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Veröffentlicht am 07.04.2019

Diese Geschichte macht nachdenklich

Dein fremdes Herz
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Dein fremdes Herz von Kati Seck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ...

Dein fremdes Herz von Kati Seck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.
Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

In letzter Zeit neige ich wohl eher zu ernsteren Büchern, dieses gehört auch dazu. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, aus der Sicht von Protagonistin Nela.

Nela gefiel mir gleich recht gut. Sie ist Ende Zwanzig, arbeitet (zu) viel und hat nicht das beste Verhältnis zu ihrer Mutter. Diese lebt in einem Heim und ist seit Jahren an Depressionen und Alzheimer erkrankt. Eine emotionale Belastung für Nela. Ebenso das plötzliche Verschwinden ihres Vaters Hannes vor vielen Jahren. Mit ihm verband sie die Liebe zum Meer, was ich als Nordlicht verstehen kann. Der Schmerz und die Wut sitzen bei Nela tief, hat sie doch nie erfahren, warum ihr Vater die Familie Hals über Kopf verließ. Und das auch noch in einer für Nela besonderen Situation, auf die ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen möchte.
Der Leser erfährt einen sehr detailliert beschriebenen Alltag und Tagesablauf in Nelas Urlaub, was mir nicht so gut gefiel. Was die junge Frau alles in ihrem Haushalt an Arbeiten verrichtet, war für mich einfach uninteressant und hatte auch keinen Einfluss auf die Story.
Die abgedruckten Briefe wurden in einer Schriftart gewählt, die nach Handschrift aussieht – für mich war sie schwer zu entziffern, vielleicht haben meine Augen nach jahrelangem Lesen schon zu sehr gelitten ;)
Nela unternimmt eine Reise von Nürnberg nach Schleswig-Holstein, wobei die Autorin die dortige Atmosphäre sehr gut und authentisch eingefangen hat. Ich konnte das Meer förmlich riechen.
Maximilian fand ich auch ganz sympathisch. Seine Gedanken zu seinem Spenderherz fand ich realistisch und nicht überdramatisiert. Ich konnte mit ihm fühlen und verstand, was ihn belastete.
Auch Henrietta möchte ich kurz erwähnen. Sie ist für mich eine typische Norddeutsche, die ihr Herz auf dem rechten Fleck hat – was für ein Wortspiel in diesem Zusammenhang … Den Küstenbewohnern wird ja oft eine raue und verschlossene Art nachgesagt, aber man muss sich als Fremder nur die Zeit nehmen und einmal hinter die Fassade schauen – viele von uns haben einen weichen Kern. Und das Wetter ist auch nicht nur schlecht – man kann sich schließlich dementsprechend anziehen ;) Aber das nur am Rande.

„(…) Man kann sich überall zuhause fühlen, wenn nur die richtigen Menschen dabei sind. (…)“
Seite 261

Kati Seck hat mir einen Roman präsentiert, der mich gerade im Mittelteil emotional unheimlich gepackt hat. Einige der Briefe brachten mich dazu, ein paar Tränen zu verdrücken und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewusst, wie zerbrechlich das Leben im Grunde ist. Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf Erden und nutzen sie oft nicht genug aus. Das Thema Organspende ist heikel und schmerzlich. Aber ich denke, dass sich jeder einmal damit auseinandersetzen sollte – für sich selbst und seine Liebsten. Bevor etwas Schlimmes passiert. Denn einer Spende zuzustimmen oder nicht finde ich in einer akuten Situation noch wesentlich schlimmer und schmerzhafter. Da ist man mit genügend anderen Gedanken beschäftigt … Die Autorin hat gerade zum Ende der Geschichte einige Zitate, die auch meine Gedanken auf den Punkt bringen. Auch wenn mir einiges zu detailliert beschrieben wurde und ich die Schriftart der Briefe nicht mochte, fühlte ich mich in der Story wohl - den Umständen entsprechend natürlich. Mich hat die Geschichte sehr nachdenklich werden lassen und ich kann sie euch nur empfehlen.

