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Veröffentlicht am 10.07.2020

Zu Hause gesucht

Im Schatten das Licht
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Mit „Im Schatten das Licht“ ist es Jojo Moyes ein weiteres Mal gelungen, mich von der ersten Seite an eine Geschichte zu fesseln.

Im Mittelpunkt steht hier die 14-jährige Sarah, die in ärmlichen Verhältnissen ...

Mit „Im Schatten das Licht“ ist es Jojo Moyes ein weiteres Mal gelungen, mich von der ersten Seite an eine Geschichte zu fesseln.

Im Mittelpunkt steht hier die 14-jährige Sarah, die in ärmlichen Verhältnissen bei ihrem Großvater lebt. Als dieser einen schweren Schlaganfall erleidet und für längere Zeit ins Krankenhaus muss, steht Sarah mit ihrem talentierten Pferd Boo und Geldsorgen alleine da. Im Supermarkt trifft sie zufällig auf die Rechtsanwältin Natasha. In einem Moment der Spontanität bietet diese sich als Pflegemutter an.

Wie bereits kurz erwähnt, hat mich dieser Roman sehr in seinen Bann gezogen. Sarah ist ein toughes Mädchen, dass man einfach gerne haben muss (allerdings habe ich nicht ganz verstanden, warum sie die Existenz ihres Pferdes so lange geheim gehalten hat – aber wer versteht schon die Logik von Teenagern). Sarah und ihr Großvater stehen sich sehr nah, sie weiß, dass er sie liebt, auch wenn sie ziemlich streng erzogen wurde. Das größte Ziel von ihm ist, Sarah zu einer erfolgreichen Dressurreiterin auszubilden, damit sie in seine Fußstapfen tritt. Ich weiß ehrlich gesagt nichts über diese Form des Reitens, die Kunststücke, die die Pferde an der spanischen Hofreitschule bzw. wie hier beim Cadre Noir erlernen kommen mir jedoch ziemlich extrem vor. Ich bin unschlüssig, ob ein Pferd so etwas können sollte. Der Einsatz der Peitsche und Sporen klingt für mich wie Tierquälerei und es gab mir ein unwohles Gefühl, darüber zu lesen.

Zurück zum Buch – Natasha und ihr beinahe Exmann Mac nehmen nun also Sarah auf und mimen für eine kurze Zeit ein Ehepaar, obwohl sie kurz vor der Scheidung stehen.

Die Figur der Natasha war mir etwas suspekt. Beim ersten Treffen mit Sarah ist sie so verständnisvoll und großzügig. Später findet sie allerdings überhaupt keinen Zugang zu dem Mädchen und strengt sich auch nicht besonders an, dies zu ändern. Natasha wirkte auf mich oft zickig und anspruchsvoll ihren Mitmenschen gegenüber. Ich habe lange auf den Moment gewartet, dass unter der harten Schale ein weicher Kern ans Licht kommt, aber sie bleibt bis fast zum Schluss kalt, karrieresüchtig und verurteilt die Menschen aufgrund ihrer Herkunft.

Mac wird als Charmeur beschrieben und ich gebe es zu – auch ich bin ihm erlegen und mochte diesen Chaoten sehr gerne.

Mac und Sarah hätten definitiv etwas besseres verdient als Natasha.

Was mich wirklich sehr fasziniert hat, war die Beschreibung des Stalls unter der Eisenbahnbrücke, in dem Boo untergebracht wurde. Dieser Kontrast zwischen Arm und Reich wurde hier sehr gut herausgearbeitet.

Ich bin in der Erwartung an das Buch herangegangen, dass dies ein Wohlfühlroman ist. „Im Schatten das Licht“ ist allerdings eine überwiegend traurige Geschichte und handelt von Menschen, die ums Überleben kämpfen. Trotz dem vorhersehbaren Ende geht das Schicksal einiger Charaktere wirklich nahe. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Liebe auf den ersten Blick – bei den Protagonisten und bei mir.

Save me from the Night
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Der erste Teil der Leuchtturm Reihe von Kira Mohn hatte mir ziemlich gut gefallen aber Teil 2 - „Save me from the night“ - hat dies noch bei weitem übertroffen.
Schon im ersten Kapitel habe ich mich so ...

