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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2021

Zum Brüllen komisch und absolut bezaubernd

Bridgerton - In Liebe, Ihre Eloise
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Der fünfte Teil der Bridgerton-Reihe ist glaube ich mein bisheriger Favorit der Reihe. Einfach weil ich so wahnsinnig mit Eloise identifizieren kann und ihr Love-Interest auch absolut mein Typ ist. Nachdem ...

Der fünfte Teil der Bridgerton-Reihe ist glaube ich mein bisheriger Favorit der Reihe. Einfach weil ich so wahnsinnig mit Eloise identifizieren kann und ihr Love-Interest auch absolut mein Typ ist. Nachdem mich der letzte Band etwas ernüchtert hatte, ist dieser wieder genau, was ich an dieser Reihe so liebe- herrlich leicht zu lesen, mit Witz und Biss und Charakteren, die man einfach lieben muss.

Zum Inhalt: Eloise Bridgerton zählt in ihren Kreisen mit ihren 28 Jahren schon als alte Junger. Auch wenn dies bei ihr ein selbst gewähltes Schicksal ist- an Anträgen hat es ihr nicht gemangelt- so hinterfragt sie nach der Hochzeit ihrer besten Freundin Penelope, ob diese freiwillige Einsamkeit sie nicht doch auf Dauer unglücklich machen wird. Als sich aus einer Brieffreundschaft mehr entwickelt, beschließt Eloise ihr Schicksal selbst in dir Hand zu nehmen und flieht in einer Nacht und Nebel Aktion aus London- mit fatalen Folgen.

Ich finds toll, dass endlich mal wieder eine weibliche Bridgerton im Mittelpunkt steht und Eloise, die für die damalige Zeit eine eher kontroverse Einstellung zur Ehe hat ist einfach herrlich sympathisch. Mit ihrer quirlig hartnäckigen Art und großem Herzen ist sie ein sympathische und bodenständige Protagonistin. Und Philipp, der studierte und hart arbeitende Landadelige ihre perfektes Gegenstück. Die Liebesgeschichte der beiden zu verfolgen hat mir großen Spaß gemacht.

Ein netter Bonus war, dass die ehemaligen Kolumnen der Lady Whistledown durch persönliche Korrespondenzen von Eloise mit ihren Familienmitgliedern ersetzt wurden. Das gab den Buch nochmal einen extra Touch Persönlichkeit.

Der Schreibstil war wieder unglaublich humorvoll und ich habe mehrmals laut auflachen müssen. Gleichzeitig hatte das Buch die richtige Portion Drama und ein spannendes Leseerlebnis zu sein.

Für mich der bisher beste Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Penelope blüht auf

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Der vierte Band der Reihe stellt nicht etwa einen Bridgerton in der Mittelpunkt der Handlung, sondern die Nachbarin und Freundin der Bridgertons Penelope Featherington. Trotzdem bleibt die Reihe sich von ...

Der vierte Band der Reihe stellt nicht etwa einen Bridgerton in der Mittelpunkt der Handlung, sondern die Nachbarin und Freundin der Bridgertons Penelope Featherington. Trotzdem bleibt die Reihe sich von Konzept her treu und verheiratet auch in diesem Buch wieder eines der Bridgerton-Kinder. Wer die Serie geguckt hat ist für dieses Buch bereits gespoilert und auch die zusätzlichen Epiloge der Vorgänger-Bücher haben schon einiger von der Handlung dieses Buches vorweg genommen.

Zum Inhalt: Penelope Featherington hat mit ihren 28 Jahren die suche nach einem Ehemann aufgegeben und sich mit dem Status der alten Jungfer abgefunden. Elf Jahre sind seit ihrer Einführung in die Gesellschaft verlangen, ohne dass auch nur ein einziger Heiratsantrag vorgebracht wurde. Als Collin Bridgerton aus dem Ausland zurückkehrt sind sich alle sicher, dass er nun heiraten müsse. Und auch Pelelopes Herz schlägt unwillkürlich höher, ist sie doch schon immer in Collin verliebt gewesen. Doch kann als hässliches Entlein und Mauerblümchen auf eine Verbindung mit dem begehrtesten Junggesellen hoffen?

