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Veröffentlicht am 28.08.2021

Gustavs Roadtrip

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch
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Gustav lebt mit seiner Mutter Lily in Berlin, seinen Vater kennt er jedoch leider nicht. Auf seinen Spaziergängen sammelt Gustav Kleinigkeiten für seine Hosentaschensammlung und besucht regelmäßig seinen ...

Gustav lebt mit seiner Mutter Lily in Berlin, seinen Vater kennt er jedoch leider nicht. Auf seinen Spaziergängen sammelt Gustav Kleinigkeiten für seine Hosentaschensammlung und besucht regelmäßig seinen Opa, der in einem Altenheim lebt. Als der neue Freund seiner Mutter ihm statt einem Hund eine Wasserpflanze schenkt, hängt der Haussegen schief. Als seine Mutter entgegen Gustavs Willen dann zur Krönung auch noch mit ihrem neuen Freund in den Urlaub fahren möchte, schwört Gustav, kein Wort mehr mit ihr zu sprechen. Als er im Anschluss auf einem seiner Spaziergänge durch die Stadt die lebenslustige Charlie kennen lernt, verändert sich sein Leben schlagartig. Denn gemeinsam mit Gustavs Opa organisiert Charles einen Roadtrip, welcher das Ziel hat, Gustavs Vater zu finden…

„Das Universum ist verdammt groß und super mystisch“ von Autorin Lisa Krusche ist ein Buch für Kinder ab 10 Jahren.

Der jugendliche Schreibstil macht es leicht, das Buch zu lesen. Die Sätze sind kurz gehalten und der Leser erlebt die Geschichte aus Gustavs Augen (Ich-Perspektive).

Gustavs Motiv, seinen Vater finden zu wollen, konnte ich als Leserin sehr gut nachempfinden. Der Roadtrip selbst ist sehr abenteuerlich. Sie fahren durch Polen in die Slowakei, danach nach Ungarn, und schlussendlich durch Rumänien nach Istanbul. Auf ihrer Reise lernen sie jede Menge Leute mit den verschiedensten Charakterzügen kennen.

Die verschrobenen und skurrilen Figuren, die oft auch mit der Wahrheit hinterm Berg halten, habe ich dabei nicht immer ausschließlich genießen können. Vielleicht wirkte die Geschichte hierdurch nicht immer ganz rund auf mich. Außerdem hat einem Gustav sehr Leid getan. Insbesondere für Gustavs Mutter Lily konnte ich keine Sympathie aufbauen – denn sie lässt ihren Sohn alleine zurück, um Urlaub zu machen. Auch sonst wirkte sie aus Gustavs Erzählungen wenig mütterlich, zumal er sie nicht mit "Mama", sondern mit "Lily" anspricht.

Die aufgeweckte Charles ist ein großer Glücksgriff. Sie liefert stets Zuversicht und sorgt sich um Gustav. Ihr Urvertrauen in das Universum und in die Überzeugung, dass alles gut wird, bereichert die Geschichte. Sie ist es auch, die die Geschichte mit Weisheiten bestückt, und stellt die Fragen, die sich Gustav nicht zu stellen traut. So erfährt er, dass sein Opa weiß, wer sein Vater ist. Hartnäckig legt Charles den Finger in die Wunde und sie erfahren Schnipsel für Schnipsel immer mehr Infos, um Gustavs Vater zu finden. Sehr gut eingefangen ist dabei die Unsicherheit und vor allem der innere Aufruhr von Gustav, der seinen Vater so dringend finden möchte und sich zugleich doch unsicher ist, wie die Begegnung ablaufen wird, ob sein Vater auch ihn finden möchte und ob es wirklich so gut ist, nach ihm zu suchen.

Die Stimmung des Buches habe ich zunächst als sehr melancholisch und oft auch als traurig empfunden. Mit zunehmenden Abenteuern und Begegnungen auf dem Roadtrip lockert sich die Stimmung etwas auf und wird zum Ende angenehm warmherzig, herzerwärmend und auch humorvoller. Vor allem Charles und Gustavs Gedankengespräche mit Pflanze Agathe lockern die Geschichte auf und bringen den Leser zum Schmunzeln. Auch, wenn es kein typisches "Happy End" gibt, ist das Ende sehr positiv und Gustav als auch der Lesende kann vieles lernen.

Insgesamt handelt es sich hierbei um ein interessantes Kinderbuch, das zeigt, dass man auch in einer nicht ganz so „heilen Welt“ glücklich sein kann und Familie nicht zwangsläufig aus genetisch Verwandten bestehen muss.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Ein dystopischer, politischer Familienroman

Heimatsterben
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Nachdem Tilde Ahrens schwer stürzt, liegt sie im Sterben auf Intensivstation. Kurz vor ihrem Tod bittet sie ihre Enkeltochter Hanna, die Familie auch nach ihrem Ableben zusammenzuhalten und vor allem auf ...

