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Veröffentlicht am 08.03.2021

Weihnachtliches Happy-End in New York

Mr. Xmas
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Fran ist 35 Jahre alt und lebt und wohnt in New York bei ihrer Mutter. Diese hat sie nicht nur beruflich, sondern auch in Liebesangelegenheiten unter der Fuchtel. So würde ihre Mutter Fran am liebsten ...

Fran ist 35 Jahre alt und lebt und wohnt in New York bei ihrer Mutter. Diese hat sie nicht nur beruflich, sondern auch in Liebesangelegenheiten unter der Fuchtel. So würde ihre Mutter Fran am liebsten mit ihrem etwas betagten Ex-Freund Steven unter die Haube bringen. Im Gegensatz zu Fran hat dieser jedoch keinen Kinderwunsch und scheidet damit für sie als potentieller Ehemann gänzlich aus. Durch einen Unfall trifft Fran auf das Heimkind Joe, der den entlaufenen Hund „Rudolph“ sucht, um ihn dem Weihnachtsmann „Mr. XMas“ zurückzubringen – in der Hoffnung, dass dieser ihm seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt: eine freundliche Pflegefamilie für ihn und seinen querschnittgelähmten Bruder. Fran schließt Joe sofort in ihr Herz und macht sich entgegen jeder Vernunft mit ihm gemeinsam auf die Suche …

Ich habe bereits mehrere Frauenromane der Autorin (z.B. Cinderella auf Sylt) gelesen, welche mir gut gefallen haben. Aufgrund dessen hatte ich recht hohe Erwartungen und war voller Freude auf diese neue weihnachtliche Geschichte. Leider konnten meine Erwartungen nicht vollkommen erfüllt werden, was zum Teil sicherlich an meinem Erwartungsmanagement lag, partiell aber auch an der - meiner Meinung nach - nicht vollends ausgereiften Geschichte:

Zu Beginn erschien mir die Protagonistin Fran eher chaotisch und unvernünftig. Zudem ließ sich die Beziehung zu ihrer Mutter und der Grund, weshalb sie noch zu Hause lebt, für mich nicht gänzlich nachvollziehen. Im Laufe der Geschichte traf Fran immer wieder abrupte, eigentümliche Entscheidungen, die oft planlos und unüberlegt wirkten. Ihr überstürztes Handeln hat mich oft irritiert, anstatt ein Schmunzeln hervorzurufen. Auch die Verhältnisse zu anderen Romanfiguren wie ihres Ex-Partners Steven erschienen mir eher unzureichend ausgearbeitet. Hierdurch empfand ich viele potentiell ulkige Situationen (z.B. den aus dem Nichts heraus erfolgenden Antrag des Expartners) leider zu realitätsfern und verwunderlich. Zudem hätte Frans Aufeinandertreffen mit Mr. XMas und ihre sich entwickelnde Romanze noch mehr in den Fokus gerückt werden können – so ließen sich die füreinander aufkeimenden Gefühle für mich nur wenig nachvollziehen.

Zum Ende hin lernt man Fran jedoch zunehmend besser kennen und stellt fest, dass sie ein sehr großes Herz hat und sich zunehmend von ihrer Mutter distanzieren möchte, was sie mir zuletzt dann doch sehr sympathisch machte. Auch das zwar eher unrealistische, jedoch romantische und weihnachtliche Ende versöhnte mich wieder – ganz im Sinne eines Weihnachtsmärchens. Hier sind auf mich dann doch ein paar Funken Weihnachtsstimmung übergesprungen, wenn ich mir auch ein Feuerwerk an Weihnachtszauber erhofft hatte. Insgesamt birgt die Geschichte meines Erachtens viel Potential für einen romantischen Weihnachtsschmöker und die ein oder andere Lachsalve, wenn einzelne Figuren und Hintergründe noch intensiver herausgearbeitet werden würden.

Zusammenfassend handelt es sich bei Mr. XMas um ein nettes, recht kurzes Weihnachtsmärchen, das viel Potential birgt, in seiner Gesamtheit derzeit jedoch noch etwas unausgereift wirkt und daher potentiell Irritationen beim Leser hervorrufen könnte.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Kommissar Grauner gegen die Mafia

Das dunkle Dorf
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Im idyllischen Skiort St. Christina in Südtirol wird Kommissar Grauner zu einem Mordfall gerufen, der schon bald vermuten lässt, dass die Mafia ihre Finger im Spiel hat. Doch trotz der Brisanz des Falles ...

