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Veröffentlicht am 05.06.2022

Horrorroman gespickt mit Schockelementen und wunderbarem Humor

Leichdorf
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Wolfgang Rauchs 452 Seiten starker Roman "Leichdorf" bleibt nach der Lektüre garantiert im Kopf für eine längere Zeit haften.

Bereits das skurril gestaltete Cover, welches einen Gesichtsausschnitt aus ...

Wolfgang Rauchs 452 Seiten starker Roman "Leichdorf" bleibt nach der Lektüre garantiert im Kopf für eine längere Zeit haften.

Bereits das skurril gestaltete Cover, welches einen Gesichtsausschnitt aus Jute mit seltsam starren Augen zeigt, erzeugt sofort eine erste Gänsehaut und erhöht die Erwartung auf eine gruselige Geschichte, der die Story dann in jedem Fall auch gerecht wird.

In einem kleinen Dorf, wo im Grunde jeder jeden kennt, treibt ein Serienmörder sein Unwesen, indem er seine Opfer nicht nur tötet, sondern auch noch häutet. Als er nach einem Autounfall die Frau seines Opfers gefangen nimmt und auch erste Bewohner der überschaubaren Gemeinde betroffen sind, eskaliert die Situation.

Nachdem uns der Autor zunächst über die ersten Seiten des Romans das Dorf, dessen Geschichte und die wichtigsten Bewohner vorstellt, gelingt es ihm sogleich einen ,im wahrsten Sinne des Wortes, irren Spannungsbogen aufzubauen, der uns bis zum Ende des Buches begleiten und nicht loslassen wird. Durch einige beinahe romantisch wirkende Phasen, in denen die zwischenmenschlichen Aspekte der Protagonisten, zum Tragen kommen und mit wunderbaren humorigen Passagen, hat der/ die Leser/in zwischenzeitlich immer mal wieder eine Auszeit, um sich von dem Horror und den Wahnvorstellungen zu erholen. Da diese jedoch erfreulicherweise in passender Kürze auftreten, tragen sie sogar zur erhöhten Spannung bei.

Mein Fazit: "Leichdorf" ist ein Ort, den die Liebhaber/innen von Romanen mit Horrorfaktor, Charakterstudien und einer herrlichen und willkommenen Prise Humor, unbedingt in Form einer Lektüre besuchen müssen, ansonsten besser in jedem Fall in Persona meiden sollten.

Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Spannende Suche nach einer jungen Frau durch asiatische Länder

Das Kloster der höchsten Seligkeit
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C.D. Gerion erzählt in seinem Roman "Das Kloster der höchsten Seligkeit" die nahezu detektivische Suche von Thomas und seinem Sohn Daniel nach der Tochter einer bekannten Familie, die bei einem Auslandssemester ...

C.D. Gerion erzählt in seinem Roman "Das Kloster der höchsten Seligkeit" die nahezu detektivische Suche von Thomas und seinem Sohn Daniel nach der Tochter einer bekannten Familie, die bei einem Auslandssemester in Japan seit 2 Monaten verschwunden ist. Nachdem die beiden nach kurzer Überlegung beschließen, Sophies weiteren Weg nachzuverfolgen, beginnt eine spannende und ereignisreiche Reise durch China bis nach Nepal.

Gelingt es Ihnen, Sophie zu finden? In welchem Zustand wird Sophie sein? Welche persönliche Bande besteht zwischen der Familie und den beiden Suchenden?

Bereits das Cover verrät dem interessierten Leser, in welche Region Asiens die Reise von Thomas und Daniel gehen wird. Zu sehen ist ein mit zahlreichen Gebetsfahnen geschmücktes Kloster mit einer bunten Pagode, deren aufgemaltes Augenpaar den Betrachter geradezu hypnotisiert und festhält.

Obgleich es sich bei dem Roman um die Fortsetzung zu "Tempel Nummer 38" handelt, ist die Kenntnis des Vorgängers nicht zwingende Voraussetzung für die Lektüre des Romans. Er kann absolut unabhängig gelesen werden, da er seine eigene Geschichte erzählt und erforderliche Querverbindungen ausreichend erläutert werden.

Der Schreibstil von C.D. Gerion ist wunderbar fließend, die Kapitel in angenehmer Länge verfasst und die Beschreibung der Landschaften, Kulturen und der Menschen so lebhaft und authentisch, dass man das Gefühl nicht los wird, mit den beiden zusammen zu reisen. Man merkt förmlich, wie sehr der Autor die Exotik Asiens liebt und das er sich dort im Grunde wie zu Hause fühlt.