Doch wir Menschen sind nicht so, wir denken oft nicht an das, was morgen passieren könnte, haben nicht im Hinterkopf, dass wir nicht unverwundbar und nicht unsterblich sind.
Seite 251



Zum Autor

Kati Seck wurde am 8. Juni 1987 in Hachenburg geboren. Dort lebt und arbeitet sie auch heute noch, wenn es sie nicht mit Hund und wenig Gepäck ans Meer zieht. Als Katharina Seck veröffentlicht sie auch Bücher in anderen Genres.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 16 Jahren
333 Seiten
ISBN 978-3-404-17752-3
Preis: 14 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de
Leseprobe https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/sonstige-belletristik/dein-fremdes-herz/id_6026402

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag, der Autorin und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die interessante Leserunde bedanken!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Eine tolle Fortsetzung

Das Geheimnis von Rookwood
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Das Geheimnis von Rookwood 2 – Flüsternde Wände von Sophie Cleverly
erschienen bei You&Ivi

Zum Inhalt

Endlich können die Zwillingsschwestern Scarlet und Ivy gemeinsam die Eliteschule Rookwood besuchen! ...

Das Geheimnis von Rookwood 2 – Flüsternde Wände von Sophie Cleverly
erschienen bei You&Ivi

Zum Inhalt

Endlich können die Zwillingsschwestern Scarlet und Ivy gemeinsam die Eliteschule Rookwood besuchen! Doch dort macht ihnen nicht nur der gemeine Rektor Mr. Bartholomew zu schaffen, sondern plötzlich kommt es auch zu einer Reihe von mysteriösen Diebstählen. Als der Verdacht auf Scarlet fällt, müssen sie und ihre Schwester alles tun, um die Wahrheit herauszufinden und Scarlets Namen wieder reinzuwaschen. Klar, dass die beiden Mädchen sofort beginnen, Nachforschungen anzustellen – natürlich heimlich und zum Teil mitten in der Nacht. Dabei flüstern die Wände der Schule den Schwestern ein Geheimnis zu, das den Rektor der Schule umgibt und das er um jeden Preis verbergen will. Und ehe sie sich's versehen, sind Scarlet und Ivy erneut in Gefahr ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Die Geschichte schließt nahtlos an den Vorgängerband an und wir haben hier die Zwillinge zum ersten Mal vereint vor uns. Geschrieben wird die Story in der ersten Person, abwechselnd geschildert von Scarlet und Ivy. Die Kapitel sind weiterhin kurzgehalten, was mir gut gefiel.

Es wird noch einmal kurz erwähnt, wo sich Scarlet und Violet befunden haben und was mit Miss Fox geschehen ist. Der neue/alte Schulleiter Mr Bartholomew ist auch ein seltenes Exemplar – ich mochte ihn gar nicht. Zwischendurch habe ich mich wirklich gefragt, ob Rookwood für die Zwillinge die bessere Alternative zu ihrem Zuhause ist. Denn dort hat man weder Liebe noch Wärme gespürt …
Ich musste mir erst einmal ins Gedächtnis zurückrufen, dass die Geschichte im Jahr 1935 spielt – merkt man auf den ersten Blick nämlich nicht. Als dann aber noch eine andere Jahreszahl ins Spiel kam, wurde es merkwürdig und die Erinnerung kam zurück ;)
Ich muss sagen, dass ich Scarlet nicht wirklich mochte. Das lag nicht an ihrer aufsässigen und teilweise aufbrausenden Art, sondern das Verhältnis zwischen ihr und Ivy war mir nicht intensiv genug. Scarlet zeigt auch eine verletzliche, gar traumatisierte Seite von sich, aber ich konnte mich für sie nicht erwärmen.
Überhaupt empfand ich die Atmosphäre in Rookwood als sehr angespannt. Miss Finch ist weiterhin die gute Seele der Schule und steht ihren Schülerinnen zur Seite. Ariadne mochte ich auch sehr gerne.

Sophie Cleverly konnte mich mit Band 2 ihrer Reihe nicht so aus den Socken stoßen wie noch mit dem Auftakt. Trotzdem hat mir die Fortsetzung gut gefallen und ich bin durch die Seiten gerast. Es gibt wieder jede Menge Geheimnisse, nichts ist so, wie es scheint. Für mich war es merkwürdig und teilweise anstrengend, die Kapitel auch aus Scarlets Sicht zu erleben. Meine Sympathien hat sie sich nicht sichern können. Am Ende dieses Teils wird von den Schwestern eine große Ungereimtheit entdeckt, die sicherlich viel Stoff für den nächsten Band bereithalten wird. Ich bin gespannt und freue mich auf die Fortsetzung.


