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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2023

Schöne leichte Sommerlektüre für Jugendliche

Mein Sommer voller Flips und Flops
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Charly ist 14 und in den Bruder von Chiara verliebt: Luke. Doch dieser nimmt sie gar nicht wahr und sie haben auch noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Bis sich eines Tages Chiara an den Tisch von ...

Charly ist 14 und in den Bruder von Chiara verliebt: Luke. Doch dieser nimmt sie gar nicht wahr und sie haben auch noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Bis sich eines Tages Chiara an den Tisch von Charly setzt. Sie freunden sich an, bis Chiara ihr einen Deal vorschlägt. Charly hilft dabei ihren besten Freund Noah mit Chiara zu verkuppeln und diese hilft Charly wiederum bei Luke.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Besonders der Anfang war eine schöne Einführung in das Leben Von Charly und vor allem in ihre Gefühlswelt. Denn die steht Kopf. Sie ist verliebt in jemanden, der sie nicht einmal wahrnimmt. Und so begleiten wir als Leser*innen die Tage und Wochen des Sommers.
Ich bin leider etwas enttäuscht von dem Buch, da ich mir mehr erhofft hatte. Vorallem mehr Interaktionen zwischen Charly und Noah. Es ist eine süße und auch amüsante Geschichte, jedoch mit Luft nach oben. Gerade das Ende kam mir einfach zu kurz. Ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht und auch ein paar mehr Erklärungen. Dennoch spreche ich eine Empfehlung aus, da es ein schönes Jugendbuch ist und die Themen gut aufgreift und auch veranschaulicht: Freundschaft, das erste Schmachten und die erste (große) Liebe.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.04.2023

Dreckig, poetisch und liebevoll

Dinge, die wir brennen sahen
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Ronnie und Esther sind 12 Jahre alt und die besten Freundinnen. Sie leben im kleinen australischen Ort Durton, welcher von den Kindern auch als Dirt Town bezeichnet wird. Doch dann verschwindet Esther ...

Ronnie und Esther sind 12 Jahre alt und die besten Freundinnen. Sie leben im kleinen australischen Ort Durton, welcher von den Kindern auch als Dirt Town bezeichnet wird. Doch dann verschwindet Esther an einem Freitag Nachmittag im November. Vier Tage später wird sie tot aufgefunden, eingewickelt in einer Plastikfolie und am Straßenrand eines Grundstückes vergraben. Was ist passiert?

Hayley Scrivenor beschreibt mit viel Gefühl und Feinfühligkeit die nächsten Tage der Bewohner und Bewohnerinnen. Wir erhalten Einblick in das Leben der kleinen Ronnie, die versucht ihre Freundin selbst zu finden. Wir leiden mit der Mutter von Esther, Constance, mit und lassen uns von ihrer Freundin Shelly trösten. Wir ermitteln mit Polizistin Sarah und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Und wir begleiten Lewis, Esthers Schulfreund. Stück für Stück fügt sich das Puzzle zusammen und offenbart grauenhafte Einzelheiten, die alle mit Esthers Verschwinden zusammenhängen.

Scrivenor schafft es eine grauenhafte Geschichte auf ihre ganz eigene Weise fast poetisch, aber auch dreckig und vorallem liebevoll zu verpacken. Sie beschert den Leserinnen einen lesenswerten Roman über Bewohnerinnen einer Kleinstadt, die vom Schicksal geplagt werden. Ich kann dieses Buch empfehlen, es ist toll.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 03.04.2023

Ein wertvolles Buch, das gelesen werden sollte

Josses Tal
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Josef Tomulka hat es nicht einfach. Seine Familie beachtet ihn kaum und statt Liebe „schenken“ sie ihm Schläge und Distanz. Bis die Familie in ein anderes Dorf zieht und Josef einen Fürsprecher bekommt: ...

Josef Tomulka hat es nicht einfach. Seine Familie beachtet ihn kaum und statt Liebe „schenken“ sie ihm Schläge und Distanz. Bis die Familie in ein anderes Dorf zieht und Josef einen Fürsprecher bekommt: Wilhelm Reckzügel. Fortan wird das Leben des jungen Josef einfacher. Nur leider ist Wilhelm ein SA-Soldat und zieht Josef immer weiter in den ideologischen Sumpf der Nationalsozialisten hinein.
Wir begleiten Josef in den Jahren 1930 bis 1943. Angelika Rehse beschreibt eindrücklich und vor allem authentisch die Lebensgeschichte eines jungen Menschen, der wenig Liebe erfahren hat und versucht seinen Platz im Leben in diesen turbulenten und schrecklichen Zeiten zu finden.
Mir hat das Buch ab der ersten Seite gefallen und ich fand die Entwicklung, die Josef durchlebt authentisch beschrieben. Mir gingen die Entwicklungen in der Zeit nahe und ich las wie gebannt, brauchte aber auch einige Lesepausen, um das Gelesene zu verdauen. Es ist insgesamt harter Tobak. Vor allem, weil das Buch aus den Erzählungen von Menschen entstanden ist, die in dieser Zeit gelebt haben.
Daher spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn dieses Buch ist wertvoll und sollte gelesen werden.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Wunderschönes Cover, aber leider eine stereotypische Geschichte