Der erste Teil der Leuchtturm Reihe von Kira Mohn hatte mir ziemlich gut gefallen aber Teil 2 - „Save me from the night“ - hat dies noch bei weitem übertroffen.
Schon im ersten Kapitel habe ich mich so sehr in die beiden Hauptcharaktere Seanna und Niall verliebt, dass ich Seite für Seite mit den beiden mitgefiebert habe.
Auch dieser Band spielt in dem beschaulichen irischen Dorf Castledunns. Hier ist Seanna nach der Flucht aus ihren gewalttätigen Elternhaus gestrandet. Sie liebt ihren Job als Kellnerin, privat ist sie jedoch völlig verschlossen und bleibt meistens für sich. Dies ändert sich, als der Pub von einem neuen Chef übernommen wird.
Obwohl beide nicht auf der Suche sind, ist es für Seanna und Niall Liebe auf den ersten Blick. Schon am ersten Abend knistert es gewaltig zwischen den beiden. Trotzdem dauert es eine realistische Zeit, bis die beiden sich tatsächlich aufeinander einlassen. Es hat mir gut gefallen, dass die Autorin hier nichts überstürzt hat.
Beide Protagonisten haben ziemlich viel Ballast zu tragen. Gleichzeitig haben beide ein großes Herz und viel Einfühlungsvermögen für ihre Mitmenschen. Nialls süße Tochter rundet das Paket ab.
Das i-Tüpfelchen ist die wunderschöne irische Landschaft, die Kira Mohn einfach perfekt beschreibt. Ein weiteres Mal war ich von der einsamen Insel mit dem Leuchtturm und den Schafen völlig fasziniert und könnte mir einen Urlaub dort nur zu gut vorstellen. Allerdings mit anderen Besitzern! Etwas schräg fand ich nämlich, als Seanna und Niall aufgefordert wurden, vor Abreise die Bettwäsche zu wechseln, da nahtlos die nächsten Gäste kommen. Geputzt wird dort wohl nicht?
Aber das nur nebenbei.
Insgesamt fand ich „Save me from the night“ von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur toll. Niall ist ein Mann zum verlieben und Seanna eine Frau, die man gerne zur Freundin haben möchte. Nun bin ich sehr gespannt auf den dritten und letzten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Lovestory der Nebencharaktere war mein Highlight

Zweimal im Leben
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„Zweimal im Leben“ erzählt auf fünf verschiedenen Ebenen die Geschichte von Catherine und Lucian.

Abwechselnd erfahren wir jeweils aus der Sicht der beiden, wie sie sich vor 15 Jahren kennenlernten und ...

„Zweimal im Leben“ erzählt auf fünf verschiedenen Ebenen die Geschichte von Catherine und Lucian.

Abwechselnd erfahren wir jeweils aus der Sicht der beiden, wie sie sich vor 15 Jahren kennenlernten und wie das Wiedersehen vor 4 Monaten ablief. In kurzen Einblendungen treffen wir außerdem noch Catherine in der Gegenwart, die sich im Krankenhaus befindet.

Es ist eine intensive Liebe, die wir hier begleiten. Catherine und Lucian lernen sich an der Uni kennen und es schlägt ein wie ein Blitz. Leider ist das Glück nicht von Dauer, doch die beiden können einander nicht vergessen.

Mit Catherine hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Die Kapitel aus ihrer Sicht sind verhältnismäßig emotionslos erzählt. Viele Sätze wirken wie aneinander gereiht. „Du kamst in den Raum“, „Du trugst das weiße Hemd“, „Und dann kratztest du dich am Kopf“. Ich konnte die Liebe von ihrer Seite nicht wirklich spüren, weil alles so runter geleiert wurde.

Außerdem wurde sie nicht gerade mit Taktgefühl gesegnet. Anstelle mit Lucian zu reden, verletzt sie ihn zutiefst. Als sie ihm endlich die Wahrheit erzählt, wählt sie den denkbar schlechtesten Augenblick.

Sie heiratet einen anderen Mann, lässt ihn aber stets spüren, dass er nur ihre zweite Wahl ist. Als es in der Ehe kriselt rennt sie zu Lucian zurück.

Sam ist ein schönes Schaf, der all das mit sich machen lässt und an Catherine festhält.

