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Veröffentlicht am 24.03.2021

Teilweise nicht leicht zu verdauen

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Das Leben, ein ewiger Traum von Helene Sommerfeld
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin ...

Das Leben, ein ewiger Traum von Helene Sommerfeld
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin lernt Magda Fuchs zunächst nur die Schattenseiten der glitzernden Metropole kennen. Schon bald stellt sie jedoch fest, dass dies die Zeit von Frauen ist, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. So wird ihr die Fürsorgerin Ina eine Freundin, die sich ebenso wenig um Konventionen schert wie Rechtsanwältin Ruth. Einen regelrechten Kampf gegen die Tradition führt auch Celia, die sich aus einer erzwungenen Ehe zu befreien sucht. Die blutjunge Doris jedoch träumt davon, berühmt zu werden. Inmitten der kaltherzigen Millionenstadt muss sich Magda behaupten. Als sie es am wenigsten erwartet, verändert eine schicksalhafte Begegnung alles …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches sieht für mich sehr edel und zugleich nostalgisch aus. Es ist schlicht gehalten und zeigt lediglich Protagonistin Magda und einen Teil Berlins. Hier spielt die Geschichte hauptsächlich im Jahre 1921 und wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Im vorderen Buchdeckel befindet sich eine Karte der Hauptstadt, was mir zur Orientierung sehr half. Ebenso das Personenverzeichnis im hinteren Buchdeckel und jenes auf den letzten Seiten.

Es geht zwar insgesamt um sechs Frauen, aber eindeutig im Vordergrund stehen Magda und Celia. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben aber eins gemeinsam: sie versuchen in einer männerdominanten Welt zu bestehen und ihren Traum zu verwirklichen.
Magda ist Ärztin und kommt aus Hildesheim nach Berlin. Sie ist geradezu geflohen, erlebt aber hier viel Elend. Elend, das auch mich sehr mitnahm und das mir einiges abverlangte … Ich mochte Magda und ihre ruhige Art sehr gerne. Sie wirkte keineswegs verschüchtert auf mich und setzt sich gut in dieser Welt durch.
Celia ist äußerst jung in eine Ehe gedrängt worden, die ihr nicht guttut. Ihr Traum ist es, Medizin zu studieren. Doch dies gestaltet sich 1921 schwierig. Unverheiratete Frauen dürfen erst seit 1908 studieren, Ehefrauen brauchen die Erlaubnis ihres Mannes. Das wäre ja nicht meine Zeit gewesen ;) Ich mochte die junge Frau sehr gerne und habe ihren Weg mit Spannung verfolgt.
Doris, Ina, Ruth und Erika müssen sich ebenfalls in dieser Welt durchsetzen, sind aber zumindest in diesem Band nur die Nebenfiguren. Doch auch hier muss ich sagen, dass ich alle recht sympathisch fand. Vielleicht findet man in den nächsten Teilen ja mehr über sie heraus.

Das Autorenduo Helene Sommerfeld hat mich mit diesem Auftaktband ihrer Trilogie in eine Welt des Elends gestürzt. Natürlich ist es in der Nachkriegszeit nicht einfach gewesen, aber hier herrscht schon eine düstere und deprimierende Grundstimmung – an einigen Stellen war es für mich kaum auszuhalten. Das führte jetzt nicht zum Punktabzug, zeigt es doch, wie sehr mich die Geschichte mitgenommen hat. Aber ich musste zwischendurch wirklich Pausen einlegen und Abstand gewinnen. Gerade das Leben von Kindern ist hier wahnsinnig grausam dargestellt. Es gab damals anscheinend sehr viele Baustellen, derer die Menschen nicht Herr wurden … Den Schreibstil fand ich klasse, ebenso das Einbringen des Berliner Dialekts. Die Figuren empfand ich als authentisch, ebenso das Setting. Sehr viel geholfen haben mir das Personenverzeichnis und die Karte von Berlin. Finde ich eine schöne Zugabe. Zwischendurch geriet die Story für mich ein wenig ins Stocken und war ermüdend – vielleicht hätten ein paar Seiten weniger eher gutgetan. Die Geschichte endet mit einem richtigen Cliffhanger und auch sonst blieben bei mir noch einige Fragen offen. Die Fortsetzung wandert auf jeden Fall auf meine Wunschliste.