Die Reihe

Das Geheimnis von Rookwood
Das Geheimnis von Rookwood – Flüsternde Wände
Scarlet and Ivy – The Dance in the Dark (Originalausgabe)
Scarlet and Ivy – The Lights under the Lake (Originalausgabe)
Scarlet and Ivy – The Curse in the Candlelight (Originalausgabe)
Scarlet and Ivy – The Last Secret (Originalausgabe)


Zum Autor

Sophie Cleverly wurde 1989 in Bath geboren. Schon seit sie schreiben kann, will sie Geschichten erzählen. Sie hat einen Bachelor in »Creative Writing« und einen Master in »Writing for Young People«. Wenn sie nicht gerade schreibt, schaut sie gerne phantastische Filme, bloggt über Symphonic Metal und kämpft mit ihrem immer größer werdenden Bücherstapel. Ihre Reihe um Scarlet und Ivy wurde in mehrere Sprachen übersetzt.



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ab 10 Jahren
272 Seiten
übersetzt von Andreas Decker
ISBN 978-3-492-70465-6
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.piper.de/youandivi
Leseprobe: https://www.piper.de/buecher/das-geheimnis-von-rookwood-isbn-978-3-492-70465-6

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 07.04.2019

Einfach nur großartig

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Ophelia Scale – Die Welt wird brennen von Lena Kiefer
erschienen bei cbj

Zum Inhalt

Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten ...

Ophelia Scale – Die Welt wird brennen von Lena Kiefer
erschienen bei cbj

Zum Inhalt

Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte wird im personalen Erzählstil geschildert, was mir richtig gut gefiel. Ich war somit ganz nah an Protagonistin Ophelia dran und zitterte mit ihr.

Die Story spielt im Jahre 2134 und man müsste meinen, die Welt wäre der unseren gerade im technologischen Bereich weit voraus. Ist sie eigentlich auch, aber durch die sogenannte Abkehr ist es den Menschen verboten, Technologie zu nutzen. Die Zukunft vieler Menschen ist nicht mehr so, wie sie eigentlich hätte sein sollen. Auch Ophelia kann ihrem Wunsch, Ingenieurin zu werden, nicht mehr nachkommen. Der König regiert seit sechs Jahren und leistet eine Grundversorgung. Das ist aber einigen nicht genug und sorgt natürlich für Widerstand im Geheimen.
Ich mochte Ophelia sehr gerne und litt mit ihr. Obwohl sie mir zu einem späteren Zeitpunkt eigentlich unsympathisch hätte sein müssen, geschah dies nicht. Ich konnte absolut verstehen, in welchem Zwiespalt sie sich in dieser bestimmten Situation befand. Manchmal muss man auch nur an sich denken … Ophelia verfügt stellenweise über einen unterschwelligen Sarkasmus, der mir sehr gut gefiel.
Ich mochte aber auch Lucien sehr gerne. Für mich ein absoluter Sympathieträger, der sich schneller in mein Herz schlich, als ich dachte. Er vereint in sich eine rebellische (nicht zu harte) Art mit einer folgsamen in einem. Wer würde da nicht dahinschmelzen?

Lena Kiefer hat mir einen großartigen Auftakt ihrer Trilogie präsentiert. Zum Glück wurden in diesem Buch wenig technische Begriffe verwendet, das bei mir sehr gut ankam. Was dann aber seitens der Figuren diesbezüglich erklärt wurde, hörte sich für mich plausibel an. Nicht nur deswegen hatte ich so manches Mal meine Schwierigkeiten, Gut und Böse eindeutig zu identifizieren.
Die Story beginnt relativ rasant, flacht dann aber auf den nächsten Seiten ein wenig ab. Mir kam es anfangs wie eine gigantische Einführung vor, die dann erst in Band 2 an Tempo gewinnen wird. Aber dem war nicht so. Die Geschichte wird mit der Zeit immer spannender, es gibt überraschende Wendungen, bewegende Momente und ein bisschen Liebesgeschichte ist auch dabei. Ich hatte immer einige Theorien, die ich auch im Austausch mit anderen Lesern und der Autorin selbst diskutieren durfte – viel bewahrheitete sich davon nicht. Lena Kiefer schaffte es, mich in Sicherheit zu wiegen, bevor sie mir dann den Boden unter den Füßen wegzog … Das Ende ist absolut heftig und hinterlässt einen Cliffhanger, der wirklich fies ist. Zum Glück ist die Wartezeit bis zur VÖ von Band 2 nicht allzu lang – ich bin sehr gespannt und kann euch dieses Buch nur empfehlen!



Die Reihe

Ophelia Scale – Die Welt wird brennen
Ophelia Scale – Der Himmel wird beben (erscheint voraussichtlich im August 2019)
Ophelia Scale – Die Sterne werden fallen (erscheint voraussichtlich im November 2019)

Zum Autor

Lena Kiefer wurde 1984 geboren und war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragraphen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen – da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute lebt Lena Kiefer mit ihrem Mann in der Nähe von Freiburg und schreibt in jeder freien und nicht freien Minute. Die »Ophelia Scale«-Trilogie ist ihr Debüt.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
464 Seiten
ISBN 978-3-570-16542-3
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/cbj-Jugendbuecher/16000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Buch/Ophelia-Scale-Die-Welt-wird-brennen/Lena-Kiefer/cbj-Jugendbuecher/e532913.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag, bei der Autorin und bei www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die Leserunde bedanken!

