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Veröffentlicht am 28.02.2017

Wieder einmal sehr emotional

Nächstes Jahr am selben Tag
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Nächstes Jahr am selben Tag von Colleen Hoover
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter ...

Nächstes Jahr am selben Tag von Colleen Hoover
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der fünf Jahre ja mit einem Happyend.
Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit - und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Nachdem ich die letzten beiden Bücher der Autorin ausgelassen habe, freute ich mich umso mehr auf eine neue Geschichte aus ihrer Feder. Bisher haben alle gelesenen Bücher von mir die Bestwertung erhalten – ob mich dieses Buch ebenso überzeugen konnte? Findet es heraus:

Die Story wird abwechselnd im personalen Erzählstil aus der Sichtweise der Protagonisten Fallon und Ben geschildert. Es dreht sich immer wieder um einen 9. November – so heißt das Buch übrigens auch im Original. Dieser Tag ist für Fallon ein ganz besonderer, aber leider kein positiver. Die junge Frau war mir auf Anhieb sympathisch. Trotz eines schweren Schicksalsschlages hat sie ihren Mut und die Hoffnung nicht verloren. Die erste Szene des Buches ist ein Streitgespräch zwischen ihr und ihrem Vater – einem ganz besonderen Exemplar. Er wirkt äußerst arrogant, selbstgefällig und ziemlich direkt. Mit dem Mann möchte ich nicht an einem Tisch sitzen, geschweige denn verwandt sein. Aber seine Verwandtschaft kann man sich ja leider nicht aussuchen… Ich bin immer sehr dafür, meinem Gegenüber die Wahrheit zu sagen, aber die Art und Weise von Fallons Vater ist definitiv nicht das Gelbe vom Ei. Die Wahrheit ist nicht immer leicht wegzustecken, aber man kann sie schließlich gut verpacken und der Ton spielt auch eine große Rolle.

Wer auch immer gesagt hat, dass die Wahrheit wehtut, hat massiv untertrieben. Die Wahrheit ist ein mieses Dreckstück.
Seite 29

Besagte Anfangsszene ist ebenfalls der erste Auftritt von Ben, den ich absolut sympathisch fand. Ohne zu viel verraten zu wollen – bei diesem starken Anfang muss man sich auf der Stelle in den jungen Mann verlieben. Er hat seine kleinen Geheimnisse, die aber noch im weiteren Story-Verlauf zu Tage gefördert werden.

Die Story konzentriert sich auf einige Stunden des besagten Tages, jedes Jahr wieder. Der Leser erlebt in kurzen Reflektionen, welchen Schicksalsschlägen die Protagonisten im vergangenen Jahr ausgesetzt wurden. In einem Jahr kann sich eine bestimmte Situation genauso stark verändern wie die entsprechende Person selbst. Das Selbstbewusstsein von Fallon steigert sich enorm, was schön mit an zu sehen ist. Mir ging besonders der vierte 9. November ans Herz. Er hat es wirklich in sich – Colleen Hoover, wie sie leibt und lebt ;) Menschen vor den Kopf stoßen ist hier ebenfalls ein Thema, welches die Autorin relativ intensiv beleuchtet hat.

Colleen Hoover hat mich durch Nächstes Jahr am selben Tag geradezu hindurchrasen lassen. Hat man das Buch einmal aufgeschlagen, kann man es nur schwer wieder zuklappen. Ihr Schreibstil ist wunderbar, ihre Stories individuell. Obwohl es hier ein paar Zufälle zu viel gibt, bin ich wieder einmal begeistert und auch tief bewegt. Mir hat die Geschichte gezeigt, dass man seine Chancen nutzen und nicht einfach verstreichen lassen sollte. Bestimmte Gelegenheiten sind dann einfach auf und davon, verstrichen und nicht mehr zurück zu holen. Das Leben kann sich so schnell ändern, in einem Jahr kann einfach zu viel passieren. Nicht immer ist ein gewisses Zögern wirklich von Vorteil. Man sollte jeden Moment nutzen und sich das Leben weder vom Leben selbst, noch von seinen Mitmenschen vermiesen lassen! Von mir gibt es ganz klar wieder einmal 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Zum Autor

Colleen Hoover stand mit ihrem Debüt ›Weil ich Layken liebe‹, das sie zunächst als eBook veröffentlichte, sofort auf der Bestsellerliste der ›New York Times‹. Mittlerweile hat sie auch in Deutschland die SPIEGEL-Bestsellerliste erobert. Mit ihren zahlreichen Romanen, die alle zu internationalen Megasellern wurden, verfügt Colleen Hoover weltweit über eine riesengroße Fangemeinde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.