Die Reihe

Das Leben, ein ewiger Traum
Das Leben, ein großer Rausch (erscheint voraussichtlich im Oktober 2021)
Das Leben, ein wilder Tanz (erscheint voraussichtlich im April 2022)


Zum Autor

Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autoren-Ehepaars. Ihre Trilogie um die Ärztin Ricarda Thomasius hat ihre Leser mitten ins Herz getroffen und landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die fesselnde Kombination aus historischer Genauigkeit und leidenschaftlichen und glaubwürdigen Figuren machen die Romane von Helene Sommerfeld zu einem mitreißenden Leseerlebnis.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

544 Seiten
ISBN 978-3-423-26297-2
Preis: 14,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIj8q-7Pq07wIVz9rVCh2zRwlVEAAYASAAEgKuGDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/helene-sommerfeld-das-leben-ein-ewiger-traum-26297/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 24.03.2021

Langersehnte Fortsetzung

Ready Player Two
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Ready Player Two von Ernest Cline
erschienen bei Fischer Tor

Zum Inhalt

Eine unerwartete Quest. Zwei Welten stehen auf dem Spiel. Are you ready?
Einige Tage nachdem er das Easter Egg von James Halliday ...

Ready Player Two von Ernest Cline
erschienen bei Fischer Tor

Zum Inhalt

Eine unerwartete Quest. Zwei Welten stehen auf dem Spiel. Are you ready?
Einige Tage nachdem er das Easter Egg von James Halliday gefunden und den Wettbewerb um die OASIS für sich entschieden hat, macht Wade Watts eine Entdeckung, die alles verändern könnte. Denn tief verborgen im Code der virtuellen Welt liegt ein weiteres Geheimnis – eine Technologie, die die OASIS noch wundervoller und suchterzeugender macht, als es sich Wade je hätte träumen lassen.
Um das Geheimnis zu lüften, muss er jedoch ein letztes Rätsel lösen, ein letztes Abenteuer bestehen. Und diesmal hat er einen Konkurrenten, der über Leichen geht. Wade merkt bald, dass nicht nur sein eigenes Leben auf dem Spiel steht, sondern das von Millionen anderer Menschen, und vielleicht sogar das Schicksal der gesamten Welt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Buches unterscheidet sich komplett vom Auftakt und sieht eher futuristisch aus. Dies gefiel mir gut, ebenso die Farben. Die Geschichte wird in der ersten Person geschildert und spielt zuerst gute 10 Tage nach Ende von Band 1 im Jahr 2046.

Ich muss zuerst anmerken, dass ich Ready Player One bisher nur als Film und nicht als Buch kenne. Inwieweit sich die Buchvorlage und die Verfilmung also unterscheiden, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall war ich von dem Film total begeistert und somit natürlich sehr erfreut, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Mit dem Buch habe ich mich ein wenig schwergetan, da mir Science-Fiction anscheinend mehr visuell liegt. Einiges war für mich nur schwer vorstellbar und somit mit der Zeit eher ermüdend als spannend. Es geht sehr viel um Technologie, die in unserer Realität noch gar nicht vorhanden ist. Erklärungen sind zwar vorhanden, aber relativ ausschweifend, was mich nicht viel weiterbrachte.
Wade ist jetzt Miteigentümer von GSS, nachdem er den Wettbewerb um das Easter Egg gewonnen hat. Viel wird hier von seiner Person gar nicht preisgegeben – vielleicht wurde dies schon in Band 1 erledigt.
Samantha ist auch wieder mit von der Partie – für ihre Person gilt dasselbe. Fand ich ein wenig schade, denn so hätte man noch etwas Frisches für das Gedächtnis gehabt. Die Jahre vergehen im Zeitraffer und es ist wieder Zeit für eine Suche nach einem neuen Easter Egg. Dies gestaltete sich recht spannend.

