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Veröffentlicht am 05.06.2022

Ab ins Paralleluniversum

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
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Inhalt: Vickys Leben wird von jetzt auf gleich durcheinandergewirbelt. Denn sie und ihr Freund Konstantin haben die einzigartige Gabe, in Parallelwelten zu wechseln. Oberstes Gebot dabei: Unauffällig bleiben! ...

Inhalt: Vickys Leben wird von jetzt auf gleich durcheinandergewirbelt. Denn sie und ihr Freund Konstantin haben die einzigartige Gabe, in Parallelwelten zu wechseln. Oberstes Gebot dabei: Unauffällig bleiben! Doch wie soll das gehen, wenn sich ihre Doppelgänger beim heimlichen Knutschen erwischen lassen? Oder Parallelwelt-Oma fast die Küche von Mums Bed & Breakfast abfackelt? Noch während Vicky und Konstantin versuchen, das magische Chaos in den Griff zu bekommen, wird es für ihre Liebe gefährlich. Denn jemand stellt ihnen eine fiese Falle, und bald sind ihre Ausflüge in die Parallelwelt alles andere als Zuckerschlecken …

„Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ ist der Auftakt zur Jugendbuchreihe von Dagmar Bach, die von Zeitreisen und Parallelwelten handelt. Ich hatte nicht mitbekommen, dass es sich bei dieser Riehe bereits um die zweite Staffel der Reihe handelt. So war ich beim Lesen zunächst irritiert wegen der Insiderwitze und der diversen Anspielungen. An dieser Stelle fühlte ich mich nicht so recht abgeholt. Das Leseverständnis wurde jedoch nicht beeinflusst durch die Unkenntnis der vorherigen Reihe. Der Sprachstil ist dem Lesealter angepasst und sehr flüssig.

Die Protagonistin Vicky und ihr Freund Konstantin sind sehr sympathisch und ein niedliches Pärchen. Die Idee, in Parallelwelten zu reisen, war mir auf diese Art noch nicht begegnet und hat mir gut gefallen. Die kleinen (und größeren) Unterschiede der einzelnen Figuren in den verschiedenen Welten waren amüsant und die Geschichte insgesamt charmant und unterhaltsam. Ein bisschen wurde ich an Kerstin Giers Romane erinnert, wenn der Zimt-Roman auch nicht an diese Reihe herankam. Ich hatte hier zudem auf mehr Humor gehofft. Die Geschichte an sich ist aber in sich schlüssig und niedlich. Ich werde die Reihe sicherlich weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Kari außer Rand und Band

Sylter Sünden
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Kari ermittelt erneut undercover auf Sylt. Diesmal arbeitet sie als Kellnerin im Restaurant eines Golfplatz, um einen Täter zu stellen, der beim Schuss auf Möwen ein Kind verletze. Als bei einer Hochzeitsfeier ...

Kari ermittelt erneut undercover auf Sylt. Diesmal arbeitet sie als Kellnerin im Restaurant eines Golfplatz, um einen Täter zu stellen, der beim Schuss auf Möwen ein Kind verletze. Als bei einer Hochzeitsfeier im Golfclub der Bräutigam ermordet wird, beginnt sie, ihre Ermittlungen auszuweiten.

„Sylter Sünden“ ist bereits der 7. Teil der auf Sylt spielenden Kriminalreihe rund um die LKA-Undercoverermittlerin Kari Blom und den Kommissar Jonas Voss. Ich kenne die Serie und habe bisher jeden Band gelesen. Dennoch sollte es kein Problem darstellen, wenn man die Vorgänger nicht kennt!

Über die Jahre habe ich die Protagonisten des Sylt-Krimis in mein Herz geschlossen. Besonders die Damen der Häkelmafia, die auch in diesem Band wieder eine große Rolle spielen und für ulkige Situationen sorgen. Etwas irritiert (und gestört) hat mich, dass Kari Blom in diesem Roman entgegen ihrer eigentlichen Art vollkommen emotional und flatterhaft agiert. Der Grund hierfür ist zwar nachvollziehbar - steht sie doch kurz vor ihrer Hochzeit mit Jonas Voss - dennoch gefällt mir die nüchterne und rationale Ermittlerin deutlich besser. Auch der Kommissar Jonas Voss war vollkommen überrumpelt von seiner Braut „außer Rand und Band“. Der Kriminalfall selbst war solide und erst zuletzt bin ich auf die Idee gekommen, wer der Mörder sein könnte. Richtig fesselnde Spannung kam bei mir diesmal jedoch nicht auf, was vermutlich mit der konfusen Art von Kari zusammenhängt. Der Sprachstil war wie gewohnt angenehm und flüssig. Die Atmosphäre insgesamt entspannt und unterhaltsam.

Fazit: Ein erneuter unterhaltsamer Band der Sylt-Krimireihe von Ben Kryst Tomasson. Ich freue mich auf den nächsten Teil der Reihe, in dem Kari hoffentlich wieder sie selbst ist.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Zerrissen

Die Paradiese von gestern
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Nach der Wende macht sich das junge Paar René und Ella aus der DDR auf in den Urlaub nach Frankreich. Auf einem Zwischenstopp stranden sie in einem alten Chateau bei Bordeaux und lernen die Gräfin Charlotte ...

