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Veröffentlicht am 20.03.2021

Absoluter Pageturner

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden von Amy Suiter Clarke
erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

Er entführt immer drei. Jede ein Jahr jünger als die andere. Der Countdown hat begonnen ...

Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden von Amy Suiter Clarke
erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

Er entführt immer drei. Jede ein Jahr jünger als die andere. Der Countdown hat begonnen – die Thriller-Entdeckung des Jahres

True-Crime-Podcasterin Elle Castillo will Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für die Opfer nie aufgeklärter Verbrechen. Jetzt wagt sie sich an einen spektakulären Fall: den des »Countdown-Killers«. Er entführte immer drei. Drei junge Frauen im Abstand von drei Tagen. Jede ein Jahr jünger als die andere, jede innerhalb von sieben Tagen tot. Bis sein zehntes Opfer entkam. Die Serie brach ab, der Killer konnte nie gefasst werden.

Als Elle anfängt, die Morde in ihrem Podcast neu zu beleuchten, verschwindet wieder eine junge Frau. Ein Trittbrettfahrer, dem es um Aufmerksamkeit geht? Oder der Killer von damals, der jetzt zurück ist, um sein grausames Werk zu Ende zu bringen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Etwas schwer erkennbar auf den ersten Blick ist die Pflanze auf dem Cover. Sie spielt eine nicht unwesentliche Rolle im Buch und daher finde ich es sehr gelungen, sie hier mit einzuarbeiten. Das Cover besitzt einen tollen Haptik-Effekt, den ich stundenlang bestaunen könnte. Die Story spielt in Minnesota und wird in der dritten Person geschildert. Das Außergewöhnliche hierbei ist, dass einige Kapitel in der Form von Podcast-Folgen erzählt werden.

Elle Castillo ist in den Dreißigern und berichtet in ihrem Podcast von Kriminalfällen. Momentan beschäftigt sie sich mit dem sogenannten Countdown-Killer, der sich vor fast 24 Jahren sein vermeintlich erstes Opfer suchte. Elle ist schon ein klein wenig besessen davon, den CK zu finden und ihn zur Rechenschaft ziehen zu lassen. Doch ohne ihre engagierte Arbeit würden auch bei ihren anderen Fällen wahrscheinlich viele Familien immer noch im Dunkeln tappen. Daher fand ich ihr Engagement herausragend und nicht übertrieben. Die Idee mit dem Podcast kannte ich bisher nur aus einem anderen Buch und auch da fand ich es schon klasse. Zur Intensivierung habe ich mir sogar die vom Verlag bereitgestellten Folgen über deren Webseite angehört – man gelangt durch einen im Umschlag abgedruckten QR-Code dorthin. Auch diese Idee ist einfach nur klasse.
Martín ist Rechtsmediziner und Elles Ehemann. Er trägt auch immer wieder seine professionelle Meinung zu verschiedenen Podcast-Folgen von Elle bei, was ich interessant fand. Überhaupt ist Rechtsmedizin eins meiner liebsten Themen, das ich gerne in Büchern wiederfinde.
Die Story wird in der Gegenwart geschildert, der Podcast spielt allerdings einige Tage vorher. Fand ich zwischendurch ein klein wenig verwirrend, weil manche im Jetzt besprochene Erkenntnisse noch gar nicht im Podcast erwähnt wurden. Aber mit der Zeit schließt sich auch hier der Kreis und man sollte beim Lesen einfach nur ein wenig aufmerksam sein ;)

