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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2021

eine verhängnisvolle Affäre

Die Studentin
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Tess Gerrigsen ist eine gefeierte Thrillerautorin. Mit „Die Studentin“ hat sie einen neuen packenden Pageturner geschrieben, der das immer wiederkehrende Thema verbotener Schüler/Lehrer-Beziehungen spannungsgeladen ...

Tess Gerrigsen ist eine gefeierte Thrillerautorin. Mit „Die Studentin“ hat sie einen neuen packenden Pageturner geschrieben, der das immer wiederkehrende Thema verbotener Schüler/Lehrer-Beziehungen spannungsgeladen aufgreift.

Zum Inhalt: Taryn Moore ist schön, intelligent und hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Und doch beschließt sie es zu beenden. Das zumindest mutmaßt die Polizei, als die Leiche der jungen Studentin gefunden wird. Todesursache: ein Sprung vom Balkon. Doch ist Taryn wirklich gesprungen? Und welche Geheimnisse hat sie mit ins Grab genommen?

Das Thema des Buches ist jetzt nicht unfassbar neu, trotzdem finde ich es solide und spannend umgesetzt. Es wird auch innerhalb der Geschichte immer mal wieder aufgenommen, was ich geschickt gemacht finde.

Die Protagonisten sind detailreich gezeichnet, besonders Taryns Obsessivität und Abhängigkeit von der Achtung anderer kommen gut raus. Ich bin beim Lesen immer wieder zwischen Anerkennung ihrer Leistung und Mitleid über ihre Minderwertigkeitskomplexe geschwankt. Ihr manisches Verhalten war zum Schluss so beängstigend, dass ich ihr schon Selbstmord aus Rache unterstellt habe.

Das Buch ist wirklich fesselnd geschrieben, vor allem weil Taryns Persönlichkeit auch den Leser ein Stück weit manipuliert. Zumindest habe ich das so empfunden.

Satzbau und Sprache sind leicht verständlich und flüssig, sodass man gut durch die Seiten kommt. Die Einteilung der Story in „davor“ und „danach“ trägt stark zur Spannung bei und erst ganz zum Schluss erfährt der Leser was wirklich passiert ist. Das Ende fand ich überraschend und sehr gelungen.

Ein wirklich überzeugender Thriller, der mich mich ziemlich mitgenommen hat. Klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

unglaublich schönes Herzensbuch

99 Tage mit dir
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"99 Tage mit dir" ist ein tragisch schöner Roman über die Macht des Schicksals und dass die große Liebe Berge versetzen kann.

Zum Inhalt: Emma und Nathan begegnen sich dort, wo normalerweise keine Liebe ...

"99 Tage mit dir" ist ein tragisch schöner Roman über die Macht des Schicksals und dass die große Liebe Berge versetzen kann.

Zum Inhalt: Emma und Nathan begegnen sich dort, wo normalerweise keine Liebe beginnt- im Wartezimmer der Brustsprechstunde. Beide sind allein dort und beide haben Angst davor, was die Untersuchung zu Tage fördern könnte. Und so beschließen zwei völlig Fremde, sich gegenseitig beizustehen und sich Halt zu geben. Und aus dieser schicksalhaften Begegnung soll noch so viel mehr werden. Doch wie viel Zeit wird den beiden vergönnt sein?

Das Cover ist einfach wunderschön und erinnert mit den kleinen Papageientauchern an Meer und Urlaub. Man sollte nur nicht vergessen, seine Taschentücher parat zu haben, wenn man damit am Strand liegt.

Die beiden Protagonisten sind wahnsinnig sympathisch und authentisch und werden im Verlauf der Geschichte und je mehr der Leser mit ihnen durchmacht zu Freunden. Bis zum Schluss habe ich mit den beiden mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Aber Leben nimmt nunmal kein glückliches Ende.

Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und fantastisch erzählt, die vorkommenden Personen sind trotz all der Schicksalsschläge so selbstlos, verlieren nicht den Mut und trotzen gemeinsam allen Widrigkeiten. Es zeigt ganz deutlich, wie wichtig es ist, sich mit Liebe und Güte zu umgeben und alles Gute was einem erfährt, auch an andere weiterzugeben. Denn das Leben ist zu kurz um auch nur eine Stunde davon zu verschwenden.

Diese wunderschöne, atemberaubend gefühlvolle Buch hat mich absolut in seinen Bann geschlagen. Für mich ein echtes Herzensbuch.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Alt aber nicht tot

Herrenabend
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"Herrenabend" ist das dritte und letzte Buch von Hendrik Groen, es handelt sich dabei um fiktive Tagebücher in denen der betagte Herr aus seinem Alltag im Seniorenheim schreibt.

Zum Inhalt: Auch in ...

"Herrenabend" ist das dritte und letzte Buch von Hendrik Groen, es handelt sich dabei um fiktive Tagebücher in denen der betagte Herr aus seinem Alltag im Seniorenheim schreibt.

Zum Inhalt: Auch in diesem Tagebuch erzählt Hendrik wieder ehrlich und schamlos lustig von seinem Rentnerleben im Seniorenheim, wo er seine Tage mit Leonie, Fräulein Jansen und seine Pseudo-Enkelin Frida verbringt. Hinzu kommt ein neuer Freund in Gestalt von Herrn Jo-Jo, der ebenfalls früher an einer Schule gearbeitet hat und Hendriks Liebe zum puzzeln teilt. Überschattet werden die gemütlich fröhlichen Tage davon, dass Hendrik so allmählich etwas vergesslich wird. Aber davon lässt sich der rüstige Rentner die Freude am Leben nicht trüben.

Die Bücher von Hendrik Groen sind für mich ein Gute-Laune-Garant, vor allem wenn Hendrik über die unterschiedlichen Mitbewohner im Seniorenheim und ihre Eigenheiten erzählt. Als dann auch noch Corona um sich greift ist das Chaos perfekt- einfach herrlich.
Dieses Buch ist nicht ganz so heiter fröhlich wie die vorherigen, da es offen und ungeschult zeigt, welche Auswirkungen Demenz auf das Leben haben kann. Fängt es anfangs noch ganz harmlos mit leichter Vergesslichkeit an, so werden Hendriks Aussetzer immer schwerwiegender und verstehen nicht nur ihn selbst in Sorge und Aufruhr.
Ich finde es toll, wie offen, ehrlich und ungeschult das Buch damit umgeht.

Das Buch hat mich wieder unglaublich gut unterhalten, ich habe oft schmunzeln müssen und aber ab und zu ein Tranchen verdrückt, wenn Hendrik mal wieder mit dem Leben und seinem Kopf zu kämpfen hatte.

"Herrenabend" ist ein Buch mit ganz viel Herz, über Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und darüber, dass das Leben erst vorbei ist, wenn man tot ist. Es ruft einem ins Gedächtnis, dass man das Leben bis zum Ende auskosten sollte.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

über Missverständnisse und Liebe

Und immer nur du
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"Und immer nur du" war für mich ein fast schon kitschiges und sehr vorhersehbares Buch mit einem heftigen Plot-Twist am Ende.

Zum Inhalt: Nachdem ihre Familie in ihrer Kindheit auseinander gerissen wurde ...

"Und immer nur du" war für mich ein fast schon kitschiges und sehr vorhersehbares Buch mit einem heftigen Plot-Twist am Ende.

Zum Inhalt: Nachdem ihre Familie in ihrer Kindheit auseinander gerissen wurde lebt Fenja mit ihrem Vater in Berlin. Der Tod ihrer Mutter führt sie zurück in ihre Heimatstadt Dahrenburg, wo sich seit ihrer Kindheit nicht viel verändert hat. Inklusive Elias- Fenjas großer Jugendliebe. Ein gelüftetes Geheimnis stellt plötzlich Fenjas Welt auf den Kopf und ihre Gefühle in Frage.

