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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Ein ernstes Thema verpackt in einer netten Liebesgeschichte

Everything I Ever Needed
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INHALT

Ava will nach einer schmerzvollen Vergangenheit nach vorne schauen und ihre Zeit am College mit ihrem Freund Nathan genießen. Die Dinge laufen dann aber doch nicht wie geplant und sie kann die ...

INHALT

Ava will nach einer schmerzvollen Vergangenheit nach vorne schauen und ihre Zeit am College mit ihrem Freund Nathan genießen. Die Dinge laufen dann aber doch nicht wie geplant und sie kann die Anziehungskraft zwischen ihr und dem verschlossenen Dexter nicht mehr leugnen...

CHARAKTERE

Ehrlich gesagt wurden die Protagonisten nach einer Weile etwas anstrengend. Es scheint als würden immer wieder die gleichen Probleme aufkommen und keinerlei Verbesserung ist in Sicht. Ava ist für mich viel zu abhängig von anderen Personen und alleinig der Fakt, dass sie nur wegen ihrem Freund dieses College gewählt hat, hat mich von vorneherein nicht wirklich überzeugt. Nach so einer schweren Vergangenheit, hätte ich etwas mehr charakterliche Stärke erwartet, auch wenn mir klar ist, dass Nathan in dieser Zeit für sie da war und eine wichtige Bezugsperson darstellte. Was das angeht waren mir ihre zwei Dads aber um einiges lieber. Die Beiden haben in jeder Szenen die Stimmung verbessert und dennoch viel Verantwortung gezeigt. Wirkliche Mustereltern im Vergleich was man sonst so von diesem Genre gewohnt ist.
Dexter war ebenfalls etwas schwierig. Er wirkt oft wie der typische Badboy mit einer harten Vergangenheit und hat mir diesbezüglich nicht genug Tiefe geboten. Das hatte ich mir von seiner Sichtweise eigentlich erwartet. Auch hier gab es aber eher die immer wiederkehrenden Gedankenschleifen, die schon bald langweilten. Dennoch hat die Chemie zwischen den Beiden aber gestimmt und ihre gemeinsamen Momente, in denen sie einmal nicht stritten, konnten mich zu einem Fan von ihnen machen.
Schön fand ich auch den Bezug zu den Charakteren aus dem ersten Band, ich bin definitiv neugierig geworden und werde nun bestimmt auch Jamies und Carters Liebesgeschichte lesen.
Nebencharaktere wie Simon trugen außerdem zu viel Spaß bei und nur zu gerne würde ich nun auch seine Geschichte lesen, wer weiß vielleicht erwartet uns hier ja noch etwas tolles ;).

HANDLUNG

Was die Handlung im romantischen Sinne angeht, konnte mich "Everything I´ve ever needed" leider nicht ganz überzeugen. Immer wieder kamen das ständige Hin und Her und die gleichen sinnlosen Probleme auf. Ernst wurde es erst, als das Thema Organspende aufkam. Hier fing es für mich an interessant zu werden. Eine so selten behandelte Thematik in einem YA Buch zu finden, fand ich sehr erfrischend. Zudem war es meiner Meinung nach Klasse ausgearbeitet. Man konnte die Charaktere und deren Meinung dazu gut nachvollziehen und auch noch etwas darüber lernen. Dieses Buch macht auf die Organspende aufmerksam und bringt dabei auch die verschiedenen Sichtweisen dem Leser näher. Kim Nina Ocker hat einen brillanten Job gemacht was dieses Thema angeht und ich bin mir sicher, wenn auch nur eine Person sich nun mehr mit der Organspende auseinandergesetzt hat, hat dieses Buch schon unfassbar viel erreicht und vielleicht sogar ein Leben gerettet. Danke für den Mut !

SCHREIBSTIL

Mit dem Schreibstil bin ich sehr gut zurechtgekommen, da er flüssig und humorvoll ist, aber auch genug Raum für die aufkommenden Gefühle lässt. Keiner dieser Bereiche kommt zu kurz und locker wird durch das Geschehen geführt aus beiden Sichtweisen der Protagonisten. Diese Art zu erzählen kreiert auch eine gewisse Nähe zu den Charakteren und dadurch kann man sich viel besser in sie hineinversetzen.

Fazit: Ich kann das Buch weiterempfehlen, auch wenn es ab und zu an der Liebesgeschichte ein wenig hapert!

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Noch besser als Teil 1

Speed My Heart
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INHALT

Mae schuldet ihrem Kumpel Aaron einen Gefallen und dieser bittet sie ihn auf ein Supercross-Event zu begleiten. Sie hält jedoch nicht allzu viel von diesem Sport und als sie sich von der Tribüne ...

