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Veröffentlicht am 30.01.2021

Nette Liebesgeschichte ohne viel Spannung

Cherish Dreams
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Seit seine Teenagerliebe Callypso gestorben ist, hat Rugbyspieler Jake Liebesbeziehungen mehr oder weniger abgeschworen. Er kümmert sich aufopferungsvoll um seine kleine Tochter Esme und begnügt sich mit ...

Seit seine Teenagerliebe Callypso gestorben ist, hat Rugbyspieler Jake Liebesbeziehungen mehr oder weniger abgeschworen. Er kümmert sich aufopferungsvoll um seine kleine Tochter Esme und begnügt sich mit gelegentlichen Affären. Als ihm allerdings auf einer Hochzeit seine ehemalige Klassenkameradin Juliet über den Weg läuft, ist er sofort hin und weg. Auch ihr geht es ebenso und dass, obwohl sie Jake während der Schulzeit unglaublich spießig fand. Nun stellt sie fest, dass gerade diese Gediegenheit und Verlässlichkeit sehr anziehend für sie sind.

Jake und Juliet sind beide noch unglaublich jung – erst 24 Jahre alt – und doch haben sie schon so viel erlebt. Jake ist Vater einer 6-jährigen Tochter und ein sehr erfolgreicher Rugbyspieler. Juliet ist bereits geschieden. Da ihr Exmann ebenfalls ein erfolgreicher Sportler ist, hat sie – sehr zu ihrem Unmut – stark mit der Regenbogenpresse zu kämpfen.

Juliet, Jake, seine Tochter, sowie die gesamte Esera Familie und deren Freunde sind unheimlich sympathische Charaktere. Die kleine Emma ist ein sehr niedliches und cleveres Kind, dass jede Szene auflockert.

Auch war die Entwicklung der Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren sehr schön zu beobachten und es gab einige romantische Momente. Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn die verstorbene Callie nicht gerade Juliets beste Freundin gewesen wäre, dass war etwas befremdlich.

Warum gebe ich trotzdem nur drei Sterne? Wie schon bei „Cherish Hope“ hat auch dieser Roman einige Längen. Der Schreibstil ist schön und bildhaft, ohne Frage, aber eine Spannungskurve ist quasi nicht vorhanden. Die Geschichte befindet sich konstant auf einer Linie. Manche Szenen (zum Beispiel die Hochzeit gleich am Anfang oder die Rugbyspiele) ziehen sich sehr in die Länge, weil nicht wirklich viel passiert.

Klar, es gibt die Probleme mit dem Exmann und mit den Medien aber diese werden sehr schnell und problemlos aufgelöst.

Mir war in dem Roman einfach zu wenig los, um so richtig in die Geschichte einzutauchen.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Schöner Schmöker mit kleinen Schwächen beim Schreibstil

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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„Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ ist ein Roman, in den man sich richtig schön vertiefen kann. Die Autorin Antonia Blum beschreibt Personen, Situationen und Umgebungen bis ins kleinste Detail, ...

„Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ ist ein Roman, in den man sich richtig schön vertiefen kann. Die Autorin Antonia Blum beschreibt Personen, Situationen und Umgebungen bis ins kleinste Detail, so dass die Geschichte wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft.
Wir begleiten die Schwestern Marlene und Emma, die nach dem viel zu frühen Tod der Mutter in einem Waisenhaus aufwachsen. Für mich war es erschreckend, wie sehr Waisen Anfang des 19. Jahrhunderts von der Gesellschaft geächtet und quasi auf eine Stelle mit Verbrechern gestellt wurden. Emma und Marlene bekommen die außergewöhnliche Chance, eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der neuen Kinderklinik Weißensee zu absolvieren.
Interessiert verfolgte ich die Beschreibungen des Krankenhausalltags. Viele Abläufe, wie zum Beispiel die beschriebene Mandel-OP oder die hauseigene Milchfarm erscheinen aus heutiger Sicht sonderbar. Erstaunlich fand ich auch, dass früher keine Besucher in Patientenzimmern gestattet waren und Eltern ihren kranken Kindern lediglich durch eine Scheibe winken konnten.
Die Autorin schafft eine gute Balance und beschreibt einerseits den Alltag und die sehr strengen Konventionen der damaligen Zeit, andererseits hat der Roman auch viel Leichtigkeit, da sich die Schwestern zum ersten Mal verlieben.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich wollte es gar nicht aus der Hand legen.
Dennoch muss ich von der Gesamtbewertung einen Stern abziehen. Obwohl der Schreibstil durch Lebendigkeit begeistert, hat er auch Schwächen. Antonia Blum scheint eine große Vorliebe für das Wort „vornehm“ zu haben.
„Sie lächelte vornehm“, „Er ging vornehm“, „Das vornehme Papier“ … Diese Aufzählung könnte man endlos fortführen. Es vergeht kaum ein Kapitel, ohne dass sich jemand in irgendeiner Weise vornehm verhält. Am Anfang hat es mich noch belustigt, später fand ich es vor allem affig.
Auch hat sich die Autorin große Mühe gegeben, dass Wort „sagte“ bzw. „antwortete“ zu vermeiden und hat dafür gerne auf „wusste“ zurückgegriffen. „Ein Eisbecher Melba ist mit Pfirsich“ wusste Heidemarie, usw.
Wenn das Lektorat ein klein wenig besser gewesen wäre, hätte ich sicherlich die volle Punktzahl gegeben.
Nichtsdestotrotz habe ich „Kinderklinik Weißensee“ sehr gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung, die für Herbst 2021 angekündigt ist.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Hätte besser sein können

