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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2019

Etwas durcheinander

Opfer
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Die Handlung ist schnell, rasant, brutal. An einigen Stellen ist mir die Wortwahl etwas zu brutal, zu hart. Eine Frau ist zufällig Zeuge eines Raubüberfalls. Sie wird geschlagen, bedroht, verfolgt. Ihr ...

Die Handlung ist schnell, rasant, brutal. An einigen Stellen ist mir die Wortwahl etwas zu brutal, zu hart. Eine Frau ist zufällig Zeuge eines Raubüberfalls. Sie wird geschlagen, bedroht, verfolgt. Ihr Freund ist Polizist und übernimmt die Ermittlungen. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Wer ist wer? Wer ist Opfer? Wer ist Täter?

Der Thriller ist spannend, insbesondere die zweite Hälfte, als sich die das Dickicht aus Lügen beginnt zu entwirren. Allerdings sind die einzelnen Kapitel etwas schwer zu lesen. Mal Ich-Perspektive, mal Er. Aber immer ist die Person eine andere. Das hat mich ein wenig im Lesefluss gestört. Leider habe ich recht früh auf den Täter getippt, was etwas schade war. Dennoch durchaus spannend und mal etwas anderes.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Die letzte Terroristin
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Ich bin begeistert. Ein wirklich spannender Thriller um die 3. Generation der RAF.

Das Cover hat mich eher abgeschreckt, aber bereits die Leseprobe fesselte mich. Der Vorsitzende der Treuhand, Dahlmann, ...

Ich bin begeistert. Ein wirklich spannender Thriller um die 3. Generation der RAF.

Das Cover hat mich eher abgeschreckt, aber bereits die Leseprobe fesselte mich. Der Vorsitzende der Treuhand, Dahlmann, charismatisch und gehasst, steht auf der Abschussliste der RAF. Sandra Wellmann wird als seine Assistentin eingeschleust und soll den idealen Moment für ein Attentat aufzeigen. Ihre Familie scheint vergessen, einzig die vermeintlichen Ideale zählen. Zwischen Skrupel und Hass kommt Sandra Dahlmann näher. Doch dann beginntein Katz-und-Mausspiel zwischen RAF, Polizei und vermeintlich einer dritten Partei. Wer spielt noch mit? Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit, lässt Raum für Spekulationen, um dem ungeklärten Mordfall. Mit gefällt der Schreibstil und der Wechsel zwischen den verschieden Protagonisten. Kawert, der Ermittler, ist mir sympathisch. Besonders gut ist auch der Blick in die Zukunft der Personen Gestalter, in einer Art Nebensatz. Kurz, knapp und dennoch rund. Ich freue mich schon auf die Verfilmung im Herbst.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Verschollen im australischen Busch

Ins Dunkel
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Zwei Teams gehen auf eine Wanderung in der australischen Wildnis. Männer gegen Frauen, back to the roots, nur mit Karte, Kompass, Wanderausrüstung und Zelt. Was wie eine lustige Teambuildingmassnahme beginnt, ...

Zwei Teams gehen auf eine Wanderung in der australischen Wildnis. Männer gegen Frauen, back to the roots, nur mit Karte, Kompass, Wanderausrüstung und Zelt. Was wie eine lustige Teambuildingmassnahme beginnt, wird bald zum grausigen Wettlauf gegen die Zeit. Im Frauenteam verschwindet die ehrgeizige Alice. Die Frauen haben sich verlaufen, gestritten, getrennt. Die anderen Kolleginnen finden allein den Weg zurück, von Alice keine Spur. In Rückblenden erfährt der Leser was sich auf der Wanderung zugetragen hat. Die Stimmung zwischen den Frauen ist gespannt und eskaliert schließlich. Aber hat eine der Frauen Alice umgebracht? Oder ist sie einfach verschwunden, vielleicht aus Angst als Polizeispitzel enttarnt zu werden? Oder hat ein Nachfahre des Serienmörders, der hier einst sein Unwesen trieb, zugeschlagen? Wer hätte ein Interesse Alice zu töten? Nach und nach kommt die Wahrheit über das Leben der Frauen ans Licht. Ein wirklich spannender Thriller vor ungewohnter Kulisse. Einzig mit dem verschiedenen charakteren der Frauengruppe werde ich nicht warm. Bree geht mir sogar ziemlich auf die Nerven, aber das reißen die sympathischen Ermittler wieder raus.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Ungewöhnlich und sehr eigen