Im idyllischen Skiort St. Christina in Südtirol wird Kommissar Grauner zu einem Mordfall gerufen, der schon bald vermuten lässt, dass die Mafia ihre Finger im Spiel hat. Doch trotz der Brisanz des Falles liegt Kommissar Grauners Fokus bei seiner seit ein paar Tagen spurlos verschwundenen Tochter Sara. Zu allem Übel taucht auch noch Kommissar Grauners Kollege Saltapepe unter, der mit Mafiaboss Garebani noch eine offene Rechnung hat und nun scheinbar von dessen Tochter gejagt wird. Kommissar Grauner bricht daher alle Vorschriften und ermittelt gemeinsam mit seiner Ehefrau Alba im Verborgenen. Doch kann man zu zweit gegen die Mafia gewinnen?

„Das dunkle Dorf“ ist Band 6 der Reihe um Kommissar Grauner. Ich kannte die Krimireihe vorab noch nicht und hatte zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten, der Handlung oder den Figuren zu folgen, da der Autor den Leser stets sehr gut führt. Die Handlung ist unglaublich spannend und fesselnd. Sobald ich das Buch in den Händen hatte, konnte ich es kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.

Die Seiten fliegen nur so dahin und die Figuren sind einwandfrei ausgearbeitet. Sie sind alle sehr verschieden, sodass einem die einzelnen Charaktere nicht nur gut in Erinnerung bleiben, sondern auch direkt ans Herz wachsen. Ausschließlich die Handlungen von Kommissar Grauners naiver Tochter Sara konnte ich nicht immer vollends nachvollziehen. Saltapepe und Tappeiner hingegen sind meine Favoriten und es war spannend die Entwicklung der beiden mitzuverfolgen. Als Leser wünscht man sich daher direkt eine Fortsetzung.

Das Mafia-Thema, das einem sonst schon überholt vorkommt, wurde vom Autor interessant und packend aufgearbeitet z.B. mittels eindrücklicher Darstellung der Kommunikation des Mafiabosses Garebani und seiner stummen Tochter. Die Geschichte enthält viele Details, zudem erhält der Leser einen Einblick in die Strukturen und Begebenheiten der italienischen Polizei(-arbeit), die für Außenstehende sonst nicht immer klar nachvollziehbar ist. Nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte leichtfüßig und flüssig, da der Leser nicht mit Informationen überfordert wird. Allerdings war ich vom Ende des Romans etwas enttäuscht, da es mir zum Teil etwas realitätsfern erschien und ich es im Vergleich zur bis dahin extrem spannenden Geschichte etwas gemächlich und harmlos empfand. So kann ich – ohne zu viel zu verraten - mir nicht vorstellen, dass einzelne Figuren von der Mafia „in real life“ tatsächlich am Leben gelassen werden würden. Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte insgesamt als sehr gelungen und abwechslungsreich empfunden – nicht zuletzt bin ich doch sehr froh, dass eine meiner Lieblingsfiguren überlebt hat!

Der Sprachstil hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen. Dank der bildhaften Beschreibungen habe ich direkt Bergluft geatmet und die Szenerie vor Augen gehabt. Die Beschreibung des Alltags und der fade Beigeschmack der Touristen in einem Sehnsuchtsort werden wie auch das Dorfleben und das Verhältnis und die Dynamik unter den Dörflen von Beginn an einprägend dargestellt. Die Geschichte wirkt dadurch von Seite eins an atmosphärisch. Allein die Neigung zum Telegrammstil am Ende von Absätzen, der die rasante Entwicklung darstellt, ist nicht immer mein Fall gewesen. Auch wenn sie das Tempo der Abschnitte erhöht, was den Kriminalcharakter des Romans unterstreicht. Besonders gut hat mir zudem der sich durch den Krimi ziehende Perspektivenwechsel gefallen – so wurde der Krimi nicht nur extrem schnell rasant und fesselnd, sondern man konnte von jeder Hauptfigur Stimmungslage und Gedanken erfassen.