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Chloe Brown hat Fibromyalgie, eine chronische Schmerzkrankheit, über die ich vor diesem Buch noch nichts wusste.
Diese Krankheit hat Chloe in den letzten Jahren sehr eingeschränkt. Mit Anfang 30 beschließt ...

Chloe Brown hat Fibromyalgie, eine chronische Schmerzkrankheit, über die ich vor diesem Buch noch nichts wusste.
Diese Krankheit hat Chloe in den letzten Jahren sehr eingeschränkt. Mit Anfang 30 beschließt sie, sich nicht länger Fesseln anlegen zu lassen. Sie schreibt eine Liste voller mutiger Aufgaben und versucht mit Hilfe ihres attraktiven Nachbarn Red, diese in die Tat umzusetzen.
Der Schreibstil ist sehr locker und witzig. Die Wortduelle zwischen Chloe und Red sind köstlich und haben mich immer wieder zum lachen gebracht, zumindest in der ersten Hälfte des Buches.
Mir hat gefallen, dass Talia Hibberts Protagonisten nicht den klassischen Schönheitsidealen entsprechen. Red hat lange rote Haare und Chloe ist weit entfernt von Modellmaßen. Und doch sind sie füreinander die schönsten Menschen, die sie sich vorstellen können.

Aufgrund des Klappentextes und der Charakterbeschreibungen hatte ich einen Liebesroman mit Tiefgang erwartet. Tatsächlich entpuppt sich „Kissing Chloe Brown“ allerdings als seichte Geschichte. Ernste Themen werden nur angekratzt. Die Sache mit Chloes Liste für ein neues Leben ist an sich eine gute Idee, mit Fibromyalgie hat sie allerdings weniger zu tun. Talia Hibbert hätte ihrer Hauptfigur auch eine Panikstörung geben können, dies hätte besser gepasst. Über Fibromyalgie habe ich im Grunde nichts gelernt, außer dass ich nun über deren Existenz Bescheid weiß.
Red ist ein sehr sensibler Mann, der eine schlimme Beziehung hinter sich hat. Aus dieser Tatsache hätte man viel machen können. Leider wird seine Vergangenheit in einem Satz abgehandelt.
Red ist verzweifelt auf der Suche nach Liebe und bettelt quasi um Anerkennung. Dafür ist er bereit große Opfer auf sich zu nehmen. Insbesondere gegen Ende des Buches tat es mir förmlich in der Seele weh zu sehen, wie wenig er sich selber wertschätzt und ich finde es überhaupt nicht gesund, wenn das eigene Glück so sehr von einer anderen Person abhängt.

Der Roman fing sehr unterhaltsam und lustig an, wurde dann allerdings stellenweise etwas langatmig, da die Protagonisten ziemlich viel Zeit damit verbringen, sich zu wünschen, den jeweils anderen abzulecken und gleichzeitig ihre Gefühle voreinander verstecken.
Die seitenlangen Sexszenen fand ich leider überhaupt nicht gut geschrieben. Vielleicht lag es auch an der Übersetzung aber Formulierungen wie Sehnsuchtstropfen oder „er knetete ihre Schenkel mit Wollust“ laden mich dazu ein, in Gelächter auszubrechen.
Auch wurden diese Szenen teilweise mit ziemlich derben Ausdrücken gespickt, was für mich nicht zu der ansonsten eher niedlichen Geschichte gepasst hat.
Ebenfalls unstimmig ist für mich die Chloe, die das Cover ziert. Warum trägt sie Jeans-Shorts und ein Fransenshirt? Im Buch werden immer wieder ihre langen Röcke und ihre Oberteile mit Knöpfen beschrieben.

Dieser Roman begann toll und entwickelte sich leider immer mehr in Richtung naja, geht so.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Blick hinter die Fassade

Das Nachtfräuleinspiel
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Liane kann auf eine lange Karriere als Erziehungstherapeutin zurückblicken. Sie ist eine Person des öffentlichen Lebens, die nicht nur zahlreiche Bücher geschrieben hat, sondern auch Star des erfolgreichen ...

