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Veröffentlicht am 05.10.2017

Absolut klasse und spannend

Bitterfrost
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Bitterfrost – Mythos Academy Colorado I von Jennifer Estep
erschienen bei Piper ivi

Zum Inhalt

Auf der Mythos Academy in Colorado geschehen besorgniserregende Ereignisse, aber nur wenige erkennen die ...

Bitterfrost – Mythos Academy Colorado I von Jennifer Estep
erschienen bei Piper ivi

Zum Inhalt

Auf der Mythos Academy in Colorado geschehen besorgniserregende Ereignisse, aber nur wenige erkennen die Zeichen. Rory Forseti ist eine von ihnen. Trotz ihres jungen Alters hat sich die Spartanerin bereits im Kampf gegen Loki bewiesen. Dennoch ist sie eine Außenseiterin an ihrer Schule, denn ihre Eltern waren Schnitter – Verbrecher im Dienste Lokis. Rorys Vorsätze, endlich Freunde zu finden, werden über den Haufen geworfen, als sie Zeugin eines Mordes wird. Und wie sich herausstellt, stecken auch noch Lokis Schergen dahinter! Rory kann nicht zulassen, dass erneut Menschen durch die Schnitter leiden. Als eine Spezialeinheit sie für den Kampf gegen den Feind rekrutiert, gibt es für Rory kein Zurück mehr.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Rory: die Außenseiterin
Babs: die Schrullige
Ian: der Verschlossene
Amanda: die Freundliche
Lance: der Gute

Vorweg möchte ich sagen, dass bestimmt der ein oder andere SPOILER zu Jennifer Esteps Mythos-Academy-Reihe um Gwen Frost auftauchen kann. Nicht zuletzt, da Protagonistin Rory auch dort schon aufgetaucht ist. Wer die Reihe der Autorin kennt und liebt, ist hier genau richtig. Wer sie noch nicht gelesen hat, liest hier jetzt auf eigenes Risiko weiter ;)
Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen den Reihen, das gleiche Schema in Bezug auf verschiedene Abläufe, aber natürlich auch einige Abweichungen. So ist unsere Protagonistin Rory ein anderer Typ als ihre Cousine Gwen Frost. Rory ist Spartanerin, kennt die Welt voller Götter und Mythen schon von Kindesbeinen an und sie ist eine Außenseiterin. Das junge Mädchen ist zutiefst gekränkt über das Verhalten ihrer verstorbenen Eltern und fühlt sich maßlos hintergangen. Manchmal neigt Rory dazu, im Selbstmitleid zu versinken, was mich aber nicht so sehr störte. Schließlich hat sie in letzter Zeit viel durchgemacht und ihre Gefühle werden authentisch dargestellt.

Allein zu sein war besser, als mit Menschen zusammen zu sein, die mich hassten.
Seite 26

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und gut zu lesen. Auch diese Mythos Academy hat mir vom Aufbau her sehr gut gefallen, ebenso die verschiedenen Figuren. Wie üblich wiederholt sich die Autorin gerne das ein oder andere Mal, aber wirklich gestört hat es mich nicht. Die Geschichte fand ich interessant und sie hat mir schöne Lesestunden beschert. Natürlich gibt es einige Überraschungen und unerwartete Wendungen – Jennifer Estep hat es einfach drauf!

Jennifer Estep konnte mich mit ihrem Auftakt zur neuen Reihe vollends überzeugen. Sie hat wieder einmal authentische Charaktere erschaffen und eine nicht ganz neue Welt kreiert. Durch ihren tollen Schreibstil flog ich nur so durch eine durchaus spannende Story. Der Spoileralarm zur vorherigen Reihe war natürlich enorm, aber das weiß man ja auch im Voraus. Ähnlichkeiten und ein „übliches Schema“ waren ebenso vorhanden wie überraschende Wendungen. Einmal Mythos Academy-Fan – immer Mythos Academy-Fan, egal an welchem Ort! Bitterfrost - Mythos Academy Colorado I hat mir sehr gut gefallen und ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Die Reihe

Bitterfrost – Mythos Academy Colorado I
Band 2?

