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Veröffentlicht am 27.05.2017

Plötzliche Erbschaft

June
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Das Erste, was einem bei Miranda Beverly-Wittemores neuem Roman „June“ ins Auge sticht, ist das Titelbild. Das mit einem Filter bearbeitete Foto vermittelt ein Gefühl von Freiheit und die Farben erinnern ...

Das Erste, was einem bei Miranda Beverly-Wittemores neuem Roman „June“ ins Auge sticht, ist das Titelbild. Das mit einem Filter bearbeitete Foto vermittelt ein Gefühl von Freiheit und die Farben erinnern an Sommer und warme Temperaturen.

Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen.
Im Jahr 2015 wird Cassie, deren Leben gerade einen Tiefpunkt erreicht hat, von einer Erbschaft überrascht. Angeblich soll sie die Enkelin des Schauspielers Jack Montgomery sein. Plötzlich befindet sich Cassie in einem Ausnahmezustand. Jacks berühmte Tochter Tate und ihre Gefolgschaft stehen vor der Tür und in der Nacht wird sie von merkwürdigen Träumen heimgesucht, die sie ins Jahr 1955 führen. So erfährt sie, wie ihre Großmutter June Jack begegnete und wie ein ganzer Ort während den Dreharbeiten zu einem Hollywood Film Kopf stand.

Insbesondere der Teil, der im Jahr 1955 spielt, hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte die Aufregung und die spannungsgeladene Stimmung in St. Jude. Das Leben der Dorfbewohner ist ebenfalls so spannend wie ein Film und die Intrigen, die hinter verschlossenen Türen vor sich gehen könnten aus einem Drehbuch sein.

June ist eine junge Frau, die als sehr schön beschrieben wird. Gleichzeitig versucht sie verzweifelt einen Platz im Leben zu finden, scheut sich jedoch davor, ihren eigenen Wünschen nachzugehen.
Ich habe sie teilweise als einen etwas anstrengenden Charakter empfunden und bin nicht wirklich warm mit ihr geworden.

Meine Lieblingsfigur war die kleine Lindie, die lieber Jungenkleidung als Mädchensachen trägt und trotz ihres zarten Alters bereits weiß, wie man die Fäden in die Hand nimmt.

Auch der Teil aus dem Jahr 2015 lies sich leicht und unterhaltsam lesen, auch wenn man nicht unbedingt auf allzu viel Logik hoffen sollte. Welcher Filmstar würde sich darauf einlassen, zuerst einmal in einem heruntergekommenen Haus nach Überbleibseln aus der Vergangenheit zu suchen, bevor die potenzielle Erbin ihre Einwilligung zum DNA Test gibt?

„June“ ist nach „Bittersweet“ der zweite Roman von Miranda Beverly-Wittemore und mir hat imponiert, dass es der Autorin gelungen ist, eine Geschichte zu verfassen, die sich vollständig von ihrem Debütroman unterscheidet.

Ich empfand „June“ als durchaus lesenswert und vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Lese-highlight

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Schon beim Lesen des Zeitungsartikels auf der Innenseite des Covers sprang der Funke über und mein Interesse für diese Geschichte wurde geweckt.

Zoe ist eine begabte Klavierspielerin, doch die Pläne ...

Schon beim Lesen des Zeitungsartikels auf der Innenseite des Covers sprang der Funke über und mein Interesse für diese Geschichte wurde geweckt.

Zoe ist eine begabte Klavierspielerin, doch die Pläne für ihre vielversprechende Zukunft ändern sich schlagartig, als sie mit nur 14 Jahren beschließt, drei Freunde mit dem Auto nach Hause zu fahren. Es kommt wie es kommen muss, die Teenager haben einen Unfall, der allen Insassen bis auf Zoe das Leben kostet und das junge Mädchen muss in den Jungendarrest.

3 Jahre später hat sie ihre Strafe abgesessen, ihre Mutter hat reich geheiratet und alles dafür getan, um ihrer Tochter eine zweite Chance, ohne die Schatten der Vergangenheit, zu ermöglichen.
Doch als Zoes Mutter tot aufgefunden wird, liegt ihr Leben erneut in Scherben.

