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Veröffentlicht am 04.07.2018

Ostseefeeling pur

Dünenzauber
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Klara fällt aus allen Wolken als ihr ihre beste Freundin Jessi erklärt, dass sie nach Kanada auswandern will. Was heisst will, wird. Und zwar schon in wenigen Wochen. Vorher wird sie jedoch noch Heiraten. ...

Klara fällt aus allen Wolken als ihr ihre beste Freundin Jessi erklärt, dass sie nach Kanada auswandern will. Was heisst will, wird. Und zwar schon in wenigen Wochen. Vorher wird sie jedoch noch Heiraten. Ach ja, da war ja auch noch die Schwangerschaft. Klara hat erst einmal viel zu verdauen. Als ihr Jessi dann noch mitteilt, dass die Hochzeit an der Ostsee stattfinden wird, hat Klara endgültig genug. Mehrere traumatische Erfahrungen an der Ostsee haben nämlich dazu geführt, dass sie diese seit Jahren meidet. Doch was bleibt ihr anderes übrig als mit Jessi in den Norden zu fahren und in kürzester Zeit eine Hochzeit zu organisieren. Schliesslich ist Jessi ihre beste Freundin und wird schon bald das Land verlassen.
Kann Klara ihr Ostsee-Trauma überwinden? Und was hat es eigentlich mit dem ominösen Angler auf sich?

Der kurzweilige Roman "Dünenzauber" bietet Ostseefeeling pur. Land und Leute werden ebenso liebevoll beschrieben wie die gewaltige Kraft des Meeres und die tobenden Stürme.
Die Sprache ist einfach gehalten und absolut passend. Der Leser findet schnell in die Geschichte und kann diese hervorragend mitverfolgen. Die zum Teil sehr schlagfertigen Dialoge wirken realistisch und authentisch. Ein bisschen Humor, etwas Drama, Freundschaft, Liebe und Spannung tragen zum Lesevergnügen bei.
Die Geschichte verläuft in mehreren miteinander verknüpften Handlungssträngen. Einerseits die Hochzeit, dann der unbekannte Angler und zu guter letzt ist da noch die Geschichte mit der alten Dame, die unter Umständen eine Bestseller-Autorin ist. Dabei wirkt das Ganze weder konstruiert noch aufgesetzt.

Ein gelungener Roman bei dem die Liebe nicht zu kurz kommt und doch kein typischer Liebesroman ist.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Vergangenheit und Gegenwart

Das Erbe von Juniper House
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"Das Erbe von Juniper House" von Sophia Herzinger nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart.
2004, Saras Freund spricht plötzlich davon nach ...

"Das Erbe von Juniper House" von Sophia Herzinger nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart.
2004, Saras Freund spricht plötzlich davon nach Irland auszuwandern. Zudem fallen bei ihm öfters die Worte Heirat und Kinderkriegen. Sara ist mit dieser Situation etwas überfordert und bedingt sich Zeit zum Nachdenken aus. Sie beschliesst nach Kiel ins Haus ihrer Grossmutter Emma zu fahren und gleichzeitig diese wieder einmal im Pflegeheim zu besuchen. Bei ihren Besuchen erfährt Sara mehr über Emmas Vergangenheit und die schwierigen Zeiten, welche ihre Grossmutter durchmachen musste. Kurzentschlossen beschliesst sie, selbst noch Nachforschungen anzustellen und fliegt nach England. Dabei macht sie eine Entdeckung, mit welcher weder Sara noch Emma gerechnet hätten.

"Das Erbe von Juniper House" erzählt in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen die Geschichte von Sara und ihrer Grossmutter Emma. Einerseits verfolgt der Leser Saras Leben in der Gegenwart, auf der anderen Seite wird er durch Emmas Erzählungen immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzt.
Der Erzähltstil ist eher gemächlich, die Sprache leicht verständlich, der Text flüssig zu lesen. Die Perspektive wechselt je nachdem ob die Geschichte gerade in der Vergangenheit oder der Gegenwart spielt. Dabei vermag es die Autorin die Vergangenheit sehr lebhaft und anschaulich darzustellen. Sobald die Handlung wieder in der Gegenwart spielt, merkt man erst, dass die Rahmenhandlung eigentlich eine andere ist.
Die Geschichte um Emma ist sehr gefühlvoll beschrieben und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Manche Momente rühren nicht nur die Protagonisten zu Tränen, sondern auch die Leser.