Lucian wiederum mochte ich ich sehr. Seine Kapitel waren mit viel mehr Emotionen geschrieben und ich konnte mich gut in seine Gefühle eindenken.

Bei Seite 150 hatte ich mir den Plot ungefähr zusammen gereimt und lag am Ende tatsächlich richtig.

Mein eigentliches Highlight dieser Geschichte waren die Nebencharaktere Harry und Ling. Ich wünschte, Clare Epson hätte einen ganzen Roman über die beiden geschrieben. Ihre Liebe ist so tief, so berührend und voller Tragik. Ich musste Tränen für die beiden vergießen.

Trotz einiger Schwächen hat mir der Roman im Großen und Ganzen gut gefallen und ich würde ein weiteres Buch der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Babylon Berlin Abklatsch

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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„Fräulein Gold“ ist die Hebamme von Berlin. Der Klappentext klang ein wenig nach einer deutschen Miss Marple und machte mich neugierig.
Als ich mit dem lesen begann, hatte ich tatsächlich ziemlich schnell ...

„Fräulein Gold“ ist die Hebamme von Berlin. Der Klappentext klang ein wenig nach einer deutschen Miss Marple und machte mich neugierig.
Als ich mit dem lesen begann, hatte ich tatsächlich ziemlich schnell mehrere Déjà-vus. Ein Ermittler, den seine traumatische Vergangenheit quält, eine zivile Gehilfin, die in ihrer Freizeit gerne in Tanzlokale geht und Alkohol und Drogen zuspricht. Es werden Junos geraucht und Mittagessen gibt es bei Aschinger... Das kling 1:1 wie „Babylon Berlin“. Selbst die Frau auf dem Cover hat Ähnlichkeiten mit der Schauspielerin, die in der Volker Kutscher Verfilmung Charlotte Ritter darstellt.

Es wäre doch sicherlich möglich, eine Geschichte mit Schauplatz 20er Jahre zu schreiben und dabei ein bisschen origineller zu sein?

Hulda Gold ist nun also Hebamme. Als sie von einer ihrer Wöchnerinnen erfährt, dass deren Nachbarin verstorben und vermeintlich sogar ermordet wurde, beginnt Hulda Fragen zu stellen.
Warum eigentlich? Sie hat Rita zu Lebzeiten nie kennengelernt. Woher kommt dieses Interesse? Oder diente es nur dazu die Langeweile und Sinnlosigkeit, die sie immer öfter in sich spürt, zu vertreiben?
Auch die Motive des Kriminalkommissar Karl North blieben lange undurchsichtig. Er unterschlägt ein wichtiges Beweisstück, das Tagebuch, der Ermordeten, und möchte am liebsten den kompletten Fall unter den Teppich klären, da er eine Verbindung zu Rita vermutet. Das macht Sinn...

Hulda und Karl North sind beide eher unsympathische Zeitgenossen. Auch einander können sie nicht ausstehen. Optisch finden sie sich allerdings sehr ansprechend und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie miteinander anbandeln.

Die zweite Hälfte des Buches fand ich fesselnder als den Anfang. Es häufen sich dann allerdings die merkwürdigsten Zufälle, so dass ich manches Mal lachen musste. Da Hulda quasi alle Antworten in den Schoß fallen, kann sie das Puzzle immer weiter zusammensetzen.

Was mich allerdings wirklich schockiert hat, waren die Zustände in der psychiatrischen Klinik während und nach dem ersten Weltkrieg. Auch die abfällige Art, mit der das Personal über die Kranken sprach macht sprachlos.
Alles andere konnte mich allerdings nicht so überzeugen und ich bin noch unschlüssig, ob ich der Serie eine weitere Chance geben werde oder nicht.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Spannende Jagd um den Erdball

Die Perlenfarm
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Das Cover von Liza Marklunds Roman „Die Perlenfarm“ ist traumhaft schön. In einer Zeit, in der Reisen nicht so leicht möglich sind, weckt der abgebildete Südseestrand Fernweh. Auf das Buch war ich sehr ...

