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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2020

Extrem enttäuschend

Rixton Falls - Secrets
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Er fällt mir sehr, sehr schwer meine Gedanken zu diesem Buch spoilerfrei zusammen zu fassen. Ich bin so unglaublich enttäuscht von dieser Geschichte und zugleich wütend und genervt von den Protagonisten.
Die ...

Er fällt mir sehr, sehr schwer meine Gedanken zu diesem Buch spoilerfrei zusammen zu fassen. Ich bin so unglaublich enttäuscht von dieser Geschichte und zugleich wütend und genervt von den Protagonisten.
Die Geschichte wird abwechseln von Royal und Demi erzählt. Der Prolog spielt in ihrer Kindheit und Jugend; man lernt die beiden und ihre Hintergründe kennen, erlebt wie ihre Beziehung zueinander sich verändert und wie sie schließlich ein Paar werden. Dann verschwindet Royal ohne eine Erklärung von einem Tag auf den Anderen, und Demi ist am Boden zerstört. Anschließend beginnt die Hauptgeschichte 7 Jahre später.

Der Prolog konnte mich begeistern, fesseln und sorgte dafür, dass ich mich in die Charaktere verliebte. Doch als der Prolog zu Ende war hatte ich leider das Gefühl, in einer ganz anderen Geschichte mit fremden Personen zu stecken, die mir allesamt nicht sympathisch waren. Es kamen plötzlich Thematiken hinzu, die ich niemals erwartet hätte, und dies hätte durchaus eine positive Überraschung werden können. Dennoch hat die Geschichte für mich auf ganzer Linie versagt. Ich möchte versuchen, dies spoilerfrei anhand von drei Punkten zu erklären.

1. Ich mochte nicht, wie Royals Handlungen als heroisch und selbstaufopfernd verkauft wurden. Meiner Meinung nach hat er sich machohaft und übergriffig gegenüber Demi verhalten; er hat Entscheidungen für sie getroffen, die sie als eigenständige Persönlichkeit mit Mitte 20 selbst treffen sollte. Er hat ihr die Möglichkeit genommen, selbst über die Gestaltung ihres Lebens zu entscheiden, weil er der Meinung war, zu wissen, was besser für sie ist; obwohl er zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, was in ihr vorgeht. Dieses Verhalten finde ich absolut unausstehlich und hat ihm sämtliche Sympathiepunkte von meiner Seite gekostet.
2. Ich fand es schrecklich, wie teilnahmslos Demi alles mit sich machen lässt, was andere wollen - nicht (nur) Royal, sondern vor allem Andere. Sie frisst sämtliche Gedanken und Sorgen in sich hinein, lässt ihr Leben fremdbestimmen und ruinieren und sucht dann auch noch verzweifelt nach Entschuldigungen für die Anderen. Selbst ihren engsten Vertrauten erzählt sie nichts. Ich wollte sie so oft schütteln und anschreien, damit sie selbst mal etwas herum schreit, doch sie bleibt ein stummer und fast gleichgültiger Fisch. Ab einem bestimmten Punkt hatte ich für dieses Verhalten absolut kein Verständnis mehr, da dachte ich mir nur noch "selbst schuld".
3. Die Emotionen zwischen Royal und Demi kamen bei mir leider überhaupt nicht an. Vielleicht lag es an meiner Antipathie, aber die Szenen zwischen ihnen konnten mich nicht berühren. Man hat auch keine Zeit, ein Gefühl für ihre Beziehung zueinander zu entwickeln, weil die Momente zwischen ihnen immer nur mit Verlangen und Sehnsucht gefüllt sind; ein richtiges Kennenlernen, daten oder romantische Momente miteinander gab es nicht.

Hinzu kommen noch andere kleine Punkte, die mich störten. Wie Royal es hinauszögert, sein Geheimnis zu lüften, ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven; ich hätte ihm schon nach wenigen Kapiteln die Tür vor der Nase zugeschlagen. Demis Familie schwankt so extrem in ihren Loyalitäten, dass das eine ernstzunehmende vererbbare Krankheit zu sein scheint. Das Ende wirkte auf mich extrem erzwungen, all diese unrealistischen Wendung bzgl. Royals Vergangenheit und Demis Problemen, nur damit ein rundum schmalziges Happy End herauskommt. Und oben drauf gab es in der Geschichte noch einige... sagen wir, sehr veraltet wirkende Andeutungen, die ich bedenklich finde und von denen ich nicht so recht weiß, ob sie tatsächlich die Meinung der Autorin widerspiegeln.

