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Veröffentlicht am 28.07.2021

Erwartungen nicht erfüllt

Partem. Wie die Liebe so kalt
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"Partem. Wie die Liebe so kalt" ist der erste Band einer neuen Reihe aus der Feder von Stefanie Neeb. Das Buch hat einen wunderschön verspielten, blauen Einband und ist mit seinen fast 500 Seiten ein echter ...

"Partem. Wie die Liebe so kalt" ist der erste Band einer neuen Reihe aus der Feder von Stefanie Neeb. Das Buch hat einen wunderschön verspielten, blauen Einband und ist mit seinen fast 500 Seiten ein echter Schmöker.

Zum Inhalt: Xenia hat eine merkwürdige Gabe: immer wenn sie andere Menschen berührt hört sie ein für diese Person charakteristisches Geräusch. Außer bei Jael, einem mysteriösen, aber sehr attraktiven Unbekannten aus der Bahn. Als er und seine Freunde sich als die neuen Schüler an ihrer Schule herausstellen kann Xenia ihm nicht aus dem Weg gehen. Und auch Jael fühlt sich zu Xenia hingezogen, obwohl er das auf keinen Fall sollte und seine Zuneigung alles zerstören könnte, wofür er gearbeitet hat.

Ich fand es wirklich schwierig in die Geschichte reinzukommen, da besonders am Anfang viele Worte und Sachverhalte sehr selbstverständlich präsentiert werden, ohne dass näher darauf eingegangen wird. Ich hatte dadurch ziemliche Mühe mich in der Welt von Jael zurechtzufinden und selbst nach Ende des Buches hatte ich noch wahnsinnig viele Fragezeichen im Kopf. Dabei bin ich wirklich kein Fantasy-Neuling, aber hier sind mir die Regeln, nach denen Jael und seine Organisation leben und vor allem der Sinn dahinter noch völlig schleierhaft. Auch das ziel, auf dass alle hinarbeiten ist für mich noch ziemlich nebulös.

Die Charaktere finde ich schwierig. Ich hatte ziemliche Probleme hier einen Sympathieträger zu finden, am ehesten sind das für mich Felix und seine Schwester. Jael und seine WG finde ich durch die Bank weg total affektiert und unsympathisch und auch mit Xenia konnte ich leider nicht warmwerden, weil sich doch alles recht oberflächlich abspielt, sowohl was Xenia und ihr Gabe, als auch alle ihre zwischenmenschlichen Beziehungen angeht. Nebenbei werden dann mal Themen wie Depression und Suizid angeschnitten, allerdings auch das sehr oberflächlich.

Ich hatte bei diesem Buch eine Mischung aus Young Adult Romance und Fantasy erwartet. Der Romance Faktor ist allerdings ziemlich kurz geraten und war über weite Strecken in meinen Augen sehr einseitig. Auch wenn Jael immer mal wieder kurz über seine Gefühle sinniert, sind sie für mich doch nie greifbar gewesen und selbst am Ende ist für mich immer noch nicht klar, ob er sich für Xenia entscheiden wird.

Das Buch ist angenehm geschrieben und passt sprachlich zu den doch recht jungen Protagonisten. Das größte Geheimnis ist für mich nach wie vor Chrystal, was sie zur interessantesten Figur macht. Das Buch war für mich kein Pageturner, aber zumindest die Geschichte um Fiene, Felix und Chrystal hat mich dann doch so gepackt, dass ich bis zum Ende drangeblieben bin und mir wohl auch Band 2 holen werde.

Für mich hat der zweite Band einiges an Potential um besser zu werden als der erste und ich hoffe, dass der Leser dann auch ein paar mehr Antworten erhalten wird.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

offen und ehrlich

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
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"The Comfort Book" von Matt Haig ist eine Sammlung von liebevolle zusammengestellten Gedanken, Erinnerungen und tiefgründigen Texten, die sich mit den Themen Depression, Schmerz und Verzweiflung, aber ...