Ernest Cline konnte mich nicht ganz mit seiner langerhofften Fortsetzung überzeugen. Mir fehlten die Tiefe und weitere Informationen zu den Charakteren, da ich Band 1 nur in der Film-Form kenne und da ebenfalls sehr wenig bekannt wurde. Der Schreibstil gefiel mir gut, aber die vielen technischen Spielereien trieben mich an den Rand des Wahnsinns. Die Erklärungen waren zwar vorhanden, sorgten bei mir aber leider nicht für ein besseres Verständnis. Ich denke, dass technik-affine Leser hier weitaus weniger Probleme haben. Ich bin schon froh, wenn meine Technik funktioniert – warum und wie ist mir relativ egal ;) Durch eine neue Erfindung haben die Menschen in dieser Geschichte noch mehr Möglichkeiten, vor der Realität zu flüchten. Es kommt zu einem Kollaps der menschlichen Zivilisation. Da denke ich, dass es auch uns irgendwann so ergehen könnte. Man sieht ja jetzt schon, wie sehr sich die Menschen hinter ihren Spielkonsolen vergraben und weniger Zeit im Freien verbringen … Auch wenn ich persönlich mit dem Buch nicht so klargekommen bin, hat der Autor hier eine fantasievolle mit technischen Details gespickte Story fortgeführt, die viele Leser begeistern wird. Ich warte lieber auf eine eventuelle Verfilmung, spreche aber trotzdem eine klare Leseempfehlung aus.


Die Reihe

Ready Player One
Ready Player Two

Zum Autor

Ernest Cline ist international erfolgreicher Roman- und Drehbuchautor, Vater und Vollzeit-Geek. Er ist Verfasser der Romane »Ready Player One« und »Armada« und hat am Drehbuch für Steven Spielbergs Verfilmung von »Ready Player One« mitgearbeitet. Seine Bücher wurden in über 50 Ländern veröffentlicht und standen mehr als 100 Wochen auf der »New York Times«-Bestsellerliste. Zusammen mit seiner Familie – sowie einer großen Sammlung klassischer Videospiele und einem zeitreisenden DeLorean – lebt er in Austin, Texas.


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400 Seiten
übersetzt von Sara Riffel, Alexandra Jordan, Alexander Weber
ISBN 978-3-596-70654-9
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.tor-online.de/fischer-tor/
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/ernest-cline-ready-player-two-9783596706549

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 24.03.2021

Traf leider nicht meine Erwartungen

Searching Lucy
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Searching Lucy von Christina Stein
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Wochen ist es her, dass Ambers Zwillingsschwester Lucy verschwunden ist. Einfach so. In einer Vollmondnacht. An Halloween. ...

Searching Lucy von Christina Stein
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Wochen ist es her, dass Ambers Zwillingsschwester Lucy verschwunden ist. Einfach so. In einer Vollmondnacht. An Halloween. Genau einen Monat nach Ambers Vater.
Keine Verdächtigen, keine Lösegeldforderung, nicht eine einzige Spur. Amber weiß, die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden noch leben, sinkt mit jedem Tag. Jeder in ihrem Umfeld könnte der Täter sein. Und sie wird ihn finden – und wenn sie in jeden einzelnen Keller einsteigen muss, um nach ihnen zu suchen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich wirklich klasse. Ganz in Schwarz-Weiß gehalten und als einziger Farbklecks blitzt nur der rote Mantel hervor. Geschildert wird die Story im personalen Erzählstil, aus der Sicht von Amber.

Der Erscheinungstermin des Buches wurde diverse Male verschoben – insgesamt mussten wir seit der Ankündigung gut anderthalb Jahre auf diesen Moment warten. Da ich das letzte Buch der Autorin absolut klasse fand, habe ich gerne und vor allem sehnsüchtig gewartet. Doch leider haben sich meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt …
Beginnen wir mit den Charakteren. Amber fand ich weder sonderlich sympathisch noch realistisch dargestellt. Sie bricht in letzter Zeit gerne in Häuser ein und rechtfertigt sich damit, dass sie nach ihrer Schwester sucht. Amber verdächtigt eigentlich jeden, der in ihrer näheren Umgebung auftaucht. Fand ich zwar einerseits in diesem Schockzustand verständlich, andererseits aber auch ein wenig abgedreht. Zudem habe ich über Amber viel zu wenig erfahren und sie geht mit einer solchen Wut an die Sache heran – es war einfach total deprimierend.
Ambers Mutter ist seit dem Verschwinden ihres Mannes und ihrer Tochter in ein tiefes Loch gefallen und schaltet komplett ab. Sie flüchtet in ihre eigene Welt und überlässt Amber und deren kleinen Bruder Tom sich selbst. Natürlich nachvollziehbar, aber auch hier wirkte mir alles zu konstruiert und einfach nicht realistisch genug.
Jamie scheint ein netter Junge zu sein, der sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Was es ist, erfährt der Leser nebenbei am Rande. Hier wäre ein bisschen mehr ebenfalls nicht verkehrt gewesen, damit man auch zu Jamie eine bessere Beziehung hätte aufbauen können.

