Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

Glitch in der Matrix

Das Verschwinden
0

Thematisch ein total spannendes Buch, auch dem man auch ein grandioses Gedankenexperiment machen kann. Irgendwo zwischen Sci-Fi und Dystopie bewegt sich diese Geschichte, die eigentlich noch viel mehr ...

Thematisch ein total spannendes Buch, auch dem man auch ein grandioses Gedankenexperiment machen kann. Irgendwo zwischen Sci-Fi und Dystopie bewegt sich diese Geschichte, die eigentlich noch viel mehr hätte sein können, als sie letztendlich ist.

Zum Inhalt: am 26. August verschwinden um kurz nach 19 Uhr alle Männer auf mysteriöse Weise. Auch Jane, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn campen ist, findet sich am nächsten Morgen einsam und verlassen wieder. Während sich alle Systeme neu ordnen müssen, tauchen plötzlich mysteriöse Videos auf, in denen einige die Verschwundenen zu erkennen glauben.

Ich hatte tatsächlich eher eine Dystopie erwartet, besonders nach den spektakulären Beispielen in welchen Situationen das Verschwinden der Männer Konsequenzen hatte. Ich war total gespannt darauf, welche Gesellschaftsstrukturen sich bilden würden, wie eine Welt nur mit Frauen wohl aussehen könnte und ob es wohl einen Moment gäbe, zu dem die Existenz von Männern plötzlich wieder möglich ist. Meine Erwartung war, dass hier Feminismus und Empowerment im Mittelpunkt stehen würden, während sich gleichzeitig eine Art Endzeitstimmung breit macht. Aber gefühlt war dieses Buch all das genau eben nicht.

Das Buch beginnt ziemlich stark und ohne große Umschweife mit dem Verschwinden aller Personen mit Y-Chromosom. Aus Verschiedenen Perspektiven werden Beziehungen zu Männern aufgearbeitet und es wird gezeigt, wie sich nach dem Verschwinden der Männer neue Strukturen etablieren. Allerdings wird hier sehr viel nur angerissen und nichts so wirklich vertieft, was für mich eigentlich spannend gewesen wäre.

Im letzten Drittel nahm die Geschichte dann gefühlt nochmal eine völlig andere Richtung. Plötzlich steht Evangelyne eigenes Schicksal, die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit und des Rassismus den sie erfahren musste, im Fokus. Das sind ebenfalls wichtige Themen, aber irgendwie hat sich das Buch damit für thematisch selbst überholt bzw. den Fokus verloren.

Die Handlung wird durch Beschreibungen eines TV Formats „The Men“ , über das innerhalb der Geschichte dann auch noch pseudowissenschaftliche Abhandlungen existieren, unterbrochen, welches scheinbar die verschwunden Männer zeigt. Mich haben diese Einschübe irgendwie im Lesefluss gestört und ich habe nicht verstanden was der Leser daraus mitnehmen sollte. Ich hatte selbst zum Abschluss des Buches noch viele offene Fragen und bin ein bisschen mit dem Gefühl zurückgeblieben, die eigentliche Botschaft des Buches nicht verstanden zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Lässt viele Fragen offen

Scarlet
1

Vampir-Fantasy geht für meinen Geschmack eigentlich immer und ich fands cool, dass dieses Buch eine Mischung aus Historie und Fantasy darstellt. Zum perfekten Einstieg in die Hintergründe, gibt’s zu Anfang ...

Vampir-Fantasy geht für meinen Geschmack eigentlich immer und ich fands cool, dass dieses Buch eine Mischung aus Historie und Fantasy darstellt. Zum perfekten Einstieg in die Hintergründe, gibt’s zu Anfang sogar einen kurzen Überblick über den historischen Aspekt. Man sollte vllt beim Lesen im Hinterkopf behalten, dass es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, denn für meinen Geschmack blieben wahnsinnig viele Fragen offen und vieles wird eher erstmal in den Raum gestellt. Auch die Buchbeschreibung fand ich für diesen ersten Band sehr großzügig verfasst, was die Inhalte angeht…

Zum Inhalt: In Frankreich wütet die Revolution, die Bürger den Adel und mit ihm auch viele ranghohe Vampire. Für das englische Dienstmädchen Eleanor bietet sich eine unerwartete Gelegenheit ihrer Stellung zu entkommen. Denn sie sieht Marie Antoinette zum Verwechseln ähnlich und soll der Rebellenbewegung Scarlet Pimpernel helfen, die französische Königin zu retten. Was als große Chance beginnt, wird schnell zu einem gefährlichen Unterfangen.