Besonders gut gefallen haben mir die Wechsel der Erzählweisen aus Sicht zum einen von Thomas und zum anderen von Sophie. Durch die Angabe der Daten, Orte und im Falle von Sophie der zusätzlichen Koordinaten gewinnt der Roman zusehends an Spannung und Realitätsnähe.

Mein Fazit:

Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die Asiens Exotik gepaart mit einer Roadmovie-ähnlichen Suche nach einer vermissten Person lieben und dabei zum Teil Erstaunliches über diese für uns doch so unbekannten Menschen, Landschaften und Kulturen erfahren möchten. Für alle, die bereits "Tempel Nummer 38" gelesen und schätzen gelernt haben, ein unbedingtes Muß!

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Kaltes Herz, das erbarmungslos kalten Schweiß erzeugt!

Kaltherz
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"Kaltherz" von Henri Faber erzählt eine vermeintlich altbekannte Schreckensgeschichte aller Eltern: Für einen Moment läßt die Mutter ihre Tochter aus den Augen, um eine Toilette aufzusuchen, und als sie ...

"Kaltherz" von Henri Faber erzählt eine vermeintlich altbekannte Schreckensgeschichte aller Eltern: Für einen Moment läßt die Mutter ihre Tochter aus den Augen, um eine Toilette aufzusuchen, und als sie zurückkommt ist die Tochter spurlos verschwunden.
Wie Henri Faber jedoch die Story aufbaut und entwickelt, ist geradezu brilliant.

Die Suche nach dem verschwundenen Mädchen wird aus vier verschiedenen Perspektiven beschrieben. Es dauert eine Weile, bis die Leser/innen die Namen zugeordnet haben. Dann jedoch entwickelt der Autor einen unglaublichen Spannungsbogen, der einen nicht mehr losläßt. Durch die Sichtweisen von der Kommissarin Kim Lansky, einem kleinen Mädchen mit Namen Marie, der Mutter Clara und ihrem Mann Jakob, ist der/ die Leser/in stets mitten im Geschehen und kann sowohl die Not der Eltern hautnah nachempfinden als auch die Ängste des Kindes und die aufkommende Verzweiflung und Ratlosigkeit der Kommissarin, je länger die Suche dauert.
Durch den ständigen Wechsel wird neben der permanenten Spannungssteigerung auch noch eine große Authenzität der Protagonisten erzeugt. Zwischendurch schwanken häufig Sympathie, Unverständnis bis zur Abneigung hauptsächlich bei der Sichtweise der Eltern.

Hervorragend setzt Henri Faber falsche Fährten und neue Details aus der Vergangenheit des Ehepaares ein. Immer wenn man denkt, Kim Lansky ist dem Ziel wieder ein Stück näher gekommen, tauchen neue Fragen und Irritationen auf und die Suche scheint von vorne zu beginnen.

Mein Fazit:
"Kaltherz" läßt uns beim Lesen durch einen permanenten Wechsel zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Niedergeschlagenheit den eiskalten Schweiß ausbrechen. Dem Autor gelingt es sehr gekonnt, die Phantasie der Leser/innen derart anzuregen, dass sie dem Mädchen am liebsten selber zu Hilfe eilen möchten. Insbesondere dadurch, dass bei jedem Perspektivwechsel Wochentag, Datum und Uhrzeit mit angegeben werden, wird der Druck noch zusätzlich gewaltig erhöht. Ein Cover, auf welchem ein vergittertes Fenster in schlichten Grautönen dargestellt ist, hinter dem der Buchtitel in großen Lettern zu sehen ist, schüren das Gefühl der Angst und der Ausweglosigkeit noch zusätzlich.
Für alle Thrillerliebhaber/innen, die bis zum Ende völlig ahnungslos bleiben und den spannenden Nervenkitzel mögen, kann ich dieses Buch unbedingt empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Traumatische Verarbeitung eines Jugendlagers

Fuchsmädchen
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In einem Jugendlager geschehen unheimliche Dinge. Kinder, denen Tiermasken aufgesetzt werden, müssen grausame Rituale über sich ergehen lassen. Initiiert unter anderem von einem katholischen Pfarrer. Eines ...

In einem Jugendlager geschehen unheimliche Dinge. Kinder, denen Tiermasken aufgesetzt werden, müssen grausame Rituale über sich ergehen lassen. Initiiert unter anderem von einem katholischen Pfarrer. Eines der Kinder ist das "Fuchsmädchen", Mia Askar, das sich wenig später das Leben nimmt und die Fuchsmaske dabei bei sich trägt. Als danach eine Frau bestialisch ermordet aufgefunden wird, starten die beiden sehr unterschiedlichen Ermittlerinnen Eir und Sanna mit der Fahndung nach dem Mörder. Werden sie erfolgreich sein? Wird er weitere Morde begehen? Was ist in dem Lager alles geschehen?

