Lesen verbindet
Das Glück auf der letzten SeiteAnne-Lise findet in einem Hotel in der Bretagne ein altes Manuskript, das sie so beeindruckt, dass sie spontan mit dem Autor in Kontakt tritt und ihm das Manuskript postalisch zusendet. Dieser ist gänzlich ...
Anne-Lise findet in einem Hotel in der Bretagne ein altes Manuskript, das sie so beeindruckt, dass sie spontan mit dem Autor in Kontakt tritt und ihm das Manuskript postalisch zusendet. Dieser ist gänzlich irritiert, denn er hat es bereits vor mehr als 30 Jahren verloren – und auch das Ende stammt nicht aus seiner Feder. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Verfasser des Manuskript-Endes und begeben sich dabei auf eine abenteuerliche Reise, die sie mit den verschiedensten Menschen zusammenbringt.
„Das Glück auf der letzten Seite“ ist ein Roman in Briefform von Cathy Bonidan Beim Cover erwartete ich eine klassische französische Liebesgeschichte. Eigentlich ist es aber ein sehr besonderer Roman über Zufallsbekanntschaften, die zu Freundschaften führen. Dabei ist der Roman mit einer Leichtigkeit geschrieben worden, die in Kombination mit der besonderen Form, in der sich die Beteiligten ausschließlich über Briefe austauschen, einen unglaublichen Sog auf mich ausgeübt hat. Ich hatte befürchtet, einen Roman anhand von Briefkorrespondenzen aufzuziehen, wäre sperrig. Hier habe ich mich jedoch vollkommen getäuscht! Ich kam unglaublich schnell im Roman an und konnte ihn alsbald nicht mehr aus den Händen legen. Auf diese Art indirekt mehr über die einzelnen Beteiligten zu erfahren, wirkte auf mich überraschend erfrischend und spannend. Positiv empfand ich dabei auch, dass die Briefe bzw. Kapitel jeweils nur 1-4 Seiten umfassen, was unnötige Längen vermied. Ich wollte immer unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Der Sprachstil war stets melodisch und elaboriert – er erforderte aber auch ein bisschen Konzentration beim Lesen. Zumal die Figuren nicht zielstrebig und direkt auf die Briefe anderer antworteten, sondern eher verschleiert Geschichten erzählten, nach denen sie eigentlich nicht gefragt wurden. Die Geschichte ist insgesamt herzallerliebst und das Ende wirkte fast kitschig, aber auch großartig und sehr überraschend. Der Kreis schließt sich und zurück bleibt vor allem eines: Lesen verbindet!
Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Feel good Briefroman für jeden Buchliebhaber.