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Veröffentlicht am 22.07.2022

Ein Pferdehof in Schweden

Ein Besuch im Sommer
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Inhalt: Nikki genießt ihr zurückgezogenes Leben auf ihrem Pferdehof in Gyllentofta. Sie liebt ihr schönes Anwesen, den Wald, die Seen und Felder – und natürlich ihre Pferde. Ihre beste Freundin, die Priesterin ...

Inhalt: Nikki genießt ihr zurückgezogenes Leben auf ihrem Pferdehof in Gyllentofta. Sie liebt ihr schönes Anwesen, den Wald, die Seen und Felder – und natürlich ihre Pferde. Ihre beste Freundin, die Priesterin Annie, lebt ganz in der Nähe. Nikki ist glücklich. Doch als ihr Vater stirbt, wird Nikkis Leben völlig durcheinandergewirbelt: Plötzlich steckt sie mitten in einem komplizierten Erbstreit um ein Haus auf Mallorca. Mit einem Haufen Verwandter, die sie noch nie gesehen hat – und die, einer nach dem anderen, auf ihrem geliebten Hof auftauchen. Dass Nikki sich auch noch Hals über Kopf verliebt, stürzt ihr ruhiges, geordnetes Leben völlig ins Chaos.

„Ein Besuch im Sommer“ ist der neue Sommerroman von Asa Hellberg. Ich habe bereits mehrere Romane der Autorin gelesen und habe mich auf ihr neustes Werk sehr gefreut. Auch in diesem begleitet der Leser abschnittsweise die verschiedenen Figuren des Romans. Diese Abwechslung hält dank kleinerer Cliffhanger die Spannung hoch und ermöglicht einen umfassenderen Einblick in die verschiedenen Gedanken und Motive der einzelnen Charaktere. Das empfinde ich stets als sehr unterhaltsam und hat mir auch in diesem Roman wieder sehr gut gefallen. Der Sprachstil war wie von der Autorin gewohnt vielfältig und gut zu lesen.

Mit den Charakteren, insbesondere der Protagonistin Nikki, bin ich diesmal allerdings nicht so richtig warm geworden. Nikki ist ein richtiges „Pferdemädchen“, mit dem ich mich nicht identifizieren konnte. Zudem ist sie sehr forsch, dominant und fährt anderen auch mal gerne über den Mund. Das war mir nicht allzu sympathisch. Erst als sie sich in den Anwalt verguckt, der die Gegenseite der Erbstreitigkeiten vertritt, wird sie weicher und zugänglicher. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, endlich im Roman angekommen zu sein. Die romantischen Begegnungen der beiden, die verschiedenen Orte in Schweden und das Happy End haben mir gut gefallen. Insgesamt ist dies aber nicht der beste Roman der Autorin und hat mich diesmal leider nicht vollends überzeugen können.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Ich bin ein Bruio!

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Inhalt: Kurz vor dem Tag der Toten will Yadriel seiner traditionellen lateinamerikanischen Familie beweisen, dass er ein brujo ist. Alle in seiner Familie können Geister beschwören oder haben Heilkräfte, ...

Inhalt: Kurz vor dem Tag der Toten will Yadriel seiner traditionellen lateinamerikanischen Familie beweisen, dass er ein brujo ist. Alle in seiner Familie können Geister beschwören oder haben Heilkräfte, aber weil Yadriel trans ist, lassen sie ihn nicht das Ritual durchlaufen. Mit der Hilfe seiner Cousine Maritza schafft er es allein. Doch bei seiner ersten Geisterbeschwörung geht etwas schief und Julian steht vor ihm, der Geist des Bad Boys seiner Highschool. Und der ist weit davon entfernt, bereitwillig ins Reich der Toten überzutreten. Mit Yadriels Hilfe will er herausfinden, wie er gestorben ist. Und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto weniger will auch Yadriel, dass Julian geht.

