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Veröffentlicht am 28.01.2024

Kingsbridge im Wandel

Die Waffen des Lichts
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Ich liebe ja die Kingsbridge-Saga, dir das historische Setting den mit emotional ergreifenden Geschichten der Protagonisten verknüpft. „Die Waffen des Lichts“ läutet nun so langsam den Übergang in die ...

Ich liebe ja die Kingsbridge-Saga, dir das historische Setting den mit emotional ergreifenden Geschichten der Protagonisten verknüpft. „Die Waffen des Lichts“ läutet nun so langsam den Übergang in die Moderne ein, bewahrt sich aber seinen altbekannten Charme. Wieder eine packende Geschichte.

Zum Inhalt: Kingsbridge, befindet sich an der Schwelle zu einer neuen Ära als mit Erfindung der Spinning Jenny die Texilherstellung revolutioniert wird. Aber nicht jeder ist begeistert von dem industriellen Fortschritt und für einige könnte dieser den Ruin bedeuten. Aber auch der Krieg mit Frankreich bedroht das Leben der Bevölkerung. Eine Zeit de Umbruchs, der Gefahren aber auch neuer Möglichkeiten beginnt.

Ich fand das Buch diesmal ausschweifender als Vorgänger, nicht nur was die Handlungsorte, sondern auch die Fülle an Figuren anbelangt. In den vorherigen Büchern gab es für mich immer den einen Hauptprotagonistin, hier wüsste ich nicht, wer das für mich wäre. Es werden ganz verschiedene Einzelschicksale auf unterschiedliche Weisen beleuchtet, aber mehr noch stehen ganze Bevölkerungsgruppen als Ganzes im Fokus: die Arbeiter, die Fabrikbesitzer, die Soldaten, die Iren. Dieses bunte Potpourri ergibt trotzdem aber zu jeder Zeit ein stimmiges Gesamtbild.

Ich mochte auch die Illustrationen, die die Hauptteile des Buches einleiteten, sie waren eine nette Ergänzung zum Text. Es gibt natürlich auch wieder ergreifende Einzelschicksale, auch wenn für mich diesmal keine Liebesgeschichte im Maßstab der vorherigen Bände vorhanden war. Stattdessen lag der Fokus diesmal stärker auf den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umständen der Zeit, was anschaulich und überzeugend umgesetzt wurde.

Das Buch hat mir wieder gut gefallen, auch wenn viele Ereignisse nur angerissen wurden. Für meinen Geschmack konnte es nicht ganz mit seinen Vorgängern mithalten, war aber solide und absolut lesenswert

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Hat mich nicht so umgehauen wie Band 1

Iron Flame – Flammengeküsst
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„Fourth Wing“ war mein Fantasy-Highlight 2023 und ich habe so auf diesen Folgeband hingefiebert. Wie bei Band 1 schon muss auch hier nochmal anmerken, dass mir die Übersetzung teilweise nicht gut gefallen ...

„Fourth Wing“ war mein Fantasy-Highlight 2023 und ich habe so auf diesen Folgeband hingefiebert. Wie bei Band 1 schon muss auch hier nochmal anmerken, dass mir die Übersetzung teilweise nicht gut gefallen hat und ich gehofft hatte das Lektorat würde nach dem Erfolg von Band 1 diesmal etwas genauer hingucken. Aber auch ein vom Inhalt her fand ich diesen Folgeband schwächer.

Zum Inhalt: das erste Jahr in der Reiterstaffel ist geschafft und Violet hat überlebt. Und sie ist fest entschlossen auch alles weitere zu überleben was kommen mag. Doch nicht nur die Trennung von Xaden, der zwangsversetzt wird, zehrt an ihr, auch das Stärken ihrer Macht und die Kurse nehmen sie mit. Und dann bedroht auf einmal eine Gefahr von außen nicht nur Violets Leben, sondern das aller.

Vielleicht erstmal was ich gut fand: notgedrungen durch die Trennung der beiden Protas rücken die Themen Freundschaft, Loyalität und Zusammenhalt innerhalb der Staffel in den Vordergrund, was mir gut gefallen hat. Außerdem gibt es ein paar neue, unerwartete Verbündete, die einen coolen Twist in die Story reinbringen. Generell fand ich, dass es in diesem Band viele erschreckende, aber auch emotionale Wendungen bezügliche der Charaktere gab und das fand ich wirklich richtig stark.