Christina Stein konnte mich leider mit ihrem neuesten Werk überhaupt nicht überzeugen. Ich empfand ihre Bücher immer als etwas Besonderes und einfach anders als der Mainstream. Dies ist auch hier so, aber gerade ihre verwendete Sprache und ihre Charaktere machten es mir schwer. Dazu kommt, dass ich ja noch nicht einmal 300 Seiten Zeit hatte, was in diesem Fall einfach viel zu wenig war. Wie ihr oben schon seht, bin ich mit den Charakteren leider gar nicht auf einen Nenner gekommen. Zu oberflächlich, zu realitätsfremd, zu wenig Tiefe. Die Sprache mag zwar jugendlich sein, aber das ständige Verwenden von dem beliebten F-Wort hoben meine Stimmung nicht gerade. Vor allem auch, wenn man die Vorbildfunktion bei einer Altersempfehlung ab 13 Jahren nicht außer Acht lassen sollte. Aus diesen Gründen konnte mich die Geschichte leider überhaupt nicht packen und auch die Auflösung fand ich ziemlich weit hergeholt. Ich hätte gerne etwas anderes geschrieben, aber außer dem Cover und der Idee hinter der Geschichte konnte ich dem Buch leider nichts Positives abgewinnen.


Zum Autor

Christina Stein, geboren 1978 in Bonn, studierte Archäologie und Kunstgeschichte und arbeitet im Marke¬ting einer großen Firma. Für ihre Kurzge¬schich¬ten und ihr Ro¬man¬debüt wurde sie mehrfach aus¬gezeichnet.


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ab 13 Jahren
288 Seiten
ISBN 978-3-7373-5712-8
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/fischer_sauerlaender
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/christina-stein-searching-lucy-9783737357128

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Klares Highlight

Zweiunddieselbe
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Zweiunddieselbe – Das vergessene Leben der Jenna Fox von Mary E. Pearson
erschienen bei Fischer KJB

Zum Inhalt

Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht ...

Zweiunddieselbe – Das vergessene Leben der Jenna Fox von Mary E. Pearson
erschienen bei Fischer KJB

Zum Inhalt

Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der Mensch, als den ihre Eltern sie beschreiben, bleibt ihr fremd. Die Wahrheit, der sie schließlich Stück für Stück auf die Spur kommt, ist ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall – und ihre Eltern haben alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu erhalten. Doch ist sie wirklich noch dieselbe?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Lebensgefährliche Viren sind die Pest unseres Zeitalters.
Seite 304

Das Cover dieses Buches ist relativ schlicht gehalten und gefällt mir sehr gut. Der abgebildete Schmetterling erhält nur eine kleine Erwähnung in der Geschichte, aber ich fand es passend, dass er auf dem Cover wieder zu finden ist. Erzählt wird die Story in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Jenna.

Jenna ist gerade einmal 17 Jahre alt und hat keine Erinnerung mehr an ihr Leben. Sie hatte einen schweren Unfall und seitdem ist alles in ihrem Gehirn ausgelöscht. Reden, laufen und essen konnte sie zwar wieder neu erlernen, aber ihre Kindheit und die Erinnerung an Freunde sind einfach weg. Ein grauenhafter Zustand. Als kleine Erleichterung schlägt Jenna einige Wörter im Duden nach – diese Worte sind auch in der Geschichte mit der jeweiligen Definition abgedruckt. Die Idee fand ich toll.
Jenna erhält auf ihrem Weg eingeschränkte Unterstützung durch ihre Eltern und Großmutter, aber trotzdem regt sich in ihrem Gedächtnis nicht wirklich viel. Dazu kommt dann auch noch die Frage: Wer ist Jenna eigentlich? Was macht sie aus? Was ist ihre Lieblingsfarbe? Es beginnt eine verzweifelte Suche nach Jennas Ich und fördert dadurch Unglaubliches ans Tageslicht …
Auf ihrer Suche findet Jenna in Allys, Gabriel und Ethan neue Freunde. Auch von den Dreien hat jeder sein Päckchen zu tragen – auf die unterschiedlichste Weise. Sehr interessante Charaktere, obwohl sie gar nicht so oft in Erscheinung treten.
Je weiter man im Buch vorankommt, umso mehr merkt der Leser, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Die Erklärung hat mich ein Stückweit umgehauen, obwohl ich schon so meinen Verdacht in diese Richtung hatte.