"The Comfort Book" von Matt Haig ist eine Sammlung von liebevolle zusammengestellten Gedanken, Erinnerungen und tiefgründigen Texten, die sich mit den Themen Depression, Schmerz und Verzweiflung, aber auch mit Akezptanz, Selbstrefelktion und Hoffnung beschäftigen.

Offen ehrlich erzählt Matt Haig über seine eigenen Depressionen und Selbstmordgedanken. Er verschönt nichts, versucht dem Leser aber zu vermitteln, was seine psychische Erkrankung ihn gelehrt hat und wie er daran gewachsen ist. Er teilt seine eigenen Ängste, Erkenntnisse und Hoffnungen mit dem Leser und hält diesen dazu an, die eigene Perspektive zu hinterfragen und in schwierigen Situationen einfach mal die Sichtweise zu wechseln, da sich daraus andere Optionen ergeben können.

Matt Haig gibt dem Leser kleine Mantras mit, sowie Empfehlungen zu Songs, Büchern und auch Filmen, die er als tröstlich empfindet. Diese Zusammenstellungen finde ich schön gewählt, manchmal gibt er kurze Erklärungen warum genau eben jener/ jenes Film/Buch ausgewählt wurde. Besonders diese liebevoll zusammengestellten Medien haben mir sehr gut gefallen und die von Matt Haig genannten Songs habe ich mir direkt in Anschluss an das Buch angehört.

Dieses Buch ist keine Fachlektüre und kein Ratgeber, sondern eine persönliche Schilderung des Autors, was ihm selbst gut tut und hilft um in schwierigen Zeiten klar zu kommen. Die Vergleiche und Erklärungen die er anstellt sind sehr bildhaft und einfach erklärt, sodass der Leser sich selbst in diesem Buch gut wiederfinden kann. Das Buch kann gut am Stück gelesen werden, es ist aber auch möglich quer einzusteigen oder nur einzelne Kapitel zu lesen, je nach Bedürfnis.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, denn es lädt den Leser dazu sein, selbst darüber nachzudenken, was er als tröstlich empfindet und was ihm Hoffnung gibt. Außerdem nimmt einen Hand die Hand und gibt einem das Gefühl, dass man mit Traurigkeit und Selbstzweifeln nicht allein ist und dass man sich dafür nicht schämen muss. Und das finde ich die wichtigste Message des Buches, es sollte viel öfter so offen und ehrlich über schwierige Themen gesprochen werden.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

nette Idee, aber die Umsetzung kann verbessert werden

Das kleine Café der Bücherträume
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"Das kleine Café der Bücherträume" hat mich vor allem seinem tollen sommerlichen und romantisch verspielten Cover gelockt. Der Klappentext macht einen auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte. Beim ...

"Das kleine Café der Bücherträume" hat mich vor allem seinem tollen sommerlichen und romantisch verspielten Cover gelockt. Der Klappentext macht einen auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte. Beim ersten Aufschlagen ist mir besonders die liebevolle Gestaltung der Kapitel mit dem kleinen Druck und schönen Buchzitaten aufgefallen. Hier hat sich jemand wirklich Mühe gemacht, was mir total gut gefällt.

Zum Inhalt: Frederike arbeitet in einem kleinen Café und hat eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie sie sich diesen Ort im Idealfall vorstellt. Nämlich als eine Art Büchercafé, wo die Leute mit einem Buch verweilen können oder sich zu Leserungen oder anderen literarischen Veranstaltungen einfinden. Dann trifft sie auf David, der geschäftlich in ihrer Stadt zu tun hat und schnell überschlagen sich die Ereignisse.