Der Leser bekommt auch ein paar interessante Background-Infos zu den Reitern, der Drachen und der geteilten Magie. Das gibt der Story mehr Tiefe und Plastizität, gleichzeitig fand ich aber, dass das Buch auch ein paar Längen hatte. Besonders alles rund um Andarna hat sich einfach ewig in die Länge gezogen. Gefühlt wird generell an vielen Stellen künstlich Spannung aufgebaut und die Handlung aufgebauscht.

Das Ende war dann wieder so, wie ich mir dieses Buch erhofft hatte: temporeich, spannend und überraschend.
Insgesamt war ich diesmal nicht ganz so überzeugt, das Buch hat mir aber trotzdem für einen zweiten Band gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Unterhaltsam, aber gegen Ende etwas langatmig

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Ein Roman von Tsokos und Tsokos- da musste ich einfach neugierig werden. Bin großer Fan der Justiz- und Pathologie-Thriller von Michael Tsokos und war ganz gespannt, wie er sich im Roman-Genre schlägt. ...

Ein Roman von Tsokos und Tsokos- da musste ich einfach neugierig werden. Bin großer Fan der Justiz- und Pathologie-Thriller von Michael Tsokos und war ganz gespannt, wie er sich im Roman-Genre schlägt. In letzter Zeit wechseln Autoren ja gerne mal das Genre und während mir das bei einigen von Tsokos Kollegen nicht ganz so gut gefällt, mochte ich dieses Buch an sich ganz gern. Es hat den wehmütigen Ton verpasster Chancen, zeigt aber auch sehr eindringlich auf, wie in der DDR mit Leuten umgegangen wurde, die man abgestempelt hat. Gegen Ende hätte es etwas knackiger sein können.
 
Zum Inhalt: Heinz Labensky ist in Aufruhr. Am Vortag hat er einen ominösen Brief bekommen, der sein behagliches Leben im Seniorenheim auf den Kopf stellt. Und schon sitzt er in einem Bus nach Warnemünde, auf den Spuren seiner eigenen Vergangenheit und seiner verlorenen Liebe Rita.
 
Vielleicht vorab, was mir schon nach wenigen Seiten quasi ins Gesicht gesprungen ist: das Buch hat mich sehr an den „Hundertjährigen“ erinnert. Ja, Setting und Prämisse sind eine andere, aber die Art, wie auch Heinz unwissentlich mit wichtigen Personen der Geschichte interagiert und maßgeblich an „Schlüsselmomenten“ beteiligt ist, hat mich doch sehr an das Buch von Jonas Jonasson erinnert. Ändert für mich nichts daran, dass ich mich teils köstlich über Heinzis Naivität amüsiert habe, wollte ich aber nicht unerwähnt lassen.
 
Die Schilderungen über das Leben innerhalb der DDR haben schon einen nostalgischen Touch und viele der erwähnten Ostbegriffe habe ich aus den Erzählungen meiner Eltern wiedererkannt. Ich mochte auch den Bezug der Handlung zu historischen Ereignissen und wie mühelos es Tsokos gelingt, den Spagat zwischen Fakten und Fiktion zu schlagen. Die Figur des Heinz Labensky wird sehr mühelos in das zeitpolitische Geschehen eingebettet, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart in seinen Interaktionen während der Bus fahrt, als ihm gesagt wird, er wäre einfach nicht „woke“- herrlich.
 
Die Figur Heinz tat mir über weite Strecken einfach nur leid, er hatte echt kein leichtes Leben, ist ziemlich schnell aus dem System gefallen und hat sich so durchgeschlagen- und das mit einer Eloquenz, die seinesgleichen sucht. Trotzdem zeigt seine Lebensgeschichte aus gut die Schattenseiten des Systems der DDR auf, was der Geschichte neben all dem Witz und ihrer Skurrilität auch einen bedrückenden Unterton gibt.
 
Mir hat dieses Buch gut gefallen, auch wenn es zwischendurch ein paar Längen hatte und der Verlauf recht vorhersehbar ist. Aber es ist trotz allem eine unterhaltsame Geschichte, die durch ihren „Ost-Flair“ einen besonderen Touch bekommt.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Ein besonderes Buch

Die sieben Monde des Maali Almeida
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Wenn nicht schon dieses preisgekrönte Buch allein aufgrund des amüsant skurrilen Klappentexts neugierig macht, dann spätestens der Werdegang des Autors. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit diesem Roman ...