Nach der Wende macht sich das junge Paar René und Ella aus der DDR auf in den Urlaub nach Frankreich. Auf einem Zwischenstopp stranden sie in einem alten Chateau bei Bordeaux und lernen die Gräfin Charlotte de Violet, ihren Sohn Alain und den Diener Vincent kennen. Was zunächst traumhaft beginnt, führt schnell zu einer albtraumartigen Belastungsprobe des Pärchens. Nach einem großen Streit reist René mit Alain nach Paris, während Ella im Schloss zurück bleibt. In Paris wird René vom Liebeskummer abgelenkt, indem er von Alain mit den Vorzügen und Schattenseiten der Philosophie des Westens konfrontiert wird. Ella hingegen nutzt Renés Abwesenheit, um sich selbst und ihre Motive in Frage zu stellen. Kann ihre Liebe eine Zukunft haben?



„Die Paradiese von gestern“ ist Mario Schneiders Romandebüt. Ein opulenter Roman, der große Themen berührt und sich dabei doch immer eine gewisse Leichtigkeit bewahrt. Der eigentlich eher ausufernde Sprachstil begeisterte mich dennoch mit bildhaften Beschreibungen und Eloquenz. Auch das französische Flair ist bei mir sehr gut angekommen.



Inhaltlich bin ich in meiner Meinung jedoch etwas hin- und hergerissen. Obwohl die Handlung aufgrund diverser Erinnerungen einzelner Beteiligter oder Nebenhandlungen eigentlich kaum voran kam, konnte ich das Buch oft nicht aus den Händen legen. Stets wollte ich wissen, wie es weiter geht. Der Autor faszinierte mich mit seinem Roman, der gefühlt eigentlich keine Struktur hat, ständig in seinen Perspektiven wechselt und in der Handlung hin und her springt. Eigentlich ein wirres Potpourri, was mir normalerweise so gar nicht liegt – und doch erkennt man einen roten Faden. Das hat mich sehr beeindruckt. Zum Ende hin hatte ich allerdings immer mehr das Gefühl, dass sich der Roman dann doch etwas zu sehr ausmehrt. Nicht zuletzt lag dies auch an der mir nicht sonderlich sympathischen Figur Ella. Die eigentlich erwartete französische Liebesgeschichte kam für meinen Geschmack insgesamt zu kurz – es wurden so viele Themen behandelt, Nebengeschichten erzählt, Vergangenheiten bestaunt und dann kaum Luft für die eigentlichen Liebesbeziehungen gelassen. Dennoch ist der Roman vor allem eins: atmosphärisch. Und ob seiner Besonderheit kann ich ihn nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Zarte Frühlingsgefühle

Mit dir ist alles schöner
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Von jetzt auf gleich verliert Franziska ihren Job und wird von ihrem Partner verlassen. Und wenn das nicht schon genug wäre, verstirbt auch noch ihr Vater aus heiterem Himmel. Die Nachlassverwaltung führt ...

Von jetzt auf gleich verliert Franziska ihren Job und wird von ihrem Partner verlassen. Und wenn das nicht schon genug wäre, verstirbt auch noch ihr Vater aus heiterem Himmel. Die Nachlassverwaltung führt Franzi auf den Campingplatz an der Ostsee, den sie von ihrem Vater geerbt hat. Eigentlich will sie so schnell wie möglich ihr altes Leben wieder aufnehmen, doch der Campingplatz ist so runtergewirtschaftet, dass er trotz seiner perfekten Lage am Meer nicht zu verkaufen ist. Gemeinsam mit den sympathischen Dauercampern, die sich Sorgen um ihr zu Hause machen, macht sie sich daran, den Campingplatz wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei stellt sie sich nach und nach nicht nur selbst infrage, sondern auch, was eigentlich Heimat für sie bedeutet…

„Mit dir ist alles schöner“ ist der neue Liebesroman von Kristina Günak. Allein schon das Cover versprüht wohlige Frühlingsgefühle und auch die Geschichte lässt es an frühlingshafter Stimmung nicht mangeln. Ich habe bereits einige Romane der Autorin gelesen und mag ihren humorvollen, leichten Sprachstil, der mir auch in dieser Geschichte wieder begegnet ist.