Nachdem Tilde Ahrens schwer stürzt, liegt sie im Sterben auf Intensivstation. Kurz vor ihrem Tod bittet sie ihre Enkeltochter Hanna, die Familie auch nach ihrem Ableben zusammenzuhalten und vor allem auf Hannas jüngere Schwester Trixie Acht zu geben. Gar nicht so einfach, denn diese ist mit dem Kanzlerkandidaten der „Bürgerpartei“ verheiratet. Und Felix von Altdorffs politische Sichtweisen kann Hanna so überhaupt nicht teilen. Als dieser zum neuen Bundeskanzler gewählt wird, steht Hanna in der Pflicht und übernimmt entgegen ihrer eigenen Werte und Überzeugungen Parteiarbeit. Eine explosive Mischung, zumal die faschistische Strömung in der „Bürgerpartei“ immer weiter Oberhand gewinnt…

„Heimatsterben“ ist das Romandebüt von Sarah Höflich. Es handelt sich um einen Familienroman, der gleichzeitig eine durchaus denkbare politische Dystopie in Deutschland erzählt.

Die Geschichte wird sehr lebensnah dargestellt, was sie umso realistischer und damit erschreckender wirken lässt. Sie beginnt im Jahr 2023 kurz vor der Wahl des Bundeskanzlers, nachdem die Corona-Pandemie zur Wirtschaftskrise geführt und fortsetzende Flüchtlingsströmungen das Land entzweit haben. Als Haupthandlungsstrang begleitet der Leser vorwiegend Hanna Ahrens, die versucht, nicht nur in ihrer zerrütteten Familie, sondern auch in der Welt eine Heimat zu finden. Nach der Wahl von Felix von Altdorff zum Bundeskanzler nehmen die Regularien und Gesetze in Deutschland zunehmend konservative, nationalistische und durch den Einfluss der hinter ihm stehenden Strippenzieher auch faschistische Formen an. Die verschiedenen Charaktere sind dabei in „Graustufen“ so gut ausgearbeitet, dass man die jeweiligen Handlungen und Motive nahezu „nachvollziehen“ kann. Sehr hilfreich habe ich den im Einband aufgeführten Stammbaum der Großfamilie empfunden – so hatte man bei den vielen Figuren schnell einen Überblick.

Der Roman ist in 3 Abschnitte unterteilt, die jeweils in kurze Kapitel untergliedert sind. Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive der Romanfiguren geschildert und bleibt hierdurch stets abwechslungsreich und spannend. Durch geschickte Cliffhanger innerhalb der Kapitel und interessante Nebengeschichten, die zur Haupthandlung zusammenfließen, wird schnell eine fesselnde Spannung generiert. Allerdings liegt der Fokus überwiegend bei der persönlichen, familiären Geschichte von Hanna Ahrens. Hierdurch hatte ich mehrfach das Gefühl, eher einen Frauenroman und weniger einen zeitgenössischen, politischen Roman zu lesen. Der politische Anteil hätte für meinen Geschmack gerne noch deutlich ausgeweitet werden können. Die Grundidee des Romans hat mich jedoch sehr überzeugt und in Atem gehalten. Der Sprachstil ist flüssig, bildreich und eloquent.

Auch wenn der Fokus für mich noch weniger auf dem Anteil des Familienromans hätte liegen und der Anteil des Politthrillers noch rasanter hätte sein können, zeigt die Autorin Schritt für Schritt wie zerbrechlich unsere Demokratie ist. Eine Demokratie, die für uns so selbstverständlich ist, dass wir vergessen könnten, auf sie Acht zu geben. Der Roman ist damit nicht nur hochaktueller Politthriller, sondern vor allem auch eines: Denkanstoß und Mahnmal, damit sich die düstere Vergangenheit vom Deutschland des 20. Jahrhunderts nicht noch einmal wiederholt.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Zeit für Herzenswünsche

99 Tage mit dir
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Emma und Nathan sind 27 Jahre alt, haben sonst aber eigentlich keine Gemeinsamkeiten. Ihre Wege kreuzen sich jedoch, als sie gemeinsam im Wartezimmer einer Klinik auf ihren jeweiligen Untersuchungstermin ...

Emma und Nathan sind 27 Jahre alt, haben sonst aber eigentlich keine Gemeinsamkeiten. Ihre Wege kreuzen sich jedoch, als sie gemeinsam im Wartezimmer einer Klinik auf ihren jeweiligen Untersuchungstermin warten. In Anbetracht ihrer Befürchtungen, dass das Untersuchungsergebnis ihre Leben schicksalhaft verändern könnte, beschließen sie spontan, sich gegenseitig zu unterstützen. Fortan leben sie von Stunde zu Stunde und versuchen, ihre restliche Lebenszeit auszukosten. Aus eigentlich Fremden werden Freunde, die sich immer näherkommen. Doch ist neben all den Ängsten und Hoffnungen auch noch Platz für die große Liebe?

