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Veröffentlicht am 02.02.2024

Lebensgeschichte

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
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Florence „Florrie“ Butterfield ist 80 Jahre alt und lebt in einem Seniorenheim bei Oxford. Als eines nachts die Heimleiterin aus dem Fenster stürzt, kann Florrie nicht an einen Selbstmordversuch glauben. ...

Florence „Florrie“ Butterfield ist 80 Jahre alt und lebt in einem Seniorenheim bei Oxford. Als eines nachts die Heimleiterin aus dem Fenster stürzt, kann Florrie nicht an einen Selbstmordversuch glauben. Kurzerhand fängt sie mit eigenen Ermittlungen an, die sie nicht nur in die Vergangenheit der Heimleiterin, sondern auch in ihre eigene Lebensgeschichte, eintauchen lassen.

„Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ ist entgegen meiner Erwartungen kein Kriminalroman, sondern ein Unterhaltungsroman. Inhaltlich dreht sich alles um die sehr gut ausgearbeitete Protagonistin Florrie, die neben ihren eher zufallsbedingten Ermittlungen ihr Leben Revue passieren lässt. Im Vorfeld habe ich etwas ganz anderes erwartet und empfand den Roman in der Gesamtschau daher als etwas zu betulich und lieblich. Die Rückblenden auf Florries Leben wurden mir nach und nach zu viel und der Roman uferte mir zu sehr aus. Hier hätte deutlich gekürzt werden können. Was mir allerdings wirklich gut gefallen hat, sind die intensiv ausgearbeiteten Figuren und das Setting. In Kombination mit einem sehr angenehmen Sprachstil bietet der Roman durchaus stimmungsvolle Wohlfühlatmosphäre.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Mäßig

Das Buch der gestohlenen Träume
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Der Roman "Das Buch der gestohlenen Träume" von David Farr ist für Kinder ab dem 11. Lebensjahr geeignet. Aus wechselnder Perspektive der Hauptfiguren wird die Geschichte von Rachel und ihrem Bruder Robert ...

Der Roman "Das Buch der gestohlenen Träume" von David Farr ist für Kinder ab dem 11. Lebensjahr geeignet. Aus wechselnder Perspektive der Hauptfiguren wird die Geschichte von Rachel und ihrem Bruder Robert dargestellt, die in einem Land leben, in dem eine Diktatur herrscht. In dieser Diktatur haben Kinder keine Rechte und werden unterjocht, zugleich verbietet der Präsident Charles Malstain das Lesen vieler Bücher. Eines dieser Bücher ist magisch und soll dem Präsidenten helfen, eine Krankheit zu überstehen. Durch verschiedene Zufälle gelangt es in die Hände von Rachel und Robert, die alles daransetzen, das Buch vor dem Präsidenten zu retten.

Mich persönlich konnte der Roman leider nicht vollends überzeugen. Es ist eine kindgerechte Adaptation des Romans "Fahrenheit 451" mit kleinen magischen Elementen, blieb mir dabei aber zu nah am bekannten Original. Es war sehr politisch - was sicherlich kein Fehler ist - erwartet habe ich aber einen deutlich höheren Fantasy-Anteil. In diesen politischen Zeiten ist dies sicherlich ein gutes Lehrstück, mich als Erwachsene hat es aber nicht so recht vom Hocker hauen können.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Slow Burn

A Night of Shadows and Betrayals
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Nachdem ihre Schwester von abtrünnigen Vampiren entführt wurde, versucht Winnie alles, um Sasha wiederzufinden. Obwohl sie ihrer Nachbarin Jo die Schuld für Sashas Entführung gibt, lässt sie sich von ihr ...

Nachdem ihre Schwester von abtrünnigen Vampiren entführt wurde, versucht Winnie alles, um Sasha wiederzufinden. Obwohl sie ihrer Nachbarin Jo die Schuld für Sashas Entführung gibt, lässt sie sich von ihr helfen. Bald schon überschlagen sich jedoch die Ereignisse und Winnies Vertrauen wird erneut auf eine harte Probe gestellt.

„A Night of Shadows and Betrayals” ist Band 2 einer Fantasy-Trilogie von Anne Pätzold und knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an. Endlich erfahren wir, wie es mit Jo, Winnie und Sasha weitergeht. Ich habe recht lange gebraucht, um wieder in der Geschichte anzukommen – zwischen den Veröffentlichungen liegt doch recht viel Zeit. Die Autorin ist ihrem Stil treu geblieben und die Handlung entwickelt sich auch weiterhin nur sehr langsam (slow burn). Mir persönlich fehlte in Band 2 bis zum letzten Viertel die Action. Alles dreht sich um Winnies Gefühlswelt und ihre unmittelbare Umgebung – wie unglaublich lange ihre Sinneseindrücke z.B. zu einer Tasse Tee geschildert werden, hat mich manchmal fast wahnsinnig gemacht. Ich empfand Band 2 als noch gefühlsbetonter als Band 1. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn die Figuren ihre Emotionen zeigen. Meiner Meinung nach suhlt sich Winnie jedoch ewig in ihrem Selbstmitleid und lässt sich mehr oder wenig naiv auf alles ein. Im Gegensatz dazu fand ich ihre Schwester Sasha in diesem Band nicht nur faszinierend, sondern ihre Handlungen auch deutlich nachvollziehbarer. Von ihr hätte ich gerne noch sehr viel mehr gelesen! Richtige Spannung kam für mich insgesamt erst im letzten Viertel des Romans auf – dort gab es dann aber eine gewaltige Entladung und einen bösen Cliffhanger. So muss ich natürlich unbedingt wissen, wie es nun ausgeht und geduldig auf Band 3 warten!