Zum Autor

Jennifer Estep ist Journalistin und New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab und lebt heute in Tennessee. Bei Piper erscheinen ihre Serien um die »Mythos Academy«, »Black Blade« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin« und »Bigtime«.

ab 14 Jahren
384 Seiten
übersetzt von Vanessa Lamatsch
ISBN 978-3-492-70383-3
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 04.10.2017

Ein fabelhaftes Buch

Was uns ganz macht
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Was uns ganz macht von Kendra Fortmeyer
erschienen bei Oetinger

Zum Inhalt

Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn ...

Was uns ganz macht von Kendra Fortmeyer
erschienen bei Oetinger

Zum Inhalt

Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen sich um das vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt sie kurz darauf Howie kennen, der buchstäblich ihr perfektes Gegenstück ist. Sie könnten sich gegenseitig heilen, aber können sie sich gegenseitig auch ganz machen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte wird in der ersten Person aus Sicht der Protagonistin Morgan erzählt. Das junge Mädchen ist für ihre siebzehn Jahre schon sehr selbständig und wohnt sogar schon nicht mehr zu Hause. Sie lebt von Geburt an mit ihrem Gendefekt und begegnet ihm stellenweise mit einer herrlichen Selbstironie. Morgans Leben besteht aus vielen Arztbesuchen und etlichen Selbstzweifeln. Verständlicherweise hasst sie Menschenmengen, was ich sehr gut nachvollziehen konnte. Die junge Frau ist geschlagen mit einer nahezu „perfekten“ Mutter, die ihr nicht den Halt gibt, den sie wirklich braucht. Zum Glück gibt es noch Caroline, Morgans beste Freundin und Mitbewohnerin. Sie kennt ihr Geheimnis und unterstützt Morgan, wo es nur geht.
Wie schon im Klappentext erwähnt, ist Morgan das Versteckspiel um ihr Loch leid und tritt in die Öffentlichkeit. Was harmlos anfing, wird rasend schnell zur Hetze im Internet. Die mediale Aufmerksamkeit ist plötzlich wahnsinnig groß und Morgan hat wieder keine Möglichkeit, sie selbst zu sein.

Mein Geheimnis ist raus.
Und jetzt meint die ganze hässliche, beängstigende Welt, sie hätte das Recht, reinzukommen.
Seite 65

Und an genau diesem Punkt fällt dem Leser wieder einmal auf, wie sehr die Mitmenschen einen verurteilen, wenn man nicht so ist wie sie. Wenn man aus irgendeinem Grund einfach anders ist. Doch wer gibt einem das Recht über andere zu urteilen? Wer sagt, was „perfekt“, was „richtig“, was „normal“ ist? Wer legt diese Richtlinien fest? Warum kann man nicht einfach so sein, wie man möchte? Aber nein, das passt einfach nicht in das Weltbild des anderen und man wird abgestempelt. Durch die Existenz des Internets und die ganzen sozialen Medien ist eine Hetzjagd heutzutage sicherlich noch viel intensiver als früher. Hier landet ein „unpassendes“ Foto oder eine „unpassende“ Meinung im Netz und wird im Schneeballsystem wahnsinnig schnell verbreitet…

Die Welt macht dich zu dem, was sie in dir sehen will – Bösewicht, Symbolfigur, Spielball.
Seite 67

Morgan versucht ihre Gefühle mit Hilfe der Kunst auszudrücken, wird aber auch hier wieder einmal bevormundet. Das Zusammentreffen mit Howie löst etwas in ihr aus. Zum ersten Mal sieht Morgan den Unterschied zwischen ihrer und einer anderen Familie. Das Herzliche und gerade dieser enorme Unterschied wurde von der Autorin sehr gut dargestellt. Ich hatte fast das Gefühl, direkt dabei zu sein.
Morgan denkt plötzlich über gewisse Dinge nach und sie ist bereit, etwas zu verändern. Doch ist diese Veränderung ein Wagnis oder die Erlösung? Ist eine Veränderung überhaupt notwendig? Es läuft auf ein erneutes Verstecken hinaus, was mir fast das Herz brach.

