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Veröffentlicht am 23.10.2024

Ein weiteres bezauberndes Abenteuer rund um Dorfhexe Malverina!

Malverina. Der geheimnisvolle Wasserfall
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Als Dorfhexe von Düstertal trägt Malverina eine große Verantwortung und hat meist alle Hände voll zu tun. Seit ihrem letzten Abenteuer geht es im Dorf allerdings sehr entspannt und friedlich zu, fast ...

Als Dorfhexe von Düstertal trägt Malverina eine große Verantwortung und hat meist alle Hände voll zu tun. Seit ihrem letzten Abenteuer geht es im Dorf allerdings sehr entspannt und friedlich zu, fast schon langweilig. Damit ist jedoch Schluss, als eines Tages eine Alraune an Malverinas Tür klingelt und von drei Eiern berichtet, die schutzlos und allein am geheimnisvollen Wasserfall liegen und in großer Gefahr schweben. Malverina ist natürlich sofort bereit, die Eier zu retten und macht sich zusammen mit ihren drei Freunden Tristan, Lila und Maura auf den Weg zum geheimnisvollen Wasserfall. Leider müssen sie dafür nur den Verwunschenen Wald durchqueren, der alles andere als ungefährlich ist. Eine abenteuerliche Reise beginnt, bei der die vier Freunde unter anderem verfolgt, geschrumpft und kurzzeitig sogar gefressen werden. Ob ihre Rettungsmission wohl gelingen wird?

Hierbei handelt es sich bereits um den vierten Teil der Buchreihe rund um die kleine Dorfhexe Malverina, ins Deutsche übertragen von Karin Will. Da es zu Beginn einen kurzen Rückblick auf die vorangegangenen Ereignisse gibt, kann man dem Geschehen auch als Neueinsteiger folgen, mit Vorwissen macht es allerdings mehr Spaß.
Nachdem mir die drei Vorgängerbände unheimlich viel Freude bereitet haben, musste natürlich auch der vierte Band bei mir einziehen. Schon das farbenfrohe Cover verspricht wieder ein magisch schönes Abenteuer mit vergnüglichem Grusel und genau das bekommt man auch.

Es ist wieder Malverina selbst, die die Geschichte erzählt. Auf ihre gewohnt charmante Art berichtet sie von ihren Erlebnissen und spricht uns Leserinnen dabei immer wieder direkt an. Malverina ist und bleibt einfach eine wundervolle Protagonistin: Mutig, liebenswert, pfiffig und entschlossen und stets darum bemüht, anderen mit ihrer Magie zu helfen. Aufgeben kommt für die Junghexe zu keiner Zeit infrage. Gemeinsam mit ihren drei besten Freundinnen Tristan, Lila und Maura stellt sie sich einmal mehr sämtlichen Herausforderungen (von denen es wieder reichlich gibt) und zeigt uns, was wahre Freundschaft und Zusammenhalt ausmacht.
Langeweile kommt auch dieses Mal an keiner Stelle auf. Autorin Susanna Isern hat sich mal wieder lauter tolle Dinge einfallen lassen, sodass es durchweg spannend und unterhaltsam bleibt. Es wird erneut ordentlich gehext (und natürlich geht dabei manchmal auch ein bisschen was schief), man begegnet einigen alten Bekannten, trifft aber auch auf neue interessante Gesichter, die für frischen Wind sorgen. Viel zu schnell ist das Abenteuer auch schon wieder vorbei, doch es wird zum Glück nicht das letzte gewesen sein. Denn am Ende verrät uns Malverina, dass es noch ein weiteres Wiedersehen mit ihr geben wird.

Ein echtes Highlight sind wieder zahlreichen Illustrationen von Laura Proietti, die das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Witzig-fröhlich, herrlich-bunt und mit viel Liebe zum Detail setzen sie das Erzählte gekonnt in Szene und schaffen eine wunderbare herbstliche Atmosphäre.