Amy Suiter Clarke hat mich mit ihrem Debüt begeistert und mitgerissen. Ich fand die Idee mit dem Podcast super, ebenso die Umsetzung. Man muss als Leser schon sehr aufpassen, damit man nicht mit den Zeiten durcheinanderkommt, aber das war das kleinere Übel. Der Täter war ebenfalls außergewöhnlich. Seine Taktik und seine Überlegungen stimmten immer miteinander überein und ihn trotzdem polizeilich nicht fassen zu können, sprach für einen intelligenten Menschen. Natürlich macht dies die Taten nicht weniger grausam, aber es war erfrischend, so einen Täter präsentiert zu bekommen. Er hebt sich von der Masse einfach ab. Außerdem gibt es noch eine kleine Analyse von Serientätern, was ich äußerst aufschlussreich fand. Im weiteren Story-Verlauf erhält der Täter seine eigenen Kapitel und man durchlebt einige Stationen seiner Kindheit und Jugend. Kein Trauma kann Mord rechtfertigen und einen sagen lassen, dass er ja nicht anders konnte. Trotzdem sieht der Leser hier klar und deutlich, was aus einem werden kann, wenn man so früh schon traumatisiert wird … Dies fand ich sehr gelungen dargestellt. Am Ende werden alle offenen Fragen geklärt und die Story bringt sogar noch eine unerwartete Heldenfigur hervor – wenigstens für mich. Da wurden so wichtige und tolle Worte gesprochen, die ich hier aus Spoilergründen leider nicht wiedergeben kann. Wer es liest, wird sicherlich wissen, was ich meine. Auf jeden Fall ist eine bedeutende Message enthalten, die man auch gerne auf die Realität in solchen Fällen anwenden kann. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber ich könnte mir sehr gut weitere Bücher mit Elle Castillo und ihrem Podcast vorstellen. Ein spannender, dramatischer und intelligenter Thriller, der sich als wahrer Pageturner entpuppte.




Zum Autor

Amy Suiter Clarke verschlingt True-Crime-Podcasts und liebt es, immer wieder neue zu entdecken. Was lag da näher, als eine Podcasterin zur Hauptfigur ihres Thrillers zu machen, die eine spektakuläre Mordserie aufklären will. Wenn Amy Suiter Clarke nicht gerade wahren Verbrechen auf der Spur ist, reist sie gerne. Sie wuchs in einer Kleinstadt in Minnesota auf, studierte später in Minneapolis und London und lebt heute in Melbourne. »Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden« ist ihr erster Roman.


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432 Seiten
übersetzt von Birgit Schmitz
ISBN 978-3-651-00090-2
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-scherz
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/amy-suiter-clarke-der-countdown-killer-nur-du-kannst-ihn-finden-9783651000902

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die spannende Leserunde bedanken!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Toll, aber nicht ganz überzeugend

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily
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Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das ...

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das Gefühl, alles, was sie berührt, früher oder später zu zerstören. Doch dann trifft sie Abelard. Und der lässt sich zum Glück nicht so leicht abschrecken. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass er das Asperger-Syndrom hat, und eigentlich kein Interesse an einer Beziehung …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Trotz der durchgestrichenen Herzen strahlt das Cover dieses Buches für mich viel Romantik aus. Gerade deshalb passt es genau zum Titel und auch zum Thema. Die Story wird in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Lily geschildert und spielt in Texas.

Lily ist ein liebenswürdiger Teenager, der ein chaotisches Leben führt und oft sehr konfus ist. Nicht genug damit, dass sie an ADHS und Legasthenie leidet, sie weigert sich auch, ihre Medikamente zu nehmen. Die Medikamente verändern Lilys Wesen, ihren Appetit, helfen aber natürlich, ihre Krankheit im Griff zu haben. Wirklich schwer, wenn man zudem mit enormen Nebenwirkungen zu leben hat …
Abelard leidet am Asperger-Syndrom, was eine Form des Autismus ist. Dies wirkt sich bei jedem Betroffenen anders aus, bei Abelard führen Verspätungen und Berührungen schon zu einem kleinen Chaos.
Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, was ich nicht erwartet hatte. Lange Zeit geht es um die Nachrichten, die die beiden sich schreiben. Leider sind es keine „richtigen“ Briefe, wie ich angenommen hatte, sondern SMS. Ist natürlich heutzutage die Kommunikationsmöglichkeit Nummer Eins, aber ich fand es trotzdem ein wenig schade. Wenigstens haben die beiden aus einem Buch eines Liebespaares zitiert und ihre Nachrichten damit ausgeschmückt. War auch eine süße Idee.