Eine wundervolle Geschichte, die zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Viel zu oft bereut man es, nicht mehr Zeit mit den Grosseltern verbracht und mehr über ihr Leben erfahren zu haben.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein Orden auf Abwegen

Die Hetzjagd
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Unter dem Pseudonym Mattias Gerwald hat der Autor Berndt Schulz bereits diverse historische Romane veröffentlicht. Unter anderem konzipierte er eine 25-bändige Tempelritter-Saga, an welcher mehrere Autoren ...

Unter dem Pseudonym Mattias Gerwald hat der Autor Berndt Schulz bereits diverse historische Romane veröffentlicht. Unter anderem konzipierte er eine 25-bändige Tempelritter-Saga, an welcher mehrere Autoren beteiligt waren und er selbst einige der Bücher verfasst hat.Die Hetzjagd: Historischer Kriminalroman aus Augsburg“ verbindet Fiktion mit historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten.
Der 18-jährige Narziss Renner erhält den Auftrag ein Andachtsbuch für die Markgräfin Susanne zu malen. Darüber hinaus soll er die Offizin des Vikar Felix übernehmen. Dieser war bei einem Unfall auf einer Hetzjagd ums Leben gekommen. Schon bald steht Renner jedoch unter Verdacht, seinen Konkurrenten ermordet und diesen Mord sogar in einem Bild festgehalten zu haben. Renner‘s Geliebte, die 27-jährige Herbergswirtin Agnes, hält zu ihm. Gemeinsam mit dem Stadtbeamten Gaspart Dollfuss wollen sie das Rätsel um den Mord von Vikar Felix lösen und Narziss so vom Mordverdacht freisprechen. Doch bald schon geraten sie in einen Netz aus Intrigen, Machtgier und stossen auf einen Orden, der die rechten Pfade verlassen zu haben scheint.

Der Einstieg gestaltete sich etwas schwierig. Eine Fülle von Informationen, Gedankenfetzen, Rückblenden, Erinnerungen prasseln auf den Leser ein. Die Sprache ist zwar leicht verständlich, die Sätze zum Teil etwas sehr verschachtelt und mit vielen Sinnbildern gespickt, sodass sie auch mal holprig wirken und den Lesefluss etwas hemmen.
Die Geschichte an sich ist gut konzipiert. Die Spannung steigt als es relativ früh zu einer Attacke auf Narziss Renner kommt. Der Spannungsbogen flaut danach jedoch wieder ab. Es gibt mehrere längere Stellen, in welchen die Spannung quasi ganz raus ist und die Geschichte nur langsam vorwärts getrieben wird. Wieder wird der Leser mit vielen Informationen gefüttert, wobei nicht klar ist, inwiefern diese für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig sind. Ebenso unklar ist, ob es sich dabei um reale historische Geschehnisse handelt und der Leser somit nebenbei etwas über die Geschichte jener Zeit erfahren kann oder ob die beschriebenen Szenen fiktiver Natur sind.
Die Figuren sind alles in allem anschaulich gezeichnet, jedoch sticht keine besonders hervor und bleibt länger im Gedächtnis haften. So verhält es sich auch mit dem Roman an sich. Er ist unterhaltsam, an einigen Stellen spannend an anderen nicht, einen bleibenden Eindruck vermag er jedoch nicht zu hinterlassen. Es gibt keinen Aha-Moment, keine unerwartete Wende oder ein bestimmtes Ereignis, das dazu führen würde, die Geschichte von anderen ihrer Art abzuheben.

Veröffentlicht am 04.07.2018

"klassische" Liebesgeschichte

Solo für Sophie
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„Solo für Sophie“ ist nach „Coverboy“ erst der zweite Roman des Autors und Journalisten Claudius Morgen (Pseudonym).