Fazit: Susanna Isern und Laura Proietti haben uns mal wieder ein entzückendes Kinderbuch gezaubert, welches nicht nur kleinen Hexenfans großen Spaß macht. „Malverina – Der geheimnisvolle Wasserfall“ ist eine zuckersüße Hexengeschichte ab 5 Jahren mit bezaubernden Illustrationen und einer aufgeweckten Heldin zum Gernhaben. Lustig, herzlich, turbulent und voller Überraschungen. Die perfekte Lektüre für die schaurig-schöne Herbstzeit. Ich bin auch von diesem Band richtig begeistert und freue mich schon sehr auf das nächste Abenteuer. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Ein so schönes, wertvolles & berührendes Bilderbuch über die Kraft der Freundschaft!

Das Mädchen mit dem roten Buch
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In Adams Kindergartengruppe gibt es seit Kurzem ein neues Mädchen. Sie spricht nicht, möchte mit niemandem spielen und guckt immer ganz traurig. Sie malt immer nur in ihr rotes Buch, das sie jeden Tag ...

In Adams Kindergartengruppe gibt es seit Kurzem ein neues Mädchen. Sie spricht nicht, möchte mit niemandem spielen und guckt immer ganz traurig. Sie malt immer nur in ihr rotes Buch, das sie jeden Tag dabei hat - Dinge, die Adam noch nie gesehen hat wie zerfetzte Zelte und brennende Häuser. Er fragt daraufhin die klügsten Menschen, die er kennt, warum das Mädchen immer so traurige Bilder malt und kein Wort spricht. Als er schließlich versteht, dass Layla ein Flüchtlingskind ist, das ihre Heimat, ihre ganzen Freunde und Spielsachen und alles, was sie liebt, zurücklassen musste, möchte er ihre dunkle Welt unbedingt wieder schöner und bunter machen – er möchte ihr Freund sein. Aber was kann er tun, um sie wieder zum Lächeln zu bringen? Die ganze Nacht denkt er nach und dann hat er plötzlich eine tolle Idee. Direkt am nächsten Tag fängt er an zu zeichnen und zu basteln. Zögerlich nähert sich Layla seinem Maltisch und als sie schließlich sieht, was er da Wundervolles für sie erschaffen hat, beginnt ihr Gesicht endlich wieder zu strahlen.

Von Onjali Q. Raúf habe ich bereits drei Kinderbücher gelesen und absolut geliebt. Auf ihr erstes Bilderbuch „Das Mädchen mit den roten Buch“ (übersetzt von Katharina Naumann) habe ich mich daher sehr gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, ich bin mehr als begeistert!

Onjali Q. Raúf beweist abermals ihr Talent, schwierige und aktuelle Themen kindgerecht zu verpacken. Nachdem bereits ihr preisgekrönter Debütroman „Der Junge aus der letzten Reihe“ von Flucht und Migration gehandelt hat, zeigt die britische Autorin nun auch jungen Kindern ab 4 Jahren, wie schwer es Flüchtlingskinder haben und was sie tun können, um ihnen zu helfen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und wird aus der Sicht von Adam erzählt. Ein unheimlich lieber, freundlicher und einfühlsamer Junge, den man sofort fest ins Herz schließt. Es ist großartig und herzerwärmend zu sehen, mit wie viel Verständnis, Geduld und Aufgeschlossenheit er dem neuen Mädchen in der Kitagruppe begegnet. Wie er sich darum bemüht, Vertrauen zu ihr aufzubauen und ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wie es ihm schließlich gelingt, das Eis zu brechen und Layla seine Freundschaft zu schenken. So einen guten Freund wie Adam kann man jedem Flüchtlingskind wirklich nur wünschen.

Genauso warmherzig wie der Text sind auch die herrlich farbenfrohen Illustrationen von Pippa Curnick, die das Erzählte perfekt widerspiegeln. Ausdrucksstark und mit viel Liebe zum Detail fangen ihre Bilder die Gefühle der Kinder gekonnt ein und zeigen, wie bunt und vielfältig unsere Welt ist. Diversität wird hier völlig selbstverständlich abgebildet; es gibt in Adams Kindergartengruppe einen Jungen im Rollstuhl, Kinder mit Brillen und natürlich auch verschiedene Hautfarben.

