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Veröffentlicht am 08.07.2022

Eine Enttäuschung

Ein französischer Sommer
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„Der Roman, der in diesem literarischen Sommer den Ton angibt“ steht auf der Rückseite des Romans „Ein französischer Sommer“ von Francesca Reece. Dies hat meine ohnehin hohen Erwartungen nach positivem ...

„Der Roman, der in diesem literarischen Sommer den Ton angibt“ steht auf der Rückseite des Romans „Ein französischer Sommer“ von Francesca Reece. Dies hat meine ohnehin hohen Erwartungen nach positivem Befinden des Layouts sowie des Klappentextes noch zusätzlich in die Höhe schnellen lassen. Leider wurden diese jedoch nicht auch nur annähernd erfüllt.

Die Geschichte wird in wechselnden Kapiteln aus der Sicht der Protagonistin Leah, einer Britin Mitte Zwanzig, die in Paris lebt und sich mit Aushilfsjobs über Wasser hält, sowie dem Schriftsteller Michael Anfang 70, ebenfalls Brite und überwiegend in Paris lebend, wiedergegeben. Michael lädt Leah bei einer zufälligen Begegnung in einer Galerie ein, ihn und seine Familie nach Südfrankreich über den Sommer zu begleiten, um ihn als Assistentin bei seinem neuen Buchprojekt zu unterstützen. Was sie nicht weiß ist, dass sie einer Verflossenen von Michael unglaublich ähnlich sieht und er nur deshalb (primär sexuelles) Interesse an ihr hat. Innerhalb Michaels Sichtweise finden sich dabei immer wieder Rückblicke in seine Jugend und Studentenzeit. Hierdurch wird dem Leser dargestellt, wem Leah ähnlich sieht und welche Verbindung zu Michaell bestand. Diese Rückblicke sind jedoch leider weder optisch, noch durch Jahreszahlen o.Ä. gekennzeichnet worden. Dies verwirrte mich sehr oft und ich verlor den roten Faden und Überblick.

Während ich Leah zunächst noch sympathisch fand, war mir Michael von Beginn an zuwider. Als Student bereits ein überheblicher, selbstgerechter und sich selbst überschätzender Lackaffe, der bis in die Gegenwart nichts dazu gelernt hat. Eine Nebenfigur sagt über ihn an einer Stelle sehr treffend: „Ich habe immer gewusst, dass er ein Idiot ist. Er ist kein guter Mensch“. Er begeht sein Leben als wäre es ein Drehbuch und benimmt sich wie die Axt im Walde. Für sich selbst fordert er nur das Beste ein, wird dafür jedoch zu keinem Zeitpunkt selbst aktiv. Am liebsten soll ihm alles in den Schoß fallen, während er andere beneidet und es ihnen nicht gönnt, wenn sie sich erfolgreich etwas erarbeiten. Unfassbar, dass er überhaupt einen Familien- oder Freundeskreis um sich sammeln konnte.

Doch auch die Protagonistin Leah wurde mir schnell unsympathisch. Sie wirkt in Bezug auf ihre Lebensplanung, aber auch bezüglich amouröser Begegnungen absolut verloren auf mich. Als Spielball der Männer lässt sie sich nahezu alles gefallen, erst zuletzt zeigt sie ein bisschen Schneid. Einen Sinn in ihrem Leben findet sie bis zuletzt leider nicht.

Darüber hinaus war im Klappentext ein großes Geheimnis angekündigt worden. Dieses entpuppt sich nach ewig währendem Aufbau erst ganz zum Schluss. Das Geheimnis an sich empfand ich als interessant, in der Umsetzung ist hier jedoch viel Potential liegen gelassen worden. Nicht zuletzt habe ich mich ferner gewundert wie unfassbar niederschwellig in diesem Roman durch die Figuren Alkohol als auch Drogen, besonders Kokain, konsumiert wurden.

Die Autorin Francesca Reece wartet mit einem besonderen Schreibstil auf, der eloquente Formulierungen sowie Anspielungen und Hinweise auf diverse literarische Werke und Berühmtheiten beinhaltet. Dabei bleibt die Sprache jedoch stets klar und gut verständlich, was mir sehr gefallen hat. Auf Dauer empfand ich den Sprachstil dennoch als anstrengend, es wurde mir einfach zu ausufernd und langatmig beim Warten auf das „große“ Geheimnis. Dennoch waren die Beschreibungen der Landschaft Südfrankreichs gut gelungen und sehr bildhaft. Die versprochene französische Leichtigkeit und das entsprechende Flair haben mir gänzlich gefehlt. Vielmehr empfand ich die Atmosphäre des Romans als träge und schwer.