Das Cover von Liza Marklunds Roman „Die Perlenfarm“ ist traumhaft schön. In einer Zeit, in der Reisen nicht so leicht möglich sind, weckt der abgebildete Südseestrand Fernweh. Auf das Buch war ich sehr gespannt. Die Geschichte beginnt auf der kleinen Insel Manihiki, die zu den Cookinseln gehört. Die Dorfgemeinschaft und das Leben dort fand ich sehr interessant. Die Menschen leben abgeschieden von der Außenwelt. Da das Versorgungsschiff nur unregelmäßig kommt – tatsächlich blieb es sogar zwei Jahre lang aus – sind die Bewohner Selbstversorger. Sie sind mit sich und ihrer Umgebung in Einklang. Wenn der Strom ausfällt, dann ist es eben so und man hilft sich mit Schweinefettlampen weiter. Spannend fand ich auch, dass es auf der Insel lange keine Zahlungsmittel gab. Jeder bekam einfach das, was er brauchte. Erst die Perlenproduktion und der Verkauf in andere Länder hat dies geändert.
Im Zentrum der Geschichte steht Kiona. Nach dem Tod ihrer Schwester wurde sie zur Außenseiterin. Sie ist eine beeindruckende Freitaucherin und hilft sowohl in der Perlenfarm ihrer Familie mit, als auch im Krankenhaus. Trotzdem fühlt sie sich ständig im Schatten ihrer verstorbenen Schwester Moana. Sie interessiert sich nicht wie diese für politische Themen und niemand aus ihrer Familie traut ihr ein Studium zu.
Kiona wirkte auf mich gleichzeitig intelligent als auch naiv. Dafür, dass sie keine richtige Schulbildung bekommen hat, kann sie auf ein umfassendes Wissen, welches sie sich selbst angeeignet hat, zurückgreifen. Insbesondere ihre geografischen Kenntnisse sind beeindruckend. Aber egal, wie viel man liest, die moderne Welt bleibt ein Buch mit sieben Siegeln, wenn man ein Leben fern von der Zivilisation führt und so sind ihre Ansichten – naturgemäß – manchmal etwas weltfremd.
Als der Schwede Erik kurz vor der Insel Schiffbruch erleidet, entwickelt sich eine Romanze zwischen den beiden. Als Erik überstürzt abreist, beschließt sie, ihn zu suchen. Es verschlägt Kiona zunächst nach L. A.
Ich musste mich erst ein wenig in „Die Perlenfarm“ einlesen. Am Anfang bin ich immer wieder über die fremdartigen Namen gestolpert. Die Fülle der Charaktere hat mich zusätzlich verwirrt. Außerdem ist die Schrift sehr klein, Kapitel gibt es nicht. Die Figur des Erik ist so farblos, dass keine Romantik aufkam. Auch war ich überrascht, wie schnell vier Jahre verstrichen sind.
Für mich ging das Buch eigentlich erst mit Kionas Aufbruch richtig los. Die ersten ca. 150 Seiten waren interessant, um etwas über die Perlenfarm zu lernen, waren für mich aber mehr wie eine Einleitung für die eigentliche Geschichte. Mit Beginn von Kionas Abenteuer wurde die Handlung immer fesselnder und plötzlich war ich völlig in den Roman vertieft. Auf der Suche nach Erik kommt Kiona einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur. In rasantem Erzähltempo jagt uns Liza Marklund um den halben Erdball. Vom Klappentext her hatte ich mich eher auf einen Liebesroman eingestellt, tatsächlich geht „Die Perlenfarm“ mehr in Richtung Wirtschaftskrimi. Nebenbei lernt man hier auch noch ein paar Details über die US Notenbank, Jesus und die Evangelien.
Würde man die Geschichte näher hinterfragen, dann kämen Zweifel auf, kann ein einfaches Mädchen aus der Südsee es wirklich mit Verbrechern aufnehmen? Egal ob es möglich wäre, der Roman ist wahnsinnig spannend und mitreißend geschrieben. Sowohl Kiona als auch ihre neue Freundin Clay konnte ich ich sehr gut leiden und habe mit beiden mitgefiebert.
„Die Perlenfarm“ war inhaltlich anders als erwartet, nämlich viel besser als nur eine einfache Liebesgeschichte unter Palmen. Für mich war es auf jeden Fall ein Lesehighlight. Wer eine spannende Sommerlektüre sucht, sollte unbedingt zu diesem Roman greifen.

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