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Veröffentlicht am 18.01.2020

Für Fans von Jodi Picoult

Der Himmel gehört uns
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Anna und Rob haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Während Rob das Leben gerne auf sich zukommen lässt, plant Anna akribisch jeden Tag. Da Gegensätze sich bekanntlich anziehen, verlieben sich ...

Anna und Rob haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Während Rob das Leben gerne auf sich zukommen lässt, plant Anna akribisch jeden Tag. Da Gegensätze sich bekanntlich anziehen, verlieben sich beide und heiraten. Nach zwei Fehlgeburten bekommen sie einen Sohn. Leider erkrankt Jack mit nur 5 Jahren an einem Hirntumor.

Bücher, in denen Menschen an Krankheiten sterben möchte ich einerseits immer mit 5 Sternen bewerten, da ich es so tragisch finde.
Bei „Der Himmel gehört uns“ fällt es mir etwas schwerer, mich für eine Note zu entscheiden.
Luke Allnutt kann definitiv gut schreiben. Seine Wortwahl ist bildgewaltig und einfühlsam. Jacks Schicksal ging mir wirklich nahe und habe mit ihm und seinen Eltern mitgelitten. Der Autor beschreibt sehr realistisch die Hilflosigkeit der Betroffenen. Ich habe so etwas zum Glücks selbst nicht erlebt, aber ich kann mir vorstellen, dass man um jeden Preis ein Heilmittel finden möchte. Wo Leid ist, gibt es leider auch immer Menschen, die dies ausnutzen und ich stelle es mir grausam vor, in dem Meer aus Scharlatanen jemand seriöses zu finden.
Was mich etwas befremdet hat, war die Meinung des Autors, dass Alternativen zur Schulmedizin grundsätzlich falsch sind. Zitat: „Es gibt so viele Eltern, die diese entsetzlichen Wege alternativer Behandlungen einschlagen“. Ich glaube nicht, dass man das per se so sagen kann. Mir ist bewusst, dass es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist und ich meine definitiv nicht, dass man sich das letzte Geld für unseriöse Medikamente aus der Tasche ziehen lassen soll. Aber die Wissenschaft entwickelt sich täglich weiter, es gibt so viele Behandlungsmethoden, die noch in der Testphase sind. Alles, was noch nicht von der Krankenkasse abgesegnet worden ist als schrecklich zu bezeichnen finde ich nicht richtig.

„Der Himmel gehört uns“ hatte für mich Höhen und Tiefen. Während ich manche Stellen wirklich sehr bewegend und gleichzeitig wunderschön fand, war es mir an anderen Stellen zu gewollt, zu Hollywood-mäßig und dieses schwarz oder weiß mochte ich auch nicht. Leider waren mir weder Anna noch Rob sonderlich sympathisch, so dass ich mich letztendlich für 4 Sterne entscheide.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Eingeholt von der Vergangenheit

Das andere Haus
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Die Rezensionen von „Das andere Haus“ gehen ja überwiegend ins Negative. Da mich der Klappentext angesprochen hat, habe dem Buch eine Chance gegeben und mir hat es sehr gut gefallen. Die Autorin hat einen ...

Die Rezensionen von „Das andere Haus“ gehen ja überwiegend ins Negative. Da mich der Klappentext angesprochen hat, habe dem Buch eine Chance gegeben und mir hat es sehr gut gefallen. Die Autorin hat einen flüssigen und lebendigen Schreibstil und es war leicht für mich, in die Geschichte hineinzukommen.
Die Handlung ist etwas anders, als der Klappentext vermuten lässt. Im Grunde geht es um Eheprobleme und eine Affäre.
Erzählt wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen. Einmal im Jahr 2013 und zwei Jahre später. Überwiegend erleben wir die Ereignisse aus der Sicht von Caroline. In kürzeren Kapiteln kommen auch ihr Mann Francis und eine anonyme Person zu Worte.
In 2013 ist Caroline unglücklich mit Francis verheiratet. Francis leidet an einer Tablettensucht und ist fast jeden Tag high. Zur Ablenkung beginnt Caroline sich mit ihrem Kollegen Carl zu treffen und verliebt sich in ihn.
2015 haben Caroline und Francis sich wieder zusammengerauft. Für ihren ersten Urlaub ohne ihren kleinen Sohn Eddy haben sie sich für einen Haustausch entschieden. Im Feriendomizil angekommen stößt Caroline immer wieder auf Kleinigkeiten, sei es eine CD oder ein Rasierwasser, das sie an Carl erinnert.
Die Affäre dominiert die Handlung des Buches. Sowohl damals als auch in der Gegenwart kreisen Carolines Gedanken fast nonstop um Carl. Die Treffen der beiden werden in allen Einzelheiten beschrieben und es lag auf der Hand, dass etwas schreckliches passiert sein muss, dass zum Bruch führte. Ich hatte meine eigene Theorie entwickelt, die sich auch in etwa bewahrheitet hat.
Auf 2/3 des Buches passiert eigentlich gar nicht so viel, trotzdem war mir zu keiner Zeit langweilig.
Die Autorin schließt „Das andere Haus“ für einen Psychothriller überraschend traurig und ab, was gleichzeitig sehr stimmig ist.
Ich hoffe, dass weitere Thriller von Rebecca Fleet in Deutschland erscheinen und würde diese garantiert lesen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Achtung, kein Einzelband - Auftakt einer Serie

