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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2021

Bezaubernd

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
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Inhalt: „Wie Eiskugeln in der Waffel häufen sich in Vincents gewöhnlichem Leben die Überraschungen, als er zum Schuhputzer des Großartigsten Hotels der Welt gemacht wird. Wilder und fantastischer als jede ...

Inhalt: „Wie Eiskugeln in der Waffel häufen sich in Vincents gewöhnlichem Leben die Überraschungen, als er zum Schuhputzer des Großartigsten Hotels der Welt gemacht wird. Wilder und fantastischer als jede afrikanische Savanne, Disneyland und Shangri-La zusammen lässt The Grand die aberwitzigsten Träume wahr werden. Doch Träume können überraschende Wendungen nehmen und bald ist Vincent hin- und hergerissen zwischen richtig und falsch, Freundschaft und Familie und den verlockendsten Wünschen. Und das, weil er plötzlich in die Zukunft schauen kann – was nicht immer ein Segen ist.“

„Vincent und das großartigste Hotel der Welt“ ist ein Kinderbuch von Lisa Nicol und eignet sich für den kleinen Leser ab 10 Jahren. Es ist eines der Kinderbücher, von denen man auch als Erwachsener verzaubert wird. Mit viel Fantasie und Ideenreichtum begleitet der Leser Vincent auf seinem Job als Schuhputzer im großartigsten Hotel der Welt. Es ist eine Geschichte, die von Familie, Freundschaft und Verantwortung erzählt. Die Themen sind dabei so bezaubernd in detailreiche Szenen geschmückt, dass es mir eine große Freude war. Von knuffigen Taschenhunden bis hin zum Giraffen am Frühstückstisch füttern bleibt hier kein Wunsch oder Traum offen! Eine absolut lesenswerte und stimmungsvolle Geschichte, die berührt.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Und wer sind deine 5?

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Um ihre Mutter zu finden, zieht Allegra nach Dublin. Jenseits ihres gewohnten sozialen Umfelds arbeitet sie dort als Hilfpolizistin und verteilt sehr gewissenhaft Strafzettel. Als ihr eines Tages ein wütender ...

Um ihre Mutter zu finden, zieht Allegra nach Dublin. Jenseits ihres gewohnten sozialen Umfelds arbeitet sie dort als Hilfpolizistin und verteilt sehr gewissenhaft Strafzettel. Als ihr eines Tages ein wütender Ferrarifahrer die Fünf-Menschen-Weisheit mitteilt, stellt sie ihr Leben fortan gänzlich in Frage. Denn die Weisheit besagt, dass wir alle eine Mischung aus den fünf Menschen sind, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Doch was, wenn uns die Mischung nicht gefällt?

„Sommersprossen“ ist der neue Roman von Cecilia Ahern. Mit dem der Autorin eigenen und wundervollen sowie detaillierten Schreibstil erzählt sie die Geschichte von der Protagonistin Allegra, die ein bisschen weltfremd, verschroben und immer irgendwie verloren wirkt. Der Roman hat eine ganz eigene, spezielle Stimmung, in die ich mich erstmal einfinden musste. Erst ab der Hälfte des Buches habe ich einen roten Faden erkennen können, der dann aber einen intensiven Sog auf mich auswirkte, sodass ich das Buch nur noch schwer aus den Händen legen konnte. Sehr zart und behutsam wird Allegras Leben erzählt und nachfolgend umgekrempelt. Die Protagonistin erlebt eine außergewöhnliche, immer wieder auch traurige und deprimierende Suche nach besonderen Menschen und erkennt zuletzt, was sie vielleicht auch schon vorher alles besaß. Mir hat der Roman trotz schwieriger Passagen gut gefallen. Er vermittelt einige schöne Botschaften, beinhaltet Charaktere mit Tiefgang und nimmt besonders zum Ende hin Fahrt auf. Wenn der Roman auch oftmals trist wirkt, ist er doch ein typischer Cecilia Ahern.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Zu wenig Tiefgang

Winterglück am Central Park
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Hayley lebt in New York, ist Patissière und besitzt mit ihren beiden besten Freundinnen ein eigenes Geschäft, in dem sie ihre neuesten Kreationen verkaufen. An ihrem 30. Geburtstag stellt sie jedoch fest, ...