„Ich hasse dich nicht, Jenna, ich habe bloß keinen Platz für dich.“
Seite 45

Mary E. Pearson konnte mich mit dieser Geschichte auf ganzer Linie überzeugen. Es ist eine eher ruhige Story, die einen aber bis ins Herz trifft. Wenn ich es richtig interpretiert habe, spielt die Geschichte in einer nahen Zukunft. Hier gibt es gerade in der Medizin spezielle Fortschritte, die in unserer Realität nicht existieren. Jenna muss sich selbst finden, nicht nur ihre Erinnerungen. Sie hat ein Leben nach dem Koma erhalten, wenn auch auf eine abstruse Art und Weise. Durch Aufnahmen ihrer Kindheit in Videoform versucht sich das Mädchen, an sich selbst zu erinnern. Ein bewegender Weg, der mir an mancher Stelle den Hals zuschnürte … Diese Geschichte spricht Themen wie Ethik, Druck und Erwartungen der Gesellschaft/Eltern an. Jennas Eltern waren einer schweren Entscheidung ausgesetzt – so oder so war diese nicht leicht zu treffen und würde in jedem Fall Konsequenzen nach sich ziehen. Die Story ist in sich abgeschlossen, trotzdem gibt es im Original noch zwei Fortsetzungen. Ob deutsche Übersetzungen geplant sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall war das Buch für mich ein weiteres Highlight in diesem Monat und ich würde mich sehr über die restlichen Bände auf Deutsch freuen.

Wie weit gehen Eltern ihren Kindern zuliebe?
Seite 236


Die Reihe

Zweiunddieselbe
The Fox Inheritance (Originalausgabe)
Fox Forever (Originalausgabe)

Zum Autor

Mary E. Pearson wurde 1955 in Südkalifornien geboren. Nach einem Universitätsstudium in San Diego unterrichtete sie viele Jahre, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und zwei Golden Retriever. Sie liebt das Lesen, lange Spaziergänge, Skifahren, Kochen, Reisen und Familienfeiern. Ihr Roman »Zweiunddiesselbe« ist der erste Band einer Trilogie über die Protagonistin Jenna Fox und wurde 2010 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
http://www.marypearson.com/


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ab 12 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Gerald Jung, Katharina Orgaß
ISBN 978-3-7373-4259-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/fischer_kjb
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/mary-e-pearson-zweiunddieselbe-9783737342599

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Sehr emotional

Und plötzlich steht dein Leben auf null
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Und plötzlich steht dein Leben auf Null von Karolin Kolbe
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und ...

Und plötzlich steht dein Leben auf Null von Karolin Kolbe
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und sich gerade in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Sie kämpfen gemeinsam gegen ihr Schicksal, trösten sich und geben sich gegenseitig Halt während der Therapie. Mit Netflix-Abenden im Krankenhaus, heimlichen Ausflügen und einer Überraschungsparty auf Station versuchen sie, das Beste aus der bedrückenden Lage zu machen. Und für Ella birgt diese schwere Zeit sogar eine ganz besondere Chance: Sie hat Schmetterlinge im Bauch – trotz Port unter dem Herzen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Jetzt weiß ich, dass niemand zu jung ist für Krebs. Krebs macht keinen Unterschied und Krebs fragt nicht.
Seite 26

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön gemacht. Relativ schlicht gehalten und der Titel mit den abgebildeten Gesichtern der Protagonistinnen ist nur mit einem Strich durchgängig gezeichnet worden. Zudem besitzt der Schriftzug eine wunderbare Haptik – ich liebe ja so etwas. Erzählt wird die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert, aus drei verschiedenen Perspektiven in der ersten Person. Wir begleiten die Charaktere durch acht Monate ihres Lebens mit der Diagnose Krebs.