Es ist schön, dass auch die Welt der Bücher zunehmend divers wird. In seiner Hauptfigur Yadriel hat der Autor Aiden Thomas viel aus seinem eigenen Leben einfließen lassen. Yadriel ist trans und trägt einen Binder. In der Familie, aber auch in der Schule kämpft er um Anerkennung seiner Identität. Sehr vorsichtig und zaghaft behandelt der Autor seinen Protagonisten, der sich selbst noch in der Findungsphase befindet und für viele Dinge (wie z.B. die Benutzung der Jungstoiletten) Mut und Überwindung benötigt. Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor für diese empfindlichen und schwierigen Situationen mich als Leserin abgeholt hat, um mir zu verdeutlichen, wie schwierig Yadriel Dinge fallen, die für mich alltäglich sind. Auch der Gegenwind, der ihm widerfährt, obwohl seine Mitmenschen es „nicht böse meinen“, ist sehr gut dargestellt. Es zeigt, wie viel Arbeit noch vor uns allen liegt. Die aufkeimende Romanze zwischen Yadriel und Julian ist niedlich und schön zu lesen. Julians Charakter hat mir ausgenommen gut gefallen. Er vertritt nach außen hin den „Bad Boy“, ist aber ein guter Mensch, der sich um seine Familie sorgt. Die magische Geschichte rund um den Dies muertos ist fantasievoll und bunt. Ich liebe diese Tradition, weil sie zeigt, dass man mit den Verstorbenen und dem Tod auch ganz anders umgehen kann. Umso mehr habe ich mich über die vielen Informationen rund um den Feiertag gefreut. Die Haupthandlung rund um die Geister und Bruios ist stellenweise sehr vorhersehbar, macht sie aber nicht weniger unterhaltsam und spannend. Der Sprachstil ist locker, eher einfach und altersentsprechend.

Insgesamt hat mir dieser Jugendroman ausgesprochen gut gefallen. Es gab zwar viel Vorhersehbares, aber die Kernbotschaft ist wichtig und zieht sich als roter Faden durch den Roman.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Geheimnisse zwischen Buchseiten

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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Inhalt: Ein Traum geht für die 16-jährige Clara in Erfüllung als sie ein Praktikum in einem alten Antiquariat mitten in Lyon machen darf. Doch kaum angekommen, merkt sie, dass es dort nicht mit rechten ...

Inhalt: Ein Traum geht für die 16-jährige Clara in Erfüllung als sie ein Praktikum in einem alten Antiquariat mitten in Lyon machen darf. Doch kaum angekommen, merkt sie, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht: Sobald Clara ein Buch findet, in dem ein Vorbesitzer einen Gegenstand vergessen hat, verhalten sich der grummelige Monsieur Mathis und die Antiquariatsbesitzerin Yvette Lombard äußerst merkwürdig. Noch dazu scheinen die Bücher selbst und die Dinge in ihnen Geheimnisse in sich zu tragen. Und ehe sie sichs versieht, befindet Clara sich auf einer Reise quer durch Frankreich, bei der sie den Rätseln zwischen den Seiten nachjagt und mit magischen Familiengeheimnissen konfrontiert wird.

„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ ist der erste Jugendroman, den ich von der Autorin Daphne Mahr gelesen habe. In seinem Stil ähnelt er den Jugendromanen von Kerstin Gier, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings ist er nicht ganz so ulkig und spritzig wie ich es von Gier’s Romanen gewöhnt bin. Dennoch ist die Geschichte sehr unterhaltsam und spielt im Sommer im wunderschönen Frankreich. Die Protagonistin Clara war mir auf Anhieb sympathisch – sie ist ein „normales“ 16-jähriges Mädchen, das mit den altersentsprechenden Problemen zu kämpfen hat, insbesondere ihrer Unsicherheit. Diese legt sie jedoch schnell ab, als sie auf eine Abenteuertour mit dem etwas älteren Theo geht, um herauszufinden, was hinter dem Tod seiner Eltern steckt. Das Abenteuer ist niedlich, gesprickt von fantasievollen Ideen und ein paar romantischen Momenten. Die Spannung ist im mittleren Segment angesetzt, die Hintergründe schlussendlich eher harmlos. Der Sprachstil ist flüssig und gut zu lesen. Hin und wieder waren mir die diversen Beschreibungen jedoch etwas zu viel. Auch, dass der Leser (Achtung Spoiler!) schlussendlich keinen Magier kennenlernt, der mit den zusammengesetzten Zaubersprüchen zaubert, fand ich etwas schade. Es wirkte, als ob die Geschichte nicht ganz zu Ende erzählt worden wäre. Nichtsdestotrotz wohnt ihr ein Charme inne, der mir gut gefallen und mich angenehm unterhalten hat. Ein süßer Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Ein Geburtstag zum Fremdschämen

Schlaflos auf Sylt
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„Schlaflos auf Sylt“ ist der neue Roman von Claudia Thesenfitz. Ich habe bereits mehrere Romane der Autorin gelesen und stets die lockere, leichte Unterhaltung genossen. Auch in ihrem neuen Roman findet ...