Insgesamt handelt es sich bei „Das dunkle Dorf“ um einen unterhaltsamen, ideenreichen und mitreißenden Krimi, den ich gerne weiterempfehle. Als Leser wollte man im Laufe der Geschichte nicht nur den Ausgang/die Auflösung der Kriminalgeschichte erfahren, sondern auch wie es mit den einzelnen Figuren weitergeht. Dies ist für mich ein Hauptkriterium für eine gelungene Kriminalreihe, die man gerne weiterverfolgt. Ich freue mich daher schon jetzt auf eine Fortsetzung. Bis dahin habe ich nun Zeit, die Kriminalreihe um Kommissar Grauner und insbesondere die verschiedenen Figuren von Beginn an zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Verliebt in Lynnwood Falls

Lynnwood Falls – Und dann kamst du
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Annabella lebt in Lynnwood Falls und betreibt ein gemütliches Café, für das sie seit dem Tod ihrer Mutter allein verantwortlich ist. Durch eine plötzliche Änderung des Mietvertrages sieht sich Annabella ...

Annabella lebt in Lynnwood Falls und betreibt ein gemütliches Café, für das sie seit dem Tod ihrer Mutter allein verantwortlich ist. Durch eine plötzliche Änderung des Mietvertrages sieht sich Annabella in ihrer Existenz bedroht. Um den Verlust ihres Cafés zu verhindern, bleibt ihr zuletzt nur eines übrig: Sie muss sich an ihre Jugendliebe Will, den ortsansässigen Rechtsanwalt, wenden und um seine Unterstützung bitten. Allerdings ist Annabella auf diesen eigentlich überhaupt nicht gut zu sprechen – hatte er sie doch vor Jahren beim Abschlussball ohne Erklärung sitzen gelassen. Als sie erfährt, welche schrecklichen familiären Gründe Will damals von der Teilnahme am Abschlussball abhielten, ändert sich für Annabella alles und sie verliebt sich erneut in ihn. Und das, obwohl sie weiß, dass Will sich geschworen hat, niemals eine ernsthafte Beziehung einzugehen…

„Lynnwood Falls – und dann kamst du“ ist der zweite Teil der Reihe um die Kleinstadt Lynnwood Falls und ihre Bewohner. Ich kannte den ersten Teil zuvor nicht, was aber auch keine Voraussetzung für das Verständnis des zweiten Teils ist. Die Figuren werden gut eingeführt und der Leser wird von Seite 1 an die Hand genommen. Annabella ist eine liebevolle und positive Figur, die den Verlust ihrer Mutter verarbeiten muss und darüber hinaus um den Erhalt ihres Cafés kämpft. Sie war mir von Beginn an sympathisch und im Verlauf des Buches entwickelt sie sich stets weiter und wird sich ihrer eigenen Werte bewusst. Besonders reizvoll habe ich empfunden, dass Annabella von den Dorfbewohnern stets aufgefangen und umsorgt wird – jeder hilft jedem und steht für ihn ein. Von so einer Dorfgemeinschaft kann man nur träumen! Will als junger Rechtsanwalt kämpft neben seinem täglich Brot auch für misshandelte Frauen und die Umwelt, was ihn sofort für mich eingenommen hat. Er kommt aus einer zerrütteten Familie mit einem grausamen Vater und konnte sich trotz Allem von diesem Hintergrund lösen und schreitet mit einer positiven Einstellung und guten, ehrlichen Werten durchs Leben. Auch die weiteren Figuren aus dem Freundeskreis von Annabella und Will, sowie Wills Bruder sind liebevoll ausgestaltet und bergen Potential für weitere Geschichten rund um Lynnwood Falls.

Inhaltlich behandelt der Roman nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern birgt überraschend viele Handlungsstränge jenseits der Verbindung von Will und Annabella, die die Geschichte facettenreich und zeitweise richtig spannend gemacht haben. Die verschiedenen Handlungen wurden dabei so geschickt verwoben, dass die Geschichte wie aus einem Guss nur so dahinfließt. Dies führte dazu, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Zuletzt kam die Romantik aber nicht zu kurz und Wills und Annabellas Liebesgeschichte ist abschnittsweise sehnsüchtig, herzerwärmend und romantisch. Zuletzt sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich an den richtigen Stellen auch eine Prise Humor findet.