Ich fand dass die Geschichte eher langsam in Gang kommt, dafür erfährt man aber auch recht viel von Eleanors Lebensumständen. Da es sich um einen Auftaktband handelt, finde ich die längere Einführung ins Geschehen in Ordnung, war aber froh, als das Tempo allmählich anzog.

Am besten gefallen hat mir eigentlich Eleanors Entwicklung innerhalb der Geschichte, sie wächst nicht nur über sich selbst hinaus, sondern stellt auch ihre Gefährten durch ihren Mut und wachen Verstand in den Schatten. Dafür dass ich anfangs noch um ihr Schicksal im weiteren Verlauf der Handlung gebangt habe, entpuppt sie sich für mich als wertvollstes Mitglied der Liga. Die anderen Figuren sind im Vergleich zu ihr regelrecht blass. Die Fantasy-Element sind zu Anfang eher spärlich gesät und auch nach ihrer Einführung bekommt man als Leser bisher wenig Kontext dazu.

Am Ende hatte ich mehr Fragen als zu Anfang und fühlte mich ein bisschen hängen gelassen. So richtig abgeholt hat mich die Geschichte nicht, weshalb ich nicht weiß, ob ich weiterlesen werde. Schwanke zwischen 2 und 3 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 04.02.2024

Traue niemandem

Thieves’ Gambit
0

Ich fand das Konzept des Buches wahnsinnig interessant: eine Gruppe von Dieben, die gegeneinander antreten um am Ende den Besten zu küren, dabei aber in unterschiedlichen Aufgaben zusammenarbeiten müssen. ...

Ich fand das Konzept des Buches wahnsinnig interessant: eine Gruppe von Dieben, die gegeneinander antreten um am Ende den Besten zu küren, dabei aber in unterschiedlichen Aufgaben zusammenarbeiten müssen. Leider kam das Buch für meinen Geschmack ziemlich lange nicht in Fahrt und auch das große Finale war eher ernüchternd.

Zum Inhalt: Rosalyn Quest entstammt einer Familie von Dieben. Meisterdieben um genau zu sein. Aber sie hat die ewigen Job, die Einsamkeit und das strenge Regiment ihrer Mutter satt und will ausbrechen. Doch dann wird ihre Mutter entführt und Rosalyn sieht nur eine Chance sie zu retten: sie muss das Thieves Gambit gewinnen. Und die erste Regel dazu lautet: traue niemandem.

Die Gruppe von Dieben fand ich toll ausgewählt und ausgestaltet. Jeder hatte so seine Spezialitäten und geheimen Kniffe, von denen der Leser etliche Kostproben bekommt. Das hat mir gut gefallen, auch die einzelnen Aufgaben im Gambit waren gewagt ausgewählt und dramatisch umgesetzt. Schade eigentlich, dass es davon nur so wenige gab.

Schwierig hingegen fand ich jegliche zwischenmenschliche Interaktion. Ross ist extrem misstrauisch, was total nachvollziehbar ist, wenn man das manipulative, toxische Umfeld bedenkt, in dem sie aufgewachsen ist. Aber besonders da Vertrauen, Freundschaft und Loyalität hier eine große Rolle spielen, war es oft anstrengend Ross Gedanken bzgl. der Nebencharaktere zu folgen. Denn auch Verrat spielt eine große Rolle.

Generell kam für mich durch dieses stetige Hin und Her nie so recht Spannung im Gambit auf. Die allumgreifenden Motive sind alle sehr egoistisch ausgelegt und für mich gab es keinen echten Sympathieträger. War insgesamt ok und hat sich zügig lesen lassen, konnte meinen hohen Erwartungen aber nicht gerecht werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine ungewöhnliche Geschichte

Lichtungen
0

Ich liebe ja Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften und war entsprechend gespannt auf dieses Buch, dass so zahlreich für diese besondere Verbindung gelobt wurde. Ich fürchte ich habe mich hier etwas ...

Ich liebe ja Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften und war entsprechend gespannt auf dieses Buch, dass so zahlreich für diese besondere Verbindung gelobt wurde. Ich fürchte ich habe mich hier etwas vom Cover, der zahlreich ausgezeichneten Autorin und dem Überschwang der zitierten Leserstimmen täuschen lassen. Denn letztendlich habe ich diese tolle Verbindung nicht gespürt und war etwas enttäuscht.