Was mir ja allen Büchern der wahnsinnig gut gefällt ist, dass die Protagonisten alle irgendeine echte Leidenschaft haben, für etwas brennen und sich für etwas engagieren. Das war ja absolut keine Selbstverständlichkeit in dieser Zeit, in der sich wohlhabende Leute gerne in Müßiggang übten. So nun auch in diesem Buch wieder. Denn wer in Collin nur den charmanten Kavalier sieht ist weit gefehlt. Collin schreibt und das mit einer Hingabe und einem Talent, das ihn selbst überrascht.

Penelope kann einem wirklich leid tun. In den vorherigen Büchern wurde oft herausgestellt, wie schwer ihre Stellung in der Gesellschaft war, wie nervtötend die Familie Feathington ist und wie Penelope von den anderen Damen, ihrer eigenen Mutter und auch Lady Whistledown geschnitten wurde. In diesem Buch nun blüht sie endlich auf, findet ihre Stimme und holt sich, was ihr zusteht.

Das Buch ist wieder super geschrieben, auch wenn mir die drei Vorgänger etwas besser gefallen haben. Diesem hier fehlte die Leichtigkeit und der Witz, die mich an der Reihe bisher so verzaubert haben. Und wie bereits erwähnt haben die Netflixserie und die vorherigen Bände schon viel vorweg genommen, sodass die Handlung sehr vorhersehbar war.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Jugendroman-Dystopie

Vollendet – Die Flucht
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„Vollendet- Die Flucht“ ist mein erstes Buch von Neal Shusterman. Das Cover ist interessant gestaltet und der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt des Buches. Diese Dystopie stellt die Frage nach ...

„Vollendet- Die Flucht“ ist mein erstes Buch von Neal Shusterman. Das Cover ist interessant gestaltet und der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt des Buches. Diese Dystopie stellt die Frage nach der Unantastbarkeit des Lebens. Wie viel ist ein Leben wert? Und wer entscheidet das?

Zum Inhalt: Connor ist ein ganz gewöhnlicher Junge in einer ganz gewöhnlichen Familie. Nur, dass seine Eltern eine Verfügung unterzeichnet haben, die ihren Sohn zum Eigentum des Staates machen, mit dem Ziel Connors gesamte Einzelteile zu spenden und ihren Sohne damit vollkommen auszulöschen. Grundlage für diese Tat ist eine Charta, die die Unantastbarkeit des Lebens schützt. Allerdings nur von der Empfängnis bis zum dreizehnten Lebensjahr. Danach sind nachträgliche Abtreibungen möglich, die Jugendliche bis zum achtzehnten Lebensjahr zu unfreiwilligen Organspendern machen. Doch Connor will dies nicht hinnehmen und über sein Leben selbst bestimmen. Aber hat er das überhaupt in der Hand?

Das Buch erzählt die Geschichte von drei Jugendlichen, die unfreiwillig zu Komplizen werden und sich gemeinsam aber doch jeder auf seine Art gegen das bestehende System auflehnen. Die Perspektive der Jugendlichen ist sehr eindringlich erzählt und immer wieder war ich beim Lesen schockiert von der Welt die geschaffen wurde. Ungläubig darüber, wie Eltern ihren Kindern solch ein Schicksal antun können. Denn die Message ist klar: wer nicht schlau genug, talentiert genug, schlicht gut genug ist, der wird ausgelöscht.

Mir hat ein bisschen die Gegenseite in der Erzählung gefehlt. Schön hätte ich Perspektive zumindest eines Erwachsenen gefunden, der dem System dient und dessen Meinung vertritt, hauptsächlich um mehr über die Hintergründe, die wissenschaftliche Praxis und die Erfolge dieser Maßnahmen zu erfahren. Denn so wirkt das ganze natürlich total einseitig und ganz klar verachtenswert. Dann andererseits vllt auch Gutes aus der Charta hervorgehen könnte, bleibt unbetrachtet.