ab 14 Jahren
376 Seiten
übersetzt von Katarina Ganslandt
ISBN 978-3-423-74025-8
Preis: 14,95 Euro
erscheint am 10. März 2017 als Printausgabe

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 23.02.2017

Eine tolle Märchenadaption

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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Ewig – Wenn Liebe erwacht von Rhiannon Thomas
erschienen bei Fischer Sauerlaender

Zum Inhalt

Sie hat hundert Jahre geschlafen.
Ein Prinz hat sie wachgeküsst.
Doch ab da ist nichts mehr wie im Märchen ...

Ewig – Wenn Liebe erwacht von Rhiannon Thomas
erschienen bei Fischer Sauerlaender

Zum Inhalt

Sie hat hundert Jahre geschlafen.
Ein Prinz hat sie wachgeküsst.
Doch ab da ist nichts mehr wie im Märchen ...
Nach hundertjährigem Schlaf wird Prinzessin Aurora von Prinz Rodric aus dem Schlaf geküsst. Für den Prinzen und seine Familie ist alles klar: Aurora und Rodric sind füreinander bestimmt. Doch ist es das, was Aurora will? Schnell muss sie erkennen, dass sie nur eine Schachfigur in einem Intrigenspiel um Thron und Macht ist. Denn nur wer Aurora, die rechtmäßige Thronerbin, heiratet, hat auch Anspruch auf den Thron. Rodrics Eltern sind tyrannische Herrscher, die Auroras Volk grausam unterdrücken. Und so beschließt Aurora, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und ihr Volk zu retten. Und da ist auch noch der geheimnisvolle Prinz Finnegan, zu dem sie sich gegen ihren Willen hingezogen fühlt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Eine neue Märchenadaption, die meine Neugier weckte. Dazu noch ein ansprechendes Cover – was will man mehr? Ob mich die Geschichte vom Dornröschen der Neuzeit überzeugen konnte, erfahrt ihr hier:

Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert und startet schon gleich mit dem berüchtigten Kuss, durch den die 18-jährige Aurora wiedererwacht. Für sie ist es zuerst ein Schock, hat sie doch über hundert Jahre geschlafen. Die Welt, die sie kannte, hat sich sehr verändert. Eigentlich gibt es sie nicht mehr. Auroras Eltern sind tot, ihr Zuhause weist viele Veränderungen auf. Aurora fühlt sich verlassen und trauert um das nicht gelebte Leben. Das junge Mädchen wird von dem derzeit amtierenden Königspaar sofort unter ihre Fittiche genommen. König und Königin wirkten auf mich anfangs sehr übereifrig Aurora gegenüber und behandeln sie eher wie eine Trophäe als ein Familienmitglied. Anscheinend wissen nur sie, was wirklich gut für die junge Frau ist. Dabei treten sie äußerst bestimmend auf.
Der König ist ein sehr grausamer Mann, mit dem man sich lieber nicht anlegen sollte. Die Königin ist der berechnende Teil des Zweiergespanns. Sie ist nur auf ihren Vorteil bedacht und lässt dies Aurora auch spüren.
Rodric wirkt ziemlich steif und kam leicht unsympathisch rüber. In seiner Gegenwart fühlte sich nicht nur die junge Frau stellenweise unwohl…
Dagegen sind die beiden anderen Männer Tristan und Prinz Finnegan ganz anders. Vielleicht etwas draufgängerisch oder vorlaut, aber im Großen und Ganzen gefielen mir die beiden besser.
Aurora lernt stückchenweise eine ganz neue Welt kennen und muss sich darin zurechtfinden. Teilweise kam sie mir ziemlich naiv vor. Trotzdem war es schön, sie in Tristans Nähe ganz unbeschwert zu erleben. Im Schloss hingegen steht sie nur unter Beobachtung und wird wieder einmal eingesperrt... Durch ein bestimmtes Ereignis hat der Leser das Gefühl, dass sich der Kreis wieder schließt.

„Man hat immer eine Wahl, Prinzessin.“
Seite 267

Insgesamt ist die Story sehr ruhig angelegt, Spannung kommt nicht wirklich auf. Trotzdem habe ich mich nicht gelangweilt, sondern alles gespannt mitverfolgt. Die letzten 150 Seiten nehmen dann doch noch einmal etwas an Fahrt auf, was der Story gut zu Gesicht stand.

