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Veröffentlicht am 12.04.2023

Asterix im neuen Gewand

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
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In dem neuen Abenteuer von Asterix "Im Reich der Mitte" führt es die uns allen bekannten beiden Helden, Asterix und Obelix, ins ferne China. Auf dem Weg dorthin müssen sie selbstverständlich wieder das ...

In dem neuen Abenteuer von Asterix "Im Reich der Mitte" führt es die uns allen bekannten beiden Helden, Asterix und Obelix, ins ferne China. Auf dem Weg dorthin müssen sie selbstverständlich wieder das ein und andere Abenteuer bestehen und treffen auf alte Bekannte, mit denen sie schon in den vorangegangenen Geschichten Kontakt hatten. Wird es den beiden gelingen, die Kaiserin von China aus den Fängen des Prinzregenten Deng Zin Quin zu befreien?

Das neue Duo, der Texter Olivier Gay und der Zeichner Fabrice Tarrin, präsentieren dieses Mal keinen uns bekannten Comic, sondern eine Bildergeschichte zum Zeichentrickfilm. Das hat natürlich zur Folge, dass uns mehr zusammenhängender Text erwartet, der mit Zeichnungen auf kompletten Seiten sehr anschaulich und humorvoll untermalt wird. Die Illustrationen erscheinen in dem uns bekannten und gewohnten Darstellungen, so dass der Wiedererkennungswert sofort gegeben ist. Gleiches gilt für das Buchcover. Auch hier steht in kräftigem Rot der Name unseres Abenteuerhelden zwischen seinen Entdeckern Goscinny und Uderzo, darunter der Titel des Abenteuers und in der unteren Buchhälfte das farbenprächtige Bild, welches die entsprechende Neugierde auf den Buchinhalt erzeugt.

Erneut konnte mich ein weiteres Asterix-Abenteuer absolut überzeugen. Die bekannten spitzfindigen Namensgebungen erzeugen genauso viel Spaß wie die Geschichte selber und das Wiedersehen bekannter Protagonisten aus den Vorgängern. Mein einziger Kritikpunkt besteht in der dieses Mal nicht so häufig auftretenden Ironie und Satire, die wir sonst bei Asterix-Bänden gewohnt sind.
Für alle, die Asterix seit eh und jeh lieben und die, die zum Film ein Buch zum immer wieder Anschauen und Lesen wünschen, kann ich jedoch eine unbedingte Leseempfehlung erteilen.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Welche Geheimnisse verbirgt ein kleines Ostseedorf?

Ostseenebel
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Im achtzehnten Fall von Kriminalkommissarin Pia Korittki "Ostseenebel" von Eva Almstädt ermittelt die Polizei gemeinsam mit den ortsansässigen Kollegen Holger Jansen und Dana Bremer in einem Mordfall an ...

Im achtzehnten Fall von Kriminalkommissarin Pia Korittki "Ostseenebel" von Eva Almstädt ermittelt die Polizei gemeinsam mit den ortsansässigen Kollegen Holger Jansen und Dana Bremer in einem Mordfall an den nicht ganz unumstrittenen Bürgermeister des Dorfes. Auffallend am Fundort sind neben der Verletzung des Schädels die Blätter, die dem Ermordeten auf die Augen gelegt wurden. Der Feriengast, Alva Dohrmann, die nur vorübergehend in dem Haus der eigentlichen Besitzerin, Linn Aubach, wohnt, kann der Polizei so gut wie keine ermittlungsdienlichen Hinweise geben. Pia und ihr Kollege Broders versuchen ab sofort über 397 Seiten und 40 Kapitel Licht in den scheinbar undurchdringlichen Ostseenebel rund um den Bürgermeister zu bringen und den Täter oder die Täterin ausfindig zu machen. Als Alva Dohrmann plötzlich und unerwartet verschwindet und eine zweite Leiche am Strand gefunden wird, bekommt die Polizei zunächst immer noch keine klarere Sicht in dem Dorfklüngel.