„Weil Menschen das Allerletzte sind. Weil sie nur darauf aus sind dir wehzutun oder dich auszunutzen, und selbst wenn nicht, dann enttäuschen sie dich zumindest.“
Seite 242

Kendra Fortmeyer hat mich mit Was uns ganz macht auf ganzer Linie überzeugt. Sie hat eine Geschichte erschaffen, die nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch zum Nachdenken anregt. Ich denke, dass dieses Buch nicht nur Teenager, sondern auch Erwachsene sehr gut anspricht, da es um die Akzeptanz des Körpers/des eigenen Ichs geht. Um ein „perfektes“ Weltbild, um das Verurteilen durch andere Menschen und den Mut, etwas in seinem Leben verändern zu wollen oder es auch zu lassen. Muss man „ganz“ sein um ein guter Mensch zu sein??? Und wenn ja – was macht uns denn „ganz“?
Die verschiedenen Figuren haben mir ausnahmslos gut gefallen. Sie agieren authentisch und haben alle ihre Ecken und Kanten. Die eingebauten medizinischen Details gefielen mir ebenfalls sehr gut und waren leicht verständlich. Dieses Buch ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell die Menschen (ver)urteilen – nur, um vielleicht selbst gut dazustehen. Hier tun sich wahre Abgründe auf, die aber leider nicht fiktiv sind. In so einer Welt leben wir… Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Zum Autor

Kendra Fortmeyer ist in den magischen Moorwäldern North Carolinas aufgewachsen. Heute lebt und schreibt sie in Austin, Texas, wo sie im Rahmen des New Writers Project einen Studienabschluss in Kreativem Schreiben erworben hat. Als ehemalige Lehrerin und Jugendbibliothekarin hat sie mit wundervollen, brillanten und lustigen Teenagern zusammengearbeitet, und es ist ihr ein Anliegen, diesen in ihren Büchern eine Stimme zu geben. Sie hat sich als Rangerin in den Blue Rigde Mountains und als Hufschmiedin versucht und trinkt Unmengen von Tee.


ab 14 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Fabienne Pfeiffer
ISBN 978-3-7891-0845-7
Preis: 18,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 29.09.2017

Der gewisse Funke ist nicht übergesprungen

The Promise - Der goldene Hof
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The Promise – Der goldene Hof von Richelle Mead
erschienen bei Luebbe One

Zum Inhalt

Der Goldene Hof verspricht auserwählten Mädchen ein völlig neues Leben. Nicht nur, dass sie lernen, sich in vornehmen ...

The Promise – Der goldene Hof von Richelle Mead
erschienen bei Luebbe One

Zum Inhalt

Der Goldene Hof verspricht auserwählten Mädchen ein völlig neues Leben. Nicht nur, dass sie lernen, sich in vornehmen Kreisen zu bewegen, sie werden auch auf eine glamouröse Zukunft im aufstrebenden Nachbarland Adoria vorbereitet.
Die junge Adelige Elizabeth scheint bereits ein solches Leben zu führen. Doch nach dem Tod ihrer Eltern fühlt sie sich wie in einem Gefängnis, aus dem sie nur noch fliehen will. Als Elizabeth dann den charmanten Cedric Thorn vom Goldenen Hof kennenlernt, weckt er einen waghalsigen Plan in ihr: Sie muss es irgendwie nach Adoria schaffen. Und kurze Zeit später tritt sie unter falschem Namen die Ausbildung am Goldenen Hof an …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Elizabeth: spielt eine neue Rolle
Tamsin: kämpft mit harten Bandagen
Mira: überlebte ein Kriegsgebiet