Die Ausgangslage ist die eines typischen Liebesromanes. Laura liebt Sebastian, Sebastian ...

„Solo für Sophie“ ist nach „Coverboy“ erst der zweite Roman des Autors und Journalisten Claudius Morgen (Pseudonym).

Die Ausgangslage ist die eines typischen Liebesromanes. Laura liebt Sebastian, Sebastian liebt Sophie und Sophie weiss nicht einmal, dass Sebastian existiert. Wie es sich ebenfalls für einen typischen Liebesroman gehört, ist dem Leser von vornherein klar, dass Laura und Sebastian zusammen kommen, kommen müssen, kommen sollten. Doch genau das ist nicht so einfach wie es scheint. Laura und Sebastian studieren zwar beide Jura an derselben Universität doch Sebastian ist seit Jahren heimlich in die französische Star-Pianistin Sophie Bonnard verliebt. Wann immer möglich fährt er zu ihren Konzerten, um sie aus der Ferne anzuschmachten. Dasselbe tut Laura, sie schmachtet Sebastian – aus der im Hörsaal etwas weniger weiten Entfernung als im Konzertsaal – an. Und Sebastian scheint keine Notiz davon zu nehmen. Als Sebastian nach einem Konzert den vermögenden Rentner Otto Falter trifft und sich dieser als Sebastians Mentor anerbietet, scheint die Sache mit Sophie ins Laufen zu kommen. Für Laura sieht es um so düsterer aus. Doch was steckt eigentlich hinter Falters Motivation Sebastian unter die Arme zu greifen? Und kommen Laura und Sebastian am Ende etwa doch nicht zusammen?

Claudius Morgen hat einen eigenen Schreibstil gefunden. Was nicht heisst, dass er auf komplizierte Art und Weise erzählt. Im Gegenteil liest sich die Geschichte sehr flüssig, der Stil hebt sich dennoch etwas von anderen ab, wobei erfrischenderweise auch der Humor nicht zu knapp kommt.
Die Figuren sind meist realistisch gezeichnet und die Mehrzahl der Leser kann sich wohl mit der einen oder anderen identifizieren oder finden sich in ähnlichen Situationen wie die Protagonisten wieder. Am wenigsten zugänglich ist dabei Sophie Bonnard. Wir erfahren nicht sehr viel über sie und das was der Leser erfährt, macht sie nicht unbedingt sehr sympathisch. Sie wird in Rolle als Star-Pianistin gezwängt, was ihr eigentlich gar nicht zusagt. Gleichzeitig wirkt sie sehr naiv und in gewissen Belangen unreif. Der Aspekt, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, sprich aus der Sicht der unterschiedlichen Figuren, erzählt wird, bringt Abwechslung und erlaubt dem Leser einen tieferen Zugang zu den Charakteren und ihrem Gefühlsleben zu erhalten. Es gibt einige unerwartete Wendungen, wobei die Frage nach dem erzählerischen Motiv dafür schon mal auftaucht. Ohne hier zu spoilern, doch was sollte die Episode mit Kate und ihrer kurzfristigen Umorientierung? Da diese nicht weiter thematisiert wird, erscheint sie irgendwie substanzlos und schwer nachvollziehbar.

„Solo für Sophie“ ist eine hübsche Liebesgeschichte. Unterm Strich aber auch nicht mehr. Ich persönlich würde sie auch nicht als „schwarze Liebeskomödie“ betiteln, dafür ist sie, verglichen zu anderen, bei weitem nicht schwarz genug und entspricht doch eher dem klassischen Vorbild eines Helden, einer Heldin und eines Bösewichts, welcher sich aber erst später in der Geschichte zu erkennen gibt.

Veröffentlicht am 24.07.2017

für einen Thriller zu wenig fesselnd

... und morgen werde ich dich vermissen
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Heine Bakkeid, welcher bisher als Jugendbuchautor auf sich aufmerksam machte, schrieb mit „… und morgen werde ich dich vermissen“, seinen ersten Thriller (öfters auch als Kriminalroman angepriesen). Hauptfigur ...