Laura Creedle konnte mich mit ihrem Debüt nicht ganz zu 100% überzeugen. Sie hat eine schöne und auch bittersüße Geschichte erschaffen, die dem Zusatz auf dem Cover des Buches alle Ehre macht. Ihre Figuren sind authentisch dargestellt und gerade die Wahrnehmungsstörung bei Lily lässt keinen Zweifel daran, dass sich die Autorin auskennen muss. Der Leser sieht hier ganz deutlich, wie sich eine geringfügige Verspätung von einem kleinen Zwischenfall zu einem großen Chaos auswirken kann. All diese kleinen Eckpunkte, die zu den Erkrankungen unserer Protagonisten gehören, könnten nicht realistischer gemacht sein. Die Story hat keinen großen Spannungsbogen, leider auch wenig emotionale Momente. So richtig gefangen genommen wurde ich erst ab ungefähr Seite 200, was ein wenig spät ist. Da kam dann der Schwung, den ich mir schon die ganze Zeit erhofft hatte. Eine schöne Geschichte, die aber gut und gerne noch eine Portion mehr an Tiefe hätte vertragen können.

Liebe ist, wenn du in den Augen anderer eine irreversibel gebrochene Persönlichkeit bist, dann aber jemanden triffst, der dich gut findet, so wie du bist.
Seite 260


Zum Autor

Laura Creedle lebt in Austin, Texas. ›Die Liebesbriefe von Abelard und Lily‹ ist ihr Jugendbuch-Debüt. Wie ihre Protagonistin Lily hat auch Laura selbst ADHS und Legasthenie.


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ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Barbara Lehnerer
ISBN 978-3-423-76316-5
Preis: 16,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/buecher/gesamtverzeichnis/c-21?gclid=EAIaIQobChMI-a979GZ7wIVYoBQBh0xpgLdEAAYASAAEgLTfD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/laura-creedle-die-liebesbriefe-von-abelard-und-lily-76316/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Leider ohne Überraschungen

Das Landhaus
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Das Landhaus von Julie Cameron
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Ein Haus auf dem Land: Für Tom geht damit ein Traum in Erfüllung, seine Frau Isabel dagegen lässt London nur ungern hinter sich. Das ...

Das Landhaus von Julie Cameron
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Ein Haus auf dem Land: Für Tom geht damit ein Traum in Erfüllung, seine Frau Isabel dagegen lässt London nur ungern hinter sich. Das alte Haus mit den Streuobstwiesen verursacht ihr Gänsehaut, und zugleich hat sie das Gefühl, es bereits zu kennen. Genau wie den Jungen auf den alten Fotos, der vor vielen Jahren hier gewohnt hat. Als Isabel eine versteckte Kammer mit seltsamen Zeichen an den Wänden entdeckt, ist sie überzeugt, dass dort Schlimmes vorgefallen ist. Die Polizei nimmt ihren Verdacht ebenso wenig ernst wie Tom. Doch Isabel weiß, dass die Idylle trügt …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich düster und heimelig zugleich. Trotz der dunklen Farben herrscht eine friedliche Atmosphäre über dem Haus und dem Apfelbaum. Wenn man genauer hinsieht, hat man das Gefühl, durch ein Netz zu sehen – es sind lauter winzige Quadrate sichtbar. Geschildert wird die Story in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Isabel und in der dritten Person aus der Sicht des Täters.