Rhiannon Thomas hat mir mit dem Auftaktband ihrer Dilogie schöne Lesestunden beschert. Die Idee, ein Märchen als Grundlage zu nehmen, gefiel mir sehr gut. Eine Rolle spielt es zwar lediglich in leicht abgeänderter Form, aber das schmälerte meine Lesefreude keinesfalls. Ewig – Wenn Liebe erwacht hat ein großes Spektrum an Figuren zu bieten und besticht durch seinen angenehmen Schreibstil. Eine zarte Liebesgeschichte und die typische Rebellengruppe dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ich hoffe, in Band 2 noch mehr von beidem zu bekommen. Sehr schön empfand ich den Hauch von Magie, wovon ich mir im Finale ebenfalls mehr erhoffe. Das gewisse Etwas hat allerdings für eine Bestwertung gefehlt. Ich vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.




Die Reihe

Ewig – Wenn Liebe erwacht
Ewig – Wenn Liebe entflammt (erscheint voraussichtlich im Juni 2017)

Zum Autor

Rhiannon Thomas hat Englische Literatur in Princeton studiert. Zurzeit lebt sie in York, England, im Schatten einer gotischen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Wenn sie sich nicht mit Fantasy-Romanen beschäftigt, schreibt sie in ihrem Blog www.feministfiction.com über Feminismus und Medien. Ewig – Wenn Liebe erwacht ist Rhiannon Thomas` Debütroman und der erste Teil einer Dilogie.


ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Michaela Kolodziejcok
ISBN 978-3-7373-5469-1
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 23.02.2017

Etwas langatmig, dennoch ein guter Mittelband

Zimt und zurück
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Zimt und zurück – Die vertauschten Welten der Victoria King 2 von Dagmar Bach
erschienen bei Fischer kjb

Zum Inhalt

Seit Vicky in Parallelwelten springen kann, ist ihr Leben ganz schön kompliziert geworden. ...

Zimt und zurück – Die vertauschten Welten der Victoria King 2 von Dagmar Bach
erschienen bei Fischer kjb

Zum Inhalt

Seit Vicky in Parallelwelten springen kann, ist ihr Leben ganz schön kompliziert geworden. Trotzdem schwebt Vicky auf Wolke Sieben, denn sie ist seit kurzem mit Konstantin zusammen, dem coolsten Jungen der ganzen Schule. Aber wie verhält man sich eigentlich, wenn man einen Freund hat? Vielleicht ist so eine Parallel-Ich sogar ganz praktisch – damit kann sie nämlich in der Parallelwelt »üben«, ein bisschen weniger schüchtern zu sein! Aber Vicky hat die Rechnung ohne das Schicksal gemacht. Denn das hält für sie eine ganz schön große Überraschung bereit, als sie aus ihrer ganz persönlichen »Test-Umgebung« zurückkehrt ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Endlich konnte ich wieder mit Vicky in der Parallelwelt unterwegs sein. Allerdings ist es in diesem Buch eine andere, was mich überraschte. Die Story wird weiterhin in der ersten Person geschildert.
Schon gleich auf den ersten Seiten wird der Leser in das Chaos um Vicky und ihre recht schräge Verwandtschaft geworfen. Ihre Großeltern kommen gerade von einer Tauwanderung, Tante Polly kreuzt in einem Prinzessin-Elsa-Nachthemd auf, Kahlgusstaff macht jedem alles nach und mit dem Röschen erscheint ein weiteres Unikum auf der Bildfläche. Wobei Letztere nicht mit Vicky verwandt ist, sondern nur in dem Bed & Breakfast ihrer Mutter für ein paar Tage untergekommen ist. Aber allein die Beschreibung war schon wieder einmal klasse: Sie ähnelt Professor Snape aus Harry Potter – allerdings mit drei Kinns (oder Kinne?) und gut 100 Kilogramm mehr auf den Rippen. Schon nach den ersten 20/30 Seiten habe ich vor Lachen fast unter dem Tisch gelegen! Daher, wie bei Teil 1, noch einmal eine Warnung an alle Leser dieses Buches: Lest es nicht in der Öffentlichkeit, schon gar nicht an einem Montagmorgen!!! Eure Mitmenschen wären wohl zu sehr irritiert… ;)
Neben Vicky und ihrer Familie sind natürlich auch wieder Konstantin (ganz frisch der erste feste Freund), ihre beste Freundin Pauline, deren nicht offiziell bestätigter Schwarm Nikolas und die kleine Zicke Claire dabei. Alle Figuren wirkten erneut authentisch.
In dieser Fortsetzung liegt das Augenmerk eher auf Vickys erster Liebe als auf den Zeitsprüngen. Die Unsicherheit und das Schüchterne ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Selbstverständlich versucht Vicky in der Parallelwelt das Beste für sich und ihr anderes Ich herauszuholen. Dabei lässt sie sich auf so manch waghalsige Situation ein. Stellenweise schoss sie, meiner Meinung nach, dabei über das Ziel hinaus. Die Idee mit einer Gebrauchsanweisung und einem Fragebogen fand ich aber nicht schlecht – für beide Seiten.