Heine Bakkeid, welcher bisher als Jugendbuchautor auf sich aufmerksam machte, schrieb mit „… und morgen werde ich dich vermissen“, seinen ersten Thriller (öfters auch als Kriminalroman angepriesen). Hauptfigur ist Thorkild Aske, ein ehemaliger Polizeibeamter, welcher gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Den Grund für seine Haftstrafe erfährt der Leser erst nach und nach durch kurze Rückblenden. Thorkild ist ein psychisches Wrack, nimmt unzählige verschiedene Medikamente ein und hat Suizidgedanken. Ein Suizidversuch in der Gefängnisdusche ist zwar gescheitert, dennoch sucht die Erinnerung daran ihn immer wieder heim. Er weiss nicht so recht was er mit sich anfangen soll und wie er überhaupt wieder in ein Leben ausserhalb der Gefängnismauern zurückfinden soll. Die Bitte dem mysteriöse Verschwinden des jungen Rasmus Moritzen nachzugehen, kommt daher im rechten Moment. Thorkild macht sich auf in den Norden, wo die örtliche Polizei Rasmus‘ Verschwinden als Tauchunfall ad acta legte. Thorkild lässt jedoch nicht locker und stösst auf grauenvolle Geschehnisse in der Abgeschiedenheit des hohen Nordens.

„… und morgen werde ich dich vermissen“ wird aus der Ich-Perspektive von Thorkild Aske erzählt. Das ganze Geschehen wird also durch seine Sicht gefiltert. Es kommt auch nie eine Off-Stimme des Täters zu Wort, sodass sich der Leser kaum ein Bild von ihm machen kann. Jedoch erfährt der Leser viel über Thorkild, sein Seelenleben und seinen Geisteszustand. Aufgrund der unzähligen Pillen, die er schluckt und seiner psychisch stark angeschlagenen Persönlichkeit, bildet er sich immer wieder Begebenheiten ein, die so in Wirklichkeit nicht stattfinden. Die Unterscheidung zwischen Realität und Einbildung ist nicht immer einfach und mit der Zeit weiss man kaum noch, was man als tatsächlich geschehen erachten kann und was nicht. Die Tatsache, dass es sich hier um einen labilen, selbstmordgefährdeten Ich-Erzähler handelt, lässt bisweilen Zweifel am gesamten Handlungsverlauf aufkommen. Eine esoterisch angehauchte Séance, in der eine Tote zu Wort kommt, verstärkt diesen Eindruck zusätzlich.
Sprachlich hingegen ist der Thriller keine Herausforderung, das Lesen entsprechend mühelos und flüssig. Die Handlung wirkt stellenweise zäh, richtig Spannung kommt nicht auf. Momente, in denen dem Leser der Atem stockt, werden vergeblich gesucht. Dafür werden viele Details über Thorkilds Verfassung, seine Tablettensucht, Verdauungsprobleme etc. zu Tage gefördert. Obwohl man durch die Ich-Perspektive einen tieferen Einblick in Thorkilds Persönlichkeit erhält, bleibt er unzugänglich, eine Identifikation mit ihm ist nicht wirklich möglich. Verschiedene Szenen wie die Flucht aus dem Krankenhaus oder die Unterwasser-Auseinandersetzung mit dem Täter wirken aufgrund des angeschlagenen physischen und psychischen Zustands Thorkilds unrealistisch. Auch die Entwicklung des Täters von einem Kleinkriminellen zu einem Mehrfachmörder innerhalb kurzer Zeit ist nicht nachvollziehbar.

Für einen Thriller ist „… und morgen werde ich dich vermissen“ zu wenig fesselnd. Die ganze Geschichte ist wie die Hauptfigur selbst unzugänglich und nicht wirklich fassbar. Trotz der mystischen, unheimlichen Atmosphäre an der sturmumtobten Küste konnte das Buch nicht wirklich überzeugen.