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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2022

Interessantes Thema, mangelhafte Umsetzung

Liquid
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Ich bekenne mich ja dazu, Coverkäufer zu sein. Wenn das Cover schön ist, kommt das Buch mit nach hause, auch wenn der Klappentext mich nicht völlig überzeugt. Ich finde das Cover stilistisch einfach großartig. ...

Ich bekenne mich ja dazu, Coverkäufer zu sein. Wenn das Cover schön ist, kommt das Buch mit nach hause, auch wenn der Klappentext mich nicht völlig überzeugt. Ich finde das Cover stilistisch einfach großartig. und das nicht nur, weil ich aus dem Pharmabereich komme. Aber auch der Klappentext macht absolut neugierig und verspricht ein hochaktuelles und spannendes Thema. Und das Thema haut mich auch echt aus den Socken, wenn ich nicht die ganze zeit das Gefühl gehabt hätte, der Autor schreibt eigentlich am Thema vorbei.

Zum Inhalt: Madeleine Alberti ist Wissenschaftlerin und forscht in einer nicht kartografierten Stadt in der Wüste New Mexicos an der Verbesserung von Pflanzen. Denkt sie zumindest. Bis es ihr gelingt flüssige Chips zu entwickeln, die mit dem Wirt maximal interagieren und Daten über ihn sammeln. Als immer mehr ihrer Arbeiter aufgrund schlecht implantierter Chips erkranken oder sich beklagen, weil sie dadurch eingeschränkt werden, erkennte Madeleine ihren Fehler. Und das Gefahrenpotential ihrer Arbeit. Es beginnt eine Jagd um dieses Wissen, das ganze Systeme zu Fall bringen kann.

Bargeldloses Bezahlen und alternative Bezahlungsmethoden sind als wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen hochaktuell, zusätzlich befeuert durch die Pandemie. Ich trage schon seit Jahren kaum mehr Bargeld mit mir herum, wenn ich welches habe, ist es eher Zufall. Das hier skizzierte Szenario geht aber noch viel weiter und schafft einen gläsernen Menschen, der maximal kontrollierbar ist- ein Horrorszenario, das nach Sci-Fi klingt, aber erschreckend nah ist.

Ich wünschte das Buch hätte den Fokus mehr auf dieses Thema gelegt, denn für mich kam das Thema Chips, transparenter Mensch und dessen Folgen, einfach inhaltlich viel zu kurz. Ich habe mich durch die erste Hälfte des Buches fast schon durchquälen müssen, bis es in meinen Augen endlich mal halbwegs spannend wurde. Stattdessen wurde Madeleines Flucht aus New Mexico künstlich in die Länge gezogen, immer wieder unterbrochen durch Episoden aus Politik und Wirtschaft, die für mich aber eher zusammenhangslos eingestreut waren und den Lesefluss gestört haben.

Ich bin mit dem Buch und seiner Protagonistin einfach nicht warm geworden. Madeleine ist mir bis zum Schluss ein Rätsel geblieben und als sich in dieser absoluten Ausnahmesituation auch noch eine Liebesgeschichte anbahnte, war ich raus. Das war mir einfach zu unglaubwürdig.

Beim Ende des Buches bin ich unschlüssig, ob ich es gut oder völlig katastrophal finde, man kann beide Ansichtsweisen sicherlich argumentieren, ich bin aber einfach unentschlossen.
Für mich war das Buch einfach nicht, was ich von Cover und der Kurzbeschreibung erwartet hatte und las sich daher sehr zäh und schleppend. Die Story konnte mich leider überhaupt nicht packen.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

unausgereifte Umsetzung

Blackwood Manor
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Es handelt sich hier um das erste Buch des Autors und den Auftaktband einer Reihe. Der Autor selbst gibt an, das Buch unter Verwendung von KI geschrieben zu haben. Finde ich immer schwierig, wenn ich ehrlich ...

Es handelt sich hier um das erste Buch des Autors und den Auftaktband einer Reihe. Der Autor selbst gibt an, das Buch unter Verwendung von KI geschrieben zu haben. Finde ich immer schwierig, wenn ich ehrlich bin, wollte aber aufgeschlossen bleiben, was das angeht. Nach Lektüre des Buches kann ich sagen, dass ich die Grundidee ganz gut fand, die Umsetzung aber eher unausgereift war und absolut nicht meinem Geschmack entsprochen hat, sodass es für mich schwer ist, dieses Buch überhaupt zu bewerten.

Zum Inhalt: Das alte Familienanwesen der Familie Blackwood, Blackwood Manor, birgt immer noch viele Geheimnisse und Schrecken, obwohl es schon lange leersteht. Als die Freunde Sarah, Tim, Lisa und Max beschließen, das Haus und seine Geheimnisse zu erkunden, ahnen sie nicht, was sie damit lostreten.

Ich schreibe das normalerweise nicht in Rezensionen, finde das hier aber sehr wichtig, weil es zu einem großen Teil dazu beigetragen hat, warum mir das Buch nicht gefallen hat: es ist voller Rechtschreib-, Grammatik- und Satzbaufehler. Mich hat das wahnsinnig in meinem Lesefluss gestört, sodass ich mich oft gar nicht auf die Handlung selbst konzentrieren konnte.

Auch in Sachen Logik fand ich den Handlungsverlauf nicht immer stimmig. Ja, es ist ein Auftaktband und es kommen sicher noch einige Erklärungen/Enthüllungen in den Folgebänden, aber das grundsätzliche Gegebenheiten gar nicht hinterfragt erden und die Freunde scheinbar absolut keinen Selbsterhaltungstrieb besitzen, fand ich dann doch etwas unglaubwürdig.

Insgesamt hätte ich mir mehr "Show, don't tell" gewünscht, denn mir als Leser wurde hier vieles einfach vorweggenommen.
Ich würde keinen weiteren Band der Reihe lesen. Die Grundidee war solide und hatte durchaus Potential, aber das Buch selbst hat mich leider überhaupt nicht abgeholt. Finde es aufgrund der vielen Fehler schwer, das Buch überhaupt zu bewerten und würde sie am liebsten weglassen.

Veröffentlicht am 10.09.2021

Es geht um alles oder nichts

Das große Spiel
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„Das große Spiel“ ist ein ein vielschichtiger, politisch angehauchter Roman, der genauso gut in einer dystopischen Welt, wie in heutiger Zeit spielen könnte. Aufgrund des Klappentextes habe ich eine etwas ...

„Das große Spiel“ ist ein ein vielschichtiger, politisch angehauchter Roman, der genauso gut in einer dystopischen Welt, wie in heutiger Zeit spielen könnte. Aufgrund des Klappentextes habe ich eine etwas andere Geschichte erwartet und im Nachhinein hat es auf mich gewirkt, als hätte die Autorin den Fokus der Geschichte verloren. Aber vielleicht habe ich auch einfach nicht verstanden, worum es in dem Buch geht.

Zum Inhalt: Montverre ist eine exklusive, elitäre Privatschule mit strengen Aufnahmeregeln. Die Schüler, die das Privileg haben diese Schule zu besuchen, werden zu Meistern im „Großen Spiel“ ausgebildet. Ex-Minister Leo Martin, der selbst einst Schüler an Montverre war, kehrt an seine Alma Mata zurück, nachdem er aus dem Amt gedrängt wurde und in Ungnade gefallen ist. Montverre könnte seine Chance sein, seine Reputation zurück zu erlangen. Aber an der Schule hat sich einiges geändert, allem voran, dass dort inzwischen eine Frau im Lehrstuhl sitzt. Und nicht nur das, Leo und sie verbindet die Vergangenheit und beiden ist daran gelegen, dass diese nicht ans Licht kommt.

Es ist mir sehr schwer gefallen, überhaupt in die Geschichte reinzukommen und bis zum Ende war ich mir unsicher, ob ich überhaupt verstanden habe, worum es in dem Buch geht. Es ist mir tatsächlich selten so schwergefallen, bis zum Ende durchzuhalten.
Das große Spiel, um das sich die gesamte Handlung des Buches dreht, wird nie vollständig erklärt. Es wird nur als eine Sinfonie aus Mathematik, Musik und Poesie beschrieben, eine Art Komposition, getragen durch die Performance eines einzelnen. Welchem Zweck das ganze dienen soll ist mir bis zum Ende schleierhaft geblieben.

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben, die Gegenwart als Leo nach Montverre zurückkehrt, dargestellt aus seiner Sicht und aus der von Magister Dryden, und die Vergangenheit seiner Schulzeit dort, die durch seine Tagebucheinträge getragen wird. Die Episoden aus der Vergangenheit fand ich dabei deutlich interessanter als die aktuellen, da die Charaktere aus der Vergangenheit deutlich klarer und umfassender gezeichnet sind, als die der Gegenwart. Generell werden Personen und Beziehung durchweg eher oberflächlich gezeichnet.

Das spannendste am Buch waren für mich eigentlich die obskuren politischen Ansichten, die allerdings immer nur kurz angeschnitten worden sind und dadurch kaum Raum im Buch einnehmen, dabei hätte ich gerne mehr für die Verbote von bestimmten Büchern, und der Verfolgung Gläubiger, sowie den Hintergründen dazu, gelesen

Mir hat das Buch leider nicht gefallen.

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