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Veröffentlicht am 28.07.2020

Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen

Rowan & Ash
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Ehrlich gesagt fällt es mir ein bisschen schwer, diese Rezension zu schreiben. Ich hatte mir von dem Buch einiges erhofft, aber wahrscheinlich war es einfach zu viel, denn am Ende musste ich schon sagen, ...

Ehrlich gesagt fällt es mir ein bisschen schwer, diese Rezension zu schreiben. Ich hatte mir von dem Buch einiges erhofft, aber wahrscheinlich war es einfach zu viel, denn am Ende musste ich schon sagen, dass ich enttäuscht war.
Am Anfang bin ich gut in das Buch reingekommen und auch der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Er lässt sich flüssig lesen. Er ist an vielen Stellen auch sehr beschreibend, wobei ich da sagen muss, dass ich mir nicht alles vorstellen konnte. Zumindest wollte sich kein wirkliches Kopfkino einstellen. Auch muss ich sagen, dass mir die Kapitel zu kurz waren und es sich so anfühlte, als würde man zu schnell in der Handlung springen.
Rowan hat mir gefallen, vor allem weil man hier einen sehr guten Eindruck von seiner Gefühlswelt bekommt. Als Ich-Erzähler der Geschichte kann man seine Gedankengänge nachvollziehen. Am besten hat mir aber Ash gefallen, seine etwas draufgängerische Art hat mich einfach in den Bann gezogen. Vor allem sorgt er für die ein oder andere interessante Wendung in der Handlung.
Ansonsten fand ich die Charaktere insgesamt gut, viele sind mir aber im Laufe der Handlung einfach etwas blass geblieben - bzw. waren zum Ende hin einfach nicht mehr präsent, auch wenn ich mir da mehr gewünscht hätte. Dazu zählt leider auch die Verlobte Alyss.
Am Anfang des Buches hat mir das Verhältnis zwischen Liebesgeschichte und Fantasysetting noch gut gefallen. Man bekommt von beiden gute Eindrücke. Das Setting insgesamt hatte wirklich viel Potenzial und ich fand es spannend herauszufinden, was es mit der Magie und dem Schattenlabyrinth auf sich hat. Aber im Verlauf der Handlung hat sich dieses Gleichgewicht verändert - hin zu einem Fokus auf die Liebesgeschichte und Rowans Entscheidungen. Was ja per se nicht unbedingt schlecht ist, aber für mich ist das Fantasysetting einfach untergegangen und wurde nicht mehr wirklich behandelt. Es war zwar noch da, aber irgendwie nur so nebenher, auch wenn es meines Erachtens nach sehr viel Potenzial gehabt hätte. Insgesamt hatte die Handlung die viel Potenzial, aber so richtig hat sie es meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Einige Wendungen fand ich auch vorhersehbar.
Das äußert sich dann auch darin, dass mir das Ende gar nicht gefallen hat. Die Liebesgeschichte kann man als abgeschlossen erklären und ich fand es schön, dass die beiden Protagonisten ihren Weg gefunden haben. Aber was alles andere angeht, hab ich eigentlich nur Fragen in meinem Kopf. Gefühlt hört das Buch einfach mitten in der Handlung auf, ein paar Punkte wurden zwar abgearbeitet, aber auch da fehlte mir einfach die Tiefe. Und vergessen wir nicht alle anderen, die gar nicht mehr behandelt wurden. Wozu für mich auch einige zentrale Fragen zählen, die eigentlich am Anfang der Geschichte mal wichtig waren, hier jetzt aber irgendwie nicht mehr.
Das Buch ist nur ein Einzelband und deswegen finde ich es einfach nur sehr schade, dass es dann so extrem offen ist und Fantasysetting an sich so untergegangen ist.

**ACHTUNG, jetzt kommen Spoiler!!!*

Dieser Punkt bezieht sich jetzt auf die queere Liebesgeschichte und nein, ich habe prinzipiell kein Problem damit, im Gegenteil ich lese das sogar sehr gerne.
Ich fand es schön, dass dies hier in die Handlung eingebaut wird und man durch Rowans Sicht auch sehr gut den Zwiespalt zwischen 'ich möchte allen anderen gerecht werden' und 'ich bin schwul' mitbekommen konnte. Ash ist da ein Gegenpart, der sich nicht in diesem Zwiespalt befindet und eher offen mit seiner Sexualität umgeht. Soweit so gut.
Aber ich hätte mehr einfach gewünscht - gerade am Ende kann man zwar sagen, dass die beiden sich gefunden haben, aber welche Auswirkungen das in irgendeiner Form hat (positiv oder negativ), wird gar nicht mehr thematisiert. Ich hätte mir auch gewünscht, dass das Thema Homosexualität hier nicht ganz so negativ behaftet wäre, weil man eigentlich ständig den Eindruck bekommt, dass es von allen verteufelt wird (weswegen der Rowan ja auch in seinem Zwiespalt steckt). Ja, ich weiß, wie die Realität ist und dass da vieles eben nicht Friede-Freude-Eierkuchen ist. Aber genau deswegen würde ich mir wünschen, dass man das in der Literatur auch einfach ein bisschen anders behandeln kann. Das hätte man auch am Ende machen können, in dem man auf die Reaktionen und Folgen des Coming Outs eingeht, aber das kam eben nicht. Und so fühlte es sich eben auch wie nichts Halbes und nichts Ganzes an.
*Spoiler Ende**

Mein Fazit
Von "Rowan & Ash" hatte ich mir einiges erhofft, aber leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können. Wo es am Anfang noch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Liebesgeschichte und Fantasy gibt, verschiebt sich das im Verlauf einfach zu sehr zur Liebesgeschichte. Das Fantasysetting hatte meines Erachtens nach sehr viel Potenzial, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Die Protagonisten haben mir gefallen, wobei ich vor allem Ash ins Herz geschlossen habe. Mit am meisten gestört hat mich das offene Ende. Dafür, dass es nur ein Einzelband ist, sind mir einfach viel zu viele Fragen ungeklärt geblieben.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Spannende Idee, Umsetzung ausbaufähig

Spellslinger – Karten des Schicksals, Teil 1
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Ich muss gestehen, ich hatte anfangs keinen Plan, was mich hier erwarten würde. Aber irgendwie hab ich dann doch was anderes erwartet ... ja, ich weiß, das klingt seltsam, ist aber so^^
Ich hab mich ein ...

Ich muss gestehen, ich hatte anfangs keinen Plan, was mich hier erwarten würde. Aber irgendwie hab ich dann doch was anderes erwartet ... ja, ich weiß, das klingt seltsam, ist aber so^^
Ich hab mich ein bisschen schwer getan, in die Handlung reinzufinden. Man wird praktisch hineingeworfen und muss sich erstmal zurecht finden. Erklärungen folgen später. Auch das Setting wird nach und nach erklärt, sodass man irgendwann einen halbwegs guten Eindruck bekommen konnte. Halbwegs deshalb, weil es so viele Namen und Völker waren, dass ich sie irgendwann eher durcheinander geworfen habe. Da wäre es wahrscheinlich besser, das Buch zu lesen.
Die Handlung fand ich im weiteren okay. Manche Wendungen kamen unerwartet, andere fand ich ein bisschen erwartbar, aber insgesamt hab ich ihr gerne gelauscht. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht so ganz wusste, wohin das alles führen wird. Nach dem Ende hab ich zumindest einen kleinen Eindruck davon gewonnen. Mich interessiert es schon, wie es weitergeht, weil doch noch einige Punkte offen sind. Von den Karten hatte ich mir tatsächlich mehr erwartet, vielleicht kommt da im Folgeband noch was.
Kellen mochte ich ganz gerne, vor allem hat er mich mit seiner Cleverniss beeindrucken können. Insgesamt hätte ich mir aber gewünscht, dass er ein bisschen mehr an sich glaubt. Er hat mir einfach zu oft vom Versagen gesprochen.
Bezüglich der anderen Charaktere bin ich ein bisschen zwiegespalten, weil mir die meisten einfach nur unsympathisch waren - sei es die Schwester, die Eltern, die "besten" Freunde. Da haben mir die Feinde doch besser gefallen, weil sie einem auch nichts vorgemacht haben.
Reichis und Ferius fand ich gut, sie haben die Handlung auch ein bisschen in Schwung gebracht und für einige witzige Momente gesorgt. Ich bin gespannt, was man über die beiden noch erfahren wird.
Dirk Petrick hat mir als Sprecher gut gefallen. Er hatte eine angenehme Stimme, der man leicht folgen konnte. Ich fand es echt interessiert, wer er die Nebencharaktere vertont hat ... hat bei mir manchmal Erheitung und ein bisschen Stirnrunzeln hervorgerufen, weil ich mir die Stimmen anders vorgestellt hätte. Was jetzt aber kein Kritikpunkt sein soll, die Interpretationen sind da ja sehr subjektiv.

