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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2020

Konnte ich kaum weglegen

Der Fremde am Strand
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Von der Autorin Lisa Jewell habe ich bisher nur Gutes gehört. Auf „Der Fremde am Strand“ bin ich durch eine positive Buchvorstellung im Radio aufmerksam geworden, so dass ich beschlossen habe, dass dies ...

Von der Autorin Lisa Jewell habe ich bisher nur Gutes gehört. Auf „Der Fremde am Strand“ bin ich durch eine positive Buchvorstellung im Radio aufmerksam geworden, so dass ich beschlossen habe, dass dies mein erster Roman von ihr werden soll.
Der Klappentext hat definitiv gehalten, was er versprochen hat, denn ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Kapitel sind kurz und jedes endet an einer spannenden Stelle. Die Geschichte spielt auf drei Ebenen. 1993 lernt eine Familie im Sommerurlaub einen zwielichtigen jungen Mann kennen. In der Gegenwart verliert ein Mann sein Gedächtnis während eine Frau auf die Rückkehr ihres Ehemanns wartet.
„Der Fremde am Strand ist eine Mischung aus Roman und Psychothriller. Es gibt nicht nur einen Charakter, der eindeutig böse ist, es gibt mehrere andere, die suspekt scheinen. Die Geschichte beginnt undurchsichtig. Ich habe eine Weile gerätselt, wer dieser Mann ohne Gedächtnis ist. Stück für Stück setzt sich ein schauriges Bild zusammen, dem bis zum Schluss immer weitere Details hinzugefügt werden.
Die Handlung ist ein wenig unrealistisch aber ich fand das Buch wirklich sehr gelungen und empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Schwächster Band der Trilogie

Find me in the Storm
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Nachdem mir Band eins der Leuchtturm-Trilogie wirklich gut gefallen hatte und Teil zwei sogar einen Platz auf meiner Liste der Jahreshighlights bekommen hat, war ich auf das finale Buch sehr gespannt. ...

Nachdem mir Band eins der Leuchtturm-Trilogie wirklich gut gefallen hatte und Teil zwei sogar einen Platz auf meiner Liste der Jahreshighlights bekommen hat, war ich auf das finale Buch sehr gespannt. Wird sich die Serie ein weiteres Mal steigern können? Meine Antwort ist leider nein. Für mich war „Find me in the storm“ sogar das schwächste Buch der Reihe.
Der Schreibstil von Kira Mohn ist zwar wieder lebendig und angenehm zu lesen aber die Handlung konnte mich nicht ganz abholen. Der Fokus liegt diesmal auf Airin, die das Bed & Breakfast in Castledunns führt. Neben Geldsorgen und schwierigen Gästen hat Airin auch noch mit Familienstreitigkeiten zu kämpfen. Ihre Mutter ist vorübergehend bei ihr eingezogen. Diese Frau ging mir mit ihrem irrationalen und kindischen Gehabe furchtbar auf die Nerven und ich fand es anstrengend, dass sich diese Problematik durch das komplette Buch gezogen hat.
Grundsätzlich ist es bei dieser Art von Romanen ja von Hause aus klar, dass hier zwei Singles ihr gemeinsames Glück finden werden. Josh und Airin hatten auf jeden Fall Potenzial, denn dass sich ein Promi in eine Privatperson verliebt, ist perfekter Stoff für eine romantische Geschichte. Hier fand ich es allerdings extrem forciert. Airin stellt fest, dass sie sich einsam fühlt und just in diesem Moment reserviert ein attraktiver TV-Moderator bei ihr. Hinzu kommt, dass ich Josh dreiviertel des Buchs eher oberflächlich als sympathisch fand. Erst zum Schluss stellt sich heraus, dass sich hinter seiner Sonnenschein-Fassade dunkle Wolken verbergen. Leider war das Buch dann auch bereits zu Ende.
Schön fand ich, dass wir ein Update zu Liv und Seana aus Teil 1 und 2 bekommen haben. Bei Liv wird eine Entwicklung angerissen, die offen im Raum stehen bleibt. Da kein vierter Teil geplant ist, fand ich dies sehr schade.
Ein Leuchtturm all Stars Band wäre toll!
Alles in allem war „Find me in the storm“ ein solider Roman für mich, der leider an seine Vorgänger nicht herankam.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Kein Bodyguard zum verlieben

Perfect Gentlemen - Ein Bodyguard für gewisse Stunden
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Als ich mir den Klappentext von „Perfect Gentlemen – Ein Bodyguard für gewisse Stunden“ durchgelesen habe, hatte ich mich auf eine romantic suspense Geschichte eingestellt. Spannung habe ich dann allerdings ...