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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Avery ist eine Poisoner, die für Dorian Mars arbeitet. Sie kann mit Magie Gefühle bei Menschen hervorrufen, wie Angst oder Verzweiflung, aber auch Freude und Sorglosigkeit. Hayes ist ein Polizist, der ...

Avery ist eine Poisoner, die für Dorian Mars arbeitet. Sie kann mit Magie Gefühle bei Menschen hervorrufen, wie Angst oder Verzweiflung, aber auch Freude und Sorglosigkeit. Hayes ist ein Polizist, der jagt auf Dorian Mars macht, den Anführer einer Magiergang in New York. Beide sollten sich lieber aus dem Weg gehen, um Ärger zu vermeiden. Und dennoch verbindet sie eine gemeinsame Vergangenheit. So laufen sie sich immer wieder über den Weg, bis es immer ernster wird für Avery, denn sie arbeitet nicht freiwillig für Dorian Mars. So beschließt sie zusammen mit Hayes Dorian das Handwerk zu legen.
Das Buch beginnt gut, lässt allerdings nach den ersten 100 Seiten stark nach und wird sehr klischeehaft. Die Handlung ist vorhersehbar und wenig überraschend und auch die Charaktere handeln wie Stereotypen. Ich hatte mir eine andere Geschichte vorgestellt und auch gewünscht.
Die Autorin hat eine interessante Welt geschaffen und an sich sind die Personen auch interessant angelegt. Leider verliert Anne Lück sich im Laufe der Handlung im stereotypischen Young-Adult Klischee. Sehr schade, denn das Buch hatte definitiv gute Ansätze. Das Cover hingegen ist ein absoluter Hingucker und hat mich beeindruckt.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein interessantes Schauermärchen

Lapvona
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Marek ist ein missgestalteter Junge im Dorf Lapvona, der durch einen tragischen Zufall in das Schloss des Herrschers Villiam kommt. Bis dahin begleiten wir Marek und seinen Vater Jude in ihrem Alltag als ...

Marek ist ein missgestalteter Junge im Dorf Lapvona, der durch einen tragischen Zufall in das Schloss des Herrschers Villiam kommt. Bis dahin begleiten wir Marek und seinen Vater Jude in ihrem Alltag als Schafhirten. Auch andere Bewohner und Bewohnerinnen des Dorfes lernen wir im Verlauf des Buches näher kennen.
"Lapvona" liest sich wie ein Schauermärchen. Das Setting ist düster und erinnert an die Zeit des Mittelalters: es gibt Räuber, die Dörfer überfallen, Herrscher in ihren Schlössern und Burgen sowie Bauern und Dorfbewohner, die Hunger leiden. Die Figuren wirken wie Charaktere aus einem Kuriositätenkabinett. Aber vor allem leiden Frauen in dieser düsteren Welt.
Die Autorin Moshfegh möchte mit ihrem Buch schockieren und den Leser:innen zeigen, dass wir heute in einer ähnlichen Gesellschaft leben. Das Buch rüttelt an den Grenzen und schwört Ekel herauf. Besonders die Buchmitte hat es in sich.
"Lapvona" ist nichts für zarte Gemüter, die Gesellschaftskritik wird auf brutale und ehrliche Art den Leser:innen präsentiert. Dabei ist die Sprache oft weich und fließend.
Ich hatte keinen Spaß beim Lesen, aber den soll auch niemand bei diesem Buch haben. Ich spreche daher eine Leseempfehlung aus, aber nur an Menschen, die gerne Schauergeschichten lesen und Horror gewohnt sind.


"Vielleicht ist es das allergrößte Wunder, wenn Gott Gerechtigkeit walten lässt, ohne dass ein Mensch dafür einen Finger krumm zu machen braucht. Oder vielleicht ist es einfach Schicksal. Im Nachhinein hat alles einen Sinn. Ob wahr oder falsch, man muss sich für alles eine Erklärung zurechtlegen, um irgendwie durchs Leben zu kommen. Worin liegt also hier der Sinn?" S. 317

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