Zum Inhalt: als Lev nach einem Unfall ans Bett gefesselt ist, wird ihm die stille und beliebte Kate zur Seite gestellt und zwischen den beiden entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die die Jahre, unterschiedliche Lebensmodelle und zwischenzeitliche Trennungen überdauern soll.

Das Buch wird auf besonderes Art erzählt, nämlich am Ende beginnend. Das finde ich ein spannendes Konzept, das aber leider für mich nicht ganz so gut funktioniert. Denn dadurch, dass sich Levs und Katos Freundschaft „zurückentwickelt“ bleibt sie für mein Empfinden eben auch eher oberflächlich.
Man merkt, dass es in ihrer Freundschaft viele Zwischentöne gibt, unausgesprochenes und ein „was-wäre-wenn“. Und trotzdem wirkt das was sie haben unerschütterlich. Vielleicht auch, weil es für beide wenig andere Optionen gibt als einander.

Das Leben im Dorf selbst erscheint eher trostlos, auch hier wird viel mit Andeutungen und Botschaften zwischen den Zeilen gearbeitet. Ich fand es teilweise schwer wirklich alle Nuancen dessen zu erfassen, was in der Geschichte vor sich geht und die Lebenswege der Figuren zu verorten.

Was man der Autorin aber absolut zugute halten muss ist der wunderbare Schreibstil. Die Freundschaft zwischen Kato und Lev liest sich wie ein Gedicht vom Weggehen und Ankommen, wie eine Reise durch das Familienalbum. Ein Buch, das sehr eindrucksvoll, oft bildhaft und manchmal nur vage angedeutet beschreibt, wie tief Freundschaft in uns verwurzelt sein kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2024

Zwischen Sci-Fi und Endzeitstimmung

Arcadia – Die Auserwählten
0

Ich tu mich mit Sci-Fi oft schwer, fand es anhand des Klappentextes aber nicht unbedingt absehbar, dass es sich hier um etwas derartiges handelt. Viel mehr habe ich mit einem dystopischen Klassensystem ...

Ich tu mich mit Sci-Fi oft schwer, fand es anhand des Klappentextes aber nicht unbedingt absehbar, dass es sich hier um etwas derartiges handelt. Viel mehr habe ich mit einem dystopischen Klassensystem gerechnet, das in Richtung Dark Academy geht. Da habe ich mich leider geirrt und so hat mich das Buch thematisch nicht richtig erreichen können.

Zum Inhalt: für Emily am Eliteinternat Arcadia die einzige Chance höhere Bildung zu erlangen und mehr aus ihrem Leben zu machen. Also stürzt sie sich in die gefährliche Aufnahmeprüfung. Und auch Ben braucht unbedingt einen Platz an der Schule, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Und als die beiden aufeinander treffen, rücken ihre persönlichen Motive gefährlich in den Hintergrund .

Ich fand, dass das Buch richtig stark gestartet ist und fand die Handlungsstränge beider Protas sehr interessant. Aber besonders Emilys Aufnahmeprüfung war super spannend. Leider wurde dann im weiteren Handlungsverlauf gar nicht weiter darauf eingegangen. Und auch die technischen Erfinden, um die es im Haus Minerva geht, werden maximal angeteasert.
Auch über die anderen beiden Häuser erfährt man so gut wie nichts, was ich sehr schade fand. Hier wurde Potential verschenkt.

Stattdessen steht im Fokus vor allem die sich anbahnende Lovestory zwischen Emily und Ben. Und die beruht auf allerlei Lügen und Geheimnissen, was zu viel Teenie-Drama führt. War jetzt ehrlich gesagt nicht ganz so mein Ding und ich hätte den Fokus der Handlung eher woanders gesehen. Trotzdem ganz nett gemacht.

Gegen Ende gibt es zwei (für mich) gewaltige Plottwists. Weiß nicht ob es daran liegt, dass ich sonst kein Sci-Fi/Fantasy lese, aber ich hab diese Wendungen nicht kommen sehen. Also an sich richtig cool gemacht. Aber auch hier werden diese neuen Erkenntnisse ein bisschen in der Schwebe stehen gelassen und dann ist auch quasi schon Ende. Ich nehme mal an es gibt noch mindestens einen zweiten Band, der dann hoffentlich ein paar mehr Infos liefern. So alleinstehend konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere