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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2019

Wahrhaftig fesselnd

Deutsches Haus
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„Deutsches Haus“ ist ein sehr fesselnder, gefühlvoll erzählter aber niemals gefühlsduseliger Roman. Wir begleiten Eva, eine junge Dame, die als Übersetzerin die Möglichkeit erhält, im ersten Auschwitz ...

„Deutsches Haus“ ist ein sehr fesselnder, gefühlvoll erzählter aber niemals gefühlsduseliger Roman. Wir begleiten Eva, eine junge Dame, die als Übersetzerin die Möglichkeit erhält, im ersten Auschwitz Prozess zu übersetzen. Zögerlich, aber von einer inneren Kraft getrieben, nimmt sie das Angebot an und setzt sich den grausamen und tragischen Schilderungen der Opfer aus, um deren Stimme im Prozess zu sein. Die Angeklagten sitzen ohne eine Spur von Schuld auf der Anklagebank. Doch Eva trifft nicht nur hier auf Schweigen und Sprachlosigkeit. Auch ihre Eltern scheinen etwas zu verbergen und nach und nach lüftet sich der Schleier, der auf Evas Vergangenheit liegt. Wer ist schuldig? Was ist mit den vielen Menschen, die schwiegen, aus Angst? Eva distanziert sich mehr und mehr von ihrer Familie, die sie eigentlich so sehr liebt. Ihre Verlobung mit dem schwierigen Charakter Jürgen Begleiter das Geschehen und gibt einen Einblick in das Rollenbilder jener Zeit. Zwei Handlungen im Buch fand ich etwas aufgesetzt, die Rolle von Evas Schwester im Krankenhaus und die Aussage ihrer Mutter vor Gericht. Aber alles in allem ein berührender, fesselnder Roman mit sehr viel Tiefgang.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Packend erzählt

Der Apfelbaum
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Die Geschichte von Sala und Otto ist liebevoll, traurig, fröhlich und ein wahrer Schatz. Christian Berkel gelingt es wunderbar, die verschiedene Orte und Personen miteinander zu verweben. Beide sind keine ...

Die Geschichte von Sala und Otto ist liebevoll, traurig, fröhlich und ein wahrer Schatz. Christian Berkel gelingt es wunderbar, die verschiedene Orte und Personen miteinander zu verweben. Beide sind keine einfachen, anschmiegsamen Charaktere sondern vielmehr etwas sperrig und müssen den Leser erst erobern. Mich hat es ab dem zweiten Drittel richtig gepackt. Etwas befremdlich fand ich nur die Familiengeschichte von Sala, der Vater bisexuell, die Mutter ohne Bindung zum Kind. Diese beiden Figuren bleiben mir fremd. Dass der Vater auch verliebt in Otto war, Sala das aber augenscheinlich gar nicht rührt, finde ich nicht so richtig nachvollziehbar. Alles andere zieht mich aber in den Bann. Eine wunderbar erzählte Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Eine berührende Geschichte

Die Ballade von Max und Amelie
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Die Leseprobe hat mich bereits fasziniert. Zwei Hunde, die sich auf einer Müllhalde begegnen. Nichts romantisches, nichts märchenhaftes. Ein eher rüder Ton, eine kumpelhafte Atmosphäre. Doch Max und Narbe ...

Die Leseprobe hat mich bereits fasziniert. Zwei Hunde, die sich auf einer Müllhalde begegnen. Nichts romantisches, nichts märchenhaftes. Ein eher rüder Ton, eine kumpelhafte Atmosphäre. Doch Max und Narbe werden die nächste Zeit miteinander verbringen. Max berichtet von einem Zuhause und einer harmonischen Familie, eine Umgebung die Narbe völlig fremd ist. Doch warum wurde Max von seiner Familie auagesetzt? Warum träumt er so schlecht und blutrünstig? Und was hat der Mann aus seinen Träumen mit der Realität zu tun? Max und Narbe nahmen mich mit auf eine phantasievoll erzählte Reise, die spannend, traurig und sehr berührend war. Ich fand es erst sonderbar aus der Sicht eines Hundes zu lesen, aber die Handlung fängt einen ein. Für mich wieder sehr überraschend, genau wie die ersten Bücher von David Safier und berührend wie „28 Tage lang“.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Hin- und hergerissen

Allee unserer Träume
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Ich bin zwiegespalten. Einerseits gefällt mir die Geschichte um Ilse, die den Mut hat ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und Architektin zu werden. Andererseits packt mich die Geschichte nicht wirklich. ...

Ich bin zwiegespalten. Einerseits gefällt mir die Geschichte um Ilse, die den Mut hat ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und Architektin zu werden. Andererseits packt mich die Geschichte nicht wirklich. Die Architekten wirken hölzern. Die Geschichte um Ilses Schwester Marga seltsam unvollendet erzählt. Auch die Dreiecksbeziehung mit Helmut und dem eigentlich homosexuellen Hans passt nicht so richtig. Am spannendsten fand ich das letzte Kapitel, das nach Ilses Flucht in den Westen spielt und den Epilog. Besonders gestört haben mich die kleinen Einleitungen, die jegliche Spannung auf das folgende Kapitel nehmen. Nach der Lektüre bin ich hin- und hergerissen. Schade. Ich hatte irgendwie mehr erwartet.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Nicht 100% überzeugt

Was uns erinnern lässt
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Ich muss sagen, dass ich bis zur Hälfte des Buches Probleme hatte, mich einzulesen. Die Hauptfigur der Gegenwartsperspektive Milla ist mir einfach nicht sympathisch. Ihre Suche nach verlorenen Plätzen, ...

Ich muss sagen, dass ich bis zur Hälfte des Buches Probleme hatte, mich einzulesen. Die Hauptfigur der Gegenwartsperspektive Milla ist mir einfach nicht sympathisch. Ihre Suche nach verlorenen Plätzen, der Drang sich in die Familienangelegenheiten der Dressels einzumischen, das alles fand ich etwas anstrengend. Dafür fesselten mich die Teile aus der Vergangenheit um so mehr. Die Geschichte um Johanna und Elvira, das Festhalten an Träumen in schier ausweglosen Situationen, der starke Zusammenhalt der Familie in diese abgeschlossenen Welt beinahe wie in einem Kokon. Umso tragischer ist, wieder Geschichte sich entwickelt, die Vertreibung und Enteignung der Familie. Nichts wird so wie es davor war. Das Leben der Dressels ist geteilt in ein davor und ein danach. Die Schreibweise gefällt mir sehr gut, nicht zu kitschig, historische Details aber schön verpackt.