„Schlaflos auf Sylt“ ist der neue Roman von Claudia Thesenfitz. Ich habe bereits mehrere Romane der Autorin gelesen und stets die lockere, leichte Unterhaltung genossen. Auch in ihrem neuen Roman findet sich der spritzige Sprachstil der Autorin wieder. Allerdings gibt es in diesem ein paar Mal zu oft Zitate oder Anspielungen auf das, was angebliche Prominente mal geäußert hätten. Die Protagonistin Merle ist sympathisch und steht mitten im Leben. Anlässlich ihres 50. Geburtstages überdenkt sie die ein oder andere Lebensentscheidung. Als ihre Eltern statt wie geplant ein entspanntes Syltwochenende mit ihr verbringen und sie auf eine Überraschungsparty entführen, hatte ich großes Mitleid mit ihr. Die Eltern hatten kein gutes Händchen bei der Gästeauswahl – es finden sich viele Menschen, mit denen sie überhaupt nichts mehr am Hut hat. Darüber hinaus entwickeln sich auf der Geburtstagsfeier diverse Szenen des Fremdschämens. Statt über die Skurrilität zu lachen, habe ich mich manchmal ziemlich unwohl gefühlt. Merle jedoch ist wirklich herzig und hat ihr Happy End sehr verdient, was aber am Ende sehr überstürzt wirkt. Insgesamt habe ich den Roman als nicht so rund und lustig empfunden wie die Vorgänger. Schade! Nichtsdestotrotz bin ich neugierig auf den nächsten Roman der Autorin – denn Sylt ist immer eine Reise wert, auch wenn es nur in Gedanken stattfindet ;)

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Berührend

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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Inhalt: Vier Jahre. So lang ist es her, dass Mias bester Freund auf einer Party gestorben ist. Aber trotzdem ist sie nicht für den Moment gewappnet, als Nathan Dawson plötzlich vor ihr steht. Der Mensch, ...

Inhalt: Vier Jahre. So lang ist es her, dass Mias bester Freund auf einer Party gestorben ist. Aber trotzdem ist sie nicht für den Moment gewappnet, als Nathan Dawson plötzlich vor ihr steht. Der Mensch, der ihren besten Freund auf dem Gewissen hat. Ihre Wege kreuzen sich immer häufiger, und allmählich entwickeln sich zaghafte Gefühle. Doch egal, wie sehr Mia und Nathan sich dagegen zu wehren versuchen – zwischen ihnen entsteht etwas, das alte Wunden heilen könnte … oder neue verursacht.

“The Moment I lost you” ist der erste Band einer neuen New Adult Reihe der Autorin Rebekka Weiler. Obwohl die Geschichte inhaltlich wenig Höhen oder Tiefen erlebt, ist es der Autorin gelungen, sehr berührend und zart über den Verlust und die Trauer der beiden Protagonisten Mia und Nathan zu schreiben. Sehr behutsam behandelt sie dabei ihre Figuren, die einander immer näher kommen. Auch das Thema Trauer und Verlust eines geliebten Menschen wird vorsichtig und mit sanften Tönen näher gebracht. Vor allem die Sanftheit macht diesen Roman aus. Der Sprachstil bleibt stets bildhaft und eher unaufgeregt, was in Anbetracht des emotionalen Inhalts gut tut. Mich hat der Roman überraschenderweise verzaubern können, obwohl inhaltlich kaum etwas passiert. Spannung oder Action sucht man hier vergeblich. Vielmehr ist es bezaubernd, mitzuerleben wie Mia und Nathan nach und nach zurück ins Leben finden und sich dabei unterstützen. Ich freue mich schon auf Band zwei, auch wenn die beiden leider nur einen Gastauftritt haben werden.

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