Denn was wäre eine Welt ohne Schicksal?
Seite 103

Dagmar Bach hat mit Zimt und zurück – Die vertauschten Welten der Victoria King einen guten Mittelteil erschaffen, der mir wieder vor Lachen die Tränen in die Augen trieb. Durch kurze rückblickende Erklärungen ist der Leser sofort wieder in der Materie drin. Die kreierten Figuren besaßen weiterhin ihren Charme und ihre Authentizität. Manchmal meinte ich schon, den Zimtschneckengeruch selbst wahrnehmen zu können. Neue Personen mischten die Geschichte noch einmal ordentlich auf. Die Story ist lustig, chaotisch und enthält trotzdem auch ernstere Seiten. Es tauchen erste Theorien zu den Sprüngen in die Parallelwelten auf. Außerdem hält die Autorin auf den letzten Seiten auch noch eine große Überraschung parat. Die erste Liebe der Protagonistin nimmt eine sehr große Rolle ein, was stellenweise ein wenig zu viel werden konnte. Obwohl ich gerne etwas mehr Parallelwelt erhalten hätte und diesen Mittelband teilweise langatmig empfand, vergebe ich immer noch 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen und erwarte gespannt das Finale mit Antworten!


Die Reihe

Zimt und weg
Zimt und zurück
Zimt und ewig (erscheint voraussichtlich im Herbst 2017)

Zum Autor

Dagmar Bach, Jahrgang 1978, war schon immer der festen Überzeugung, dass es mehr als ein Universum geben muss. Denn manchmal passieren ihr so merkwürdige Dinge, dass die ganz klar aufs Konto eines ihrer Parallel-Ichs gehen. In einer dieser Welten war sie außerdem Innenarchitektin und schrieb jahrelang auf so ziemlich alles, was ihr unter die Finger kam. Heute ist sie glücklich im Schreibuniversum ihr Zuhause gefunden zu haben und sich nur noch ihrer großen Leidenschaft des Geschichtenerzählens widmen zu können. Dagmar Bach lebt mit ihrer Familie in München.


ab 12 Jahren
320 Seiten
ISBN 978-3-7373-4048-9
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 23.02.2017

Ein eher kompliziertes Buch

Ein bisschen wie Unendlichkeit
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Ein bisschen wie Unendlichkeit von Harriet Reuter Hapgood
erschienen bei Fischer kjb

Zum Inhalt

»So ist es, wenn man jemanden liebt.
So ist es, wenn man um jemanden trauert.
Ein bisschen wie Unendlichkeit.«

Als ...

Ein bisschen wie Unendlichkeit von Harriet Reuter Hapgood
erschienen bei Fischer kjb

Zum Inhalt

»So ist es, wenn man jemanden liebt.
So ist es, wenn man um jemanden trauert.
Ein bisschen wie Unendlichkeit.«