Fazit: Ein durchweg gelungener Roman, der sich mit seinem Facettenreichtum, spannenden Entwicklungen sowie Hintergründen und nicht zuletzt seiner herzerwärmenden Romantik jenseits des Liebesroman-Standards befindet und einen von Beginn an in seinen Bann zieht. Ich hoffe und freue mich bereits auf weitere Teile der Serie.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Fischbrötchen und Zuckerstreusel

Fischbrötchen und Zuckerstreusel
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Die Studentin Anni lebt in Berlin in einer WG und sollte während der Semesterferien eigentlich fleißig ihre Abschlussarbeit fertig stellen. Doch nachdem ihr langjähriger Freund Paul sie betrogen hat, leidet ...

Die Studentin Anni lebt in Berlin in einer WG und sollte während der Semesterferien eigentlich fleißig ihre Abschlussarbeit fertig stellen. Doch nachdem ihr langjähriger Freund Paul sie betrogen hat, leidet Anni an Liebeskummer und trauert ihrer ehemals fest verplanten Zukunft hinterher. Als sie von ihrer Mutter informiert wird, dass ihre Tante Rieke nach einem Unfall mit einer Oberschenkelhalsfraktur im Krankenhaus liegt, lässt sie sich nicht lange bitten und macht sich auf den Weg nach Eckernförde, um vorübergehend im Café ihrer Tante auszuhelfen. Vor Ort trifft sie jedoch nicht nur auf Helen, die seit Jahren im Café arbeitet und zum familiären Freundeskreis ihrer Tante gehört, sondern auch auf den sympathischen Koch Kjell, der während der Hauptsaison tatkräftig mit aushilft. Sogleich stürzt sich Anni in die Arbeit und versucht, Paul endgültig zu vergessen. Doch schon bald steht dieser plötzlich leibhaftig vor ihr und verkündet, dass er sie zurückgewinnen will. Kann es einen Neuanfang für sie beide geben? Anni ist verunsichert und das nicht nur, weil sie nicht weiß, ob sie Paul verzeihen kann – denn da ist ja noch der nach Rosmarin und Waffelteig duftende und lebensfrohe Kjell, zu dem sie sich unverhofft hingezogen fühlt…


„Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ ist ein kurzweiliger, humorvoller Liebesroman, der einen ans Meer entführt und Sehnsucht nach Sommer und Sonne entfacht. Die Protagonistin Anni ist noch recht jung sowie etwas naiv und unerfahren, weshalb ihre Handlungen für mich zunächst nicht gänzlich nachvollziehbar waren. Im Laufe der Geschichte erfährt sie allerdings eine Entwicklung, an deren Ende sie über sich selbst und ihre Ziele im Klaren ist und weiß, was sie für sich selbst möchte, nachdem sie zu Beginn ihr Leben noch sehr nach Dritten ausrichtete. Anni ist mir daher während des Lesens zunehmend ans Herz gewachsen. Die Figur Kjell war von Beginn an mein Favorit. Er ist sympathisch, anpackend, pragmatisch, offen und ehrlich – und die Figur Anni profitiert von seiner Einstellung zum Leben. Auch die weiteren Figuren des Romans sind sehr gut gezeichnet, wodurch einem z.B. Annis Ex-Freund Paul schnell unsympathisch wird und man über Annis Mutter in verschiedenen Situationen nur den Kopf schütteln kann.

Der Sprachstil ist klar, humorvoll und lebt von bildhaften Beschreibungen, durch die man sich sofort in die Situation versetzen kann und nach Eckernförde ans Meer träumt.

Ich habe den Roman als Hörbuch gehört. Die Sprecherin Julia Blankenburg verschafft einem dabei ein unverwechselbares Hör-Abenteuer. Sie verleiht nicht nur jeder Person eine eigene Stimme, sondern unterstützt mit ihrem Stil die Bildhaftigkeit des Romans. Ein Manko für mich war allerdings, dass Kjell ein (norddeutscher) Akzent verliehen wurde, der auf mich etwas kindlich wirkte, sodass ich partiell Schwierigkeiten hatte, die romantischen Gefühle von Anni für Kjell nachzuempfinden. Dies ist aber sicherlich Geschmackssache!

Die Geschichte kommt insgesamt mit einer Mischung aus anrührenden, prickelnden und ulkigen Situationen daher und lebt von ihrer Leichtigkeit. Wie ein perfekter Strandtag am Meer!

Fazit: Ein unterhaltsamer Sommerroman, der für kurzweilige, heitere Stunden sorgt, an denen man sich ans Meer träumen kann. Auf die für März angesetzte Fortsetzung freue ich mich schon jetzt!