Die Story wird in der ersten Person erzählt, was ich schon generell klasse finde. So ist man als Leser noch näher am Protagonisten und der Geschichte selbst dran. Hier hätte ich mir allerdings manchmal etwas mehr Raum zwischen Elizabeth und mir gewünscht – sie war mir nicht hundertprozentig sympathisch. Erst bedauerte ich das junge Mädchen, da sie in ihrem eigentlichen Leben nicht richtig frei war und keine eigenen Entscheidungen treffen durfte. Sie lebt in einer Welt, die fast ausschließlich von Männern dominiert wird – egal, ob adelig oder nicht. Natürlich bietet das Leben als Adelige auch gewisse Privilegien, aber mir persönlich wäre etwas weniger Luxus und dafür mehr Freiheit wichtig. Durch eine List gelangt Elizabeth an den Goldenen Hof. Dieser bietet auserwählten Mädchen die Chance auf ein besseres Leben, indem ihnen dort eine gewisse Etikette beigebracht wird. Dadurch steigert sich ihr „Wert“, um einen passenden Ehemann zu finden. Hier findet sich die Protagonistin in einem komplett anderen Leben wieder, was natürlich auch seine Schwierigkeiten bereithält. Nach einiger Zeit aber lernt der Leser eine andere Elizabeth kennen, eine, die zur Hinterlist neigt und die Prioritäten falsch setzt. Dies birgt wiederum jede Menge Konfliktpotenzial, was der Geschichte sicherlich eine unerwartete Wendung gibt, mir aber weniger gefiel. An dieser Stelle hat die Autorin sehr gut die Abgründe eines Menschen dargestellt. So ganz kennt man wohl selten seine Mitmenschen …
Cedric gefiel mir sehr gut. Er trat nicht übertrieben auf und hat ebenfalls ein kleines Geheimnis.
Tamsin und Mira konnten sich auch in mein Herz schleichen – so verschieden die Mädchen auch sind.

Richelle Mead konnte mir mit ihrem Auftaktband der neuen Trilogie nette Lesestunden bescheren. Ihren Schreibstil finde ich sehr angenehm und flüssig zu lesen, die Charaktere hat die Autorin wunderbar vielfältig dargestellt. Die Zeit am goldenen Hof verfliegt sehr schnell, was die Geschichte an dieser Stelle gut vorantreibt. Mich störte allerdings die sehr späte Suche nach Elizabeth. Ihr Verschwinden wurde überhaupt nicht hinterfragt. Hier habe ich Szenen mit ihrer Großmutter und ihrem zukünftigen Ehemann vermisst. The Promise – Der goldene Hof zeigt bestens die Unterschiede zwischen dem Adel und den Bediensteten. Die Story ist ähnlich wie die Selection-Reihe angelegt, nur ohne Prinzen ;) Die Beschreibungen verschiedener Kleider oder der Umgebung sind ausreichend, nicht zu detailliert. Es handelt sich hierbei um eine Trilogie, wahrscheinlich mit wechselnden Protagonisten, was sehr interessant ist. Die Liebesgeschichte knistert an allen Ecken und Enden, der Rest der Story zieht sich aber teilweise etwas träge dahin. Es hätten gut und gerne einige Seiten weniger sein können. Der gewisse Funke ist bei mir leider nicht ganz übergesprungen und ich vergebe daher 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Die Reihe

The Promise – Der goldene Hof
Midnight Jewel (Originalausgabe)
Band 3?

Zum Autor

Richelle Mead wurde in Michigan geboren. Sie studierte Kunst, Religion und Englisch. Mit ihrer Jugendbuchserie Vampire Academy gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten. Bloodlines führt die Geschichte der Vampire Academy fort.

ab 14 Jahren
587 Seiten
übersetzt von Susann Friedrich
ISBN 978-3-8466-0050-4
Preis: 18 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 20.09.2017

Ein wirklich tolles Buch

New York zu verschenken
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New York zu verschenken von Anna Pfeffer
erschienen bei cbj

Zum Inhalt

Anton hat alles, was sich ein 17-Jähriger wünscht: vermögende Familie, liebende Eltern und keine Geschwister. Was Anton seit Kurzem ...

