt. Als Ort wurde Deutschland ausgewählt, was mir sehr gut gefallen hat. Auch, wenn ich dir Gegend um Offenbach und Frankfurt am Main nicht kenne, war sie sehr anschaulich ausgearbeitet. Der Schreibstil war wirklich gut und angenehm flüssig zu lesen. Jedoch flachte die Handlung und damit der Spannungsbogen sehr oft ab. Habe ich die Szenen aus der Sicht der Protagonistin Lena verschlungen, musste ich mich bei diesem Sozialthriller an anderen Stellen förmlich durch die Seiten zwingen. Dies bremste ungemein den Lesefluss. Die Handlung, die sich nicht um die Ermittlungen drehte, war unfassbar langatmig und einfach uninteressant. Viele Fakten, die man dort erfuhr, waren meiner Meinung nach auch nicht für das Geschehen relevant. Oft hatte ich das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen. Auch gab es Handlungsstränge, die zwar aufgegriffen, aber am Ende dann fallen gelassen wurden. Teilweise störte das nicht, aber andere Szenen hätte ich gerne aufgelöst bekommen.
Die Protagonistin Lena war mir sehr sympathisch. Ihre teilweise unkonventionelle Art machte sie authentisch und auch für mich als Leser greifbar. Auch, dass ihr Privatleben eine gewisse Rolle in der Handlung spielte, empfand ich als sehr angenehm. Dies gab dem Buch einen realistischen Touch. Nur leider wurden auch hier einige Handlungsstränge einfach fallen gelassen.
Trotzdem freue ich mich nun auf den zweiten Teil und hoffe, dass einige Dinge darin wieder aufgegriffen werden.
Auf die so spannenden Passagen, die der Sozialthriller definitiv hat, folgen leider sehr zähe Abschnitte.
3,75/5 ⭐