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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2024

Ungeschönt

That Girl
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Ich hab ehrlich gesagt noch nie vom That Girl Trend gehört, also direkt mal den Horizont erweitert. Gabriella Santos De Lima schreibt tolle Bücher, bei denen ich immer tief mitfühle. Dieses hier fällt ...

Ich hab ehrlich gesagt noch nie vom That Girl Trend gehört, also direkt mal den Horizont erweitert. Gabriella Santos De Lima schreibt tolle Bücher, bei denen ich immer tief mitfühle. Dieses hier fällt ein bisschen aus der Reihe und wirft einen ehrlichen, ungeschönten Blick auf das Datingleben und den Struggle als Frau begehrbar zu sein.

Zum Inhalt: Tess Raabe ist That Girl- Influencerin, Buchautorin, Lifestyle-Vloggerin. Sie ist schön, erfolgreich, glücklich. Aber auch Tess wurde das Herz gebrochen, kurz bevor sie in einer Disco auf Leo trifft. Und der viel zu perfekt zu sein scheint. Es ist die absolute Bilderbuchromanze, bis sie es nicht mehr ist.

Der Fließtext wird hier viel von Instant Messages, Vlogbeiträgen und Kapiteln aus Tess‘ Manuskript unterbrochen. Insgesamt wirkt das alles sehr stimmig und liest sich auch recht angenehm, trotzdem bin ich dadurch immer so ein bisschen aus dem Lesefluss geworfen worden.

Besonders Tess Manuskript lässt tief in ihr Datingleben und ihre Selbstwahrnehmung blicken und total viele Passagen davon fand ich wahnsinnig relatable. Generell war es auch das, was mir an diesem Buch so gut gefallen hat. Es ist keine rosarote Lovestory, sondern ein erfrischend ehrlicher Blick auf alles was auch mal falsch läuft. Von Freundschaft über Liebe und Beziehung ist dieses Buch mal eine herrliche Abwechslung.

Unterhaltsam, ehrlich, lesenswert. Hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Horrorszenario

Absturz
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Das Thema Flugzeugabsturz ist ja für sich allein genommen schon dramatisch und super tragisch, aber hier wird in vielen kleinen Details die Zeit unmittelbar vor, während und nach dem Absturz beschrieben, ...

Das Thema Flugzeugabsturz ist ja für sich allein genommen schon dramatisch und super tragisch, aber hier wird in vielen kleinen Details die Zeit unmittelbar vor, während und nach dem Absturz beschrieben, was mich absolut fertig gemacht hat. Die Verzweiflung im Buch ist fast mit Händen greifbar und hat mich auf emotionaler Ebene kalt erwischt. Vielschichtig inszeniert und mit atemloser Spannung erzählt, hat mir dieses Buch gut gefallen.

Zum Inhalt: eine Passagiermaschine, die kurz nach dem Start vor der Küste von Hawaii in den Atlantik stürzt. Eine kleine Gruppe Passagiere bleibt im Flugzeug, während der Ozean sich in ein Flammenmeer verwandelt. Doch dann sinkt die Maschine und während sich ein Rettungsteam bereit macht, wird die Luft im Inneren der Maschine immer knapper.

Die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen dem Inneren der Maschine und den Rettungsteams, die an der Bergung des Flugzeugs und der Überlebenden beteiligt sind. Am Anfang war ich durch die vielen Wechsel ein bisschen überrumpelt, aber man gewöhnt sich schnell an die Namen und ihre jeweiligen Funktionen. Persönlich fand ich das Geschehen im Inneren des Flugzeugs interessanter, wobei es für mich vor allem unmittelbar vor/nach dem Absturz spannend war und danach eher durch die ausweglose Situation geschockt und den Zusammenhalt zwischen den völlig fremden Passagieren berührt hat.

Die einzelnen Überlegungen der Teams, unterstützt durch Will im Flugzeug, fand ich sehr gelungen rübergebracht, weil sie aufzeigen, was alles bedacht werden muss. Die Rettungsmission selbst und vor allem die letzten Minuten waren wirklich nervenaufreibend. Ich habe richtig mitgefiebert und war total gefesselt von der aussichtslosen Situation im Flugzeug und der Verzweiflung aller Beteiligten. Der Schreibstil ist generell sehr bildhaft, man kann sich gut vorstellen, was da im Einzelnen vor sich geht. Gleichzeitig wird durchgängig mit starken Emotionen gearbeitet, die gut rübergebracht werden.

Neben der Hauptstory rund um den Absturz und die Rettungsmission gibt es auch noch eine Nebenhandlung, die sich mit der Beziehungssituation von Will befasst. Hier fand ich, dass das Buch vielleicht zu viel wollte, denn die Rückblenden in Chris und Wills Erinnerungen, sowie alles was mit ihrem Gefühlschaos zu tun hatte, wirkte für mich etwas fehl am Platz. Hier wurde gefühlt ein zweiter Handlungsstrang aufgemacht, der aber nicht genug Raum hatte, um mich wirklich zu erreichen und dadurch eher den Effekt hatte, dass er für mich den Spannungsbogen unterbrochen hat.