Fazit: Ein insgesamt eher unausgegorener Roman mit zwei unglaublich unsympathischen Protagonisten, der stellenweise aber kleine Lichtblicke bot. Insgesamt dennoch eine Enttäuschung für mich.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Wenn Geister das Kochen verhindern

Der vergessene Geschmack von Glück
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Inhalt: An einem stürmischen Nachmittag stürzt sich die junge, talentierte Köchin Anna-Greta Olsson vor der Küste Schwedens unter mysteriösen Umständen von einer Klippe in den Tod – und gerät bald in Vergessenheit. ...

Inhalt: An einem stürmischen Nachmittag stürzt sich die junge, talentierte Köchin Anna-Greta Olsson vor der Küste Schwedens unter mysteriösen Umständen von einer Klippe in den Tod – und gerät bald in Vergessenheit. Erst als 100 Jahre später der arbeitslose Küchenchef Leif Söderberg in dem alten Hotel auf der Insel anheuert, scheint sich Anna-Greta Olssons Schicksal endlich zu erfüllen. Ohne es zu ahnen, stößt Leif auf ihr magisches Vermächtnis. Wird seine verlorene Leidenschaft zum Kochen neu entfacht? Und was hat Smilla, die undurchschaubare Tochter der Eigentümer, mit der tragischen Geschichte und den unerklärlichen Vorkommnissen in der Hotelküche zu tun?

Ich kannte Lars Simon bereits von seiner Lennart-Malmkvist-Reihe und war sehr gespannt, den Autor in einem anderen Genre wiederzufinden. Der Roman „Der vergessene Geschmack von Glück“ ist ein kulinarisches Märchen. Viele hungrig machende Rezepte und Gerichte begleiten den Leser in einem eher reduzierten Setting. Abgesehen vom sympathischen Koch Leif und seinem Gehilfen bleiben alle Personen eher im Hintergrund. Irritiert war ich von einem auftauchenden Geist, der den Roman etwas abstrus werden ließ. Mir hat der Spagat zwischen ernst zu nehmendem kulinarischem Roman und Fantasy-Märchen nicht gefallen, weil er beiden Genres leider nicht gerecht wurde. Der Schreibstil ist sehr detailverliebt, mir oft schon zu ausufernd. Insgesamt ist die Geschichte nett, ich habe sie gerne zum Einschlafen gelesen, weil sie mich in eine wohlige Stimmung hauchte und die detailreiche Sprache zu Müdigkeit führte, aber an die großartige Lennart-Malmkvist-Reihe kommt dieser Roman leider nicht annähernd heran.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ein Haus mit Schluckauf

Das Haus zwischen den Welten
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Inhalt: Taschendiebin Neun und ihre Freunde haben den Fluch gebrochen und können wieder mit ihrem magischen Haus reisen. Es gibt nur ein Problem: Das Haus wird nervös und kriegt Schluckauf! Mit jedem „Hicks" ...

Inhalt: Taschendiebin Neun und ihre Freunde haben den Fluch gebrochen und können wieder mit ihrem magischen Haus reisen. Es gibt nur ein Problem: Das Haus wird nervös und kriegt Schluckauf! Mit jedem „Hicks" hopsen sie von einer Welt in die nächste. Nur der magische Turm am Ende der Zeit kann ihnen helfen – jedenfalls wenn sie eine Reihe von Rätseln lösen und beweisen, dass sie einer Antwort würdig sind. Und vielleicht findet Neun ja auch endlich heraus, wer sie wirklich ist ...

„Das Haus zwischen den Welten“ ist Band 2 der Kinderbuchreihe von Amy Sparkes. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da es aber in Band 2 einige Anspielungen auf den Vorgänger gibt und Band 1 unglaublich toll war, empfehle ich Jedem/r die Reihenfolge beizubehalten. Das Buch ist für Kinder ab 9 Jahren geeignet und besticht bereits mit einem zauberhaften und bunten Cover. Die Geschichte ist humorvoll, abwechslungsreich und abenteuerlich. Neun und ihre Freunde sind herzallerliebst und auch als Erwachsene habe ich mich in die Bewohner des magischen Hauses verlieben können. Nicht zuletzt wegen des angenehmen Sprachstils und der fantasievollen Geschichte mit einem tollen Worldbuilding empfinde ich das Kinderbuch auch für Erwachsene geeignet. Die Geschichte hat mich insgesamt nicht so gefesselt wie Teil 1, was auch daran lag, dass die Hauptfiguren und Umgebung inzwischen bekannt waren. Dennoch hat sie mir ausgesprochen gut gefallen, nicht zuletzt auch wegen der Werte, die vermittelt werden, und ich hoffe sehr, dass es weitere Teile geben wird!

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Veröffentlicht am 27.06.2022

New Adult Krimi

Was ich dir bedeute - Burlington University
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Inhalt: Als Daphne Shipley den attraktiven Rickie bei einer Mitfahrgelegenheit vom College nach Hause kennenlernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hin gezogen - bis er sie bei ihrem ersten Date versetzt. ...

