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Veröffentlicht am 22.02.2019

Das etwas andere Buch über Drachen

Lady Trents Memoiren 1: Die Naturgeschichte der Drachen
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:


Das Cover hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Ich kann überhaupt nicht sagen warum, aber diese filigrane Zeichnung des Drachens mit den vielen Details zeigt ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:


Das Cover hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Ich kann überhaupt nicht sagen warum, aber diese filigrane Zeichnung des Drachens mit den vielen Details zeigt worum es sich in diesem Buch handelt. Super gut mit dem Inhalt abgestimmt. Marie Brennan hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, welches mich positiv in den Bann zog. Ich habe es in zwei Tagen verschlungen, weil es einfach mit einer Leichtigkeit mit den Worten spielt. Das gesamte Buch wird aus der Sichtweise der Hauptprotagonistin Lady Trent geschrieben.


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Fazit:

Was ich an diesem Buch so bewundernswert finde ist die Tatsache, dass nicht viel passiert und dennoch der Spaß am Lesen erhalten bleibt. Durch dieses Buch habe ich das erste Mal erfahren, dass nicht viel Aktion etc. enthalten sein muss, um ein gutes souveränes Buch in den Händen zu halten. Aber nun von Anfang an. Wir erfahren in diesem Buch vieles aus dem Leben von Lady Trent. Die Hauptprotagonistin nimmt uns mit auf eine Zeitreise, die als kleines Mädchen beginnt und als erwachsene Frau endet. Sie zeigt sich für die zeitliche Epoche als sehr tapfer, mutig, gebildet und feminin. Ich mochte Lady Trent von Anfang an. Lady Trent entdeckt früh ihre Leidenschaft für Drachen und beließt bzw. lernt alles über die Beschaffenheit. Als sie eines Tages die Möglichkeit erhält auf eine lange Reise zu gehen um Drachen zu erforschen ist sie sofort bereit sich in dieses Abenteuer zu stürzen. Als Frau überhaupt nicht selbstverständlich, doch Lady Trent hat ihren eigenen Kopf und setzt dieses jedesmal gekonnt durch. Ihre Naivität und jugendliche Art hilft ihr dabei sehr.

Was mir besonders gefiel waren die speziellen persönlichen Ansprachen von LAdy Trent an den Leser. Hier ist auch im Schreibstil ein kompletter Bruch vorhanden und hebt sich somit vom Gesamtpaket ab. Ich liebte diese witzigen Anekdoten, aus Charme, Selbstzweifeln und Überlegungen. Sehr sehr schön eingebaut. Zudem fand ich die tollen Zeichnungen der Drachen mega. Lange schaute ich mir die Bilder an und hatte gleich Lust weiter zu lesen. Lady Trent nimmt den Leser mit auf eine Reise, die Mord, Gewalt, Trauer, Intriegen, Abneigung und Liebe enthält. Wirklich alles dabei, wenn auch nur punktuell und kurz und Knapp gehalten. Jedoch tut es der Geschichte keinenAbbruch. Ich fand den Weg neben Lady Trent mitzugehen sehr toll.

Nun freue ich mich echt sehr auf die nächsten Bände, da ich Lust habe viel mehr über Lady Trent und ihre Drachenforschungen zu erfahren.


Für mich definitiv ein Buch was nicht viel braucht um trotzdem gut zu sein. Ich kann es jedem empfehlen, der ein etwas anderes Drachenbuch lesen möchte.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Es ist wichtig zu erkennen, dass auch Trauer ein Lächeln tragen kann.