INHALT

Mae schuldet ihrem Kumpel Aaron einen Gefallen und dieser bittet sie ihn auf ein Supercross-Event zu begleiten. Sie hält jedoch nicht allzu viel von diesem Sport und als sie sich von der Tribüne entfernt trifft sie auf den vielversprechenden Teilnehmer Eric. Schon bald knistert es zwischen den Beiden, doch durch eine Wette könnte ihr Liebesglück schon in naher Zukunft ein Ende finden.

CHARAKTERE

Dieses Buch konnte mit sympathischen Protagonisten überzeugen. Es wurde nicht versucht Mae zu einem der eben doch so typischen "ich bin nicht wie die anderen Mädchen" Mädchen zu machen, sondern sie war auf ihre eigene Art und Weise schlagfertig und liebenswert. Was sie wirklich möchte ist Freiheit. Ihre Familie scheint sie ab und zu einzuengen und um sich davon loszulösen, braucht sie Mut. Diesen hat sie auf jeden Fall. Eric war mir schon nach dem letzten Buch positiv in Erinnerung geblieben und konnte auch in diesem Buch den Eindruck behalten. Er hat sich Stück für Stück mit Hilfe von Brooke gebessert und man merkt deutlich, dass er gute Absichten verfolgt, auch wenn er dafür schreckliche Dinge tut, die wirklich nicht zu entschuldigen sind. Vor allem die Momente, in denen er schüchtern wurde und man gemerkt hat wie nahe Mae ihm geht haben mir besonders gut gefallen und bewiesen, dass auch er kein bösartiger Mensch ist.
Ein anderer Aspekt der mir sehr positiv aufgefallen ist, sind die Nebencharaktere. Jede Figur in diesem Buch bekommt genügend Zeit um sich entfalten zu können und eine ganz eigene Geschichte zu erzählen man erlebt nicht nur eine Liebesgeschichte sondern gleich mehrere und ich bin mir sicher, dass hier für jeden was dabei ist. Ich bin auf jeden Fall überrascht wie authentisch die Geschichte wirkt, dadurch das eben wie im Leben auch, mehrere Sachen gleichzeitig stattfinden. Nur Sarah Saxx schafft es so viele Traumpaare in einem Buch zueinander zu bringen. Die Chemie ist alle Male hervorragend!

HANDLUNG

Nach dem ersten Teil der Reihe war ich von der Handlung in den Büchern ein wenig enttäuscht. In diesem Teil jedoch geht es heiß her. Es gibt einige spannende Momente und Plottwists, die ich so nicht voraussagen hätte können. Der Hauptmerkmal liegt aber trotzdem deutlich auf der Liebesgeschichte und deshalb, ist hier an Spannung nicht zu viel erwarten. Zu Band 1 ist es aber eine deutliche Steigerung und ich bin mir sicher, dass euch mit diesem Buch nicht langweilig wird. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, dass zum Beispiel Meinungsverschiedenheiten der Charaktere zu schnell und oberflächlich geklärt wurden. Das Vertrauen ist mit der Zeit nicht mehr wirklich vorhanden durch die vielen ungünstigen Zeitpunkte und auch mehrere Fehltritte.
Mir hat hier auch ein wenig mehr Tiefgang gefehlt, denn es gab leider keinen Moment, indem ich hätte behaupten können: Das hat mich jetzt so richtig berührt! Das muss aber natürlich auch nicht sein.
Was mich nämlich deutlich mehr gestört hat, waren die überaus formellen Dialoge. Es wurden Wörter benutzt, die ich vielleicht in einem nüchternen Sachtext geliebt hätte, in einer lockeren Unterhaltung dann aber doch etwas merkwürdig fand. Das ist natürlich aber nur mein Empfinden und wenn ihr auf eine formelle Sprache achtet, mit reichem Wortschatz, werdet ihr es sicherlich lieben.

SCHREIBSTIL

Wie auch schon im vorherigen Teil muss ich sagen, dass ich bis auf die Dialoge Sarah Saxxs Schreibstil liebe. Es ist wirklich einfach in der Welt des Supercross Sportes zu versinken und sie von Mae un Eric bezaubern lassen.

Fazit: Eine klare Empfehlung, da mir diese Liebesgeschichte um einiges besser gefallen hat als der erste Band, würde ich aber fast empfehlen, das Buch unabhängig zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Eine Dystopie gefühlvoll, spannend und tiefgründig

Lovely Faces
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In "Lovely Faces" von Anna Konelli geht es um Jadelyn, die im Jahre 2099 lebt. Zusammen mit vielen anderen Makellosen macht sie sich für das neuartige System stark. Zumindest bis sie herausfindet, was ...