Die Grundidee hat mir wahnsinnig gut gefallen: Blinddates mit Büchern, Lesungen und dazu leckerer Kuchen. Klingt nach dem perfekten Ort. Leider versinkt diese Idee in einem Wust aus anderen Themen wie Bauvorhaben, Umweltschutz, Coming Out, Streit unter Freunden und Missverständnisse unter Liebenden. Es werden unglaublich viele Themen angesprochen, die dann aber alle nur an der Oberfläche angekratzt werden. Es hätte mir besser gefallen, wenn die Autorin sich 1-2 davon ausgesucht und dafür vertieft hätte. So hatte ich als Leserin eigentlich keine Möglichkeit eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und die tolle Idee des Büchercafés ist irgendwie untergangen.

Auch die Lovestory fand ich sehr unrealistisch. Ich habe bei Romance kein Problem damit wenn die Storyline vorhersehbar und ein bisschen kitschig ist- dafür ist es ja Wohlfühllektüre- aber hier macht Frederike aus einem anfänglichen One Night Stand eine riesige Sache, redet gefühlt direkt von Liebe und verhält sich nach zwei Dates gegenüber David so anmaßend, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Im echten Leben hätte es da niemals ein Happy End gegeben.

Gerettet hat das Buch für mich, dass es gut geschrieben und wirklich kurzweilig ist, sodass ich es trotz allem schnell durch hatte. Wenn man keine allzu großen Erwartungen an das Buch stellt ist es durchaus nett zu lesen. Aber für mich hat die Story einfach den Fokus verloren.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

eine beklemmende Geschichte

Bonuskind
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„Bonuskind“ ist mein erstes Buch der Autorin Saskia Noort. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, sodass die knapp 300 Seiten fast schon zu wenig waren und ich gerne noch etwas über das Leben der Protagonisten ...

„Bonuskind“ ist mein erstes Buch der Autorin Saskia Noort. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, sodass die knapp 300 Seiten fast schon zu wenig waren und ich gerne noch etwas über das Leben der Protagonisten nach Ende der Ereignisse erfahren hätte.
Zum Inhalt: Lies und ihr Bruder Luuk pendeln nach der Scheidung ihrer Eltern zwischen ihrem Zuhause bei der Mutter und der neuen Wohnung samt neuer Lebensgefährtin des Vaters. Das Verhältnis in der Familie ist angespannt, die Eltern streiten permanent und die Kinder nehmen ihrem Vater seinen Seitensprung und den Kummer ihrer Mutter immer noch übel. Eines Morgens ist die Mutter plötzlich verschwunden du für Lies‘ Vater bestätigt sich alles, was er schon immer über seine Exfrau wusste und sagte. Doch Lies will nicht glauben, was ihr alle zu sagen versuchen und macht sich selbst auf die Suche nach Antworten.
„Bonuskind“ wurde als Coming of Age Thriller beworben, so richtig kann ich mit dieser Bezeichnung allerdings nicht mitgehen. Es ist kein klassisches Coming of Age Buch da die Reflektion nicht die Protagonistin selbst betrifft. Sie reflektiert die letzten Wochen ihrer Mutter und die Beziehung ihrer Eltern, sie Schlüsse auf sich selbst bleiben meiner Meinung nach aber größtenteils aus. Der Thilleraspekt ist im Ansatz vorhanden, trotzdem ist dieses Buch für mich eher Roman als Thriller.
Die Grundstimmung ist sehr schwermütig und düster. Wir erfahren Geheimnisse und Ängste aus dem Leben der Mutter, die sich zuletzt richtig in eine Paranoia reinsteigert. Ob sie tatsächlich depressiv war erfährt der Leser letztendlich nie, da alle Schilderungen dazu von ihrem Exmann kommen. Trotzdem empfand ich es als sehr beklemmend dieses Buch zu lesen, ich hatte das Gefühl, dass die im Buch vermittelten Gefühle/Ängste direkt auf mich übergegangen sind.
Der Plot ist klug konstruiert, sowie schlüssig und spannend erzählt. Ungefähr die Hälfte erfährt man indirekt aus einer Art digitalem Tagebuch, den Rest aus Lies‘ Perspektive. Die ist für ihre 15 Jahre einerseits schon sehr misstrauisch und anderseits noch kindlich naiv und unbeholfen. Von allen Charakteren ist sie am ehesten der „Sympathieträger“, wobei meine Gefühle ihr gegenüber regelmäßig schwankten- warum ihre Blasenentzündung immer wieder zur Sprache gebracht wird, blieb mir bis zum Ende schleierhaft. Einen richtigen Lieblings-Charakter hatte ich dieses Mal nicht, aber gut, im echten Leben kann man auch nicht jeden leiden, die Personen wirkten zumindest authentisch.
Ich fand dieses Buch wirklich gut, auch wenn ich etwas völlig anderes erwartet hatte. Das lag vorrangig an dem clever inszenierten Plot und der vermittelten Gefühlsgewalt, die mich echt in seinen Bann geschlagen hat.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