Als ich mir den Klappentext von „Perfect Gentlemen – Ein Bodyguard für gewisse Stunden“ durchgelesen habe, hatte ich mich auf eine romantic suspense Geschichte eingestellt. Spannung habe ich dann allerdings vergeblich gesucht. Dabei hatte der Plot durchaus Potenzial. Senatorentochter Lara möchte die Welt ein Stück weit besser machen, was ihr mit politischen Enthüllungen, die sie auf ihrem Blog veröffentlicht, ganz gut gelingt. Als sie Droh-E-Mails bekommt, engagiert sie einen Bodyguard. CIA Agent Connor verfolgt seine eigene Agenda. Er glaubt, dass Lara dem Präsidenten schaden möchte. Um dies zu verhindert, gibt er sich als Bodyguard aus.
Eigentlich bringt die Geschichte alles mit, was man so braucht. Einen bad boy, eine damsel in distress, eine Fake-Beziehung, aus der mehr wird, einen Stalker...
Nur leider ist die Umsetzung unglaublich zäh und langweilig. Der Roman umfasst knapp 500 Seiten und besteht überwiegend aus endlosen Dialogen, die sich immer wieder um das selbe drehen.
Lara ist eine Person, die ich wirklich mochte (auch wenn ich es nicht verstehen kann, warum eine überzeugte Veganerin Fleisch kocht, nur einem Mann zu imponieren).
Connor dagegen war mir weniger sympathisch. Er hat einerseits ziemlich dominante Züge, versinkt andererseits aber fast schon weinerlich im Selbstmitleid. Er lügt Lara über seine wahre Identität an (was an sich gar nicht wirklich dramatisch ist) und will Lara unbedingt schwängern, bevor er ihr die Wahrheit erzählt, damit sie für immer an ihn gebunden ist.
Wie verrückt ist das denn bitte. Vor allem, da sich die beiden gerade mal eine Woche kennen. Ich fand sein Verhalten einfach nur merkwürdig. Dazu dieses ellenlange Gelaber – das Buch wollte einfach kein Ende nehmen.
Die Sache mit dem Stalker wird dann in ca. 4 Seiten aufgelöst. Es gibt noch einen anderen Fall, der sich wohl durch die komplette Reihe über die „Perfect Gentlemen“ zieht. Ich bin sehr unschlüssig, ob ich diese Reihe weiterlesen werde. Zack Hayes, der den US-Präsidenten darstellt finde ich interessant. Eventuell schaue ich mir sein Buch einmal an.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ruhiges Familienporträt

Das Haus in der Claremont Street
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Toms Welt bricht zusammen, als sein Vater seine Mutter umbringt und sich anschließend das Leben nimmt. Der 9-jährige zieht sich völlig in sein Schneckenhaus zurück, reagiert kaum auf seine Außenwelt und ...