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das Cover von Ava Reed ist ein schöner Hingucker. Dieses intensive grün und die Anspielung auf Leni mit ihrer Leidenschaft für Glühwürmchen ist echt gut gewählt. ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das Cover von Ava Reed ist ein schöner Hingucker. Dieses intensive grün und die Anspielung auf Leni mit ihrer Leidenschaft für Glühwürmchen ist echt gut gewählt. Zumal man der Farbe grün nachsagt, dass es die Farbe der Hoffnung ist. Und dieses Buch ist es auch. Ein Hoffnungsschimmer für Betroffene und deren Angehörigen. Der Schreibstil ist angenehm gehalten, so dass ein flüssiges Lesen gewährleistet ist. Das außergewöhnliche an diesem Buch sind die handgeschriebenen Tagebucheinträge von Ava. Sie hat hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Mit Zeichnungen und Kalligrafie hat Ava die Stimmungsschwankungen von Leni aufzeigen wollen, was ihr sehr gut gelungen ist. Der Leser hat somit das Gefühl in einem wirklichen Leben „lesen“ zu dürfen und bekommt ein persönlicheres Gefühl zu der Hauptprotagonistin. Das Buch ist in einzelne Kapitel gegliedert und aus der Sicht von Leni und zum späteren Zeitpunkt von Matti geschrieben. Der Leser weiß durch die Überschriften, in welchem Kopf man sich gerade befindet. Ein weiteres Merkmal sind die Zeitangaben von dem „Tsunami“. Somit hat der Leser ein gewisses zeitliches Gefühl von der Entstehung der Erkrankung bis zum schleichenden Abklingen. Wichtig für Menschen, die absolut keine Vorstellung von dem zeitlichen Ausmaß der Erkrankung.



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Fazit mit Spoiler:

Das Buch von Ava Reed hat mir echt sehr gut gefallen. Ich bin sehr schnell mit ihrer Schreibweise und der Geschichte warm geworden. Es ist super verständlich geschrieben, so dass auch Nichtbetroffene ein Gefühl des Leidensdruck spüren kann. Es gibt für mich zwei Hauptprotagonisten. Zum einen Leni, eine jugendliche, äußerlich auffällige und ruhige Person. Und zum anderen Matti, ein junger Draufgänger mit viel Lebensfreude. Leni ist mir leider von Seite zu Seite immer weniger sympathisch geblieben. Vor ihrer Erkrankung war sie ein echt angenehmer Charakter, jedoch wurde sie für mich immer nerviger in ihrer Art, je kranker sie wurde. Ihr jammern und ihr leiden hat mich manchmal wütend gemacht. Ich selbst bin betroffene und kenne diese Phasen, dennoch war die Art wie Leni dachte mir manchmal zu krass. Aber jeder erlebt die Erkrankung eben anders und geht mit dieser anders ins Gericht. Matti selbst mag ich voll gern. Er steht für mich in diesem Buch als totaler Kontrast zu Leni. Leni, eine Person die durch ihre Ängste völlig in sich gefangen ist und ihr altes „Ich“ wiederhaben möchte und ihre psychischen Schmerzen kaum erträgt und Matti der super gern die körperlichen Schmerzen erleben möchte und dadurch ein Gefühl von „Leben“ gewinnen möchte. Gegensätzlicher geht es kaum...Ein Mädchen das dem schmerzvollen Leben entfliehen will trifft auf einen Jungen der ein schmerzvolles Leben erfahren will! Das ist wirklich eine geniale Idee von Ava.

Ich möchte jedoch nicht weiter auf den Inhalt der Geschichte eingehen. Denn jeder wird es auf seine Art und Weise lesen, da die eigenen Erfahrungen hier eine große Rolle spielen werden.

Was ich anmerken möchte sind zwei Dinge. Zum einen fand ich es schade das Matti erst ziemlich spät in dieser Geschichte auftaucht, da er für mich eine gleichwertige Rolle wie Leni spielt. Da er erst ungefähr bei der Hälfte des Buches in die Geschichte geflochten wurde, viel es mir anfänglich schwer ihn als völlig neuen Charakter zu akzeptieren. Ich weiß nicht warum, aber wäre Matti z.b. schon in der Psychiatrie gewesen und der Leser hätte ab da etwas von ihm erfahren, wäre es für mich akzeptabler und weniger als Bruch gesehen worden. So allerdings bekam Matti seine eigene Überschrift und plötzlich mitten drin viel Raum. Als weiteren Punkt fand ich leider die Zeit mit Leni in der Psychiatrie sehr weit an den Haaren herbeigezogen und ziemlich unrealistisch. Hier hätte es gut getan, wenn Ava nicht nur mit Betroffenen gesprochen hätte sondern auch Kliniken besucht um den Alltag und wichtige Details in Erfahrung zu bringen. Denn keine Psychiatrie belässt z.b. die Medikamente bei den Patienten. Diese müssen immer abgegeben werden und sind durch das Personal einzuteilen und auszugeben. Und gerade nachdem sich Leni mit Tabletten umbringen wollte, wäre sie niemals unbeaufsichtigt mit Medikamenten auf ihrem Zimmer. Zum anderen ist ein nächtlicher Spaziergang ausserhalb der Psychiatrie niemals gestattet. Wenn der Patient frische Luft braucht wird lediglich ein Fenster geöffnet. Aber die Türen werden ab Abendruhe abgeschlossen und morgens wieder auf. Und gerade bei Kindern-und Jugendlichen würde nie einer unbeaufsichtigt die Türe nach draußen in die Nacht aufschließen. Ich weiß das es in diesem Fall das Kennenlernen symbolisieren sollte, jedoch wäre es innerhalb der Klinik etc. auch möglich gewesen.