Isabel ist Mitte 30, seit einigen Jahren mit Tom verheiratet und durch kleine Andeutungen gleich zu Beginn merkt der Leser, dass es einen dunklen Punkt in ihrer Vergangenheit gibt. Mir war die junge Frau nicht sonderlich sympathisch. Sie ist sehr reizbar und ihre Gedanken über andere Menschen, insbesondere ihren Ehemann fand ich teilweise schon sehr verletzend. Trotzdem interessierte mich ihre Vergangenheit und auch der Fortgang der Geschichte sehr.
Tom ist glücklich mit seiner Entscheidung, das Haus gekauft zu haben. Von ihm sieht der Leser erstaunlich wenig, was ich nicht erwartet hatte. Leider steckt die Autorin den jungen Ehemann mit der Zeit in ein typisches Klischee, was ich schade und unnötig fand.
Die Geschichte des Täters wird in der Vergangenheit geschildert und zum Teil auch in der Gegenwart. Sein Name wird nicht genannt, aber eigentlich ist es offensichtlich, um wen es sich handelt. In der Beziehung hatte ich mir eindeutig eine Wendung erhofft – die blieb aber leider aus.

Julie Cameron konnte mich mit ihrem Debüt leider nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte startete doch recht gut und interessant, flachte aber mit der Zeit immer mehr ab und ergoss sich in Klischees. Ein Spannungsbogen war somit gar nicht vorhanden und die Identität des Täters und die Zusammenhänge zwischen Damals und Heute hätten nicht offensichtlicher sein können. Es gab keine Stelle, die mich überrascht hat, was natürlich bei einem Thriller sehr schade ist. In meinen Augen ist dies eher ein Krimi, der langsam vor sich hinplätschert. Die Atmosphäre und auch den Schreibstil fand ich toll, ebenso die Idee hinter der Geschichte. Aber bei der Umsetzung wurde das Potenzial nicht genügend ausgeschöpft. Die Autorin hat – meiner Meinung nach – viele Kleinigkeiten eingearbeitet, die für den Fortgang der Story keinerlei Bedeutung hatten und sie eher langatmig erscheinen ließ. Zudem hatte ich mit der zeitlichen Abfolge an manchen Stellen meine Probleme und fand einiges unlogisch dargestellt. Die Auflösung über Isabels Vergangenheit erwies sich ebenfalls nicht als der Hammer schlechthin. Wirklich gute Ansätze, aber definitiv kein Muss im Regal.


Zum Autor

Julie Cameron lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen auf dem Land, in einem kleinen Dorf im südenglischen Berkshire. Sie hat Biomedizin studiert und im Gesundheitswesen gearbeitet, bevor sie mit »Das Landhaus« ihren ersten Thriller verfasst hat. Derzeit schreibt sie an ihrem zweiten Roman.


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432 Seiten
übersetzt von Rainer Schmidt
ISBN 978-3-442-49058-5
Preis: 10 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Das-Landhaus/Julie-Cameron/Goldmann/e567124.rhd

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Absolute Leseempfehlung

Tief in der Erde
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Tief in der Erde von Christa von Bernuth
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

1981, ein Dorf in Oberbayern. Die zehnjährige Annika Schön ist mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Freundin, doch sie ...

Tief in der Erde von Christa von Bernuth
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

1981, ein Dorf in Oberbayern. Die zehnjährige Annika Schön ist mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Freundin, doch sie kommt nie zu Hause an. Tage des qualvollen Wartens verstreichen, bis die Polizei einen erschütternden Fund macht – eine Kiste, vergraben im Wald, darin die Leiche des Mädchens, das dort erstickt ist. Eine mögliche Spur in das nahe gelegene Internat wird nur halbherzig verfolgt. Jahre später verurteilt man einen Verdächtigen, doch es bestehen Zweifel an seiner Täterschaft. Basierend auf dieser wahren Geschichte und ihren eigenen Recherchen hat Christa von Bernuth, selbst ehemalige Internatsschülerin, einen Roman geschrieben, der den alten Fall neu aufrollt – auf der Suche nach der Wahrheit, was damals wirklich geschah.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Wie der Klappentext schon hergibt, handelt es sich hier um eine Geschichte, in der die Autorin Wahrheit und Fiktion miteinander vermischt. Die Namen wurden verändert, aber die sonstigen Fakten stimmen mit dem realen Fall der Entführung überein. Ein True Crime-Krimi, der in der ersten und dritten Person geschildert wird.