Das Setting des Romans ist toll gewählt und gut beschrieben, sodass sich die Reise nach Dahrenburg auch für mich als Leser wie heimkommen angefühlt hat. Das Buch lebt meiner Meinung nach von den tollen Nebencharakteren, die viel zur „gemütlichen“ Stimmung beitragen und direkt ans Herz wachsen.
Mit den beiden Protagonisten hatte ich so meine Schwierigkeiten. Fenja ist zu Anfang unsicher, unglücklich und fremdbestimmt und muss sich im Laufe des Buches erstmal selbst finden. Und Elias war mir das ganze Buch über immer „zu viel“ und ist mit allem was er tut immer über das Ziel hinausgeschossen.

Mir war das Buch an vielen Stellen einfach „zu schnell“. Ja, die erste Liebe vergisst man nie und vielleicht endet sie auch nie wirklich aber hier haben sich die Ereignisse wirklich übertrieben schnell überschlagen. Das war mir einfach oft zu kitschig.
Ansonsten fand ich, dass das Buch wirklich unterhaltsam und voller liebenswerter Charaktere war. Es ging neben der eigentlichen Liebesgeschichte auch viel um Freundschaft, Familie und Zusammenhalt.

Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen, die eisige Trotzhaltung zu Anfang weicht schnell einer Wärme und Emotionalität, die das Buch zu einem schönen Leseerlebnis machen.

Für mich eine schöne Urlaubslektüre mit unvorhersehbarem Ende und viel Herz.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Die Totenflüsterin

Tote schweigen nie
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Zuallererst: A.K. Turner war mir vorher kein Begriff aber nach diesem Buch habe ich die Autorin direkt gegoogelt und auf meine Merkliste gesetzt, denn was sie zu Papier bringt haut mich glatt um.

Zum ...

Zuallererst: A.K. Turner war mir vorher kein Begriff aber nach diesem Buch habe ich die Autorin direkt gegoogelt und auf meine Merkliste gesetzt, denn was sie zu Papier bringt haut mich glatt um.

Zum Inhalt: Cassie Raven ist Sektionsassistentin und fällt neben neben ihrem unkonventionellen Auftreten vor allem durch ihr Können und ihre Expertise auf. Sie macht ihren Job gewissenhaft und mit viel Respekt und Zuneigung für die Toten. Als ihre ehemalige Mentorin und Freundin unerwartet verstirbt, glaub Cassie nicht, dass es mit einer Standardsektion getan ist und ermittelt auf eigene Faust.

Das Buch ist wahnsinnig hochwertig und allein schon optisch und haptisch ein echtes Erlebnis. Design und Farbgestaltung gefallen mir richtig gut und heben das Buch optisch vom düster schwarzen Einheitsbrei der Thriller-Riege ab.

Cassie habe ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen, genauso wie ihre polnische Oma. Die Akribie, Gewissenhaftigkeit und die Leidenschaft mit der Cassie ihre Arbeit macht sind bewundernswert. Und sie beweist immer wieder, dass sie locker ein Medizinstudium hätte anstreben können. Sie hat viel Sachverstand und eine exzellente Beobachtungsgabe. Insgesamt ist sie in meinen Augen eine bewundernswerte Frau und es ist wirklich schade, dass sie nur fiktiv ist, da ich sie wahnsinnig gerne kennenlernen würde.

Der Plot ist gut durchdacht und schlüssig konstruiert. Der Leser kann zu jeder Zeit Cassies Gedanken folgen, mit den restlichen Informationen wird man von Flyte durch die Perspektivenwechsel versorgt. Der Schreibstil wechselt von sachlich erklärend, wo immer Cassie ihre Arbeit macht, zu fesselnd und mitreißend, wenn sie ihre eigenen Ermittlungen anstellt bis hin zu einfühlsam, wo immer es um ihr Privatleben geht.

Ich habe dieses Buch sehr genossen, da ich mich gut in die Protagonistin hineinversetzen konnte und man als Leser praktisch bei zusehen konnte, wie sie über sich hinauswächst.
Ein fantastisches Thriller-Debüt, das ich wärmstens empfehlen kann.

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