Das Buch besitzt nach dem Epilog noch Zusatzkapitel. Dieses haben für mich aber nicht zum Buch gepasst und sind absolut nicht nötig. Ansonsten ist das Buch wirklich fantastisch geschrieben und ich habe mit den Wandlern wirklich mitgefiebert. Ein paar Themen wie die Zehntopfer und die Klatscher hätten gern noch mehr Raum im Buch einnehmen können. Geschickt fand ich die Schilderung des Umwandlungsprozesses kurz vor Ende, ich hatte schon befürchtet man ließe den Leser im Dunkeln. In dieser Passage hatte ich Gänsehaut und mir war total elend zumute.

Für mich ein großartiges Buch mit einem erschreckenden Zukunftsszenario, das ich uns niemals wünsche. Unbedingt lesen

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Veröffentlicht am 28.12.2021

historischer Roman mit ein paar Längen

Die Brücke der Ewigkeit
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Die Karlsbrücke in Prag ist eines der Bauwerke des Mittelalters, die sicher jeder kennt. Und eines, dass täglich von Millionen Menschen genutzt wird, was seine Bedeutung und seine Stabilität noch beeindruckender ...

Die Karlsbrücke in Prag ist eines der Bauwerke des Mittelalters, die sicher jeder kennt. Und eines, dass täglich von Millionen Menschen genutzt wird, was seine Bedeutung und seine Stabilität noch beeindruckender macht, vor allem wenn man bedenkt mit welchen Mitteln zu der damaligen Zeit gebaut wurde. Daher fand ich echt super spannend, dass die Karlsbrücke im Zentrum der Handlung dieses Buches stehen sollte.

Zum Inhalt: Jan Otlin ist Baumeister in Avignon, doch als seine Mutter im Sterben liegt beschließt er, sofort nach Prag aufzubrechen um sie ein letztes Mal zu sehen. Dort angekommen erinnert er sich an einen Schwur den er als Kind geleistet hat, als in einer stürmischen Nacht die Brücke brach und seine Mutter in den Fluten zu ertrinken drohte. Und so kommt es, dass Jan einen Entwurf einreicht, als der Kaiser einen Brückenbauer sucht und er begibt sich damit in die Welt der Ränkespiele um Macht und Einfluss in Prag.

Die Geschichte ist rückblickend durch Jan Otlin erzählt, der mit seinem Schwiegervater versucht seine Frau Maria-Magdalena aus dem Kerker zu befreien. Auf dem Weg dorthin erzählt er die Geschichte ihrer Bekanntschaft. Dabei fällt der Erzähler etwas aus der Rolle und wird zwischendurch von einem allwissenden Erzähler abgelöst. Das funktioniert allerdings sehr gut und der Leser bekommt so einen umfassenden Einblick in die Umstände der Handlung.

Zuallererst muss sich erwähnen, wie gut mir das Cover gefällt, was auf jeden Fall dazu beigetragen hat, dass ich dieses Buch lesen wollte. Lobend muss außerdem erwähnt werden, dass es zu Anfang nicht nur eine Karte und ein Personenregister gibt, sondern auch den Hinweis auf ein Glossar im Anhang des Buches. Dadurch ist mir das Lesen gleich viel leichter gefallen.

Das Buch heißt zwar „Brücke der Ewigkeit“ aber im Zentrum der Geschichte steht eigentlich nicht der Brückenbau, der als Nebenthema über Jahre hinweg vor sich hin plätschert und nur ab und zu mal durch Hochwasser oder Unwetter torpediert wird, sondern das Ränkespiel in Prag, in das vor allem Otlins Widersacher Rudolph von Straßburg verwickelt ist. Die Ironie der Geschichte ist, dass weder Otlin noch Rudolphs anderer Widersacher Parler Kenntnis von dieser Nemesis haben. Sowohl Otlin als auch seine Frau Maria-Magdalena rutschen da mehr so zufällig rein.