Hinten im Buch gibt es dann noch eine Doppelseite mit fünf hilfreichen Ideen, wie man geflüchtete Kinder willkommen heißen kann und bei denen man sich einmal mehr wünscht, dass dieses Buch den Weg zu vielen Leser*innen finden wird.

Fazit: Onjali Q. Raúf und Pippa Curnick haben uns ein wunderschönes Bilderbuch gezaubert, das Hoffnung schenkt und das Herz erwärmt und in keinem Kinderbuchregal fehlen sollte. „Das Mädchen mit dem roten Buch“ ist eine berührende und wertvolle Geschichte über die Kraft der Freundschaft, Empathie und Neuanfänge. Ein kraftvolles Plädoyer für Offenheit, Freundlichkeit und Vielfalt. Von mir gibt es eine große Herzensempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Auch Band 3 überzeugt auf ganzer Linie! Ein herrlicher Lesespaß!

Freddy und Flo 3: Verliebt, verlobt, verhaftet
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Im Spukhaus in der Jüteborger Straße Nummer 13 ist mal wieder richtig was los: Vampir Vigor möchte seine große Liebe Elfe Bettina heiraten. Allerdings schmeckt das dem Vampirlord Draculus von Minckwitz ...

Im Spukhaus in der Jüteborger Straße Nummer 13 ist mal wieder richtig was los: Vampir Vigor möchte seine große Liebe Elfe Bettina heiraten. Allerdings schmeckt das dem Vampirlord Draculus von Minckwitz überhaupt nicht. Sein Name steht für die guten alten Traditionen und Werte, eine Heirat zwischen zwei unterschiedlichen magischen Wesen kommt unter seiner Herrschaft nicht infrage. Um dieses Vorhaben zu vereiteln, stellt sich Vigor als neues Ratsmitglied zur Wahl. Doch gerade als seine Siegchancen gar nicht so schlecht aussehen, wird er plötzlich verhaftet. Angeblich soll er ein mächtiges Amulett gestohlen haben, mit dem man Untote in Menschen verwandeln kann. Dahinter steckt doch ganz bestimmt der fiese Draculus von Minckwitz! Die Geschwister Freddy und Flo glauben fest daran, dass ihr Vampirfreund unschuldig ist. Auch wenn zwischen den beiden gerade mal wieder dicke Luft herrscht, setzen sie gemeinsam mit ihren magischen Mitbewohnerinnen sofort alles daran, den wahren Täter zu entlarven.

Hierbei handelt es sich um den dritten Teil der „Freddy und Flo“ - Serie. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allerdings erhöht es den Lesegenuss, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest.
Da mir die ersten beiden Bände unheimlich viel Freude bereitet haben, konnte ich es kaum erwarten, mich gemeinsam mit Freddy, Flo und Co. in ihr drittes Abenteuer zu stürzen. Im Nu ist man wieder mittendrin im Geschehen und einmal mit dem Lesen begonnen, mag man nicht mehr damit aufhören.

Maria Kling beweist einmal mehr, dass sie sämtliche Zutaten kennt, die ein gelungenes Kinderbuch ausmachen. Mit seiner Mischung aus spannendem Kinderkrimi, vergnüglichem Grusel und einer ordentlichen Portion Humor begeistert auch dieser Band von den ersten Seiten an und ist nicht nur für die Halloweenzeit und Kinder ab 8 Jahren ein köstliches Vergnügen. Die Bewohner
innen aus der Jüteborger Straße Nummer 13 in Berlin Kreuzberg sind mal wieder ganz in ihrem Element und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenarten für viele laute Lacher. Vor allem die magischen und untoten Hausbewohnerinnen sind höchst unterhaltsam wie die ziemlich verpeilte Blumenelfe Bettina (die Gute ist wahrlich nicht die hellste Kerze auf der Torte), der mürrische Werwolf Wolfgang Wütke oder die chaotische Hexe Poppy, deren Zaubereien gerne mal ein wenig schiefgehen. Doch auch die beiden titelgebenden Heldinnen dieser Reihe sind mal wieder großartig getroffen: Der pfiffige Freddy und seine pubertierende Schwester Flo, die immerzu am kabbeln sind (typisch Geschwister eben), die aber, wenn es drauf aufkommt, ein unschlagbares Team ergeben.