Veröffentlicht am 30.03.2019

Absolut enttäuschend

Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht
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Das Reich der sieben Höfe 4 – Frost und Mondlicht von Sarah J. Maas
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. ...

Das Reich der sieben Höfe 4 – Frost und Mondlicht von Sarah J. Maas
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. Trotzdem geben sie alles dafür, den Hof der Nacht wiederaufzubauen und den unsicheren Frieden im Reich zu erhalten. Die bevorstehende Wintersonnenwende bietet die perfekte Gelegenheit, endlich abzuschalten und gemeinsam zu feiern. Doch auch die festliche Atmosphäre kann die Schatten der Vergangenheit nicht zurückhalten – denn Feyres Freunde tragen tiefe Wunden in sich und ihren Verbündeten aus dem Krieg ist noch lange nicht zu trauen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 4. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Beginnend muss ich gestehen, dass ich der festen Überzeugung war, den Finalband vor mir zu haben. Dem war nicht so. Es handelt sich anscheinend „nur“ um einen Übergangsband, der einem die Wartezeit bis Band 5 versüßen soll. Das beeinflusst meine Meinung in keiner Weise, denn ich muss sagen, dass mir dieses Buch so oder so überflüssig vorkam.

Es ist mittlerweile zwei Jahre her, seit die Geschichte um Feyre, Rhys und Tamlin ihren Anfang nahm. Die Kapitel werden in der ersten und dritten Person aus Sicht verschiedener Personen geschildert. Wobei Feyre und Rhys natürlich den Löwenanteil im personalen Erzählstil übernehmen. Der Leser findet eine kleine Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse, was einen Einstieg enorm erleichterte. Mir waren soweit alle Figuren noch präsent. Jeder Charakter versucht mit den Schrecken der Vergangenheit zu leben, denn die Erde dreht sich weiter und sie haben überlebt.
Ich war nie der größte Fan dieser Reihe, habe aber gerade Feyre in ihrer ganzen Art ins Herz geschlossen. Doch in diesem Teil waren mir nicht nur sie, sondern auch alle anderen Personen äußerst unsympathisch. Als wenn sich jeder auf Grund der Ereignisse verändert hätte – aber leider nicht zum Positiven …
In diesem Teil findet keine Action statt, es werden keine Kämpfe ausgetragen, die Story plätschert einfach nur vor sich hin. Es wird der stinknormale Alltag der Charaktere gezeigt. Dazu kann ich nur sagen, dass es mir zu langweilig war. Immer habe ich auf den Knall gewartet, aber der kam leider nicht. Selbst die erotischen Szenen haben sich dramatisch reduziert, was ich nicht unangemessen, aber überraschend fand.

Sarah J. Maas hat mich mit diesem Übergangsband enttäuscht. Ich ging von anderen Voraussetzungen aus und glaubte, das vermeintliche Finale der Reihe vor mir zu haben. Dass dem nicht so war, merkte ich ziemlich schnell. Wäre ja auch kein großes Problem gewesen – dann kann man halt demnächst noch ein weiteres Buch der Reihe lesen. Aber dieser Teil war für mich einfach nur langweilig. Obwohl es wesentlich kürzer ist als die Vorgänger, zog sich die Story wie Kaugummi. Von Story kann ich eigentlich auch nicht wirklich sprechen, denn es wird einfach nur das Leben der Charaktere am Hof der Nacht gezeigt. Alltag. Und das war’s. Der Roman war nicht spannend, nicht actionreich und bot keine Höhepunkte. Na gut, bis auf einen speziellen vielleicht ;)
Letztlich brachte mir der wunderschöne und vor allem bildgewaltige Schreibstil der Autorin nicht viel. Wer ein wirklich großer Fan der Serie ist, für den ist es bestimmt ein netter Zusatzband. Ich mag die Bücher der Autorin und war einfach neugierig, wie die Reihe enden mag. „Die Saga geht weiter“ heißt es so schön einige Seiten vor Schluss – für mich ist sie an dieser Stelle leider beendet.