In "Lovely Faces" von Anna Konelli geht es um Jadelyn, die im Jahre 2099 lebt. Zusammen mit vielen anderen Makellosen macht sie sich für das neuartige System stark. Zumindest bis sie herausfindet, was sich hinter dieser friedlichen Fassade versteckt. Denn als sie durch einen Unfall bei der UNG und Mitgliedern der Mafia unterkommt, entdeckt sie viele Geheimnisse, die das perfekte Bild zerstören.

Schon alleine die Idee hinter diesem Dystopien Roman ist grandios. Denn wer hat sich nicht einmal gefragt, was wäre wenn die Menschen alles richtig machen würden? Genau so wollen die Makellosen sein. Zumindest geben sie es vor. Rund um die Story von Jadelyn und William hat Anna Konelli nämlich eine beeindruckende neue Welt aus dem Boden gestampft, die andere Dystopien alt aussehen lässt. Mit einem authentischen System wird die Unterdrückung den Bewohnern schmackhaft gemacht und die Kontrolle liegt beinahe allein bei den mächtigen Anführern. Sich so ein System auszudenken muss wirklich viel Mühe und Zeit erfordern. Diese wurde aber auf jeden Fall investiert, denn ich liebe die Welt von Lovely Faces. Alles wirkt stimmig und man kann sich die Orte bildlich vorstellen durch den großartigen Schreibstil on Anna Konelli. Mit einer Prise Witz, einer großen Portion Gefühl und duzend Tassen Spannung serviert sie nämlich die perfekte Dystopie Mischung. Mit diesem mitreisenden Schreibstil hat sie auch ein paar wirklich tolle Charaktere produziert. Wer Lust auf tolle Freundschaften hat wird die UNG lieben. Das Rebellenteam bestehend aus mehreren Freunden und Familienmitgliedern hält nämlich immer zusammen und konnte mein Herz rasend schnell erweichen. Auch einzeln konnten die Charaktere überzeugen. Vor allem Jadelyn ist alles was man sich von einer starken unabhängigen Frau wünscht. Wo andere Protagonistinnen noch lange zögern, handelt sie. Sie brauch zwar etwas länger um sich mit der Handlungsweise der UNG anzufreunden, jedoch wird sie schnell zu einem vollwertigen Mitglied und ist bereit sich für die Sache einzusetzen. Unterstützt wird sie dabei auch von Badboy William, der durch seine harte Vergangenheit Makellosen gegenüber sehr kritisch, wenn nicht sogar aggressiv ist. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine herzerweichende Liebesgeschichte, die trotz dem genialen Plot nicht zu kurz kommt. Das Knistern ist au jeden Fall da.
Die Handlung ist grandios. Schockende Plottwists und überraschende Momente inklusive. Über 666 Seiten lang und ich habe mich trotzdem nicht eine Seite gelangweilt. Jedes Kapitel hat einen Inhalt und es fühlt sich nicht an, als würde man ewig lesen und doch passiert nichts. Trotzdem hat man aber auch nicht das Gefühl, dass alles überhastet wird. Es herrscht ein angenehmes Tempo in dem sich die Liebesgeschichte, wie auch die Handlung perfekt entfalten kann.

Fazit: Ich kann dieses Buch jedem weiterempfehlen. Es ist tiefgründig, spannend und gefühlvoll. Die Szenen und die Welt werden detailliert und faszinierend kreiert und keines der wichtigen Aspekte kommt zu kurz. Im Gegenteil obendrein wird sogar noch eine tolle Message vermittelt. Der fiese Cliffhanger am Schluss ist ein einziges kleines Makel an diesem Buch.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Konnte mich nicht überzeugen

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Jael ist ein Dieb. Er stiehlt die Liebe von Menschen, obwohl er dieses Gefühl nicht einmal kennt. Als er Xenia jedoch trifft, schlägt sein Herz schneller und ihm wird heiß. Was har das auf sich?

Meiner ...

Jael ist ein Dieb. Er stiehlt die Liebe von Menschen, obwohl er dieses Gefühl nicht einmal kennt. Als er Xenia jedoch trifft, schlägt sein Herz schneller und ihm wird heiß. Was har das auf sich?