Als die Ferien anfangen, möchte Gottie eigentlich nur unter dem Apfelbaum liegen, in die Sterne schauen und über das Universum nachdenken. Sie kennt jede Theorie zu Raum und Zeit und kann alles mit einer Formel erklären.
Außer, warum ihr bester Freund Thomas, der vor einigen Jahren weg¬gezogen war, plötzlich wieder auftaucht. Warum niemand ihre Verzweiflung über den Tod ihres Großvaters Grey versteht. Und warum sie in Flashbacks ganze Szenen ihres Lebens erneut durchlebt. Verliert sie den Verstand oder wird sie wirklich in die Vergangenheit versetzt? Und wie kann sie in der Gegenwart bleiben – bei Thomas, dessen Küsse ihr Universum verändern?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch hat mich nicht nur wegen des schönen Covers angezogen, auch den Klappentext empfand ich als sehr ansprechend. Zudem wird die Story in der ersten Person erzählt, was ich liebe.
Die ersten Seiten sind in einer sehr schönen, fast schon poetischen Sprache verfasst. Es geht hierbei meist um Beschreibungen der Umgebung. Doch wenn es sich um Gotties Gedankengänge dreht oder Dialoge eingebracht werden, erschienen mir die Sätze zu sprunghaft. Ich hatte enorme Schwierigkeiten, bei der Sache zu bleiben und dem Buch eine Chance zu geben.
Gottie, eigentlich Margot, ist ein Mathegenie und siebzehn Jahre alt. Sie vermisst ihren kürzlich verstorbenen Großvater Grey sehr und erinnert sich durch das Lesen seines Tagebuchs gerne an alte Zeiten zurück. Diese Passagen haben mir gefallen. Durch sie erhielt ich ein gutes Bild von Grey – bei Gottie sah dies leider anders aus. Die meiste Zeit machte sie auf mich einen sehr traurigen Eindruck, was dem Buch einen negativen Touch verleiht. Auch ihre Beziehung zu Thomas ist nicht klar definiert. Auf Facebook würde man wohl „es ist kompliziert“ angeben ;)
Über den Inhalt des Buches möchte ich auch gar nicht mehr verraten, nur so viel: es ist keine locker-leichte Liebesgeschichte, wie ich anhand des Klappentextes erwartet hatte. Vielmehr geht es um Wurmlöcher, Filmrisse, Zeitachsen und mathematische Formeln. Diesen Dingen konnte ich nur schwer folgen, da sich nach kurzer Zeit schon alles in meinem Kopf drehte… Die Autorin hat sicherlich an dieser Stelle auch wissenschaftlich erwiesene Fakten mit eingebracht, was mich aber mehr verwirrte als erhellte. Den Wechsel zwischen der Wissenschaft und ganz banalen Dingen fand ich allerdings sehr gelungen. Es war schön, auch einmal von Partys, Scrabble-Spielen oder backen lesen zu können. Das hob die negative Stimmung wieder etwas.

Unendliche Welten, unendliche Universen, unendliche Möglichkeiten.
Seite 83

Harriet Reuter-Hapgood hat mir mit Ein bisschen wie Unendlichkeit eher komplizierte als entspannte Lesestunden beschert. Der Klappentext hat mich persönlich auf eine völlig andere Fährte geführt, was mich stellenweise sehr verwirrte. Dieses Buch ist keine lockere Lektüre für zwischendurch, sondern stellt schon gewisse Ansprüche an den Leser. Ob es mit einer Altersempfehlung ab 14 Jahren richtig angesetzt ist – ich bin mir nicht ganz sicher. Denn hier muss man wirklich alles andere ausblenden und sich nur noch auf die Story konzentrieren. Mir waren die Gedankengänge der Protagonistin stellenweise zu kompliziert und verwirrend angelegt. Die Fakten und Formeln konnten mich nicht richtig erreichen. Neben den Zeitreisetheorien geht es auch um Verlust, Tod und Trauer, was Menschen jeden Alters angeht. Es ist bestimmt ein wunderbares Buch, das hoffentlich seine Leserschaft finden wird – für mich war es leider nicht so. Ich vergebe 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Zum Autor

Harriet Reuter Hapgood lebt in Brighton, England. Als Modejournalistin schrieb sie unter anderem für die Zeitschriften »InStyle« und »MarieClaire«. Ihr Großvater war ein deutscher Mathematiker und hat sie zu diesem Roman inspiriert. ›Ein bisschen wie Unendlichkeit‹ ist ihr Debüt.

ab 14 Jahren
384 Seiten
übersetzt von Susanne Hornfeck
ISBN 978-3-7373-4033-5
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 22.02.2017

Ein temporeicher Mittelband

The Sleeping Prince - Tödlicher Fluch
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The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch von Melinda Salisbury
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden ...

The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch von Melinda Salisbury
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung zu den Menschen von Tregellian. Die junge Apothekerstochter Errin versucht verzweifelt, sich in diesen gefährlichen Zeiten über Wasser zu halten. Doch seit ihr Bruder Lief verschwunden ist, muss sie sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern. Über die Runden kommt sie nur, weil sie verbotene Kräutertränke braut, die sie heimlich verkauft.