Ich hätte schon gleich nach den ersten Seiten weinen können … Es brauchte nicht viel und ich war total in der Geschichte drin. Eine Geschichte, die wirklich ans Herz geht und viele Emotionen aussendet. Aber, wie auch auf der Rückseite des Buches vermerkt ist, spendet diese Story gleichzeitig Hoffnung.
Ella ist 18 Jahre alt und steht kurz vor ihrer Knie-OP, die einen Tumor beseitigen soll.
Luise ist 16 Jahre alt - bei ihr wurde ein Hirntumor diagnostiziert.
Sina ist 14 Jahre alt und sie durchläuft wegen eines Lymphom-Rezidivs das zweite Mal die ganze Therapie-Sache.
Drei wirklich starke Mädchen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sina ist vor allem genervt und gegen fast alles. Ihre Mutter meint es nur gut mit ihr, übertreibt dabei aber stellenweise. Das bekommt auch Sinas Vater zu spüren …
Luise hat Halt durch ihre getrenntlebenden Eltern und ihren Bruder Jakob. Augenscheinlich nimmt sie die Chemo und alles, was damit zusammenhängt ganz locker. Aber kann man Krebs locker nehmen?
Ella ist relativ pragmatisch und hat neben der Diagnose auch noch die Sorge mit gewissen Kosten, die im Zusammenhang mit Transport und der Therapie an sich stehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber dadurch, dass die Mädchen im Grunde das gleiche Schicksal teilen, rücken sie zusammen und geben sich gegenseitig Halt. Eine wunderbare Freundschaft entsteht.

Krebs zu haben bedeutet, einen Vollzeitjob als Managerin für die eigene Krankheit.
Seite 190

Karolin Kolbe hat mir sehr emotionale Lesestunden beschert. Sie selbst erkrankte mit 24 Jahren an Krebs und hat hier einen Teil von sich und ihrer Therapie mit einfließen lassen. Das allein bringt mich beim Lesen ja schon zum Weinen, aber hier war es noch viel mehr. Krebs ist ein Biest – da sind wir uns wohl alle einig! Natürlich gibt es tolle Therapien und viele Menschen besiegen die Krankheit. Aber es gibt auch Fälle, die aussichtslos sind. Menschen, die sterben, keine Chance haben. Was in dieser Geschichte zutrifft, verrate ich natürlich nicht. Aber egal, wie es hier ausgeht, mich hat die Story unheimlich getroffen. So eine Diagnose ändert von einem Augenblick auf den anderen dein Leben – mit ungewissem Ausgang … Mir hat die Freundschaft der drei Mädchen imponiert, der Zusammenhalt und das Nichtaufgeben. Geschildert wird hauptsächlich der Krankenhaus-Alltag mit Chemo-Therapie und allen Nebenwirkungen. Ich war teilweise sehr erschüttert. Aber die Autorin hat auch witzige und völlig abgedrehte Situationen eingebracht, die unbedingt nötig waren. Die Eltern konnte ich auch sehr gut verstehen – egal, wie bescheuert sie sich manchmal verhalten haben. Aber sie sind Eltern und ihr Kind ist vielleicht unheilbar oder auf jeden Fall schwer erkrankt. Wie verhält man sich? Tut man nicht alles, um gegen den Krebs anzukämpfen? Leidet nicht auch das Familienleben allgemein unter dieser schrecklichen Situation? All diese Facetten zeigt die Autorin hier klar und deutlich. Mein Herz wurde berührt und auf den letzten Seiten liefen mir nur so die Tränen … Keine leichte Kost, vor allem nicht für Teenager, aber auf jeden Fall lesenswert und daher eine dicke Empfehlung von mir!





Zum Autor

Karolin Kolbe, 1993 in Kassel geboren, denkt sich Geschichten aus, seitdem sie Kassetten aufnehmen und Buntstifte halten kann. Mit der Grundschulzeit begann das Aufschreiben und lässt sie nun nicht mehr los. Nach ihrem Abitur zog sie für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr nach Berlin, wo sie nun studiert. Die Autorin liebt interessante Menschen, gute Gespräche, spannende Bücher und Filme, bunte Farben, blühende Natur und die Sonne.


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ab 14 Jahren
256 Seiten
ISBN 978-3-5225-0694-6
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/und-ploetzlich-steht-dein-leben-auf-null-isbn-978-3-522-50694-6

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