Meiner Meinung nach wurden die Protagonisten hier nicht optimal gewählt. Xenia und Jael sind recht durchschnittlich und eigentlich eine typische Liebesgeschichte nur mit Fantasy Elementen. Xenia ist sehr naiv, lässt sich von niemandem etwas sagen und handelt fahrlässig. All diese Charaktereigenschaften haben mich an ihr wirklich gestört und so waren so gut wie alle Kapitel aus "ihrer" Sicht recht langweilig für mich. Sie hat mich einfach nicht angesprochen und ich konnte mich auch nicht so richtig auf sie einlassen und mit ihr mitfühlen. Xenia hatte irgendwie nicht das gewisse Etwas, das einen einen Charakter lieben lässt. Ihre Geschichte, wie auch ihr Charakter plätschert einfach so vor sich her ohne großartige Besonderheiten.
Jael entspricht einfach dem typischen Badboy und wie Xenia, war auch ich öfters verwirrt, was eigentlich gerade in ihm vorgeht. Ich habe leider keinerlei Verbindung zu den Beiden aufbauen können und so war ihre Liebesgeschichte auch recht langatmig und unspektakulär für mich.
Wer mich wirklich begeistern konnte war Crystal. Sie ist eine starke weibliche Kämpferin, die eine großartige Protagonistin gemacht hätte. Ihre selbst bestimmte Art und ihr geheimer Auftrag machen sie um einiges interessanter als die anderen Charaktere. Sie bringt mit ihren Kapiteln Schwung in die Geschichte und ihre Schwäche für Felix ist gut herübergekommen. Sie und Felix waren meine absoluten Lieblingscharaktere, denn auch er sticht mit seiner süßen Art zwischen all den Badboys heraus und das durchaus positiv. Jedes Kapitel mit Crystal und Felix hatte unfassbare romantische Spannungen und das Knistern zwischen den Beiden konnte man wirklich spüren.

HANDLUNG

Das Konzept des Partems ist vielversprechend für ein Fantasy Buch. Es gibt eine interessante Grundlage durch das aussaugen von Liebe und könnte sogar eine Message vermitteln. Leider wurde aber all das gute Potential meiner Meinung nach ein wenig verschwendet. Der Handlung fehlte es an jeglichen Spannungsszenen und wenn diese tatsächlich einmal vorhanden waren, wurden sie ruckartig abgebrochen und man landete in einer völlig neuen Szene in der man wieder der Langeweile entgegen blickt. Das passierte allgemein in diesem Buch sehr oft. Vom einen auf den anderen Moment wurde man in eine neue Szene geschleudert ohne große Erklärungen. Aufenthaltsorte der Charaktere waren unklar und die bildliche Vorstellung dadurch beinahe unmöglich. Das ständige hin und her schadete dem Spannungsaufbau extrem und meine Interesse konnte nicht lange gehalten werden. Xenia und Jaels Geschichte hat mich schon wegen den Charakteren eher kalt gelassen, dass dann aber auch noch die Spannung fehlt war wirklich zu viel. Jeglicher Inhalt war nicht auffindbar und ich könnte selbst jetzt nicht so richtig sagen um was es im Buch ging. Die einzigen "spannenden" Szenen waren am Schluss und da entwickelte sich auch erst das restliche Geschehen zu etwas interessantem. Das ging mir aber leider mindestens 300 Seiten zu lange, denn davor ist die Story einfach nur vor sich hingeplätschert.

Der Schreibstil war ok, aber auch nicht sonderlich toll. Mein Geschmack hat er sowieso nicht getroffen, da ich die Er- Erzähler Sicht in dieser Geschichte etwas störend finde. Man bekommt dadurch gar keine richtige Beziehung zu den Charakteren, ihren Gefühlen und Gedanken. Gerade in einem Buch, wo Gefühle so eine wichtige Rolle spielen, wäre so etwas wirklich angebracht. Außerdem war ich am Anfang auch etwas überfordert mit den ganzen neuen Name und dann auch noch vier Erzählersichtweisen.

Fazit: Das Buch hat meinen Geschmack leider nicht getroffen und das tolle Worldbuilding wurde leider nicht wirklich genutzt. Partem kann ich leider nicht wirklich weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Money, Power, Glory...

Something Pure
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Nachdem Alice den charmanten Beck an ihrem Arbeitsplatz, einer Bar, kennengelernt hat, wird sie schnell in die Welt der Reichen entführt. Dort trifft sie auf Machtspielchen, hinterlistige Worte und vieles ...

Nachdem Alice den charmanten Beck an ihrem Arbeitsplatz, einer Bar, kennengelernt hat, wird sie schnell in die Welt der Reichen entführt. Dort trifft sie auf Machtspielchen, hinterlistige Worte und vieles mehr. Kann die frische Liebe von Beck und Alice dem standhalten?