Königskinder
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Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, aber irgendwie fand ich die Geschichte etwas fade, der Funke springt einfach nicht über. In die Hauptfiguren im Auto kann ich mich sehr gut hineinversetzen. ...

Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, aber irgendwie fand ich die Geschichte etwas fade, der Funke springt einfach nicht über. In die Hauptfiguren im Auto kann ich mich sehr gut hineinversetzen. Auch die kleinen Neckereien zwischen dem Paar sind treffend erzählt. Die Stunden im verschneiten Wagen sind sehr greifbar. Die Geschichte um Jakob und Marie fesselt mich allerdings nicht. Weder das Kennenlernen, die erste Verliebtheit, der Streit mit dem Vater noch die Jahre der Einsamkeit. Interessant ist die Schilderung von Versailles und des künstlichen Bauernhofs. Die Worte sind schön gewählt, aber nach dem wunderbaren Roman „Leon und Louise“ und der Leseprobe hatte ich mir einfach mehr erhofft.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Hart, berührend und sehr real

Mit der Faust in die Welt schlagen
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Eine Gegend im Osten, zwei Brüder, eine eigentlich ganz normale Familie, die irgendwie am Wohlstand der Nachwendezeit teilhaben wollen und Leben, die sich mehr und mach aus der Bahn entwickeln. Es sind ...

Eine Gegend im Osten, zwei Brüder, eine eigentlich ganz normale Familie, die irgendwie am Wohlstand der Nachwendezeit teilhaben wollen und Leben, die sich mehr und mach aus der Bahn entwickeln. Es sind die kleinen Episoden, Nebensätze, die mich berühren, die Micheln meine Kindheit in den 90ern erinnern. Wende, ein Ruck, neue Lebenswelten, Aufbruch und dann? Philipp und Tobi wachsen in einer Mittelstandsfamilie auf. Die Eltern haben eigentlich noch Glück, bauen ein Haus, haben beide Arbeit. Doch das Lebensglück zerbröselt. Langsam, stetig. Philipp und Tobi wachsen auf, während sich die Region zurückentwickelt. Betriebe werden geschlossen, Schulen zusammengelegt, Ödnis und Verfall machen sich breit. Fremde kommen, Angst und ein beklemmende Langeweile machen sich breit. Lange fragt man sich welcher Bruder weiter entgleist, Tobi, der schon früh seine Aggressionen nicht beherrschen kann. Einer der erschreckendsten Momente war für mich die kleine Weihnachtsepisode an der Tobi die Zapfen zertritt, einfach so. Ohne Sinn und Verstand. Oder ist es Philipp, der Mitläufer, der sich irgendwann zu nichts mehr aufraffen kann? Falsche Freunde, immer wieder Langeweile und ein Zorn, der sich ein Ventil sucht. Für mich wird die Stimmung der 90er und 2000er Jahre unglaublich gut eingefangen, man glaubt sich selbst in diesem kleinen Ort, der von Niedergang und Frust geprägt ist. Beklemmend und frustrierend. Wie muss es sein in dieser Umgebung aufzuwachsen, kaum Perspektive. Trotz ihrer Entwicklung fühlt man eine gewissen Zuneigung zu den Protagonisten. Ich würde sie am liebsten in den Arm nehmen, schütteln, anschreien. Dennoch ist das Buch nicht wertend und zeugt mit dem Finger auf die Figuren.

Für mich ist dieses Buch ein wunderbarer Denkanstoß und sollte zur Pflichtlektüre in allen deutschen Schulen gehören. Ich hoffe, das Verständnis und Dialog angeregt werden, ein Mitdenken, Nachdenken, Umdenken stattfindet.