Für mich war es das erste Mal, einen Roman in dieser Form gelesen zu haben. Es wird zwar oft Realität mit Fiktion verbunden, aber hier habe ich mir den realen Fall noch einmal im Internet herausgesucht und die Fakten angesehen. Da hat die Autorin wirklich alles so übernommen, wie es sich zugetragen hat. Die Zeit, den Ort, den Indizienprozess.
Hier berichtet die Journalistin Julia Neubacher über die Prozesstage im Jahr 2010, also kurz vor der Verjährungsfrist der Entführung. Ob es Julia wirklich gibt, konnte ich nicht herausfinden. Doch nach meiner Interpretation beginnt hier die Fiktion, die die Autorin in die Geschichte einbrachte. In diesem Buch gibt es auch eine definitive Auflösung, was den/die Täter betrifft. Somit findet der Leser einen Abschluss.
Es werden viele kleine Momente und Gedanken verschiedener Beteiligter beleuchtet und wenn man gewusst hätte, was passiert, sind manche Ereignisse davon noch erschreckender und trauriger …
Die Autorin schreibt über Schuldgefühle, Ermittlungsfehler und die groß angelegte Suche, die nach knapp drei Wochen zu einem erschütternden Ende kommt. Das ist auch das Ungewöhnliche an diesem Buch – man weiß von Anfang an, dass das kleine Mädchen nie wieder nach Hause kommen wird … Für mich als Mama waren dies Momente, wo ich nur schwer weiterlesen konnte und einen dicken Kloß im Hals hatte.

Christa von Bernuth konnte mich mit ihrem True Crime-Krimi auf ganzer Linie überzeugen. Ihre Mischung aus Realität und Fiktion waren wunderbar stimmig dargestellt. Der Fall der kleinen Annika ist äußerst tragisch und ging mir sehr zu Herzen. Obwohl es in der Realität mit einer Verurteilung endet, hat die Autorin in ihre Geschichte einen anderen Täter eingebracht, was sie stimmig erklärt. Es passen hier beide Komponenten perfekt zusammen, was den Fall nicht weniger erschütternd macht. Besonders ein Detail, das wohl auch in der Wirklichkeit so vermutet wurde, ließ mir den Atem kurze Zeit stocken … Es ist immer schwer, bei solchen Geschichten zu sagen, wie begeistert man ist. Aber man ist ja nicht von der Tat begeistert, sondern von dem Erschaffen einer stimmigen Geschichte. Hier leider mit realem Hintergrund, was mir immer noch mehr zu schaffen macht. In diesem Sinne ist das Buch für mich eine klare Leseempfehlung.





Zum Autor

Christa von Bernuth ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Kriminalromane »Die Stimmen«, »Untreu«, »Damals warst du still« und »Innere Sicherheit« wurden mit Mariele Millowitsch und Hannah Herzsprung in den jeweiligen Hauptrollen verfilmt und in mehrere Sprachen - unter anderem ins Schwedische, Holländische und Russische - übersetzt. »Tief in der Erde« ist ihr erster Roman, der von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde. Weitere True-Crimes der Autorin sind bei Goldmann in Planung. Christa von Bernuth lebt mit ihrem Mann in München.


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384 Seiten
ISBN 978-3-442-31573-4
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Tief-in-der-Erde/Christa-von-Bernuth/Goldmann/e575691.rhd

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Teilweise zu unrealistisch

Broken Things – Alles nur (k)ein Spiel
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Broken Things – Alles nur kein Spiel von Lauren Oliver
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das ...

Broken Things – Alles nur kein Spiel von Lauren Oliver
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das alle, weil die Mädchen die Tat detailliert in einer Fan-Fiction zu ihrem Lieblingsbuch aufgeschrieben hatten. In Wirklichkeit war jedoch alles ganz anders: Mia und Brynn wurden fälschlicherweise verdächtigt und haben seit damals keinen Kontakt mehr. Doch jetzt zwingt ein erstaunlicher Fund sie dazu, gemeinsam der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Denn wie die Mädchen herausfinden, hatte Summer ein dunkles Geheimnis, und der wahre Täter ist weiterhin auf freiem Fuß …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist schon sehr mysteriös angehaucht. Es zeigt nur Teile der drei Mädchen, die in der Story die Hauptrolle spielen. Schemenhaft ist ebenfalls ein Wald zu sehen, der für die Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die gewählte Schriftfarbe ist nicht wie üblicherweise Schwarz, sondern Grün – passend zu den Trennwänden der einzelnen Buchteile. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Brynn und Mia.