Das Ende fand ich einen schönen und auch angemessen emotionalen Abschluss für die Geschichte.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Tough

Not Worth Saving
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Ich glaube das Buch und ich haben uns gerade zur falschen Zeit getroffen. Ich lese Bücher von Marie Niebler immer total gern, da sie einen sehr emotionalen, feinfühligen Schreibstil hat. Aber einerseits ...

Ich glaube das Buch und ich haben uns gerade zur falschen Zeit getroffen. Ich lese Bücher von Marie Niebler immer total gern, da sie einen sehr emotionalen, feinfühligen Schreibstil hat. Aber einerseits tue ich mich mit den Tropes in diesem Buch generell schwer und gleichzeitig bin ich auch stimmungstechnisch nicht so richtig ins Buch gekommen.

Zum Inhalt: Nachdem Brook die letzten Jahre bei ihrer Mutter gelebt hat, kehrt sie für den Sommer in ihrer Heimatstadt zurück, wo ihr Vater nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Doch die Spannung mit ihrem Bruder sind unerträglich und die Stimmung droht schon bald zu kippen. Wäre da nicht Noah, bester Freund ihres Bruders, der Brook unter die Haut geht.

Die Dynamik zwischen den beiden Protas ist total toll, irgendwas zwischen forbidden love und slow burn gone wrong. Ich mag wie verletzlich sie miteinander sein können und wie leicht und selbstverständlich ihre Interaktionen wirkten. Man hat schnell das Gefühl, dass die beiden einander verstehen und mehr ineinander sehen.
Gleichzeitig bargen das Setting und die Umstände diverse Komplikationen, sodass ich das hin und her manchmal als anstrengend empfunden habe.

Beide Protagonisten haben so ihre Päckchen zu tragen, aber reden einfach nicht darüber, was sie beschäftigt. Bin ja generell eher kein Fan vom Miscommunication-Trope, aber hier hat es mich regelrecht wütend gemacht wie viele stumme Vorwürfe in der Luft lagen und nie angesprochen wurden. Nicht nur zwischen Brook und Noah, sondern vor allem auch zwischen ihr und ihrem Bruder. Da muss man sich auch nicht wundern, wenn es zwischenmenschlich nicht gut läuft.

An sich ist das Buch aber toll geschrieben, Emotionen werden hier gut transportiert und nachvollziehbar rübergebracht. Generell fand ich auch die Figuren sehr authentisch rübergebracht und besonders auch die familiären Spannungen sind nahbar beschrieben.

Am Ende gibt es einen ziemlichen großen Cliffhanger, was mich doch überrascht hat. Besonders bei Romance braucht es das ja eigentlich nicht. Nun wird man als Leser sehr im unklaren über das Schicksal der Figuren gelassen.
Thematisch für aktuell 3 Sterne, da hats nicht gefunkt, aber rein vom Schreibstil, den Emotionen und dem Plotting vier Sterne.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

guter letzter Band

Move On - New England School of Ballet
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Ich liebe Reihe sehr und finde mit jedem Band fühlt sich die Rückkehr an die Schule mehr wie heimkommen an. Ich hab das Setting und Figuren über die Bände hinweg wirklich liebgewonnen und freue mich jedes ...

Ich liebe Reihe sehr und finde mit jedem Band fühlt sich die Rückkehr an die Schule mehr wie heimkommen an. Ich hab das Setting und Figuren über die Bände hinweg wirklich liebgewonnen und freue mich jedes Mal, wenn ein neuer Band erscheint. Vom trope her ist dieses Buch zwar überhaupt nicht meins, hat mich aber trotzdem wieder voll mitgerissen.

Zum Inhalt: als eine Dokumentation an der New England School of Ballett gedreht werden soll, sind die Schüler begeistert. Auch Skye will Teil der Serie werden, bis sie im Flur mit Gabriel zusammenstößt. Gabriel, der ihre große Liebe war und der ihr vor drei Jahren das Herz gebrochen hat. Und der jetzt als Kameraassistent am Set arbeitet. Und der es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht sie, ihr den größtmöglichen Ärger zu machen.

Ich bin überhaupt kein Fan vom Second Chances Trope. Und das war auch mein großes Manko an der Geschichte, denn ich konnte Skyes Beweggründe wirklich gut nachvollziehen und habe Gabriel inbrünstig für sie gehasst. Beim Lesen hätte ich ihr am liebsten immer zugerufen „tus nicht“. Ich fand Gabriels arrogantes Getue wirklich verabscheuungswürdig und hätte mir für Skye viel eher Jax als Partner gewünscht und dass sie erkennt, dass sie über Gabriel hinweg ist.