Fazit:
Alles in allem hat mich dieses Buch - nach dem hervorragenden Prolog - maßlos enttäuscht und ich bin noch immer zutiefst traurig und wütend, dass ich solch eine Rezension schreiben muss. Ich hoffe sehr, dass die anderen Bücher der Autorin qualitativ besser sind - ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich stark bezweifle, ob ich ihr mit einer anderen Geschichte nochmal eine Chance gebe. Für den guten Schreibstil und weil es in der zweiten Hälfte der Geschichte ein paar Szenen gab, die mir gefallen haben, sowie für den tollen Prolog vergebe ich 2 Sterne.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.01.2017

Leider sehr enttäuschend

Für jetzt und immer?
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Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Anna und Fatih und kurzzeitig auch aus der Sicht von Jenny geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm, es gibt viele Gedankengänge und dafür weniger Dialoge.

Die ...

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Anna und Fatih und kurzzeitig auch aus der Sicht von Jenny geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm, es gibt viele Gedankengänge und dafür weniger Dialoge.

Die Beschreibung klang toll und daher habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Sie begann auch sehr vielversprechend:
Fatih, dessen Eltern sich gerade scheiden lassen, muss mit seinem Vater von Hamburg auf Land ziehen. Der türkischstämmige Jugendliche hat schon des Öfteren die Schule geschwänzt und kam auch schon mit dem Gesetz in Konflikt. Das Verhältnis zu seinem Vater ist sehr angespannt, da diesem vor Wut bereits ein Mal "die Hand ausgerutscht" ist. Schon an seinem ersten Tag gerät er mit Anna aneinander, die er nicht ausstehen kann und die ihm trotzdem irgendwie nicht mehr aus dem Kopf geht.
Anna ist sehr gut und engagiert in der Schule und deshalb eine Außenseiterin. Sie findet Fatih vom ersten Augenblick an sehr anziehend, allerdings ist er ein typischer Macho und daher nimmt sie sich vor, diese Gefühle konsequent zu ignorieren.

Während mich die Geschichte zu Beginn vollkommen mitgerissen hat, mir die Charaktere sympathisch waren und es einige lustige Szenen gab, hatte ich zur Mitte hin immer mehr Probleme mit Anna. Nach und nach wirkte sie auf mich immer zickiger und angeberischer, vertrat eine sehr fragwürdige Doppelmoral und war in einer Szene - man kann es nicht anders sagen - einfach nur gemein. Viele ihrer Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen, und ich hatte den Eindruck, sie würde alles und jeden vorverurteilen.
Die "Liebe" zwischen Anna und Fatih beruht lange Zeit nur auf körperlicher Anziehung, da sie kaum ein Wort miteinander wechseln - und wenn, dann sind es Beleidigungen. Daher viel es mir schwer, ihre Gefühle ernst zu nehmen. Als sie sich dann wirklich mal ernsthaft unterhalten und kennen lernen, ist das Buch schon fast vorbei, und auch dieses Gespräch wird sehr kurz abgehandelt.
Zum Ende hin mochte ich Anna wieder mehr, doch dafür bekam ich starke Probleme mit Fatih. Während er das ganze Buch über mein Rettungsanker war, mit dem ich mitgefiebert habe und dem ich alles Glück der Welt gönnte, so traf er am Ende Entscheidungen, die ihn nicht nur zu einem riesigen Vollidioten, sondern auch zu einem Mistkerl machten. Diese waren für mich so unverständlich und unverzeihlich, dass ich ihm ein Happy End gar nicht mehr gönnen wollte. Schließlich waren mir sogar zwei der Nebencharaktere, Jenny und Marcel, deutlich sympathischer als Anna und Fatih. Auch wenn das Ende gut gewählt und schön beschrieben war.

Abgesehen von meinen Problemen mit den Protagonisten und der Liebesgeschichte fand ich auch schade, dass es verhältnismäßig wenig Dialoge gab und dafür viele und lange Gedankengänge, die mir zu Beginn auch noch ein wenig zu extrem abgeschweift sind. Und auch Fatihs Probleme mit seinem Vater, die am Anfang so viel Raum einnahmen und mich fesselten, blieben am Ende leider ungeklärt und unerwähnt.

Fazit:
Ich bin leider sehr enttäuscht von dieser Geschichte und finde es sehr schade, dass ich nur 2 Sterne vergeben kann.