Brynn, Mia und Summer – das war das Mädchengespann vor fünf Jahren. Bis zu dem Tag, an dem Summer ermordet wurde. Angeblich von ihren beiden Freundinnen, die die Tat aber bestreiten. Über Summer erfährt der Leser nur durch Erzählungen und Rückblicke etwas. Unweigerlich fragt man sich mit der Zeit immer mehr: wer war Summer eigentlich wirklich?
Brynn übernimmt den Hauptteil der Erzählungen und ist ein ganz eigenartiger Typ. Eigentlich mag ich Charaktere, die nicht 08/15 sind, aber hier fand ich weder zu ihr noch zu Mia einen richtigen Zugang. Es gibt zwar einen guten Überblick über deren Leben und Familien, aber trotzdem war für mich die ganze Zeit über eine gewisse Distanz da, die mich störte.
Es gibt immer wieder eingeschobene Seiten, die Auszüge aus dem Lieblingsbuch der Mädchen darstellen. Zudem noch die Ausschnitte ihrer eigenen erweiterten Version. Insgesamt fand ich die Idee zwar toll, aber ein wenig wirr umgesetzt. Es fiel mir schwer, zwischen den Zeiten und Auszügen nicht durcheinander zu kommen. Denn die Autorin hat darüber hinaus noch einige wenige Kapitel von damals eingestellt.

Lauren Oliver konnte mich mit ihrem neuesten Werk leider nicht ganz überzeugen und mitreißen. Die Idee und Aufmachung gefielen mir auf Anhieb, aber die Umsetzung war einfach zu verwirrend und auch nicht spannend genug. Die Geschichte startet sogleich mit einem wirklich heftigen Satz, was ich nicht erwartet hatte. Doch dann flaute die Spannungskurve sehr ab. Es gibt viele Andeutungen, die manchmal mit einem Zeitsprung unterbrochen werden und erst im nächsten Kapitel geht die Story an ganz anderer Stelle weiter. Ein großes Verwirrspiel, das mich nicht wirklich glücklich machte. Der fünfte Jahrestag von Summers Tod steht bevor und die Figuren lassen die Ereignisse von damals noch einmal Revue passieren. An die Protagonistinnen kam ich nicht richtig heran und auch bei der Spurensuche war wenig Vorankommen angesagt. Die Idee mit dem Rollenspiel und die durchgängige düstere Atmosphäre fand ich klasse, aber ich habe mir mehr Fragen am Ende des Buches gestellt, als wahrscheinlich für den Leser geplant war. Für mich sind hier viele Kleinigkeiten aufgeworfen worden, die eigentlich keinen Sinn ergeben. Und gerade auch in Bezug auf den/die Täter*in ist für mich einiges unklar und unrealistisch. Somit kann ich die Geschichte leider nur mittelmäßig bewerten.


Zum Autor

Lauren Oliver ist Absolventin der University of Chicago und der New York University. Ihre Bücher sind weltweit in über 30 Sprachen übersetzt. Sie war mit ›Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie‹ unter anderem für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert und erhielt für ›Delirium‹ die Auszeichnung des Buxtehuder Bullen. Lauren Oliver lebt mit ihrer Familie in Brooklyn.


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ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Katharina Diestelmeier
ISBN 978-3-423-74067-8
Preis: 14,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMI1tztvc2l7wIVwrLVCh37hQ8FEAAYASAAEgJkuPD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/lauren-oliver-broken-things-alles-nur-k-ein-spiel-74067/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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