Langeweile kommt mit dieser bunten Hausgemeinschaft garantiert nicht auf. Überraschende Wendungen, amüsante Dialoge und aberwitzige Situationen (die teils wie aus dem Leben gegriffen scheinen) lassen die Lesezeit wie im Fluge vergehen. Und ganz nebenbei, altersgerecht verpackt, wirbt die Geschichte auch noch für mehr Toleranz in der Liebe und spricht weitere wichtige Themen an wie Gerechtigkeit, Zusammenhalt, Patchwork und Pubertät.

Auch optisch überzeugt dieser Band auf ganzer Linie. Astrid Henn hat uns mal wieder ein richtig cooles Cover gezaubert, das perfekt zu den Vorgängern passt, und auch das Innenleben hat sie zusammen mit Tina Kraus wunderbar bebildert. Die vielen detailreichen schwarz-weiß Illustrationen sind sehr humorvoll gezeichnet und fangen die fröhliche Stimmung und Situationskomik der Erzählung gekonnt ein.

Fazit: Die Wartezeit von einem Jahr hat sich mal wieder gelohnt! Auch der dritte Freddy und Flo-Band „Verliebt, verlobt, verhaftet“ ist eine witzige und turbulente Grusel-Detektivgeschichte ab 8 Jahren mit liebenswert-skurrilen Charakteren und jeder Menge Gute-Laune-Garantie. Ein herrlich schräger Lesespaß zum Schmunzeln, Mitfiebern und ein kleines bisschen Gruseln. Ich habe auch diesen Band voller Begeisterung gelesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Freddy, Flog und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Ein wunderbarer Auftakt voller Freundschaft, Geheimnisse & Magie!

Die Hüter der flüsternden Schlüssel (1). Verlorene Magie
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Die 12-jährige Lenna hat schon unzählige Umzüge hinter sich und kann die Schulen, die sie bereits gesehen hat, längst nicht mehr an einer Hand abzählen. Seit ihre Mutter und ihre Tante mit ihrem You-Tube-Kanal ...

Die 12-jährige Lenna hat schon unzählige Umzüge hinter sich und kann die Schulen, die sie bereits gesehen hat, längst nicht mehr an einer Hand abzählen. Seit ihre Mutter und ihre Tante mit ihrem You-Tube-Kanal richtig durchgestartet sind, ziehen die drei pausenlos von einem Ort zum nächsten. Lenna hat die Nase inzwischen gestrichen voll. Sie möchte sich endlich irgendwo zu Hause fühlen können und Freunde haben. Sie will nicht mehr ständig die Neue sein, sondern „einfach Lenna“. In dem Städtchen Kieburg, ihr neuer Wohnort, ändert sich jedoch alles. Sie findet in ihren neuen Mitschülern Rudi, Pirro und Kimie nicht nur drei gute Freunde – sie entdeckt gemeinsam mit den dreien auch einen verzauberten Schlüssel, der sie an einen Ort voller Magie und Wunder führt: Dem Magitorium. Hier treffen die vier Kinder auf zwei sprechende Katzen und erfahren, dass sie als neue Hüter der Schlüssel ausgewählt wurden und die Welt vor bösen Mächten beschützen müssen. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...