New York zu verschenken von Anna Pfeffer
erschienen bei cbj

Zum Inhalt

Anton hat alles, was sich ein 17-Jähriger wünscht: vermögende Familie, liebende Eltern und keine Geschwister. Was Anton seit Kurzem auch noch hat: eine Ex-Freundin. Olivia hat ihn grundlos nach ein paar Monaten abserviert, und das, obwohl er sie doch mit einer Reise nach New York überraschen wollte. Das Ticket ist auch schon auf ihren Namen gebucht. Kurzerhand startet der selbstsichere Sonnyboy via Instagram die Suche nach einer neuen Olivia Lindmann. Der Andrang ist mäßig, aber es meldet sich eine 16-jährige Liv, die ganz anders ist, als die Mädchen, die Anton sonst trifft …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Nach Für dich soll´s tausend Tode regnen habe ich mich ganz besonders auf dieses Buch des Autorenduos gefreut. Ob ich enttäuscht oder es mein Monatshighlight wurde? Lest selbst:

Ich fand die Idee, ein Buch in Form eines Chat-Verlaufs zu schreiben, schon einmal ganz witzig und auch originell. Das Cover besticht wieder durch ein knallig buntes Aussehen, was jedem sofort ins Auge fällt.
Den Aufruf von Protagonist Anton fand ich cool, aber auch sehr waghalsig. Wer weiß schon, was sich für merkwürdige Gestalten auf so eine Anzeige melden? Aber genau das passt zu dem Teenager. Er machte auf mich einen sehr spontanen und witzigen Eindruck. Liv ist da das genaue Gegenteil – sie ist eher der bedächtige, organisierte und wenig spontane Typ. Ich mochte beide auf Anhieb und fand ihre Konversation zum Teil wirklich lustig. Anfangs geht es natürlich sehr um Oberflächlichkeiten, was gerade für Anton ein „Markenzeichen“ ist. Doch mit jeder weiteren Seite sieht der Leser eine enorme Entwicklung der Figuren innerhalb ihres Dialogs. Zwei völlig fremde Menschen, die am Leben des Anderen plötzlich Anteil nehmen und dies oft auf eine erfinderische Art und Weise ausdrücken.

Wir leben in der Illusion, unsterblich zu sein, und deswegen vergeuden wir wertvolle Zeit, indem wir Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun wollen.
Seite 76

Das Autorenduo Anna Pfeffer hat mich mit diesem Buch absolut begeistern können. New York zu verschenken beginnt als spontane Suche nach einem bestimmten Menschen und endet auf eine überraschende Art und Weise. Die Idee eines Chat-Verlaufs gefiel mir sehr gut und wurde teilweise mit Hashtags ausgeschmückt. Die Autorinnen erzählen äußerst lustig und einfallsreich, vergessen dabei aber nicht den Ernst des Lebens. Die Charaktere entwickeln sich und erlangen eine völlig neue Sichtweise auf gewisse Dinge des Alltags. Das Buch hat mich so mitgerissen, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe und fast das Essenmachen vergaß… Das Ende fand ich einfach nur… - nein, das erzähle ich euch jetzt nicht, lest das Buch einfach selbst!!! Absolut verdiente 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Zum Autor

Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit, die beiden Autorinnen hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer, sind seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in Wien befreundet. Schon damals entwarfen sie Geschichten, die aus Lehrern paranoide Agenten und aus Mitschülern tragische Helden machten. Heute leben sie in Hamburg und Wien, sind zusammen über 70 Jahre alt, haben zwei Männer, sechs Kinder und einen Hund und schreiben noch immer zusammen.


ab 12 Jahren
336 Seiten
ISBN 978-3-570-17397-8
Preis: 14,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 19.09.2017

Gruselspaß für Kinder

Nacht über Frost Hollow Hall
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Nacht über Frost Hollow Hall von Emma Carroll
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Ob es auf Frost Hollow Hall spukt? Tilly ist froh, dass sie mit ihren 12 Jahren auf dem herrschaftlichen Anwesen ...