Die Reihe

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
Das Reich der sieben Höfe – Flammen und Finsternis
Das Reich der sieben Höfe – Sterne und Schwerter
Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht

Zum Autor

Sarah J. Maas wuchs in Manhattan auf und lebt seit einiger Zeit mit Mann und Hund in Pennsylvania. Bereits mit dem ersten Entwurf zu ›Throne of Glass‹ sorgte sie für Furore: Mit 16 veröffentlichte sie ›Queen of Glass‹ (so der damalige Titel) auf einem Online-Forum für Autoren und initiierte damit eines der frühesten Online-Phänomene weltweit.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Anne Brauner
ISBN 978-3-423-76251-9
Preis: 17,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/sarah-j-maas-das-reich-der-sieben-hoefe-4-frost-und-mondlicht-76251/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 30.03.2019

Anders als erwartet

Die Stille zwischen den Sekunden
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Die Stille zwischen den Sekunden von Tania Witte
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das ...

Die Stille zwischen den Sekunden von Tania Witte
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte wird im personalen Erzählstil geschildert, was mir richtig gut gefiel. Die Autorin hat sehr viel Jugendsprache verwendet, was mir passend erschien. Mir war es manchmal etwas zu viel, aber ich gehöre auch nicht mehr in die angesprochene Altersgruppe ;) Zwischendurch gibt es immer wieder eingestreute WhatsApp-Nachrichten, was die Story auflockerte.

Der Leser trifft auf die 16-jährige Mara, die gerade ein traumatisches Erlebnis hinter sich hat. Sie bekommt die Bilder der Menschen aus der Bahn nicht mehr aus dem Kopf – es muss wirklich schrecklich gewesen sein … Was ich toll fand, war die kurze Einführung in Maras Familienleben. So bekommt der Leser gleich einen guten Überblick und lernt das Mädchen schon einmal ein wenig kennen.
Ihre Freundin Sirîn kommt aus einem ganz anderen Kulturkreis – auch den lernen wir hier etwas näher kennen. Fand ich sehr interessant gemacht. Die beiden Mädchen sind beste Freundinnen und Sirîn bedeutet Mara sehr viel. Das merkt man ganz deutlich. Eigentlich auch logisch, dass sich Mara mit der jeweiligen Krise ihrer Freundin intensiv beschäftigt. Zudem ist die Sechzehnjährige auch noch selbst heimlich verliebt – da können die Gedanken schon einmal (oder mehrmals) abschweifen.
Doch an diesem Punkt muss ich sagen, dass es mich enorm störte. Meine und zugleich auch seine Gedanken bringt Chriso auf der Seite 138 genau auf den Punkt. Ich konnte lange nicht verstehen, warum sich Mara mehr mit ihrer Freundin und ihrer eigenen Schwärmerei beschäftigt, als mit dem U-Bahn-Unglück. Anhand des Klappentextes hatte ich da etwas ganz anderes erwartet. Natürlich werden Erinnerungsfetzen an den Tag kurz eingestreut, aber mir war es auf den ersten Blick zu wenig. Eine Erklärung folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Trotzdem entwickelte dieses Buch einen unheimlichen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich habe es an nur einem Tag innerhalb weniger Stunden verschlungen – das Ende habe ich mit enormer Spannung erwartet!

Tania Witte hat mir mit diesem Buch etwas anderes präsentiert, als ich auf Grund des Klappentextes erwartet hatte. Ich habe mich mit dieser Rezension sehr schwergetan, da fast alles Erwähnenswerte unheimlich spoilern würde. Auf jeden Fall kann ich aber sagen, dass mich die Story trotz mehrmaligem Kopfschütteln unheimlich in ihren Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist jugendlich und flüssig. Die Charaktere wirkten auf mich authentisch. Das Ende hat mich sprachlos gemacht … Und doch muss ich nach einigem Nachdenken sagen, dass es für mich einen größeren Logikfehler gibt. Nichts desto trotz kann ich euch dieses Buch empfehlen – seid gespannt!




Zum Autor

Tania Witte ist Schriftstellerin, Journalistin und Spoken-Word-Performerin und lebt in Berlin und Den Haag. Neben diversen internationalen Stipendien erhielt sie 2016 den Felix-Rexhausen-Sonderpreis für ihre journalistische Arbeit, 2017 den Martha-Saalfeld-Förderpreis für Literatur und 2019 den Mannheimer Feuergriffel für Kinder- und Jugendliteratur. Das Manuskript von „Die Stille zwischen den Sekunden“ wurde 2018 mit einem Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
256 Seiten
ISBN 978-3-401-60474-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de
Leseprobe https://www.arena-verlag.de/artikel/die-stille-zwischen-den-sekunden-978-3-401-60474-9

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!