Maria Grund erzählt in ihrem Thriller "Fuchsmädchen" über unfaßbare Greueltaten gegenüber Jugendlichen und die Ahnungslosigkeit und Hilflosigkeit der Eltern. Die beiden Ermittlerinnen tappen lange Zeit im Dunkeln und kommen nur mühsam voran. Die Autorin konstruiert ein atemberaubendes Puzzle, dass scheinbar unlösbar wirkt.

Die Personen werden in ihren unterschiedlichsten Facetten klar umrissen und mit ihren Ängsten und Traumata eindeutig beschrieben. Es gelingt Maria Grund einen endlos wirkenden Spannungsbogen durch den kompletten Thriller aufzubauen. Als Leser/in ist man oft versucht, in die Handlung eingreifen zu wollen, um die inzwischen Jugendlichen vor weiteren schrecklichen Erlebnissen zu bewahren oder sogar die Zeit zurückdrehen zu können.

Mein Fazit:

Ein atemberaubender Thriller, in dem sich menschliche Abgründe entfalten, ohne den Lesern/innen zu blutig dargestellt zu werden. Die Phantasien der Leserschaft werden hier gekonnt angeregt, beim Lesen die ganze Zeit über eigene Szenarien zu gestalten, um so die Spannung noch mehr anzuregen. Ein sehr zu empfehlendes Buch für alle, die geballte Spannung gepaart mit perfiden Verbrechen lieben.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Verhinderte Erholung im Kloster des Verbrechens

Ostseekreuz
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"Ostseekreuz" von Eva Almstädt ist der mittlerweile 17. Fall der Kommissarin Pia Korritki, der sich nahtlos an den 16. Fall anschließt.
Pia möchte in einem Kloster an der Ostsee die traumatischen Erlebnisse ...

"Ostseekreuz" von Eva Almstädt ist der mittlerweile 17. Fall der Kommissarin Pia Korritki, der sich nahtlos an den 16. Fall anschließt.
Pia möchte in einem Kloster an der Ostsee die traumatischen Erlebnisse ihrer eigenen Entführung verarbeiten, neue Kraft schöpfen und wieder zur Ruhe kommen. Doch kaum hat sie ihr Zimmer bezogen und sowohl die ersten Mönche und die anderen Klostergäste kennengelernt, wird ein ermordeter Mönch in einer Kirchenbank entdeckt. Als ihr damaliger Entführer auch noch aus seiner Haftanstalt entkommen kann, wird schnell klar, dass Pia nicht die Ruhe finden wird, die sie sich erhofft hatte, sondern dieses Mal undercover mit der zuständigen Polizei ermitteln wird.

Der 414 Seiten starke Krimi wird dieses Mal in zwei Handlungssträngen erzählt.
Die eine Handlung beschreibt Pias Undercover-Fahndung und Mithilfe in der Mordsache von Bruder Zacharias. Parallel dazu versucht ihr Freund, Marten Unruh, den entflohenen Alfred Lohse zu fassen und zurück ins Gefängnis zu bringen.
Nach einem zunächst etwas ungewohnt sehr ruhigen Start nimmt der Krimi dann doch sehr schnell Fahrt auf und erzeugt - nicht nur durch den ständigen Wechsel zwischen den beiden Ermittlungen - die gewünschte Spannung. Eva Almstädts Schreibstil überzeugt erneut durch seine klaren Darstellungen. Egal ob Personen oder Landschaften beschrieben werden, so erzeugt die Autorin stets klare Bilder, die die Leser/innen mit ins Geschehen einbinden und Teil der Erzählung werden lassen. Eva Almstädts Protagonisten sind dabei keine fiktiven Übermenschen, sondern haben ihre Ecken und Kanten und sind sehr glaubhaft und authentisch beschrieben.
Im Finale werden alle Fäden überzeugend zusammengeführt und präsentieren eine klare Lösung.

Mein Fazit:
Trotz eines etwas holprigen Beginns liefert Eva Almstädt eine gelungene Fortsetzung und durch die Undercover-Teilnahme ihrer Hauptprotagonistin, Pia Korritki, eine willkommene Abwechslung in der Reihe.
Ein persönliches gestaltetes Nachwort und eine Übersichtskarte des Klosters runden das Lesevergnügen wunderbar ab.
Ich werde dieser sehr menschlichen und charmanten Kommissarin weiterhin die Treue halten und kann allen Krimiliebhabern, die zudem das Lokalkolorit der Ostsee lieben, Pias 17. Fall nur wärmstens empfehlen.

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