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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Auf meiner Liste mit Orten, die ich besuchen möchte, steht Kew Gardens ziemlich weit oben. Deswegen war mir klar, dass ich „Die englische Gärtnerin“ lesen muss, kaum dass ich es in der Vorschau gesehen ...

Auf meiner Liste mit Orten, die ich besuchen möchte, steht Kew Gardens ziemlich weit oben. Deswegen war mir klar, dass ich „Die englische Gärtnerin“ lesen muss, kaum dass ich es in der Vorschau gesehen hatte.
Martina Sahler hat ihre neue Reihe auf drei Bücher à 400 Seiten angelegt. Dies gibt ihr reichlich Raum um ihre Geschichte zu entfalten. Den Anfang empfand ich als etwas zäh. Die Autorin nimmt sich hier wirklich viel Zeit um die Charaktere ausgiebig vorzustellen. Es hat eine Weile gedauert, bis mich die Handlung richtig gefesselt hat, aber auf einmal war ich mittendrin. Martina Sahler hat einen angenehmen Schreibstil und Charlotte ist eine spannende Protagonistin. Sie ist sehr selbständig und ihrer Zeit weit voraus. Sie träumt von Expeditionen in ferne Kontinente. Ein Leben als Heimchen am Herd kann sie sich nicht vorstellen.

Ein großer Kritikpunkt ist für mich, dass der Klappentext viel zu viel verrät. Zusammengefasst auf wenige Zeilen steht dort fast der komplette Inhalt des Buches. Denn auf den ersten 300 Seiten passiert tatsächlich nur das. Ich weiß nicht, was der Ullstein Verlag sich dabei gedacht hat, dem Leser jegliche Überraschung zu nehmen. Zum Beispiel hätte ich es besser gefunden, wenn ich nicht von vornherein gewusst hätte, dass Charlotte ihre Reise in die Mandschurei und nach Australien absagen muss.
Dennoch fand ich besonders diesen Teil der Geschichte als tragischen Höhepunkt. Charlotte hatte ich mittlerweile ins Herz geschlossen und ihre Vorfreude war ansteckend. Außerdem hätte ich wahnsinnig gerne über die Expedition gelesen. So konnte ich mit Charlotte gemeinsam traurig sein, dass das Abenteuer ins Wasser fiel.
Stattdessen geht sie eine Vernunftehe mit dem wohlhabenden Victor ein. Victor ist kein schlechter Mensch. Er meint es nicht böse, wenn er seine junge Frau bevormundet. Er ist ein Mann seiner Zeit und Charlottes Einstellungen sind zu modern für ihn. Es ist von Anfang an klar, dass diese Ehe zum Scheitern verurteilt ist.
Trotzdem hat die Beziehung der beiden durchaus seine romantischen Momente und wenn Victor Charlotte zur Verlobung ein Haus mit einem großen Garten schenkt, dann kommt man fast ein wenig ins Schwärmen für den Fabrikbesitzer.
Generell hat der Roman die Sehnsucht nach Frühling in mir erweckt, wenn es endlich wieder Zeit wird zu gärtnern und sich mit Blumen zu beschäftigen.

Das Buch endet rund und fast schon poetisch mit Charlotte, die über ihr zukünftiges Leben nachdenkt. Gleichzeitig hört es aber auch mittendrin auf und lässt mich hungrig nach Band 2 zurück, der zum Glück schon im März veröffentlicht wird.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Beginnt als 5 Sterne, Endet als 3,5 Sterne Buch

Das geheime Glück
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Bei meinem letzten Buch in 2019 gab es nichts zu lachen. Es beschäftigt sich mit der Frage, welcher Preis für das eigene Glück akzeptabel ist.
Das Besondere an diesem Roman ist, dass er rückwärts erzählt ...