Mein Fazit
Die Idee von "Spellslinger" finde ich nicht schlecht, die Umsetzung hat mich aber noch nicht ganz überzeugen können. Ich hab ein bisschen gebraucht, um mich in der Handlung zurecht zu finden und es waren mir persönlich auch zu viele Namen und Völker, die ich öfter mal verwechselt habe. Dennoch bin ich neugierig, wohin sich die Geschichte noch entwickeln wird, bisher hab ich davon noch keinen so richtigen Eindruck. Sprecher Dirk Petrick macht einen guten Job, es war sehr angenehm, ihm zuzuhören.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Toller Debütroman

Das Dach der Welt
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Ich kenne bereits ein weiteres Buch aus der "Read! Sport! Love!"-Reihe, welches mir aber leider nicht so richtig gefallen hatte. Deswegen bin ich an dieses Buch hier mit sehr geringen Erwartungen rangegangen ...

Ich kenne bereits ein weiteres Buch aus der "Read! Sport! Love!"-Reihe, welches mir aber leider nicht so richtig gefallen hatte. Deswegen bin ich an dieses Buch hier mit sehr geringen Erwartungen rangegangen und war am Ende mehr als positiv überrascht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich wirklich gut lesen. Er hat es auch geschafft, die aktuellen Stimmungen der Geschichte super einzufangen, sodass ich immer mitgefiebert habe und auch die Emotionen der Charaktere gut spüren konnte. Zudem konnte ich mir das Setting rund um den Everst total gut vorstellen.
Das Buch wird wechselnd aus den Sichten von Alicia und Robin erzählt - wobei wir da auch immer wieder Passagen aus der Vergangenheit dabei hatten. Das hat mir wirklich gut gefallen, weil man so einen direkten Einblick in die Beziehung und die Probleme der beiden bekommen hat. Ich hätte mir aber gewünscht, dass sie ein bisschen chronologischer gewesen wären, weil ich so doch manchmal ein bisschen durcheinander gekommen bin.
Die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen, wobei ich Robin ein kleines bisschen mehr mochte als Alicia. Wahrscheinlich weil man den Eindruck bekommen hat, dass er die größere und weitreichendere Wandlung durchmacht.
Auch die Nebencharaktere haben mir gefallen. Über den ein oder anderen hätte ich gerne noch ein bisschen mehr erfahren, ihre Handlungen konnte ich aber nachvollziehen.
Die Handlung hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Man merkt von den ersten Seiten an, welchen Stellenwert der Sport im Leben der beiden Protagonisten einnimmt und er ist auch dauerhaft präsent. Das hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil man auch so viele Eindrücke bekommen hat. Die Handlung hat einige Höhepunkte und ich fand sie an keiner Stelle vorhersehbar - im Gegenteil, sie haben mich sogar extrem schocken können. Aber ich fand es gut, dass die Autorin auch auf diesen Aspekt eingeht, der bei einem solchen Sport eben auch immer präsent ist, und ihn nicht beschönigt.
Ein bisschen mehr hätte ich mir noch zu Robins Problemen gewünscht - man bekommt zwar von der Vergangenheit einen guten Eindruck, aber in der Gegenwart ist das irgendwie nicht mehr Thema und fühlte sich ein bisschen unter den Tisch gekehrt an.