Von Anfang an schafft Gilly Macmillan, eine geheimnisvolle, bedrückende Atmosphäre. Jeder Charakter verhält sich auf die ein oder andere Art suspekt und ich habe niemand vollständig über den Weg getraut. Fast seit Beginn hatte ich einen Verdächtigen, doch auf den letzten Seiten wirbelt die Autorin noch einmal alle bisherigen Erkenntnisse durcheinander. Die Ereignisse überschlagen sich in einem spannenden Finale.

„Perfect girl“ ist ein Buch, dass ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Die Autorin weiß definitiv, wie man den Leser bei der Stange hält.
Am Ende sind zwar nicht alle Fragen zu 100 % geklärt und ich würde am liebsten eine Fortsetzung lesen, aber gerade diese Ungewissheit passt perfekt zu der Geschichte.

Dies war mein erstes Buch von Gilly Macmillan, aber ich werde ihren Debutroman definitiv auch bald lesen.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Absurd

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Stephanie ist jung verwitwet und zieht nun ihren Sohn alleine groß. Sie geht keiner Arbeit nach und vertreibt sich die Zeit, in dem sie auf ihrem Blog über Kindererziehung und -ernährung schreibt. Als ...

Stephanie ist jung verwitwet und zieht nun ihren Sohn alleine groß. Sie geht keiner Arbeit nach und vertreibt sich die Zeit, in dem sie auf ihrem Blog über Kindererziehung und -ernährung schreibt. Als ihre beste Freundin Emily eines Tages spurlos verschwindet, gerät Stephanies geordnetes Leben aus den Fugen. Sie ist erfüllt vor Sorgen, gleichzeitig vibriert sie jedoch vor Aufregung, dass endlich etwas Aufregendes passiert.

Stephanie ist ein Charakter, der auf den ersten Blick wie die perfekte Vorzeigemutter wirkt, zumindest, wenn man ihrem Blog Glauben schenkt. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass das Bild, welches sie im Internet von sich zeichnet, nicht ganz der Wahrheit entspricht. Stephanie hat einige dunkle Geheimnisse und brennt darauf, diese zu teilen. Sie ist neidisch auf ihre Freundin und mischt sich nach deren Verschwinden nur allzu gerne in das Leben von Emilys Familie ein.

Dachte ich zuerst noch, dass Stephanies Verhalten nicht ganz gesund ist, stellte ich beim Perspektiven-Switch fest, dass Emily einen noch viel größeren Knall hat. Skrupellos und ohne Rücksicht auf Verluste verfolgt sie ihre Interessen und ihr Verhalten lies mich mehr als einmal mit dem Kopf schütteln.

Der interessanteste Charakter war für mich Sean, Stephanies Mann, da seine wahre Persönlichkeit für lange Zeit rätselhaft blieb.
Von Stephanie als gutaussender, erfolgreicher Traummann beschrieben und von Emily als ängstlicher Trottel dargestellt, blieb er lange undurchschaubar. Deswegen hatte ich mich sehr gefreut, dass im letzten Drittel des Buches einige Kapitel aus Seans Sicht erzählt wurden, auch wenn ich mir letztendlich hiervon mehr versprochen hatte.

„Nur ein kleiner Gefallen“ von Darcey Bell ist ein Roman, der sich schnell und flüssig lesen lässt, obwohl mir keiner der drei Protagonisten sympathisch war. Der Schreibstil ist einfach und umgangssprachlich, was zu der Erzählung in der Ich-Version passt.
Viele Vorkommnisse waren im Endeffekt vorhersehbar, dennoch konnte mich die Handlung genug fesseln um immer weiter zu lesen.

Ob man will oder nicht, es drängen sich Parallelen zu „Gone girl“ auf. War dieses allerdings innovativ und überraschend, wirkt „Nur ein kleiner Gefallen“ dagegen wie ein Abklatsch, der im Verlauf der Handlung so absurd wird, dass es teilweise schon zum Lachen war.
Die Charaktere entwickeln sich allesamt in eine extrem einfältige und blauäugige Richtung, so dass ich letztendlich nur drei Sterne vergeben kann.