Alice war mir von Anfang an sehr sympathisch, sie ist ein bodenständiger Mensch mit großartigem Humor, der immer wieder das Eis bricht. Mit der Zeit, muss ich allerdings leider sagen, dass der Reichtum ihr zu Kopf steigt. Ihre Entscheidungen wurden immer unnachvollziehbarer und auch ihr Charakter an sich hat sich verändert. Was ich jedoch das ganze Buch über sehr an ihr bewundere ist, dass sie immer zu sich steht und selbst im Umgang mit boshaften Gerüchten oder hinterlistigen Worten selbstbewusst bleibt und sich nicht unterkriegen lässt.
Beck startet wirklich sehr erfreulich durch. Auf den ersten Seiten war ich sofort von seiner charmanten Art und den Jane Austen Zitaten verzaubert. Besonders sticht hervor, dass er bei wichtigen Schritten in der Beziehung immer um Erlaubnis fragt, um sich sicher sein zu können, dass es auf gegenseitigem Einverständnis beruht. In der Bücherwelt kommt das nämlich oft zu kurz und es war dadurch für mich erfrischend neu und ebenfalls sehr Gentleman-like. Leider war aber dieser positive Einstieg nicht von langer Dauer. Zurück in seinem gewohnten Umfeld, konnte ich ihn fast nicht mehr wiedererkennen. In einer Welt voller Unmenschlichkeit schüttet er Geld auf seine Probleme und Alice (teils scheint es als wäre sie eines). Geschenke stehen auf dem täglichen Plan, Entscheidungen werden alleine getroffen, Geld wird aus dem Fenster geschmissen und noch vieles mehr, was mir unerklärlich ist. An der Stelle an der ich eine Charakterentwicklung erwarte kommt stattdessen nur noch ein schlimmeres Bild seines selbst zum Vorschein und das wird auch nicht mehr gerade gebogen. Wirklich schade um den Beck, der er in der Bar war.

Die versprochenen Intrigen Lügen und Geheimnisse, waren nicht so wirklich vorhanden. Klar gab es einen Plottwist, der etwas damit zu tun hatte, doch was man ich darunter vielleicht vorstellt, wird nicht geboten. Erst nahe zum Ende hin kommt überhaupt diesbezüglich etwas in den Vorschein, bis dahin dreht sich alles um Geld, Geld, Geld und die nicht funktionierende Beziehung von Beck und Alice.
Die Dialoge bleiben aber dennoch erfrischend und mit der Zeit konnte ich sogar Gefallen an den Nebencharakteren finden, jedoch machen es diese klischeebeladenen Charakterzüge einem nicht immer leicht.
Was mich besonders gestört hat, war das Verhältnis zu Sex. Ich bin was das angeht nicht verklemmt und komme mit gewissen Szenen oder Gesprächen durchaus klar. Jedoch wurde sehr schnell klar, dass die Protagonistin versucht ihn zu etwas zu drängen, zudem er noch nicht bereit ist. Ich finde das wirklich nicht gut und kann nur sagen, dass es egal ist ob ein Mann oder eine Frau der/die Bedrängte ist und hier konnte man deutlich spüren, dass die um erlaubnisfragende Art von Beck nicht zu Alices Stärken gehört. Schade und für eine Beziehung, wie ich finde, toxisch. Das einzige was vielleicht noch auf gleicher Ebene war, ist das Verhältnis zu Geld in diesem Buch. Das war furchtbar, überzogen und wirklich unsympathisch.
Trotz allem muss ich aber sagen, dass mich das Buch dennoch gut unterhalten hat und vorausgenommen man sieht es mehr als humorvolle, flirty Geschichte, kann man sich wirklich mit diesem Buch anfreunden.

Auch wenn ich den Inhalt des Buches nicht so berauschend fand, ist der Schreibstil von Kylie Scott wie gewohnt klasse. Ihre humorvolle Erzählerart, poliert die ganze Geschichte auf und ihre spritzigen Dialoge sind wirklich lesenswert. Locker fliegt man so durch das Buch, selbst wenn man kein riesen Fan von der Story ist.

Fazit: Wer etwas Denver- Clan ähnliches sucht und dabei Humor sehr schätzt, wird dieses Buch lieben. Sonst muss ich aber ehrlich sagen, dass es um einiges bessere Bücher von Kylie Scott gibt und ich dieses im Vergleich eher nicht empfehlen würde.

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