Leser/innen, die bereits Krimis dieser inzwischen achtzehn Fälle umfassenden Reihe gelesen haben, fühlen sich bereits nach wenigen Seiten sofort wieder zu Hause. Erneut erzählt Eva Almstädt in ihrem wunderbaren leicht zu lesenden Schreibstil nicht nur über die zermürbende Ermittlungsarbeit der Kommissare, sondern lässt uns auch wieder an Pias Privatleben zum Teil fast schon herzergreifend teilnehmen. So erfahren wir weitere Details über Pias Liebesleben und dem schwierigen Spagat einer alleinerziehenden Mutter zwischen Beruf und Erziehung ihres Sohnes Felix.
Sehr schön geht die Autorin in diesem Fall auf das Leben des kleinen Dorfes Stüvensee ein. Geschickt schafft sie die Beziehungen der Einwohner untereinander zu verstricken. Dabei werden die einzelnen Protagonisten von ihr so exakt beschrieben, dass man als Leser/in sofort Teil dieses Dorflebens wird und die Menschen unmittelbar vor Augen hat.

Bereits durch den nur zweiseitigen Prolog gelingt es Eva Almstädt eine gehörige Spannung zu erzeugen, die sie bis zum überraschenden Ende des Krimis aufrechterhalten kann.

Ich kann sowohl allen, die diese Bände und die Region, in der sie uns dargestellt werden, als auch denjenigen, die die Reihe neu kennenlernen möchten nur wärmstens empfehlen. Ein erneut überzeugender Krimi, der auch ohne Kenntnis seiner Vorgänger gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Das etwas düstere und verborgene Salzburg außerhalb der Touristenschwärme

Lost & Dark Places Salzburg
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In ihrem 160 starken Reiseführer über die "Lost & Dark Places" von Salzburg bringt uns die Autorin Cornelia Lohs nicht weniger als 33 teilweise noch völlig unbekannte Orte in und um Salzburg näher.

Dabei ...

In ihrem 160 starken Reiseführer über die "Lost & Dark Places" von Salzburg bringt uns die Autorin Cornelia Lohs nicht weniger als 33 teilweise noch völlig unbekannte Orte in und um Salzburg näher.

Dabei beschreibt sie diese nicht nur im aktuellen Zustand, sondern liefert neben den korrekten Adresse, GPS-Daten, Öffnungszeiten auch noch sehr viel geschichtliches Hintergrundwissen über diese Örtlichkeiten hinzu. Und damit nicht schon alleine die Beschreibungen die Salzburg-Liebhaber/innen neugierig genug machen hat sie auch noch zahlreiche Fotos der Orte von heute aber auch stellenweise aus Archivmaterial der Vergangenheit hinzugefügt.

So erfahren wir sehr viel Interessantes über diese "Lost & Dark Places" und bekommen als Bonbon bei jeder Ortsbeschreibung zum Abschluß noch Ausflugs- oder Einkehrvorschläge in der Nähe der Plätze mitgeteilt.

Ich habe es sehr genossen, mit Cornelia Lohse durch Salzburg und seiner Umgebung zu flanieren und mir diese 33 Plätze in ihrem Reiseführer anzusehen.

Alle, die Salzburg schon einmal besucht haben oder einen Besuch planen, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Es lohnt sich in jedem Falle, alleine um einmal dem Trubel zu entgehen und die Stille, die diese Stadt auch zu bieten hat, zu geniessen.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Wandererfahrungen mit Herzblut und Humor erzählt

Schritt für Schritt – Unterwegs am South West Coast Path
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Daniela Leinweber macht sich zusammen mit ihrem Mann von Österreich aus zum South West Coast Path in Südengland. Zum einen möchte sie es sich selber beweisen, dass sie eine derartig lange Weitwanderung ...

Daniela Leinweber macht sich zusammen mit ihrem Mann von Österreich aus zum South West Coast Path in Südengland. Zum einen möchte sie es sich selber beweisen, dass sie eine derartig lange Weitwanderung bestehen kann und zum anderen unternimmt sie die Wanderung als eine Benefizveranstaltung, in dem sie Meile für Meile Spendengelder einsammelt. Die beiden unternehmungslustigen Wanderer starten in Mineshead in der Grafschaft Somerset an der Grenze zur Grafschaft Devon und umrunden immer entlang der Küste den Südwesten Englands um ihr Ziel in South Heaven Point in der Grafschaft Devon zu erreichen.