„99 Tage mit dir“ ist ein anrührender Roman von Catherine Miller, der sich mit der Frage auseinandersetzt, was einem in Anbetracht des Todes wirklich wichtig ist: Was sind deine Herzenswünsche? Gleichzeitig ist er auch eine Mahnung, das Leben jederzeit positiv anzunehmen und jede Sekunde zu leben und zu genießen.

Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Emma und Nathan erzählt. Hin und wieder gibt es darüber hinaus Tagebucheinträge von Nathan. Inhaltlich fokussiert sich die Geschichte sehr auf die beiden Protagonisten Emma und Nathan. Besonders Nathan habe ich mit seiner positiven, sonnigen Art direkt in mein Herz geschlossen. Die Nebencharaktere blieben für mich etwas blass und hätten meinem Geschmack nach eingehender integriert werden können. So bekommt Emmas beste Freundin Alice leider erst zum Schluss einen kurzen Gastauftritt. Auch die einzelnen Emotionen und Vorgeschichten/-leben der beiden Hauptcharaktere hätten für mich intensiver ausgearbeitet sein können. Manchmal fehlte mir hierdurch bei beiden Protagonisten etwas Tiefe.

Obwohl der Roman ein tieftrauriges Thema beinhaltet, schafft es die Autorin, dem Leser dies mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und sehr unterhaltsam nahe zu bringen. Auch hat mir sehr gut gefallen, wie behutsam die Autorin mit einem solch schwierigem Thema umgeht. Zu keinem Zeitpunkt war ich unangenehm berührt oder entsetzt. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und angenehm, sodass ich mich in den Situationen und Settings gut einfinden konnte. Dank Situationskomik und ironischer Kommentare blieb auch der Humor nicht aus.

Insgesamt ist die Geschichte sehr reizend und emotional, von Lachen bis Weinen war bei mir alles dabei. Die Bedeutung der 99 Tage wurde mir erst ab der Hälfte des Romans bewusst. Stets habe ich auf ein Happy End gehofft. Trotz sehr emotional berührendem Ende, stimmte es mich dennoch sehr hoffnungsvoll. Ein wirklich toller, anrührender Roman mit vielen herzzerreißenden Momenten, der kein Auge trocken lässt.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Was bleibt, wenn in der Ehe ein großes Geheimnis gelüftet wird?

Unter Freunden
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Flora Mancini lebt mit ihrem Mann Julian und ihrer Tochter Ruby in Los Angeles. Entbehrungsreiche Jahre mit unsicheren Jobs liegen hinter den beiden Schauspielern. Nun steht Rubys Abschlussfeier an der ...

Flora Mancini lebt mit ihrem Mann Julian und ihrer Tochter Ruby in Los Angeles. Entbehrungsreiche Jahre mit unsicheren Jobs liegen hinter den beiden Schauspielern. Nun steht Rubys Abschlussfeier an der High School an und alles könnte so schön sein. Wenn Flora nur nicht zufällig in der Garage auf den verloren geglaubten Ehering ihres Mannes gestoßen wäre…

„Unter Freunden“ ist der neue Roman von Cynthia D’Aprix Sweeney und zeigt auf, wie ein lange gehütetes Geheimnis eine Ehe und langjährige Freundschaften von heute auf morgen verändern kann.

Der Roman setzt sich mit langjährigen Beziehungen auseinander und weist geschickt die vielen Verstrickungen einer Familienbande auf. Mit der Lupe werden dabei die verschiedensten Nuancen und Facetten von Situationen und Emotionen betrachtet. An der ursprünglich so heilen Fassade und einem Geflecht an Beziehungen wird intensiv gekratzt und beobachtet, wie einzelne Figuren darauf reagieren und was am Ende übrig bleibt. Hinter allem steht dabei die Frage: Kann eine Lüge eine langjährig glücklich geglaubte Ehe zerstören? Entwertet diese Lüge alle bisher positiv empfundenen Erinnerungen? Was verträgt eine Freundschaft?

Die einzelnen Figuren wirken dabei gut ausgearbeitet und durchdacht, wenn mir auch nicht jede unbedingt sympathisch war. Häufig habe ich beim Lesen die Handlung der einzelnen Personen hinterfragt, sodass der Roman viel Spielraum für Interpretationen und Diskussionen lässt. Insbesondere der Kampf der Protagonistin Flora mit sich und ihren Gefühlen als Reaktion auf das Geheimnis haben mich sehr gefesselt. Ihre Verzweiflung, Ratlosigkeit und Wut, dass sie eigentlich schöne Erinnerungen plötzlich in einem anderem Licht sieht, hat mich sehr berührt.

