Zu viele brutale Folterszenen
Pretty GirlsNachdem ich in den letzten Monaten drei Thriller von Karin Slaughter gelesen hatte, die mir sehr gefallen haben, ging ich davon aus, dass es nun mit jedem Buch so weitergeht.
Auch der Klappentext von ...
Nachdem ich in den letzten Monaten drei Thriller von Karin Slaughter gelesen hatte, die mir sehr gefallen haben, ging ich davon aus, dass es nun mit jedem Buch so weitergeht.
Auch der Klappentext von „Pretty girls“ klang interessant und vielversprechend.
Die Geschichte beginnt fast wie ein Liebesroman. Claire trifft sich in einer Bar mit ihrem Ehemann Paul. Nach knapp 20 Jahren Ehe sind beide immer noch sehr verliebt. Paul scheint ein Traummann zu sein und ich habe ihn spontan auch ein wenig angehimmelt. Bei einem Stelldichein in einer Gasse kommt es zu einem Überfall, Paul wird erstochen.
Als Claire nach der Beerdigung seinen Computer durchsieht, findet sie Gewaltpornos der übelsten Sorte. Doch niemand nimmt sie ernst, die Polizei und das FBI wollen ihr einreden, die Videos seien Fake. Claire spürt, dass sie echt sind und wird immer tiefer in einen gefährlichen Strudel hineingezogen.
Diese kompletten Alleingänge von Claire haben in meiner Bewertung einen Stern gekostet. Sie ist eine reiche, verwöhnte Hausfrau und wird plötzlich mit unfassbarer Gewalt konfrontiert. Trotzdem schmiedet sie die wildesten Pläne und begibt sich in eindeutig lebensgefährliche Situationen um den Drahtzieher zu überlisten. Auch ihre Mutter lässt sich auf den ganzen Irrsinn ein, besorgt ohne zu hinterfragen Munition und ein Prepaid-Handy. Wer macht denn sowas? Die Polizisten sind allesamt unsympathischer als unsympathisch. Es ist von Anfang an klar, dass sie Dreck am Stecken haben. Ich hätte es spannender gefunden, wenn es nicht so offensichtlich gewesen wäre.
Generell war die ganze Storyline sehr konstruiert und unrealistisch.
Den zweiten Stern ziehe ich ab, wegen übertriebener Gewalt. Die Folterszenen in diesem Buch sind wirklich hardcore und ekelhaft. Klar, kann man auch mal einen etwas härteren Thriller lesen, aber wären es ein paar Szenen weniger gewesen, hätte man sich genauso ein Bild von den Taten machen können.
Alles in allem fand ich „Pretty girls“ leider nur okay. 530 Seiten waren definitiv zu viel Raum für diese Geschichte.