Toms Welt bricht zusammen, als sein Vater seine Mutter umbringt und sich anschließend das Leben nimmt. Der 9-jährige zieht sich völlig in sein Schneckenhaus zurück, reagiert kaum auf seine Außenwelt und und hört auf zu sprechen.
Toms Mutter Mona hatte sich von ihrer Familie entfremdet, vermutlich, um die Misshandlungen ihres Manns zu vertuschen. Deswegen hat er zu seiner Verwandtschaft, die sich künftig um ihn kümmern soll, keine enge Bindung.
Hier haben wir Sonya, die unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch leidet, die alleinerziehende Rosa, die in fast schon messieartigen Zuständen lebt und den Weltenbummler Will, der eher wie ein großes Kind als ein Erwachsener wirkt.
„Das Haus in der Claremont Street“ wird als viel gelobtes Debüt beworben. So eine Aussage weckt bei mir die Erwartung auf ein ganz besonderes Buch – die habe ich leider nicht bekommen.
Wiebke von Carolsfeld schreibt durchaus angenehm und bildhaft aber mir fehlte Tiefgang oder etwas, dass mich berührt. Die Geschichte beginnt mit der schrecklichen Tat, danach dümpelt sie ziellos vor sich hin. Wir begleiten die dysfunktionale Familie über mehrere Monate. Auf die verstorbene Mona wird nicht näher eingegangen. Die Geschwister erwähnen das Unglück zwar ab und an aber letztendlich ist es für sie nur ein weiterer Stolperstein in ihrem beschwerlichen Leben. Jeder macht einfach weiter und und regt sich über die selben Dinge auf, wie bevor.
Ich hätte gerne mehr mit Tom mitgelitten, aber er wird so blass dargestellt, dass ich ihn nicht wirklich greifen konnte. Seine psychischen Probleme werden einfach hingenommen und lösen sich letztendlich in Wohlgefallen auf. Dies ist sehr simpel.
„Das Haus in der Claremont Street“ ist weder langweilig, noch spannend. Es wird ohne Höhepunkte erzählt und der Stil ist sehr ruhig und unaufgeregt. Ich musste mich durch den Roman zwar nicht quälen, aber er gab mir auch keinen Anreiz darin zu lesen. Es ist eine Geschichte, die einen berieselt wie ein Fernseher im Hintergrund. So bald man das Buch beendet hat, hat man es auch schon wieder vergessen.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Schlägt aufs Gemüt

Was uns verbindet
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Da mir Shilpi Somaya Gowdas „Die fremde Tochter“ vor einigen Jahren sehr gut gefallen hatte, wusste ich, dass ich „Was uns verbindet“ unbedingt lesen muss. Zunächst hatte ich ein paar Einstiegsschwierigkeiten. ...

Da mir Shilpi Somaya Gowdas „Die fremde Tochter“ vor einigen Jahren sehr gut gefallen hatte, wusste ich, dass ich „Was uns verbindet“ unbedingt lesen muss. Zunächst hatte ich ein paar Einstiegsschwierigkeiten. Die Kapitel sind kurz und wechseln zwischen den Mitgliedern der Familie Olander hin und her. Alle paar Seiten gab es einen Zeitsprung in den nächsten Monat oder gar ins nächste Jahr. Dadurch hatte ich am Anfang den Eindruck, dass kurze, zufällige Sequenzen aneinander gereiht werden und ich vermisste einen Lesefluss.

Die Olanders sind eine multikulti Familie. Die Mutter, Jaya, ist eine gebürtige Inderin. Vater Keith ist Brite und als Wohnsitz haben sie die USA gewählt. Wir begleiten die Familie nach einem Schicksalsschlag über viele Jahre hinweg. „Was uns verbindet“ ist ein tragisches Buch, dass oft ausweglos erscheint und dadurch ziemlich aufs Gemüt schlägt.
Anstelle füreinander dazusein, entfernen sich die Olanders immer mehr von einander. Die Eltern lassen sich scheiden. Jaya findet Trost im Glauben bis die täglichen Gebete schon fast an Besessenheit grenzen. Keith wird zum Workaholic und Karina versucht durch extremen Ehrgeiz ihre Trauer zu kompensieren.
Der Roman trägt den Untertitel „Geschichte einer Familie“. Der Hauptfokus liegt allerdings auf Karina, welche ich als Charakter auch am interessantesten fand. Karina sucht verzweifelt nach einem Platz, an dem sie sich geborgen fühlen kann und folgt dabei ziemlich blind den falschen Leuten.

Nach dem ich den zähen Anfang hinter mir hatte und die Autorin ihr Erzähltempo gedrosselt hatte, konnte mich der Roman durchaus fesseln. Ich lese gerne Bücher über Sekten und fand die Geschichte interessant auch wenn ich überrascht war, dass „Was uns verbindet“ in diese Richtung geht. Vom Klappentext her hatte ich mir nämlich etwas anderes vorgestellt. Ich dachte, es geht um Menschen, die sich keiner Nationalität zugehörig fühlen. Dies wird hier allerdings nur auf den ersten Seiten thematisiert.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen auch wenn er mich nicht so richtig vom Hockern reißen konnte, was unter anderem an der sehr deprimierenden Grundstimmung lag.

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