Hayley lebt in New York, ist Patissière und besitzt mit ihren beiden besten Freundinnen ein eigenes Geschäft, in dem sie ihre neuesten Kreationen verkaufen. An ihrem 30. Geburtstag stellt sie jedoch fest, dass sich in ihrem Leben etwas ändern muss. Fortan möchte sie mehr wagen und „ein böses Mädchen“ sein. Da kommt ihr ihr Nachbar Garrett sehr gelegen – denn dieser ist unverschämt attraktiv. Garrett ist Polizist und erholt sich von einer Verwundung im Dienst. Eigentlich möchte er sich nur auf sich selbst konzentrieren, doch als er Hayley begegnet, verändert sich zunehmend seine Perspektive auf sein bisheriges Leben…

„Winterglück am Central Park“ ist ein in New York spielender Liebesroman von Katherine Garbera. Ich kannte die Autorin bisher noch nicht und war daher sehr neugierig auf die Geschichte. Erhofft hatte ich mir eine cosy Liebesromanze mit winterlicher Stimmung in Manhattan. Während die winterliche Stimmung sehr lange auf sich warten ließ und das Setting in jeder beliebigen Großstadt hätte angesiedelt sein können, beginnt die Geschichte sofort mit der ersten Begegnung zwischen Hayley und Garrett, die schnell in erotische Szenen mündet. Durch diesen überstürzten Beginn ohne weitere Informationen, die die Verhaltensweisen der Protagonisten erklären, fühlte ich mich zunächst überhaupt nicht abgeholt. Hayleys merkwürdiges Gehabe empfand ich als unreif und nervtötend. Auf den ersten Seiten entblättert sich sofort die erste Erotikszene, Inhalt oder Tiefe sowie ein Mitfühlen mit den Figuren habe ich hier sehr vermisst. Die ersten Kapitel warfen daher bei mir eher Fragezeichen auf und die Szenen wirkten wie ein einfach gestrickter, profaner Soft-Porno auf mich. Obwohl beide Figuren ein oder mehrere Päckchen mit sich zu tragen haben, werden diese nach und nach eher beiläufig erwähnt. Den Protagonisten mangelt es dadurch an Tiefe und Charakter – das empfand ich als sehr schade, denn so konnte ich mich in die Figuren leider nicht hineinversetzen. Hier wurde meiner Meinung nach unglaublich viel Potential verschenkt, denn die Grundidee und auch die Figuren sind eigentlich sehr interessant. Darüber hinaus habe ich oft nicht verstanden, warum es sich Hayley und Garrett gegenseitig so schwer machen und Probleme sehen, wo keine sind, die jegliches „Hygge“-Gefühl bei mir verhinderten. Erst im letzten Drittel wandelte sich für mich die Geschichte deutlich und ich habe das Liebespaar als sehr niedlich empfunden. Hayleys Zögern, sich auf eine Beziehung mit Garrett einzulassen, konnte ich ebenfalls nachvollziehen, und auch die vermisste winterliche Stimmung kam auf.

Insgesamt ist „Winterglück am Central Park“ für mich ein kurzweiliger, aber leider eher oberflächlicher Liebesroman für Zwischendurch, der deutlich mehr Potential gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Raus aus der Friendzone

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Nachdem Chastity aus den Fängen einer Sekte entflohen ist, versucht sie, ein normales Leben zu führen und studiert für ihren College-Abschluss an der Burlington University. Besonders Algebra bereitet ihr ...

Nachdem Chastity aus den Fängen einer Sekte entflohen ist, versucht sie, ein normales Leben zu führen und studiert für ihren College-Abschluss an der Burlington University. Besonders Algebra bereitet ihr Schwierigkeiten, weshalb sie Nachhilfestunden von ihrem Freund Dylan annimmt. In ihn ist Chastity schon lange verliebt, doch leider ist er ein Frauenheld und sieht zudem in ihr nur eine beste Freundin. Doch kampflos will sie sich nicht mit diesem Zustand abfinden und schon bald sprühen die Funken…