Nachdem mich bisher noch kein Kinderbuch von Tanja Voosen enttäuscht zurückgelassen hat, konnte ich an „Die Hüter der flüsternden Schlüssel“ natürlich nicht vorbeigehen. Ich war sehr gespannt, was uns die deutsche Autorin wohl dieses Mal gezaubert hat. Rein optisch ist das Buch schon mal ein echter Hingucker, angefangen beim Cover mit seinen goldenen Elementen über die wunderhübsch gestalteten Vorsatzpapiere bis hin zu den fünf stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen von Ulyana Regener, die die Geschichte gekonnt untermalen. Von den Bildern hätte es für meinen Geschmack gerne noch mehr geben können, mich hat Ulyana Regeners Zeichenstil richtig beeindruckt.

Neben der Aufmachung überzeugt „Die Hüter der flüsternden Schlüssel“ aber auch inhaltlich. Tanja Voosen hat mal wieder ein bezauberndes Kinderbuch mit lauter liebenswerten Figuren geschaffen, in dem sie ein aufregendes Fantasyabenteuer mit lehrreichen Botschaften vereint. Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen werden hier großgeschrieben. Gemeinsam mit Hauptprotagonistin Lenna und ihren drei Mitschülerinnen Rudi, Kimie und Pirro taucht man in die magische Welt der Key Keepers ein, die voller Gefahren und Geheimnissen steckt und auch Erwachsene in den Bann zu ziehen vermag. Es macht großen Spaß, die vier Kinder und ihre zwei tierischen Gefährten zu begleiten und mitzuerleben, wie ihre Erlebnisse sie zusammenschweißen und sie gemeinsam über sich selbst hinauswachsen. Mit Lenna, Rudie, Kimie und Pirro hat die Autorin vier wunderbare Heldinnen ins Leben gerufen, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und unterschiedlicher kaum sein könnten, doch zusammen stark und unschlagbar sind. Mutig und clever stellen sie sich sämtlichen Herausforderungen und zeigen uns dabei, wie wichtig es ist, auf sein Herz zu hören und dass wahre Freunde zu haben die wohl größte Magie ist.

Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf. Es dauert zwar ein bisschen bis die Handlung richtig Fahrt aufnimmt, allerdings tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Durch den gewohnt locker-leichten, humorvollen Schreibstil der Autorin fliegen die Seiten nur so dahin und das stimmige Ende lässt einen voller Vorfreude auf die Fortsetzung (und zum Glück ohne fiesen Cliffhanger) zurück.

Fazit: Tanja Voosen beweist einmal mehr, dass sie tolle Kinderbücher schreiben kann. „Die Hüter der flüsternden Schlüssel - Verlorene Magie“ ist eine spannende, berührende und magische Geschichte über die Kraft der Freundschaft, ein eher ungewolltes Abenteuer und den Mut, an sich selbst zu glauben. Ein gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Trilogie ab 10 Jahren, der mit starken Charakteren und wertvollen Botschaften besticht. Ich bin begeistert und freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Ein typisches Anna Woltz-Buch, bin mal wieder richtig begeistert!

Atlas, Elena und das Ende der Welt
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Die 13-jährige Elena soll während ihrer Sommerferien einen ganzen Monat irgendwo im Nirgendwo verbringen, bei ihrer Tante Maud, zu der sie bisher kaum Kontakt hatte, und deren neuer Familie, die sie überhaupt ...

Die 13-jährige Elena soll während ihrer Sommerferien einen ganzen Monat irgendwo im Nirgendwo verbringen, bei ihrer Tante Maud, zu der sie bisher kaum Kontakt hatte, und deren neuer Familie, die sie überhaupt nicht kennt. Elenas Begeisterung hält sich sehr in Grenzen. Doch nach der Sache mit dem Video ist sie zugleich auch froh darüber, von zu Hause wegzukommen. Weg von den ganzen Hasskommentaren und Mobbingattacken im Internet. Noch im Zug schneidet sie sich ihre langen Haare ab, in der Hoffnung, dass sie so niemand erkennt, und wirft ihr Handy weg. Am Bahnhof trifft sie nicht wie erwartet auf ihre Tante, sondern auf deren 14-jährigen Stiefsohn Atlas, der genauso creepy ist wie alles andere auf der Farm. Es gibt kein Warmwasser (es ist also kalt duschen angesagt), sie soll im Haushalt helfen und zu ihrem Entsetzen muss sie in einem alten Schuppen schlafen. Auf einer Luftmatratze. Direkt neben dem Zimmer von Atlas, der seine Fenster vernagelt hat und sich regelmäßig nachts nach draußen schleicht. Elena möchte unbedingt wissen, was Atlas zu verbergen hat und beschließt ihm eines Nachts zu folgen.

Anna Woltz zählt für mich schon längst zu den Autorinnen, von denen ich mir jedes neue Buch blind zulege. Die preisgekrönte niederländische Schriftstellerin ist einfach immer ein Garant für großartig erzählte Kinder- und Jugendbücher. Sie schafft es immer wieder, starke Charaktere zu erschaffen und schwierige Themen mit einer unnachahmlichen Leichtigkeit zu verpacken. Und ihr neuester Roman „Atlas, Elena und das Ende der Welt“ (übersetzt von Andrea Kluitman) bildet da keine Ausnahme.

Schon nach den ersten Seiten wird einem klar, dass es sich hierbei um ein typisches Anna-Woltz-Buch handelt. Die Geschichte wird in recht kurzen Kapiteln aus zwei Perspektiven erzählt. Abwechselnd kommen die zwei Hauptpersonen Atlas und Elena als Ich-Erzähler zu Wort und man weiß zunächst nicht genau, woran man bei ihnen ist. Anna Woltz beweist einmal mehr ihr Händchen fürs Geheimnisvolle. Es wird schnell deutlich, dass sowohl Elena als auch Atlas ein schweres Päckchen zu tragen, aber was sie mit sich herumschleppen und wie die Antworten auf die weiteren Heimlichkeiten lauten, kann man sich erst nach und nach zusammenreimen. Dies erhöht die Spannung und das Tempo ungemein, sodass es schwer fällt, mit dem Lesen wieder aufzuhören.
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr zeigt sich, wie viel Tiefgang in diesem Büchlein steckt. Es kommen einige ernste und aktuelle Themen zur Sprache wie Cybermobbing, Ängste, Trauer, Einsamkeit und Long Covid. Allen voran geht es aber um Freundschaft und Kommunikation. Darum, wie schnell Missverständnisse und Vorurteile entstehen können, wenn man nicht miteinander spricht. Wie wichtig es darum ist, offen und ehrlich zueinander zu sein und über seine Probleme zu reden.

Wie man es von Anna Woltz gewohnt ist, liest sich die Geschichte einfach wunderbar. Bewegend, mitreißend und authentisch und genau richtig witzig-selbstironisch. Auch die Charaktere sind mal wieder sehr gelungen und wirken mit ihren Ecken und Kanten wie aus dem Leben gegriffen. Atlas und Elena sind zwei ziemlich gegensätzliche Protagonist
innen – sie eine berühmte Influencerin aus der Stadt, er ein nerdiger Eigenbrötler vom Land. Zwei Gegenpole, die sich eine lange Zeit voneinander abgestoßen, zugleich aber auch zueinander hingezogen fühlen und deren Entwicklung und allmähliche Annäherung man mit Freude mitverfolgt.
Das Ende kommt etwas schnell und lässt einige Fragen offen, hat mir trotz allem aber gefallen, sodass ich das Buch zufrieden schließen konnte.

Fazit: „Atlas, Elena und das Ende der Welt“ ist eine berührende, fesselnde und vielschichtige Geschichte über eine langsam wachsende Freundschaft, ein Sommer voller Geheimnisse und die Dinge, die man erst erkennt, wenn man richtig hinschaut. Ein wunderschön erzählter Roman ab 11 Jahren, der trotz ernster Themen humorvoll und leicht daherkommt. Ich habe auch dieses Buch von Anna Woltz mit Begeisterung gelesen und freue mich schon sehr auf ihr nächstes. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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