Bei meinem letzten Buch in 2019 gab es nichts zu lachen. Es beschäftigt sich mit der Frage, welcher Preis für das eigene Glück akzeptabel ist.
Das Besondere an diesem Roman ist, dass er rückwärts erzählt wird. Es beginnt also mit dem Ende und springt immer weiter zurück bis zum Ursprung. Diese Erzählweise ist mal etwas anderes, für mich hat sie den Lesefluss allerdings erschwert. Wenn ein neuer Abschnitt begann, musste ich mir immer wieder vor Augen halten, dass wir uns jetzt chronologisch vor dem soeben gelesenen befinden. Auch endete es immer so abrupt, dass mir die Geschichte lückenhaft erschien und ich das Gefühl hatte, dass zu viel ungesagt bleibt.
Der Vorteil dieser Rückwärtserzählung war jedoch, dass ich Robbie und Emily als nettes älteres Ehepaar kennenlernte. Es hat mich berührt, dass er am Ende seines Lebens keinen anderen Ausweg sah und bis zur Hälfte habe ich mit den beiden mitgefiebert. Je weiter wir in der Handlung zurück gingen, desto unsympathischer wurde mir insbesondere Robbie.
In jungen Jahren war er ein von sich selbst überzeugter Casanova und das Kennenlernen der beiden war für mich längst nicht so romantisch, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das „Highlight“ war hier: „Er roch nach Schweiß, Bier, Zigaretten, Gras, Minze und Teakholz“. Na, wenn das kein Kerl zum verlieben ist...
Von der ersten Seiten an wird ein schreckliches Geheimnis immer wieder in den Raum geworfen. Im letzten Drittel hatte ich meine eigene Theorie entwickelt, die dann genauso eingetroffen ist.
Hm.
„Das geheime Glück“ fing für mich als 5 Sterne Buch an und kam am Ende bei 3,5 Sterne an.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Suche nach den Wurzeln

Geteilt durch zwei
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Barbara Kunraths Roman „Geteilt durch zwei“ überfiel mich mit einer bedrückenden Stimmung, kaum dass ich mit dem Lesen begonnen hatte. Kurzzeitig hatte ich mich gefragt, ob ich so ein schwermütiges Buch ...

Barbara Kunraths Roman „Geteilt durch zwei“ überfiel mich mit einer bedrückenden Stimmung, kaum dass ich mit dem Lesen begonnen hatte. Kurzzeitig hatte ich mich gefragt, ob ich so ein schwermütiges Buch über die Feiertage lesen will. Gleichzeitig war ich von der Handlung so schnell gefesselt, dass ich es doch nicht mehr auf die Seite legen wollte.

Die Geschichte spielt hauptsächlich aus der Sicht von Nadja. Ihr Leben ist geprägt von der Suche nach Anerkennung. Obwohl sie glücklich verheiratet ist und liebevolle Adoptiveltern hat, fällt es ihr oft schwer, glücklich zu sein. Kleine Unstimmigkeiten und Abweichungen können für sie ein Auslöser sein, ihr Leben zu hinterfragen und eine Krise auslösen. Nadja wusste immer, dass sie adoptiert ist, an ihren leiblichen Eltern hatte sie bisher kein übermäßiges Interesse. Doch als sie durch einen Zufall herausfindet, dass sie eine Zwillingsschwester hat, wird die Suche nach ihren Wurzeln zur Essenz ihres Lebens. Es beginnt eine Odyssee durch verschieden Städte Deutschlands und bis nach Griechenland.
Der Hauptfokus liegt auf Nadja. Auch die Begegnungen mit ihrer Schwester Pia werden aus Nadjas Sicht beschrieben. In Rückblicken erfahren wir mehr über Corinna, die Mutter der Zwillinge, erzählt von deren Schwester Sibille.
„Geteilt durch zwei“ ist eine durch und durch tragische Geschichte. Das Leben dieser Familie wird dominiert von Depressionen, Verlust, falschen Entscheidungen und Einsamkeit.
Barbara Kunrath gelingt es sehr gut, die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben. Sie hat großes schriftstellerisches Talent und überzeugt durch einen wortgewandten und abwechslungsreichen Schreibstil.
Nadja und Pia sind schwierige, manchmal anstrengende Charaktere. Die Suche nach den Wurzeln ist insbesondere für Nadja wichtig. Sie bekommt Antworten auf ihre Fragen, aber diese sind nicht gleichzusetzen mit einem Happy-End, was die Handlung sehr realistisch macht.
Ich empfand „Geteilt durch zwei“ als einen tiefgründigen Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.

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