Der Reisebericht ist derartig lebendig und humorvoll geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, ich würde die beiden tatsächlich auf meinen eigenen Füßen begleiten. Beim Lesen kann man die Brandung förmlich hören, die Füße und Gelenke schmerzen und nach jedem Abschnitt überkommt einen die Müdigkeit vor lauter Erschöpfung. Daniela Leinweber hat zudem auch ein sehr gutes Gespür, die Begegnungen mit den anderen Menschen lebendig, empathisch und stellenweise sehr amüsant zu erzählen. Sehr schön und informativ sind auch die kleinen Tagesabschnitt-Details wie Etappenstreckenlänge, Wetterdaten und Angaben zur angesteuerten Unterkunft, die jedem Wanderabschnitt vorangestellt sind.

Eine sehr detailgetreue Übersichtskarte des South West Coast Path, zahlreiche Abbildungen mit passenden Untertiteln und wunderschöne farbige Abbildungen in der Mitte des Buches runden das Lesevergnügen hervorragend ab. Ich habe selten einen Reisebericht gelesen, der mich so positiv emotional packen konnte.

Für alle Leser/innen, die das Wandern über alles lieben oder kennenlernen möchten, aber auch für alle, die es einfach lieben in fremde Landschaftes und zu anderen Menschen entführt zu werden ist dieses Buch ein "must have".

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Absolut heisse Ermittlung im Drogenmilieu von Dallas

Der Weg ins Feuer
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"Der Weg ins Feuer" von Kathleen Kent ist die Fortsetzung des Thrillers "Die Tote mit der roten Strähne". Doch gleich vorweg: Kenntnisse des ersten Thrillers sind nicht zwingend erforderlich, um dieses ...

"Der Weg ins Feuer" von Kathleen Kent ist die Fortsetzung des Thrillers "Die Tote mit der roten Strähne". Doch gleich vorweg: Kenntnisse des ersten Thrillers sind nicht zwingend erforderlich, um dieses Buch zu lesen, aber zum besseren Verständnis der einen oder anderen Situation ganz sinnvoll.

Die Drogenfahnderin Betty Rhyzyk hat immer noch an den psychischen Folgen ihrer letzten Ermittlung zu kämpfen als die Polizei von Dallas Ermittlungen in einigen Mordfällen aufnehmen muss. Aufgrund ihrer Labilität und Eigenwilligkeit wird Rhyzyk in den Innendienst verbannt. Natürlich lässt sie es sich aber nicht nehmen, dennoch ihre eigenen Ermittlungen zum Teil mit Hilfe einzelner dubiosen Informanten anzustellen. Diese geht wieder zu Lasten ihrer privaten Beziehung mit ihrer Freundin Jackie. Als sich immer mehr Verdachtsmomente erhärten, dass es sich bei dem Mörder um einen Polizisten handeln könnte, ist auch die langjährige beinahe geschwisterliche Beziehung zu ihrem beruflichen Partner Seth in Gefahr.

Kathleen Kent ist auch mit dem zweiten Thriller um Betty Rhyzyk ein absolut aufregendes, spannungs- und emotionsgeladenes Buch gelungen. Die Leser/innen kommen beim Lesen selbst völlig außer Atem und begleiten Betty beinahe hautnah auf ihrem "Weg ins Feuer". Die Ermittlung über nahezu 5 Wochen vergehen wie im Flug. Bereits die ersten Seiten bauen einen immensen Spannungsbogen auf, der sich durch das ganze Buch hindurch zieht, so dass man über die eingestreuten privaten Szenen beinahe froh ist, da sie uns kurz zur Ruhe kommen lassen.

Der Thriller ist völlig zu Recht für den Edward Award nominiert!

Für alle Thrillerliebhaber, die den schier endlosen Thrill und die spannungsgeladene Handlung lieben, ist dieses Buch ein absolutes Muss!
Sehr zu empfehlen. Eines meiner Lieblingsbücher jetzt schon für dieses Jahr.

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