Besonders hervorheben möchte ich den Erzählstil der Autorin, der mir extrem gut gefallen hat. Die Geschichte wird aus wechselnder Sicht der Protagonisten anhand vieler kleiner und alltäglicher Szenen und Rückblicke erzählt, die geschickt ein großes Gesamtbild ergeben. Viele Rückblicke der einzelnen Figuren in die Vergangenheit ergänzen die Gedanken und Emotionen der Charaktere und sind so gekonnt mit der Gegenwart verwoben, dass ein kontinuierlicher Lesefluss besteht.

Dank des außerordentlich Spannung aufbauenden Erzählstils und des sehr flüssigen, angenehm elaborierten Sprachstils der Autorin war ich ab Seite 1 an das Buch gefesselt. Trotz schwieriger Themen und auch Schicksalsschlägen vermittelt der Roman eine sommerliche Leichtigkeit. Der Roman hat mich sehr gut unterhalten und ich bin davon so positiv überrascht, dass ich mir sicherlich noch weitere Romane der Autorin zulegen werde.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Zwiegespalten

Dich hab ich nicht kommen sehen
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Mari wagt nach einer Fehlgeburt einen kompletten Neuanfang: neuer Job als Anwältin in einer großen Kanzlei, neue Wohnung zum Einigeln und neue Stadt zum Untertauchen. Direkt bei der ersten Wohnungsbesichtigung ...

Mari wagt nach einer Fehlgeburt einen kompletten Neuanfang: neuer Job als Anwältin in einer großen Kanzlei, neue Wohnung zum Einigeln und neue Stadt zum Untertauchen. Direkt bei der ersten Wohnungsbesichtigung findet sie nicht nur eine Bleibe, sondern trifft auch auf den ungewöhnlichen Vermieter Tom. Eigentlich möchte Mari nur ihre Ruhe haben, doch Tom lässt nicht locker und integriert sie in seine Familie, die vermutlich chaotischste, zugleich aber auch herzigste Familie Berlins. Nur aus seinem Schwager Leo wird Mari nicht schlau, denn er bringt sie regelmäßig aus der Fassung…

„Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist der Debütroman von Nina Resinek. In seiner Art ist er sehr speziell, verschroben und schräg. Dabei bleibt er aber stets fantasievoll und unterhaltsam. Die Figuren sind kauzig und wirken sehr authentisch. Jeder Charakter hat seinen eigenen Spleen, wodurch man ihn sofort in sein Herz schließt. Insbesondere Maris Gabe, neue unsichtbare Tierfreunde für den kleinen Toby zu finden, ist großartig. Die Geschichte birgt viele anrührende/herzige, aber auch urkomische Momente, da man Maris zum Teil sehr schnell hin und herspringenden Gedankengängen folgt. Schon lange habe ich nicht mehr so sehr bei einem Roman gelacht. Auch das Knistern zwischen Leo und Mari und ihre beginnende Liebesromanze mit zunächst noch sehr vielen offenen Fragen ist sehr unterhaltsam. Nach 2/3 des Romans habe ich jedoch einen deutlichen „Cut“ empfunden. Die Geschichte war fortan doch sehr abstrus und rief bei mir keine Belustigung oder Lacher mehr hervor. Zudem verändert sich die Hauptfigur Mari in eine biestige Art und Weise, die ich nicht wohlwollend betrachten konnte. Ferner wird sie als plötzlich sehr tough dargestellt. Eine wünschenswerte Veränderung, die ich aber leider nicht nachvollziehen konnte, da sie von jetzt auf gleich erfolgte. Zuletzt fokussierte sich der Inhalt auch sehr auf ihre vermeintliche Essstörung, die dennoch nicht hinreichend thematisiert wurde, denn bis zuletzt war mir unklar, ob sie einfach dünn/dürr ist oder tatsächlich magersüchtig. Das Ende hinterließ hiermit bei mir leider sehr viele offene Fragen und stieß mich mit seiner bissigen, fast bösartigen Absurdität fast ab. Somit setzt sich für mich das letzte Drittel deutlich von den sehr gelungenen vorherigen 2/3 des Buches ab. Schade!

Der Sprachstil ist erfrischend und vielfältig. Die Geschichte strotzt vor Anekdoten, Vergleichen und ulkigen Formulierungen, was mir sehr gut gefallen hat.

Insgesamt ein ungewöhnlicher, skurriler Liebesroman mit schrägen, dafür aber umso liebenswerteren Charakteren. Leider konnte mich der doch sehr abstruse finale Part nicht überzeugen, weshalb ich etwas zwiegespalten zurückbleibe. Aufgrund des sehr erfrischenden und einzigartigen Sprachstils freue ich mich aber schon jetzt auf einen weiteren Roman von Nina Resinek!

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