eine ungewöhnliche Freundschaft

Wir für uns
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„Wir für uns“ ist eine Geschichte über Familie und Schmerz, über Freundschaft und Verlust, über Liebe und Hoffnung. Mir hat dieser Roman gut gefallen und mich aufatmen lassen, dass in meiner eigenen Familie ...

„Wir für uns“ ist eine Geschichte über Familie und Schmerz, über Freundschaft und Verlust, über Liebe und Hoffnung. Mir hat dieser Roman gut gefallen und mich aufatmen lassen, dass in meiner eigenen Familie einiges leichter läuft als für Josi und Kathi.

Zum Inhalt: Josie ist schwanger. Von Bengt mit dem sie seit neun Jahren zusammen ist. Bengt will das Kind nicht, denn er ist verheiratet und hat bereits Kinder. Als er Josie quasi zur Abtreibung drängen will, zieht sie für sich einen Schlussstrich unter diese Beziehung, die von Anfang an keine Zukunft hatte. Durch einen Zufall trifft sie auf Kathi, die ihren Mann verloren hat und sich nun ziemlich allein und verloren fühlt. Die beiden Frauen verbindet ein gemeinsamer Schmerz und eine gemeinsame Sehnsucht nach Familie. Und so entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft.

Am Anfang mochte ich Josie überhaupt nicht und habe mich diverse Male gefragt, wie man als Frau mit Anfang 40 noch so dermaßen naiv sein kann, zu glauben der Typ mit dem man eine Affäre hat, würde mehr von einem wollen. Aber als sie ihn dann endlich abserviert und sich für ihr Kind entscheidet gewinnt sie in meinen Augen auch an Sympathie. Generell wirkt sie mir aber die ganze Zeit zu bedürftig, zu fixiert darauf, zu gefallen und einen Mann zu finden und einfach nicht wie eine starke, unabhängige Frau, die ich mir als Protagonistin für solch einen Roman wünsche. Kathi war mir da schon sympathischer, aber auch sie schafft es nicht, sich mit ihrem Sohn auszusprechen und generell bleibt in bleiben Familien am Ende viel ungeklärt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, man erfährt sehr viel über und aus dem Leben der beiden Frauen, die Geschichte ist gefühlvoll, aber nicht zu emotional. Es wird sich insgesamt viel mit Familienbanden beschäftigt und damit, dass vieles ungesagt bleibt. Beide Frauen machen im Verlauf der Geschichte die Entdeckung, dass sie nicht alles von ihren Liebsten wussten. Geheimnisse kommen eben in den besten Familien vor. Trotzdem stehen sie am Ende für sich selbst und füreinander ein. Das Buch vermittelt dabei glaubhaft, dass es wichtig ist, an die eigenen Träume zu glauben und die eigenen Wünsche nicht immer hintenan zu stellen.

Für mich war dieses Buch recht kurzweilig. Es ist eine von diesen Geschichten, die einfach angenehm zu lesen sind, ohne einen großartig weiter zu beschäftigen (zumindest war das bei mir so). Daher eine gute und entspannte Urlaubslektüre.

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