„Was wir ins uns sehen“ ist Teil 1 der Burlington University-Reihe von Sarina Bowen. Mit einem sehr lebhaften, spritzigen und angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in einen unterhaltsamen, charmanten und humorvollen Liebesroman. Die Protagonistin Chastity hat einen sehr spannenden und außergewöhnlichen Background, der der Geschichte eine interessante Note verleiht. Auch Dylan war mir als Figur sehr sympathisch – trotz seiner diversen Frauengeschichten. Er ist bodenständig und authentisch. Zwischen Chastity und Dylan knistert es gewaltig und die spannungsgeladene Stimmung kam sehr gut bei mir an. Zeitweise konnte ich das Buch kaum aus den Händen halten, weil mich die Stimmung so gefesselt hat. Auch die Erotikszenen sind geschmackvoll geschildert. Die Protagonisten geben ein sehr süßes Liebespaar ab, von dem ich gerne gelesen habe.

Der Fokus des Romans liegt insgesamt bei der Liaison zwischen Chastity und Dylan. Gerne hätte ich inhaltlich noch mehr in Richtung Chastitys Vergangenheit und ihrem Zurechtkommen in der Gegenwart gelesen. Besonders gut haben mir Chastitys Aufsätze für den Schreibkurs gefallen, die mehr Informationen über ihr Aufwachsen in der Sekte gaben. Auch Dylans Schuldgefühle in Bezug auf den Tod seines Vaters und seine Schwierigkeiten mit seinem älteren Bruder und seiner Zwillingsschwester hätten für mich noch mehr herausgearbeitet worden können. Hier kratzt die Geschichte nur an der Oberfläche. Das Ende kam für mich darüber hinaus leider eher überhastet und abrupt – gerne hätte ich hier noch ausführlicher und mehr gelesen.

Insgesamt ein kurzweiliger und durch den außergewöhnlichen Hintergrund der Protagonistin interessanter College-Roman für Zwischendurch, bei dem inhaltlich zwar noch Luft nach oben bleibt, durch die fesselnde Atmosphäre aber kaum aus den Händen gelegt werden kann.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Klassenkampf um 1901

Die Tränen der Welt
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird Barcelona von gewaltsamen Protestaktionen erschüttert. Der Maler Dalmau Sala versucht dabei, tagsüber seinen elitären Vorgesetzten in der Keramikfabrik zufrieden zu ...

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird Barcelona von gewaltsamen Protestaktionen erschüttert. Der Maler Dalmau Sala versucht dabei, tagsüber seinen elitären Vorgesetzten in der Keramikfabrik zufrieden zu stellen, während er nach Feierabend für die Rechte der Arbeiterklasse kämpft. Schon bald bringt ihn sein Doppelleben in Bredouille. Denn seine Schwester wird festgenommen und landet im Gefängnis. Um sie freizukaufen geht er einen folgenschweren Handel ein…

„Die Tränen der Welt“ ist ein sprachgewaltiges Epos von Ildefonso Falcones. Intensiv und umfassend recherchiert entführt einen der Autor den Leser nach Barcelona um 1901. Sehr detailliert wird dabei das Bild der damaligen Verhältnisse und Lebensumstände gezeichnet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf architektonischen Begebenheiten und historischen Fakten. Die Opulenz und die Detailverliebtheit bringen aber auch Nachteile – denn die Geschichte ist so umfassend und ausufernd, dass ich nur sehr langsam vorankam und mich stellenweise durch Passagen quälen musste. Die Handlung rund um Künstler Dalmau ist inhaltlich interessant, leider verliert sich der rote Faden oft in architektonischen und historischen Beschreibungen, sodass ich nicht ans Buch gefesselt war. Den Figuren mangelt es ob der vielen Seiten leider dennoch an Tiefe und es gelang mir daher nicht, die Beweggründe und Emotionen der einzelnen Charaktere nachzuempfinden. Ich brauchte mehrere Anläufe und musste mich immer wieder motivieren, um weiterzulesen. Ein umfassendes, gewaltiges Werk für Fans von ausufernden architektonischen und historischen Beschreibungen und Fakten, weniger für Fans von Romanen mit dem Fokus auf Charaktere und deren Beziehungsgeflecht in einem historischen Umfeld.

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