Inhalt: Als Daphne Shipley den attraktiven Rickie bei einer Mitfahrgelegenheit vom College nach Hause kennenlernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hin gezogen - bis er sie bei ihrem ersten Date versetzt. In Burlington treffen sich die beiden zufällig wieder - aber Rickie kann sich nicht mehr an sie erinnern! Zwar ist die Anziehung zwischen ihnen größer denn je, doch Daphne hat Angst, ihr Herz zu riskieren. So leicht gibt Rickie jedoch nicht auf, aber je mehr Zeit er mit Daphne verbringt, desto stärker kommt die Erinnerung an etwas zurück, das ihre Liebe zerstören könnte, bevor sie überhaupt angefangen hat ...

„Was ich dir bedeute“ ist Teil 2 der Burlington-Universitätsreihe von Sarina Bowen. Ich kannte bereits Band 1, dieser ist jedoch keine Voraussetzung für das Verständnis für die folgenden Bände. Während ich den ersten Teil ab Seite 1 nur so verschlungen habe, benötigte ich für Band 2 einen zweiten Anlauf. Ich hatte Schwierigkeiten, in der Geschichte anzukommen und war zunächst gelangweilt von der ausschließlichen Beschreibung der Anziehung zwischen Daphne und Rickie ohne weiteren Inhalt der Geschichte. Nach einem erneuten Versuch kam ich jedoch nach ca. 1/3 des Romans in der Geschichte an und war hellauf begeistert. Der Roman entfaltet sich und die Hintergrundgeschichte wird richtig spannend. Sowohl Daphnes als auch Rickies Vorgeschichten, die sich zum Ende hin überschneiden, sind unglaublich fesselnd geschrieben und wirkten auf mich fast krimihaft mit einem skrupellosen Gegenspieler. Entgegen typischer New Adult Romane gibt es hier neben der klassischen Liebesgeschichte und dem Pfad der Selbstfindung auch eine spannende Hauptgeschichte, was mir wirklich gut gefällt. Die beiden Protagonisten Daphne und Rickie waren mir retrospektiv fast sympathischer als Chastity und Dylan aus Band 1. Der Sprachstil während der Liebesszenen ist mir manchmal etwas zu vulgär, außerhalb dieser aber angenehm, leicht und jugendlich.

Fazit: Ein fesselnder, zugleich aber auch prickelnder NA Roman, der vor allem mit seiner krimihaften Haupthandlung bei mir punkten konnte.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Vor Problemen fliehen

Ein unendlich kurzer Sommer
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Lale braucht eine Auszeit und packt kurzerhand ihre Tasche. Ohne Ziel landet sie auf einem Campingplatz in Deutschland und freundet sich mit dessen Besitzer Gustav an. Dieser ist vom Leben gezeichnet und ...

Lale braucht eine Auszeit und packt kurzerhand ihre Tasche. Ohne Ziel landet sie auf einem Campingplatz in Deutschland und freundet sich mit dessen Besitzer Gustav an. Dieser ist vom Leben gezeichnet und meist eher grummelig und abweisend seinen Mitmenschen gegenüber. Als eines Tages Christophe auf dem Campingplatz auftaucht, der auf der Suche nach seinem leiblichen Vater ist, beginnt ein unendlich kurzer Sommer.

„Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister ist ein leichter, aber auch trauriger Sommerroman. Mit schönem und zeitweise auch atmosphärischem Schreibstil begleitet der Leser in wechselnden Abschnitten die Protagonisten Lale, Christophe und Gustav. Während mir Lale und Christoph durchweg zu kindisch und teilweise auch sehr unsympathisch waren, hat der grummelige Gustav recht schnell mein Herz erobert. Mein Favorit war aber die Figur des 17-Jährigen Florians, der mit seiner positiven, jungenhaften und ungestümen Art den Roman auflockerte.

Inhaltlich habe ich nach dem Klappentext deutlich mehr Tiefe und auch Atmosphäre erwartet. Letztendlich handelt es sich bei dem Roman um einen eher typischen Sommerroman für Frauen mit einer Atmosphäre, die zu Melancholie und Trägheit neigt. Das Ende war mehr oder weniger vorhersehbar und es gab keine großen Überraschungen. Das hat mich enttäuscht. Zudem haben mir Lale und Christophe mit ihrem egoistischen Verhalten unfassbar genervt. Gustavs Geschichte und seine Entwicklung haben mir jedoch gut gefallen und ein bisschen den Roman „gerettet“. Auch die vielen niedlichen Situationen und kleinen Details, der die Autorin Aufmerksamkeit schenkt, sowie der angenehme Sprachstil haben letztendlich für einen kurzweiligen Sommerroman gesorgt. Der Roman bleibt insgesamt aber wohl einer derjenigen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn mochte oder nicht.

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