Als Soldaten sie und ihre Mutter aus ihrem Dorf vertreiben, gibt es nur einen, an den sich Errin wenden kann: den mysteriösen Silas. Ein junger Mann, der tödliche Gifte bei ihr kauft, aber nie verrät, wozu er sie verwendet. Silas verspricht, Errin zu helfen. Doch als ihr vermeintlicher Retter spurlos verschwindet, muss Errin eine Entscheidung treffen, die das Schicksal des Reiches verändern wird ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Der Einstieg in diesen Mittelband der Trilogie fiel mir nicht allzu schwer, da es sich hier um eine andere Protagonistin handelt – Errin. Ich finde diese Idee immer wieder toll, aber auch beängstigend. Man muss sich als Leser wieder auf neue Personen einstellen, was nicht immer ein Vorteil ist. Aber hier gefiel mir Errin gleich sehr gut. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und ziemlich direkt. Damit kann nicht jeder umgehen, aber ich mag solche Menschen! Einen Bezug zu dem Auftaktband gibt es natürlich auch, denn Errin ist die darin bereits schon erwähnte Schwester von Lief. Dieser spielte in Band 1 eine große Rolle.
Errin ist eine Herbalistin. Dadurch erfährt der Leser eine Menge über das Mixen bestimmter Tränke und auch Gifte. Dies fand ich sehr interessant. Die junge Frau ist trotz ihres schweren Schicksals immer noch hoffnungsfroh. Das gibt auch der Story einen großen Hoffnungsschimmer. Sehr schön empfand ich auch die kleinen eingestreuten Rückblicke in Errins und Liefs Kindheit. Dadurch lernt man die Familie noch näher kennen und kann einiges besser verstehen und nachvollziehen.
Silas hat mir sehr gut gefallen, bringt er doch die geheimnisvolle Komponente ins Spiel.
Die Kapitel werden im personalen Erzählstil geschildert, was mir wieder einmal sehr zusagte. Die Legende des Rattenfängers und des Schlafenden Prinzen fand ich sehr interessant. Das Buch beginnt auch sofort mit der Erzählung der Legende und dem Vormarsch des erwachten Prinzen. Eine Karte der drei Königreiche ist auch wieder im Buchdeckel zu finden.

Wir alle hatten vergessen, dass der Schlafende Prinz und sein Sohn nicht bloß eine Erfindung gewesen waren.
Seite 76

Die Geschichte ist wesentlich spannender und temporeicher als der Vorgängerband. Die Autorin hat eine Menge an Fantasie mit eingebracht, eine bedrohliche Atmosphäre ist fast durchgängig für den Leser zu spüren. Es passiert viel Unerwartetes, der Überraschungsfaktor ist enorm hoch.

Paige McKenzie hat mich mit ihrem Mittelband der Trilogie um den Schlafenden Prinzen komplett überzeugen können. Mit Errin hat sie eine sehr sympathische und starke Protagonistin erschaffen, mit der ich gerne durch die Königreiche gereist bin. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig. Die Story besticht durch Hoffnung, aber es gibt auch genügend Platz für Trauer und Trostlosigkeit. Die Autorin hat diese Elemente gekonnt miteinander verwoben. Flüche, Alchemie, Magie und Fantasie stehen an erster Stelle. Der Cliffhanger des letzten Buches wird geklärt, auch The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch endet wieder mit einem ebenso grandiosen. Dieser Mittelband war wesentlich temporeicher und auch einen Tick spannender als der Auftakt. Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen und hoffe auf eine baldige deutsche Fortsetzung.


Die Reihe

Goddess of Poison – Tödliche Berührung
The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch
The Sin Eater´s Daughter 3: The Scarecrow Queen (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im März 2017)


Zum Autor

Melinda Salisbury lebt im Süden Englands am Meer. Als Kind war sie davon überzeugt, dass das Buch Matilda von Roald Dahl ihre Biografie war. Zu diesem Irrtum maßgeblich beigetragen hat ihr Großvater, der Melinda in seiner Zerstreutheit oft „Matilda“ nannte. Zu ihrem Bedauern hat sie selbst nie telekinetische Fähigkeiten entwickelt. Melinda liebt es zu reisen und Abenteuer zu erleben. Außerdem mag sie mittelalterliche Burgen, nicht-mittelalterliche Aquarien, Richard III. und alles, was aus Skandinavien kommt. The Sin Eater’s Daughter ist ihr erster Roman.


ab 14 Jahren
368 Seiten
übersetzt von A.M. Grünewald
ISBN 978-3-8458-1794-1
Preis: 17,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!