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Berlin im Staccato

Südstern
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Berlin. Vanessa ist Pharmakologin und nebenberuflich Dealerin. Als sie im Privatleben auf den Polizisten Deniz trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ein moderner Roman mit Großstadtflair.

„Südstern“ ...

Berlin. Vanessa ist Pharmakologin und nebenberuflich Dealerin. Als sie im Privatleben auf den Polizisten Deniz trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ein moderner Roman mit Großstadtflair.

„Südstern“ von Tim Staffel hat es in sich. Ungeschönt werden die tägliche Polizeiarbeit, das Leben auf den Straßen einer Großstadt sowie Einzelschicksale dargestellt. Alles spielt und dreht sich um Berlin-Kreuzberg. Ein Stadtteil, den man so sehr lieben wie hassen kann. Zwischen Liebe und Gewalt ist der Roman inhaltlich unglaublich schön und berührend. Zugleich bedient er viele aktuelle Themen, denen der Autor eine zusätzliche Perspektive oder Ebene verschafft. So ist nicht alles schwarz oder weiß – auch keine Drogendealerin mitten in Berlin. Dennoch hatte ich es mit dem Roman nicht leicht. Denn der Sprachstil ist überaus modern und gewöhnungsbedürftig. Stakkatoartig, ohne Satzzeichen, mit nur wenigen Dialogen und in hektischen Sätzen fliegt einem der Blocksatz nur so um die Ohren. Bisweilen empfand ich dies als anstrengend und zäh. Oft war mir gar nicht klar, welche Person gerade ihre Gedanken vor mir ausbreitet. Ich habe eine Weile für den Roman gebraucht, aber in der Gesamtschau hat er mich packen können, denn inhaltlich empfand ich ihn als sehr berührend.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Standard-Chick-Lit

The Long Game – Die große Liebe sucht man nicht, sie findet einen
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Adalyn arbeitet im Fußballclub ihres Vaters und hofft, die „Miami Flames“ eines Tages als Besitzerin übernehmen zu können. Als sie sich jedoch einen Fauxpas erlaubt, wird sie von ihrem Vater abgecancelt ...

Adalyn arbeitet im Fußballclub ihres Vaters und hofft, die „Miami Flames“ eines Tages als Besitzerin übernehmen zu können. Als sie sich jedoch einen Fauxpas erlaubt, wird sie von ihrem Vater abgecancelt und in ein kleines Nest versetzt, um sich dort einer Charity-Aufgabe zu widmen: Sie soll das laienhafte Mädchen-Team des Ortes in der Kreisliga auf den ersten Platz hieven. Erschwerend kommt hinzu, dass deren Coach ein ehemaliger Fußballstar ist und Adalyn nicht nur abweisend, sondern auch höchst unfreundlich gegenübersteht. Doch Adalyn ist bereit zum Kampf!

„The Long Game“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin Elena Armas gelesen habe. Die Schriftstellerin ist mir bereits mehrfach begegnet und aufgrund des Hypes kam auch ich nun nicht mehr an einem ihrer Werke vorbei. In wechselnden Kapiteln aus Adalyns und Camerons Sicht wird die Enemies-to-Lovers-Liebesromanze der beiden wiedergegeben. Der Sprachstil bleibt dabei durchgehend flüssig und angenehm. Die Geschichte entwickelt sich insgesamt eher langsam, insbesondere der Funke zwischen den beiden Protagonisten ist aber schon sehr früh zu spüren. Das hat mir sehr gut gefallen und mich stellenweise ans Buch gefesselt. Inhaltlich hätte der Roman meiner Meinung nach dennoch noch deutlich mehr Tiefe vertragen, auch wenn er als Frauenroman für Zwischendurch gedacht ist. Auf mich wirkten die Handlungsmotive der beiden Hauptfiguren eher ungar. Besonders unangenehm empfand ich aber Adalyns Entwicklung, sobald sie sich auf Cameron eingelassen hat. Sie wurde zum kleinen Frauchen, das nichts mehr selbst entscheiden kann – und das, wo die Protagonistin zuvor immer für sich selbst einstand und ihre Eigenständigkeit aktiv verteidigte. Zum Glück hat sie dieses unterwürfige Verhalten zum Ende des Romans wieder ablegen können!

Insgesamt empfand ich den Roman als unterhaltsam für Zwischendurch, stellenweise dann doch aber etwas hohl und unreif. Auch eine Kürzung für prägnantere Szenen hätte dem Roman gutgetan – für mich bleibt er „Standard-Chick-Lit“, der sich nicht von anderen Romanen seines Genres abhebt. Letztendlich las sich die Story aber gut weg und der ein oder andere Schmunzler war mit dabei.

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