Mein Fazit
Der Debütroman der Autorin hat mich in seinen Bann gezogen und ich hab ihn praktisch in einem Rutsch verschlungen. Der Sport nahm in der Handlung sehr viel Raum ein und ich hab viele neue Eindrücke dazu sammeln können. Gleichzeitig zeigt die Autorin aber auch ungeschönt die Schattenseiten, was zwar traurig war, ich an der Stelle aber passend fand. Die beiden Protagonisten haben mir gefallen, besonders Robins Wandlung.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Eine spannende Fortsetzung

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder 2: In den Abgrund (Bände 4-6)
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Es ist schon ein Weilchen her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Leider hatte der zweite keinen Rückblick, sodass ich am Anfang doch ein Weilchen gebraucht habe, bis ich wieder voll in den Geschehnissen ...

Es ist schon ein Weilchen her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Leider hatte der zweite keinen Rückblick, sodass ich am Anfang doch ein Weilchen gebraucht habe, bis ich wieder voll in den Geschehnissen drin war. Auch ein Personae hätte ich hilfreich gefunden, weil ich zu manchen Figuren auch nach wie vor kein richtiges Bild habe, auch wenn ich weiß, dass sie in Band 1 schon ihre Auftritte hatten.
Die Handlung selbst setzt direkt nach dem Ende von Band 1 an und gleich mal einiges an Action zu bieten. Insgesamt ist der Band sehr actionreich, was mir gut gefallen hat. Mit zunehmender Seitenzahl habe ich mich dann auch besser in der Handlung zurechtgefunden, sodass ich auch zügig lesen konnte. Auch an den Stil habe ich mich mit der Zeit wieder gewöhnt, anscheinend braucht das immer ein bisschen.
Die Handlung hat viele spannende und interessante Entwicklungen, aber das meiste ist eher noch undurchsichtig bzw. ich kann es nicht so richtig in einen großen Zusammenhang bringen. Man bekommt zwar ein paar Ahnungen, aber nichts wirklich konkretes. Zudem schweift die Handlung immer mal zu anderen Themen ab, die Chinesen oder Cecilia - was sich irgendwie anfühlt, als würde es zum großen Ganzen gehören, aber ich kann es einfach in keine Verbindung bringen. Da würde ich mir schon ein bisschen mehr Aufklärung wünschen. Es sind mir langsam einfach zu viele offene Punkte.
Das Buch wird überwiegend aus der Sicht von Frost und Payne erzählt, zwischendurch bekommen aber auch immer mal wieder Nebencharaktere das Wort. Prinzipiell finde ich die Wechsel gut, da man als Leser so mehr Einblicke bekommt. Auch wenn ich jetzt nicht jede Sicht wirklich hilfreich finde, weil sie für mich nicht so wirklich Erkenntnisse bringen. Kann aber auch sein, dass das erst rückwirkend wichtig wird. Mal schauen.
Insgesamt freue ich mich auf den nächsten Band, weil ich schon gerne wissen will, wie die ganze Geschichte ausgehen wird und welche Erkenntnisse noch gesammelt werden können. Ich hoffe aber, dass der Folgeband dann auch ein paar mehr Antworten bereit halten wird.

Mein Fazit
Insgesamt hat mir der zweite Band um Frost & Payne gut gefallen. Anfangs habe ich mich ein bisschen schwer getan, wieder in die Geschichte reinzufinden, aber mit zunehmender Seitenzahl hat sich das auch legen können. Die Handlung ist actionreich und bietet durch viele Sichtwechsel auch verschiedene Einblicke. Ich würde mir aber ein paar mehr Erkenntnisse wünschen, denn momentan gibt es mir einfach zu viele offene Fragen.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Konnte mich nicht überzeugen

Feuer und Wind
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Puuhhh ... ich lese ja so gut wie nie historische Bücher und auch bei Zeitreisen bin ich immer ein bisschen vorsichtig. Dieses Buch hier hat leider auch nicht dazu beitragen können, dass sich daran etwas ...