Tatsächlich war der Handlungsstrang um Maria-Magdalena für mich der spannendste im Buch. Ein kleines Mädchen, während der Pest von seiner Familie getrennt, wächst in einem Hurenhaus bei einem sanften Hühnen auf, das von einer Sterndeuterin und „Hexe“ geführt wird. Dieser Handlungsstrang dominiert in meinen Augen auch das gut. Was gut ist, weil ich sonst vielleicht nicht bis zu Ende gelesen hätte.
Generell hat in der ganzen Geschichte ein bisschen der übergeordnete Spannungsbogen gefehlt, der die Einzelstränge der Handlung zusammenführt. Erst ganz zum Schluss treffen die Protagonisten wirklich aufeinander und dann geht alles schnell und das Buch ist beendet.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass der dramaturgische Schwerpunkt schon etwas früher gelegen hätte.

Fazit: ganz solider historischer Roman mit ein paar Längen und etwas unfokussierter Dramatik.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Olivia Holzmann ermittelt in einem Boesherz-Buch

Im Auge des Zebras
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Mit „Im Auge des Zebras“ legt Vincent Kliesch den Grundstein einer neuen Thriller-Reihe. Den Autor habe ich seit „Auris“ auf meiner Beobachtungsliste und habe mich sehr gefreut, dass es nun etwas neues ...

Mit „Im Auge des Zebras“ legt Vincent Kliesch den Grundstein einer neuen Thriller-Reihe. Den Autor habe ich seit „Auris“ auf meiner Beobachtungsliste und habe mich sehr gefreut, dass es nun etwas neues aus seiner Feder gibt. Allerdings hat er seiner Ermittlerin in diesem ersten Band gleich in doppelter w die Show gestohlen.

Zum Inhalt: Olivia Holzmann ermittelt in einem Fall, der der Polizei Rätsel aufgibt. Innerhalb von drei Minuten wurden über ganz Deutschland hinweg sieben Jungen aus ihren Elternhäusern entführt. Die Spuren weisen alle auf ein und den selben Täter hin. Wie kann das möglich sein? Der Täter schafft damit ein juristisches Phänomen: er gibt sich durch die jeweiligen Taten selbst ein Alibi für alle Tatorte- ein Ding der Unmöglichkeit. Verzweifelt über den Fall sucht Olivia Hilfe bei ihrem Exkollegen Severin Boesherz, der als Genie der Deduktion Bekanntheit erlangt hat. Unwissend, was sie damit in Gang setzt.

Vincent Kliesch kommt sofort zur Sache. Schon das erste Kapitel war direkt spannend und faszinierend zugleich. Und genau so verhält es sich mit dem gesamten Buch: es ist ein einziger Zaubertrick, der den Leser an der Nase herumführt, bis im großen Finale die Täuschung enthüllt wird. Fanatisch geschrieben und absolut fesselnd.

Ein kleines Manko ist für much allerdings dabei, dass die titelgebende Ermittlerin leider im Schatten ihres Exkollegen und dessen Sohn, sowie eines verrückten Drogenbosses steht. Und nicht zuletzt entpuppt sie sich als getäuschte Zuschauerin in diesem perfiden Zaubertrick, als Teil der Show, wenn auch eher in Statistenrolle. Und das hat sie nicht mal verdient, denn sie ist eine überaus sympathische Protagonistin und begabte Ermittlerin. Leider sind nur ihre Gegenspieler in diesem Buch so viel begabter und faszinierender, dass sie fast schon blass dagegen wirkt.

Wer sich wie ich einen größeren Auftritt von Severin und mehr Demonstration seines Könnens gewünscht hätte, wird sich freuen, dass eine Reihe über ihn ebenfalls in den Startlöchern steht. Für Olivia Holzmann erhoffe ich mir, dass sie ihr Potential in den Folgebänden besser ausschöpfen kann

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