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Hobbydetektivin Bea von Maarstein fühlt der vermeintlichen Dorfidylle auf den Zahn

Hummelstich - Folge 01
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Die exzentrische Bea von Maarstein reist mit ihrem Bücherbus nach Hummelstich, einem kleinen, beschaulichen Dorf in Deutschland, um der Beerdigung ihrer kürzlich verstorbenen Freundin Hetty beizuwohnen. ...

Die exzentrische Bea von Maarstein reist mit ihrem Bücherbus nach Hummelstich, einem kleinen, beschaulichen Dorf in Deutschland, um der Beerdigung ihrer kürzlich verstorbenen Freundin Hetty beizuwohnen. Mit im Schlepptau dabei hat sie ihren Papagei Dr. Jekyll und eckt mit ihrer ungewöhnlichen und schonungslos offenen Art bereits zu Beginn bei den Dorfbewohnern an, die im Geheimen schon auf ihre baldige Abreise hoffen. Doch kurz nach der Beerdigung erfährt Bea, dass sie nicht nur das in Hummelstich angesiedelte wunderschöne Haus ihrer Freundin, sondern ihr gesamtes Hab und Gut erben wird.
Bei der Durchsicht des Hauses stößt Bea schon bald auf Ungereimtheiten rund um das Ableben der Verstorbenen, die nur einen Schluss zulassen: ihre Freundin muss ermordet worden sein. Steckt hinter der heimeligen Fassade des Dorfes doch ein tiefschwarzer Abgrund? Um dies herauszufinden, macht sich Bea kurzum mit ihrem Papagei und dem etwas unbedarften Teilzeit-Dorf-Polizisten Sven auf die Suche nach weiteren Hinweisen für einen Mord an ihrer Freundin und bringt unwillkommene Unruhe in das sonst so gesittete und geordnete Dorfleben der Hummelstichler. Dabei deckt sie nicht nur Lügen und Intrigen auf, sondern kommt einem kaltblütigen Mörder immer näher …

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um einen charmanten, humorvollen und unterhaltsamen Kriminalroman, der vor allem von einem wunderbaren Sprachstil lebt. Außergewöhnlich detailreich, mitreißend und bunt werden die Personen und Handlungen beschrieben, dass es eine reinste Freude ist. Die Figuren, insbesondere Bea mit ihrer etwas schrulligen, aber freundlichen Art, sind liebevoll ausgearbeitet und wachsen einem sehr schnell ans Herz. Es hat mich begeistert, wie einem Dank des umfassenden Sprachstils ununterbrochen lebhafte Bilder im Kopf entstehen. Das ist unter den unterhaltsamen, nicht zu blutrünstigen Kriminalromanen keine Selbstverständlichkeit! Darüber hinaus gibt es immer wieder ulkige Situationen, in die Bea und Sven geraten, die einen zum Schmunzeln bringen.

Gesprochen wird das Hörbuch von Gabriele Blum und ich kann jedem nur zur Version dieser Geschichte als Hörbuch raten, da sie den Figuren Leben einhaucht und facettenreich alle Emotionen vermittelt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich schon vorab Fan von Frau Blum war und bereits einige Hörbücher mit ihr als Sprecherin gehört habe.

In die Handlung der Geschichte rund um den Kriminalfall möchte ich an dieser Stelle nicht zu tief eintauchen, um nicht zu viel zu verraten – allerdings habe ich die Mordermittlungen selbst als etwas simpel gestrickt und zu offensichtlich empfunden, sodass der Krimi für mich weniger Spannung als erhofft und zuletzt kein allzu überraschendes Ende genommen hat. Auch die Überzeugung der Protagonistin Bea, dass es sich überhaupt um einen Mordfall handele, entwickelte sich mir zu schnell. Nichtsdestotrotz hat mich der bilderhafte, mitreißende Sprachstil von Anfang an in seinen Bann gezogen, sodass der vielleicht etwas einfach konstruierte Krimi für mich in den Hintergrund rückte.

Zusammenfassend handelt es sich um einen witzigen, warmherzigen Wohlfühl-Krimi für gemütliche Stunden auf der Couch, den ich trotz verhaltener Spannung gerne weiterempfehle. Seitdem ich entdeckt habe, dass es sich hierbei um eine (Hör-)Buchreihe handelt, freue ich mich schon auf die weiteren Folgen – denn ich möchte nun unbedingt wissen, wie es mit den lieb gewonnen Charakteren weiter geht.

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