Was natürlich auch auffällt ist der Aspekt dass nach so vielen Tagen keine Fahndung rausgegeben wurde. Gerade beim Abgang aus einer Klinik wird am selbigen Tag öffentlich gefahndet! Dennoch finde ich das Buch sehr gelungen und würde es im Unterricht als Projekt gut finden. So dass schon Schüler in jüngeren Jahren mit solch sensiblen Themen konfrontiert werden und auch Auswirkungen von Mobbing erfahren. Nichts ist wichtiger als in der heutigen Gesellschaft viel Aufklärung zu betreiben, damit mehr Toleranz und Verständnis aufgebracht wird.


Veröffentlicht am 11.01.2019

Eine Gabe die manch einer gerne hätte

17, Das erste Buch der Erinnerung
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Das Cover des Autorenduos ist mal wieder total gelungen. Ich finde die Cover wahnsinnig ansprechend und sind für mich Bücher die ich beim erblicken in die Hand nehmen ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Das Cover des Autorenduos ist mal wieder total gelungen. Ich finde die Cover wahnsinnig ansprechend und sind für mich Bücher die ich beim erblicken in die Hand nehmen würde. Es verspricht Magie und durch die verspielte Ummalung auch eine Liebesgeschichte zu beinhalten. Der Rabe und die Zahl 19 machen den Leser neugierig, was sich dahinter verbirgt. Der Schreibstil ist verständlich und einfach gehalten. Der Leser taucht sofort in die Geschichte ein. Was ich besonders an dem Buch mag ist die Verbindung von Roman und Wissenswertes. Die Autoren haben einige Handlungen aus dem Buch sehr gut recherchiert und zeigen dem Leser schnell, das Wissen gut in ein Roman eingearbeitet werden kann. Sehr gut.

Fazit:

„19“ - Das erste Buch der magischen Angst ist der Beginn einer spannenden Trilogie. Von Anfang an ist der Leser mitten im Geschehen und erfährt gerade zu Beginn der Geschichte viele Details zu den einzelnen Protagonisten. Widney stellt die Hauptprotagonistin dar und zieht in eine WG mit 5 Mitbewohnern und einer armen Pflanze ein. Welche Rolle die Pflanze in diesem Buch inne hat wird an dieser Stelle nicht verraten. Ich finde die Idee aber großartig und musste sehr oft schmunzeln. Das schöne und gleichzeitig aber ein wenig negative an diesem Buch ist die rasante Entwicklung der Geschichte. Es baut sich von dem ersten Kapitel eine Lust zum lesen auf, da nicht viel Gerede um unwichtige Dinge geschieht, sondern sofort in die Geschichte eingetaucht wird. Somit ist von Anfang an der Spannungsbogen aufrecht gehalten und durch viele kleine Details wird zudem Salz in die Wunde gestreut. Der Leser kommt relativ früh in die Phase des Grübelns, wer hier ein falsches Spiel spielt und was Widneys Gabe zu bedeuten hat. Sehr schön finde ich die Untermalung mit den Raben. So weiß der Leser immer gleich, dass wieder etwas geschehen wird. Widneys Freundin Kim ist für mich die tragende Figur durch das Hintergrundwissen. Sie erforscht, recherchiert und erklärt die Zusammenhänge sehr gut. Nicht ganz so gelungen ist für mich an dieser Stelle die Liebesgeschichte zwischen Widney und ihrem „Freund“. Es passiert mir einfach zu schnell und viel zu früh. Gefühlt kannten sich die beiden für mich gerade mal drei Tage. Ich finde das es genug Zeit über den ersten Band in den zweiten hätte überleiten können. Denn durch die Liebesgeschichte kommt für mich eine weitere Frage auf, die ich mir stellen würde. Leider würde ich an dieser Stelle Spoilern. Soviel sei dazu gesagt, dass eigentlich alle hätten von Anfang an gegen die Liebe sein müssen und diese unterbinden, nachdem die Aufklärung aller erfolgte! Natürlich wird am Ende des Buches das Mysterium in den Köpfen der Leser aufgeklärt, dennoch kein Ende in Sicht. Der zweite Band muss unbedingt auch gelesen werden, um nun die nächste Frage im Kopf beantwortet zu wissen. Sehr schöner Auftakt zu einer vielversprechenden Serie!


Das Buch erhält von mir 4/5 Vikis.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Ein Thema was jeden angeht

Wir und Es
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Cover ist schlicht und einfach gestaltet. Die Hand in bunten Farben symbolisiert für mich die Individualität und dennoch Vielseitigkeit eines Menschen. Der Schreibstil ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Cover ist schlicht und einfach gestaltet. Die Hand in bunten Farben symbolisiert für mich die Individualität und dennoch Vielseitigkeit eines Menschen. Der Schreibstil ist wirklich einmalig und ungewöhnlich. Einzelne Kapitel, die allein für sich stehen könnten und kurzweilige mitunter symbolische Worte führen letztendlich zusammen. Larissa Schwarz hat einige stilistische Mittel der deutschen Sprache gekonnt eingesetzt. Genau passend für das eigentliche Thema schafft die Autorin eine bedrückende, klare, nicht um den heißen Brei redende Sprache. Denn es ist und bleibt ein klares Statement dahinter, welches man nicht mit schönen schmeichelnden Worten entgegen kommen darf.

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Fazit:
Die ist mein erstes Buch von Larissa Schwarz. Ich brauchte ein bis zwei Kapitel um mich in dem Schreibstil zurecht zu finden. Denn dieser ist wirklich etwas eigensinnig und ungewöhnlich. Dennoch finde ich gerade diese Art super passend für das Thema. Jedes Kapitel führt den Leser Schlag auf Schlag und unverblümt durch das Buch. Die Kapitel sind aus der Sicht der jeweiligen handelnden und denkenden Protagonisten geschrieben. Was anfänglich als nebeneinander lebende Personen gesehen werden kann, fügt sich nach und nach wie ein geflochtenes Seil zusammen. Dabei erfährt der Leser viel über die Abgründe, Liebe, Gedanken, Vergangenheit und Zukunft der einzelnen Protagonisten. Es ist erstaunlich, wie viele Jahre in diesem kurzweiligem Buch vergehen und dennoch ist einfach alles gesagt. Mir fiel es sehr leicht mich in die Welt der einzelnen Protagonisten einzufühlen, da sie nicht anders denken und fühlen wie ein jeder Mensch. Es ist so brandaktuell und alltäglich, welches wirklich jeden Leser nachdenklich zurücklassen kann. Die Protagonisten sind quasi Du und Ich und umso nachdenklicher macht es den Leser. Mobbing, Transsexualität, Suizid, Gewalt, Liebe, Hoffnungslosigkeit und Glück sind unsere Themen, die uns heute oft begegnen. Nie war ein Thema so aktuell und so gut erzählt. Es sollte viel mehr Aufklärung und Verbreitung stattfinden, so dass Kinder wie Robin eine reelle Chance haben in der Gesellschaft integriert und akzeptiert zu werden. Dieses Thema geht uns allen an!

Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben.
unbezahlte Werbung

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ich sehe was, was Du nicht sehen willst!

Was ihr nicht seht
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Infos:
Verlag: Goldmann Verlag (16. April 2018)
Originaltitel: My Sister's Bones
Seitenanzahl: 416
ISBN: 9783442205486
Preis: 12,00 €
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Inhalt:
Kate ...