Liane kann auf eine lange Karriere als Erziehungstherapeutin zurückblicken. Sie ist eine Person des öffentlichen Lebens, die nicht nur zahlreiche Bücher geschrieben hat, sondern auch Star des erfolgreichen Fernsehformats „Die Familienretterin“ ist.
Die Geschichte, die sich in Anja Jonuleits Roman „Das Nachtfräuleinspiel“ nach und nach entwickelt, zeigt uns, dass sich auch hinter der perfektesten Fassade Abgründe verbergen können. Wir begleiten Lianes Weg ab den 60er Jahren, mit dem Hauptfokus auf den 80ern. Schon in jungem Alter zeigt Liane Zeichen von Empathielosigkeit. Sie wird Erzieherin, obwohl sie Kinder nicht einmal besonders mag. Die einzige Person, die ihr Emotionen entlockt, ist der Student Carl. Sie sieht ihn auf der Straße und noch bevor sie ein einziges Wort mit ihm gesprochen hat, entwickelt sie eine Obsession, die man nur als Stalking und krankhaft bezeichnen kann. Liane ist eine Narzisst, der teilweise schon psychopathische Züge aufweist. Zusammen mit Carl gibt sie ein Paar ab, dass man nur mit Kopfschütteln und Befremden beobachten kann.
Anja Jonuleits Roman ist vollgepackt mit verschiedenen Themen. Liane, ungewollte Schwangerschaft einer Minderjährigen, Faschingsbräuche, Waldorfschule, extreme Erziehungs- und Ernährungsmethoden...
Das namensgebende Nachtfräuleinspiel hat ebenfalls eine zentrale Rolle. Für mich war dieser Brauch komplett neu. Ich kenne nur die farbenfrohen, lustigen Karnevalszüge. Was sich in dieser schwäbischen Gemeinde zur Fastnacht abspielt, gleich mehr einem Szenario aus einem Horrorfilm.

Wie auch schon bei „Die Rabenfrauen“ fesselte mich auch dieser Roman von Anja Jonuleit mit Themen, die so in dieser Form in noch keinem Roman, den ich gelesen habe, vorkamen. Man klebt förmlich an den Seiten, obwohl die Abgründe, die sich hier auftun so schrecklich sind, dass man eigentlich gar nicht hinschauen möchte. Insbesondere schockierte es mich, dass viele Sachen, wie zum Beispiel die angesprochene Festhaltetherapie, tatsächlich praktiziert wurden.
„Das Nachfräuleinspiel“ ist spannend wie ein Thriller und bekommt von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Erwartungen nicht ganz erfüllt

Die Nachtigall
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Auf „Die Nachtigall“ war ich sehr gespannt, da dieser Roman in den höchsten Tönen gelobt wird. Die Geschichte spielt im von Nazis besetzten Frankreich. Im Zentrum stehen zwei Schwestern, die mir leider ...

Auf „Die Nachtigall“ war ich sehr gespannt, da dieser Roman in den höchsten Tönen gelobt wird. Die Geschichte spielt im von Nazis besetzten Frankreich. Im Zentrum stehen zwei Schwestern, die mir leider unsympathisch waren. Vianne sieht auf die jüngere Isabelle herab und hatte nie großes Interesse daran, eine Bindung aufzubauen. Vianne ist in vieler Hinsicht naiv und bringt durch ihr gedankenloses Verhalten immer wieder Schaden über sich und ihre Mitmenschen.
Isabelle war ihr ganzes Leben auf der Suche nach Liebe, insbesondere von ihrem Vater und ihrer Schwester wird sie immer wieder abgewiesen. Impulsiv wie sie ist, schließt sie sich ohne zu zögern der Widerstandsbewegung an und bekommt für ihre mutigen Einsätze endlich Anerkennung.
„Die Nachtigall“ umfasst 600 Seiten. Die erste Hälfte empfand ich als etwas langatmig. Ab der Mitte wird die Handlung wesentlich fesselnder und dramatischer. Die Gräueltaten der Nazis werden hier sehr eindringlich geschildert und es ist erschütternd, mit welcher Arroganz und Brutalität die Deutschen in ein fremdes Land einfielen. Die beschriebenen Situationen, das viele Leid, die Kälte und der Hunger gingen mir stellenweise sehr nahe.
Loben möchte ich den Schluss des Buches. Gerade die letzten Worte sind sehr bewegend gewählt und runden die Geschichte sehr schön ab.
Mir hat der Roman ganz gut gefallen aber ich bin erstaunt über die vielen Leserstimmen, die „Die Nachtigall“ als bestes Buch bezeichnen. Weder Inhalt noch der Schreibstil sind für mich in irgendeiner Weise außergewöhnlich.
Es gibt ein Buch mit einem ähnlichen Plot (französische Widerstandsbewegung) von der Autorin Kristin Harmel mit dem Titel „Ein Ort für unsere Träume“, welches ich wesentlich berührender und schöner fand.
Und auch von Kristin Hannah habe ich schon Veröffentlichungen gelesen, die mich mehr mitgerissen haben („Liebe & Verderben“ oder „Das Geheimnis der Schwestern“). Insgesamt habe ich „Die Nachtigall“ recht gerne gelesen, nur hatte ich aufgrund des Wirbels vermutlich viel zu hohe Erwartungen.

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