Entgegen seiner Vorgänger hat mich dieser Roman jedoch nicht so in den Bann gezogen und bewegt wie ich erwartet hätte. Das liegt unter anderem daran, dass mir die Protagonistin Franziska überwiegend unsympathisch gewesen ist – viele ihrer charakterlichen Einstellungen konnte ich nicht nachvollziehen. Im Verlauf entwickelte sie sich allerdings schleichend zu einer offeneren und freundlichen Person, die mir deutlich besser gefallen hat. Der Wandel selbst ist von der Autorin sehr behutsam und in meinen Augen authentisch und stimmig vollzogen worden. Auch die Liaison zwischen Franziska und Erik habe ich als positiv empfunden. Bei ihrem „Zusammenkommen“ haben mir jedoch richtige Schlüsselmomente und Begegnungen gefehlt. Nicht nur Franziskas eigene Wandlung, auch ihr Verhältnis zu Erik und den anderen Dauercampern hat sich sehr klammheimlich/unterschwellig vollzogen. Oft habe ich mich als Leser dadurch wie „außen vor“ gefühlt und Entwicklungen gingen zu häufig an mir vorbei. Das ist vermutlich der Hauptgrund, weshalb eine mich bewegende Kernbotschaft mich diesmal leider nicht erreicht hat. Zudem blieb die Spannung durch die auf allen Ebenen nur unterschwellige Entwicklung stets auf gleichbleibendem Niveau. Der Zustand des ans Buch gefesselt sein, entstand dadurch bei mir leider nicht.
Selbst die wirklich sehr herzigen Dauercamper blieben für mich in ihrer Gesamtheit eher blass. Auch, wenn ich diese sofort ins Herz geschlossen habe, wurde hier leider viel Potential liegen gelassen. Ich hätte gerne noch viel mehr von den einzelnen Figuren erfahren und lustige Momente erlebt.

Nichtsdestotrotz ist der Roman frühlingshaft, seicht und vermittelt zarte Urlaubsgefühle. Zudem gibt es einige emotionale Situationen, in denen ein Auge kaum trocken bleiben kann. Ich habe mich daher insgesamt gut unterhalten gefühlt und bleibe der Autorin sicherlich treu!

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Mord in SPO

Willkommen in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 1)
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Inhalt: Ilva Feddersen ist gerade wieder zurück in ihre Heimat gezogen, um ihre Stelle als Lehrerin im Nordseeinternat anzutreten, da liegt plötzlich ein Toter in den Dünen: Hagen Westermann, Architekt ...

Inhalt: Ilva Feddersen ist gerade wieder zurück in ihre Heimat gezogen, um ihre Stelle als Lehrerin im Nordseeinternat anzutreten, da liegt plötzlich ein Toter in den Dünen: Hagen Westermann, Architekt eines umstrittenen Hotelprojektes in Deutschlands schönstem Küstenort, war kein beliebter Mann – aber wer wird ihn deshalb gleich umbringen? Dass der Tote in ein Protestbanner gegen den Hotelneubau gewickelt ist, lenkt den Fokus der Polizei auf die Umweltschutzszene. Ilva bleibt nichts anderes übrig, als selbst zu ermitteln: Denn erstens ist der Hauptverdächtige ihre Jugendliebe, und zweitens kann sie schlecht Ernie, ihren gemütlichen Polizistenbruder, mit dem größten Skandal der Saison allein lassen. Mit ihren Kollegen macht Ilva sich auf Mörderjagd – und steckt bald tiefer im Watt, als gut für sie ist …

„Willkommen in St. Peter (M)Ording“ ist der erste Kriminalroman von Tanja Janz. Da ich die Wohlfühl-Liebesromane der Autorin kenne, die ebenfalls in St. Peter Ording spielen, musste ich unbedingt nun auch in Genuss des Krimis kommen. Mit dem ihr eigenen, sehr flüssigen Sprachstil führt die Autorin die Protagonistin Ilva ein, die nach SPO zurückgekehrt ist. Ilva war mir auf Anhieb sympathisch – sie ist eine tatkräftige, neugierige und loyale Person. Auch die weiteren Figuren, die Ilva umgeben sind nett und verbreiten eine heimelige Stimmung. Mit ihrem eher dödeligen Polizistenbruder Ernie musste ich allerdings erstmal warm werden. Im Verlauf des Romans lernt man die Figuren und ihr Umfeld besser kennen, was mir gut gefallen hat. Besonders entzückt haben mich aber die Beschreibungen von SPO, das vermittelte Urlaubsgefühl und die romantischen Szenen zwischen Ilva und Eike – das war so schön idyllisch und typisch Tanja Janz! Obwohl man ein bisschen Rätselraten konnte, hat mich der Kriminalfall selbst leider nicht richtig fesseln können. Die Polizeiarbeit wirkte an vielen Stellen eher schludrig und unprofessionell. Zudem waren die Ermittlungen für meinen Geschmack eher zu gemütlich, richtige Spannung kam bei mir leider nicht auf. Die Auflösung war für mich vollkommen überraschend - es war so überhaupt nicht abzusehen, wirkte dabei aber etwas abstrus auf mich, obwohl es schlüssig erklärt wurde. Als Leserin hatte ich retrospektiv keine Chance auf diese Lösung zu kommen. Mir persönlich hätten auch mehr Hintergrundinformationen und Input zum Thema Tourismus und Hotelbau in Kombination mit Natur- und Dünenschutz in Sankt Peter Ording gefallen – ein aktuelles und wichtiges Thema - aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Fazit: Obwohl der Krimianteil bei mir nicht so richtig gezündet hat, habe ich die Wohlfühlatmosphäre, die Tanja Janz erneut kreiert hat, sehr genossen! Ich konnte mich direkt nach SPO träumen und bin neugierig, wie es mit dieser Serie weiter gehen wird!

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