Puuhhh ... ich lese ja so gut wie nie historische Bücher und auch bei Zeitreisen bin ich immer ein bisschen vorsichtig. Dieses Buch hier hat leider auch nicht dazu beitragen können, dass sich daran etwas ändert.
Fangen wir mal mit dem positiven an: der Schreibstil liest sich gut. Er wirkt zwar relativ emotionslos und ist sehr beschreibend, aber an sich liest er sich relativ schnell weg. Also in der Hinsicht hatte ich nie den Eindruck, dass es zäh wirkte. Auch wenn ich die langen Naturbeschreibungen irgendwann überblättert habe, weil es in der Masse zu viel wurde.
Das Setting rund um Island fand ich auch sehr schön und konnte es mir sehr gut vorstellen. Klingt jetzt vielleicht wiedersprüchlich, aber ich hätte gerne mehr von der Insel gesehen. Den Großteil der Handlung bleibt man an derselben Stelle, wohingegen ich gerne Island erkundet hätte. Tja, das war dann aber auch schon alles, was mir gut gefallen hat - leider.
Ich weiß gar nicht, womit ich mich schwerer getan habe: mit der Handlung oder den Figuren. Wahrscheinlich war es beides zusammen, was für mich nicht so richtig harmoniert hat.
Die Handlung kann man aus dem Klappentext relativ gut rauslesen, denn mehr passiert nicht. Im Grunde geht es nur um die Liebesgeschichte, mehr nicht. Selbst das Setting in der Zukunft findet kaum Beachtung - ehrlich gesagt hab ich das gar nicht mal wirklich verstanden, weil über diese Welt so gut wie nichts erklärt wird. Schade, denn da hätte man sicher viel draus machen können. Aber auch insgesamt hätte ich mir einfach mehr gewünscht ... im Grunde vergehen einfach nur die Tage, man erlebt den Alltag, aber es passiert nichts. Die Handlung dümpelt vor sich hin und irgendwie kommen Gefühle bei Jen auf, die ich irgendwie nicht so ganz nachverfolgen konnte. Was vermutlich aber auch am Schreibstil lag, da man insgesamt kaum Emotionen gespürt hat.
Für meinen Geschmack hätte man auch die Hälfte der Seiten rauswerfen können ... am Inhalt der Handlung hätte das nicht wirklich was geändert. Witzigerweise kam mir das Ende dann total abrupt vor ... plötzlich überschlagen sich auf den letzten 20 Seiten die Ereignisse, es passiert mal was und dann ist es einfach abrupt zu Ende. Irgendwie passte die Aufteilung für mich einfach nicht.
Zu den Charakteren kann man eigentlich nicht viel sagen. Die Handlung wird ausschließlich aus der Sicht von Jen erzählt, alle anderen tauchen zwar auf, aber so richtig konnte ich mir nur von den wenigsten einen Eindruck machen. Mehr Sichtweisen wären definitiv schön gewesen, so hätte man insgesamt einen besseren Eindruck bekommen können.
Jen selbst ist mir irgendwie unsympathisch und distanziert. Ihre Gefühle bzw. die Entwicklung derer hab ich nicht so ganz nachvollziehen können - vor allem am Ende nicht. Da machte sie auf einmal einen Sprung, wo mir eindeutig nicht klar geworden ist, wo das herkam oder warum.
Heirik hat mir gut gefallen, ebenso wie Betta. Ansonsten waren alle anderen ziemlich blass. Auch die Personen aus Zukunft sind kaum präsent gewesen.
Was ich auch noch zu bemängeln habe, waren die fehlenden Dialoge. Der Großteil der Handlung wird über Erzählungen rübergebracht - so nach dem Motto "ich redete mit xy über dies und das". Aber das Gespräch selbst bekommt man nicht. Das hat die Handlung jetzt auch nicht unbedingt interessanter gemacht und die Charaktere erst recht nicht.

Mein Fazit
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Den Schreibstil fand ich zwar okay und auch das Island-Setting hat mir gefallen, aber das war es auch schon. Die Handlung empfand ich als zu lang und sehr langweilig, weil einfach nichts passiert ist. Die Protagonistin konnte mich auch nicht von sich überzeugen, vor allem weil ich ihren Wandel nicht verstanden habe. Zudem haben mir einfach Dialoge gefehlt, vieles wird einfach nur nacherzählt und das war die Dauer ermüdend.

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