Infos:
Verlag: Goldmann Verlag (16. April 2018)
Originaltitel: My Sister's Bones
Seitenanzahl: 416
ISBN: 9783442205486
Preis: 12,00 €
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Inhalt:
Kate ist eine mutige Frau, die als Kriegsreporterin kein Risiko scheut. Ihre Vergangenheit an der südenglischen Küste hat sie lange hinter sich gelassen. Erst als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zurück nach Herne Bay, wo ihre Schwester Sally noch immer lebt. Aber Kate spürt vom ersten Tag an, dass die Heimkehr unter keinem guten Stern steht. Sie hat furchtbare Albträume und hört Stimmen, die ihr keine Ruhe lassen. Und so glaubt ihr auch niemand, als sie meint, die Schreie eines Jungen aus dem Nachbargarten zu hören. Doch Kate will der Sache auf den Grund gehen – nicht ahnend, dass sie und ihre Schwester dadurch in tödliche Gefahr geraten …

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Meinung:
1. Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Cover ist schlicht und einfach gehalten. Dennoch ist es durch die Ausstanzung der einzelnen Buchstaben interessant und ansprechend gestaltet. Das Buch ist in drei Teilabschnitte gegliedert und enthält einzelne Kapitel. Der Schreibstil ist einfach, klar und verständlich geschrieben. Auffallend ist die Präsensform. Es wird aus der Ich-Perspektive geschrieben, so dass der Leser eine intensivere Beziehung zu Kate aufbauen kann.

2. Inhaltliche Auseinandersetzung:
„Was ihr nicht seht“ ist ein Psychothriller von der Autorin Nuala Ellwood. Kate kommt nach Hause zurück und zieht vorübergehend in das nach dem Tod ihrer Mutter leerstehende Elternhaus. Immer wieder kommen ihre Albträume und Stimmen zurück, die Kate mit Hilfe von zahlreichen Schlaftabletten zu unterrücken versucht. Der einzige Mensch, der noch Kate positiv stärkt und unterstützt ist ihr Schwager Paul.
Es wird in vielen Rückblenden erzählt und zeitgleich wieder ins Hier und Jetzt geführt. Somit bildet der gesamte Zustand und Geschichte ein rundes Bild, welches dem Leser nach und nach klarer wird. Durch den Perspektivwechsel im letzten drittel des Buches, welches nun aus der Sicht von Sally der Schwester erzählt wird, können viele Rückschlüsse vereint werden. Wunderbar gelingt es der Autorin die Gedanken und Erfahrungen von Kate mit derer von Sally zu verknüpfen. Sie wechselt quasi den Blickwinkel und somit erfährt der Leser wie schnell Missverständnisse geschehen können. Klasse gelöst!

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Fazit:
Das Buch habe ich in wenigen Tagen gut durchlesen können. Komischerweise ist keines der Protagonisten sympathisch, dennoch stört mich diese Tatsache nicht. Denn das Buch hat viel mehr zu bieten, so dass ich durchaus auch auf sympatien verzichten kann. Denn es ist eine Mischung aus Psychothriller, Roman, Drama und beinhaltet ein wenig fachliche Hintergrundinformationen auf emotionale Weise. Denn der Leser erfährt eine Reihe an Symptomatiken, die eine traumatisierte Person mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung durchleben kann. Durch die Vergangenheit mit einem Thyranischen und Alkoholabhängigen Vater, einer "schwachen" Mutter, die selbst nicht in der Lage ist ihre Kinder zu schützen und einer Schwester die noch zu jung ist um vieles zu verstehen und somit eine Rivalität und Hass gegen die Schwester aufbaut ist die Grundlage einer psychischen Erkrankung gelegt. Die später einsetzenden Erfahrungen als Reporterin im Kriegsgebiet ist das Trauma vollständig manifestiert. Der Leser wird dahingehend manipuliert, dass er selbst nicht mehr unterscheiden kann zwischen Realität und Wahnvorstellungen. Denn Kates Welt besteht aus wahnhaften Vorstellungen, Irrglauben und lässt den Leser an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Es gibt einen Stern abzug, durch den etwas schleppenden Anfang, einigen langgezogenen Passagen und der relativ einfachen Vorhersage, was passieren wird. Das Ende ist wirklich gut gelungen und lässt den Leser nochmal an Spannung genießen.

Das Buch erhält von mir 4/5 Vikis.

unbezahlte Werbung eines Rezensionsexemplars, welches mir zur Verfügung gestellt wurde