Das Nebenthema rund um die Dokumentation fand ich ok, aber jetzt nicht weiter herausragend. Das hätte es für mich eigentlich nicht unbedingt gebraucht, aber irgendwie musste Gabriel ja in die Handlung eingeführt werden. Dagegen kam mir die Storyline rund um Skyes Bruder etwas zu kurz. Ich hätte da gerne mehr von gelesen. Ich glaube rein inhaltlich mag ich dieses Buch bisher am wenigsten aus der Reihe, dafür ist es von der Stimmung und Emotionalität her vielleicht sogar mein Favorit.

In diesem Sinne muss ich vor der Autorin echt den Hut ziehen- dieses Buch ist wahnsinnig emotional aufgeladen. Ich habe mich davon richtig die Story reinziehen lassen und hatte das Gefühl selbst mittendrin zu stecken in dem Gefühlschaos. Man merkt richtig, wie zwischen den beiden die Fetzen fliegen- und die Funken sprühen.

Mir hat hier auch dieser der Zusammenhalt und die Freundschaft innerhalb der Gruppe rund um Skye sehr gut gefallen, wie sie füreinander einstehen und einander beistehen. Toll dass wir da wieder mehr mit den Charakteren aus den vorherigen Bänden zu tun haben, fühlt sich immer ein bisschen so an als würde man alte Freunde wiedertreffen. Besonders Jax war einfach Zucker, hab ja nen minimal Crush auf ihn entwickelt.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Sondereinheit für außergewöhnliche Verbrechen

Stummer Schrei
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Arne Dahl schreibt in meinen Augen fesselnde Krimis und Thriller und ich habe schon einige seiner Bücher gelesen. „Stummer Schrei“ ist nun der Auftakt einer neuen Reihe um Ermittlerin Eva Nymans und in ...

Arne Dahl schreibt in meinen Augen fesselnde Krimis und Thriller und ich habe schon einige seiner Bücher gelesen. „Stummer Schrei“ ist nun der Auftakt einer neuen Reihe um Ermittlerin Eva Nymans und in meinen Augen eine gute Möglichkeit, um in die Bücher von Arne Dahm zu starten, da es thematisch und von der Storyline her gut geplottet und von Beginn an interessant ist.

Zum Inhalt: als in Schweden selbstgebaute Bomben explodieren deutet alles auf aktivistisch motivierte Anschläge hin, denn die Ziele sind Firmen, die aktiv schuld am Klimawandel sind. Doch dann erhält die Leiterin des Nova-Teams, Eva Nymans, Briefe, die nicht nur weitere Bombenanschläge androhen, sondern auch auf ihren ehemaligen Vorgesetzen hinweisen. Einen Mann, der sein altes Leben hinter sich gelassen hat und als Prepper in den Wäldern Schwedens lebt. Aber kann er wirklich der gesuchte Bomber sein?

Ich musste mich in die Geschichte und das Team rund um Eva erstmal reinfinden und es hat bei mir auch ein bisschen gedauert, bis ich mit den Figuren warm geworden bin. So ein richtiger Sympathieträger ist in meinen Augen bisher nicht dabei, wobei ich die charakterlichen Entwicklungen im Verlauf der Geschichte nicht schlecht fand und besonders zum Ende hin das Gefühl hatte, dass man da von den Folgebänden noch einigen erwarten darf. Teilweise wurden hier vom Autor beeindruckende und stimmungsvolle Bilder geschaffen, die die Handlung spannend und interessant machen. Vor allem die „Outdoor-Ansichten“ waren fast schon filmisch inszeniert. Ich mochte die bildhaften Beschreibungen, die viel zur Atmosphäre im Buch beigetragen haben, ohne der Handlung das Tempo zu nehmen.

Das Thema rund um die Anschläge selbst ist aktuell, brisant und unheimlich. Ich fand es sehr passend, dass Klimawandel zum zentralen Thema gemacht, weil es auch gut zu den Figuren, vor allem Lukas Frisell, passt und es dadurch ein stimmiges Gesamtbild ergab. Gleichzeitig fand ich es aber auch total cool, dass sich später im Buch noch ein weiteres, dunkles Thema offenbart, was ich so nicht erwartet hatte. Der Handlungsverlauf war gut strukturiert geplottet und trotzdem sehr überraschend und wendungsreich.

Was dem Autor in meinen Augen besonders gut gelungen ist, ist die Unterschiede und Spannungen zwischen den Mitgliedern des neuen Nova-Teams herauszuarbeiten und die Eigenheiten und Empfindungen der einzelnen Mitglieder zum Leben zu erwecken. Die Dynamiken innerhalb des Teams haben mir gut gefallen und man merkt, wie sie als Team zusammenwachsen und einander in ihren Fähigkeiten ergänzen.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand es sehr angenehm vertont. Erzähltempo und Klangfarbe haben gut zur Geschichte gepasst und es ist mir leichtgefallen über längere Passagen zuzuhören.

Ich finde das Buch ist ein gelungener Auftaktband und macht auf jeden Fall Lust die Reihe weiter zu verfolgen.

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