Nacht über Frost Hollow Hall von Emma Carroll
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Ob es auf Frost Hollow Hall spukt? Tilly ist froh, dass sie mit ihren 12 Jahren auf dem herrschaftlichen Anwesen eine Arbeit gefunden hat. Und mit Gracie, mit der sie sich eine Kammer teilt, versteht sie sich wunderbar. Doch schon bald merkt Tilly, dass auf Frost Hollow Hall seltsame Dinge vor sich gehen. Als sie eines Abends zum Kühlhaus eilt, um Eiswürfel für den Lord zu schlagen, entdeckt sie eine Gestalt auf dem zugefrorenen See …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte spielt im Winter 1881, was mir sehr gut gefiel. Nicht nur die kalte und düstere Atmosphäre wurde perfekt dargestellt, sondern auch die Lebensweise der Menschen damals. Ich konnte die Kälte stellenweise förmlich spüren. Der Gruselfaktor ist für einen erwachsenen Leser zwar nicht sehr groß, aber für die anvisierte Zielgruppe sieht dies ja schon wieder ganz anders aus. Geheimnisvoll und mysteriös ist die Story auf jeden Fall.
Tilly ist ein aufgewecktes 12-jähriges Mädchen, das eine gehörige Portion Courage besitzt. Sie gefiel mir richtig gut und wuchs mir durch den personalen Erzählstil sehr ans Herz. Ihr Leben ist nicht gerade leicht. Die Mutter leicht herrisch und verbittert, die Schwester zickig und der Vater nicht immer anwesend. Dazu noch in dem Alter schon in einem fremden Haushalt arbeiten zu müssen – für uns heutzutage sicherlich nicht mehr vorstellbar.
Erwähnenswert sind außerdem noch Will und Kit, die beide eine nicht unerhebliche Rolle in Tillys Leben spielen.
Das Mädchen hat mysteriöse Träume und auch sonst geschehen merkwürdige Dinge auf Frost Hollow Hall. Lady Barrington verhält sich ebenfalls durchaus rätselhaft und hegt eine seltsame Hoffnung. Durch den tollen Schreibstil und die kurzen prägnanten Kapitel fliegt der Leser nur so durch den Winter und die Story.

Emma Carroll hat mit ihrem Debütroman Nacht über Frost Hollow Hall eine tolle Geschichte abgeliefert. Die Figuren und die dargestellte Zeit wirken authentisch, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Illustrationen von Verena Körting verdichten noch die mysteriöse Atmosphäre der Story. Unsere Protagonistin begibt sich mit viel Mut im Gepäck auf Spurensuche und versucht, das Geheimnis des herrschaftlichen Anwesens zu lüften. Von der Verständlichkeit und dem Gruselfaktor her kann ich die Altersempfehlung nur unterschreiben – da werden Kinder in dem Alter durchaus eine tolle Lektüre vorfinden. Die Geschichte hinterlässt keine offenen Fragen und hat ein schönes Ende. Ich vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Zum Autor

Emma Carroll unterrichtete zunächst Englisch an einer Oberschule. Dann entschloss sie sich zu einem Studium an der Bath Spa University, das sie mit Auszeichnung absolvierte und wo sie einen MA im Schreiben für junge Leser erwarb. Nacht über Frost Hollow Hall war Emma Carrolls Debütroman. Mittlerweile gibt es vier weitere Bücher von ihr. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Jack Russell Terriern in den Hügeln von Somerset.

ab 10 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Gerda Bean
ISBN 978-3-522-18450-2
Preis: 14,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!