Wenn nicht schon dieses preisgekrönte Buch allein aufgrund des amüsant skurrilen Klappentexts neugierig macht, dann spätestens der Werdegang des Autors. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit diesem Roman auf sich hat, der einem nicht nur optisch ins Gesicht springt, sondern auch inhaltlich wie ein buntes Potpourri wirkt. Und was soll ich sagen: für mich funktionierte diese Kombi großartig und Shehan Karunatilaka hat in mir einen neuen Fan gefunden.

Zum Inhalt: Kriegsfotograf Maali erwacht in einer Art Zwischenwelt auf und muss feststellen, dass er offensichtlich ermordet worden war. Aber er bekommt sieben Monde Zeit, seine Angelegenheiten auf Erden zu regeln, herauszufinden, wer ihn ermordet hat und seinen Vertrauten die Fotos zukommen zu lassen, die vermutlich nicht nur für seinen Tod verantwortlich sind, sondern auch alles verändern könnten. Aber wie soll er das alles nur anstellen?

Man muss sich auf diese Geschichte einlassen und ihr Raum zur Entfaltung geben. Ich fand den Einstieg in die Geschichte nicht unbedingt leicht. Besonders wenn man sich vorher nicht mit der Geschichte und Kultur des Landes beschäftigt hat, mutet zu Anfang vielleicht vieles andersartig und abstrakt an, aber ich finde, je länger man dranbleibt, desto stärker wird man in die Welt des Protagonisten hereingezogen.

Nüchtern und sachlich werden die Schrecken eines Landes erzählt, das in Korruption und Gewalt versinkt und in genau dieser Sachlichkeit liegt für mich das Entsetzen und die Abscheu, die ich beim Lesen empfinde. Großartig, wie hier Stimmung aufgebaut wird und banale Alltagsszenen der Verworfenheit eines Landes gegenübergestellt werden. Es werden innerhalb der Geschichte eindrucksvolle Bilder geschaffen. Auch wie das Thema Homosexualität aufgegriffen wird, ungeschönt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, hat mir gut gefallen und den Protagonisten auf besondere Art verletzlich und nahbarer gemacht.

Ein Buch, das auf besondere Art berührt und ein Autor, den man auf dem Schirm haben sollte.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine ungewöhnliche Geschichte

Lichtungen
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Ich liebe ja Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften und war entsprechend gespannt auf dieses Buch, dass so zahlreich für diese besondere Verbindung gelobt wurde. Ich fürchte ich habe mich hier etwas ...

Ich liebe ja Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften und war entsprechend gespannt auf dieses Buch, dass so zahlreich für diese besondere Verbindung gelobt wurde. Ich fürchte ich habe mich hier etwas vom Cover, der zahlreich ausgezeichneten Autorin und dem Überschwang der zitierten Leserstimmen täuschen lassen. Denn letztendlich habe ich diese tolle Verbindung nicht gespürt und war etwas enttäuscht.

Zum Inhalt: als Lev nach einem Unfall ans Bett gefesselt ist, wird ihm die stille und beliebte Kate zur Seite gestellt und zwischen den beiden entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die die Jahre, unterschiedliche Lebensmodelle und zwischenzeitliche Trennungen überdauern soll.

Das Buch wird auf besonderes Art erzählt, nämlich am Ende beginnend. Das finde ich ein spannendes Konzept, das aber leider für mich nicht ganz so gut funktioniert. Denn dadurch, dass sich Levs und Katos Freundschaft „zurückentwickelt“ bleibt sie für mein Empfinden eben auch eher oberflächlich.
Man merkt, dass es in ihrer Freundschaft viele Zwischentöne gibt, unausgesprochenes und ein „was-wäre-wenn“. Und trotzdem wirkt das was sie haben unerschütterlich. Vielleicht auch, weil es für beide wenig andere Optionen gibt als einander.

Das Leben im Dorf selbst erscheint eher trostlos, auch hier wird viel mit Andeutungen und Botschaften zwischen den Zeilen gearbeitet. Ich fand es teilweise schwer wirklich alle Nuancen dessen zu erfassen, was in der Geschichte vor sich geht und die Lebenswege der Figuren zu verorten.

Was man der Autorin aber absolut zugute halten muss ist der wunderbare Schreibstil. Die Freundschaft zwischen Kato und Lev liest sich wie ein Gedicht vom Weggehen und Ankommen, wie eine Reise durch das Familienalbum. Ein Buch, das sehr eindrucksvoll, oft bildhaft und manchmal nur vage angedeutet beschreibt, wie tief Freundschaft in uns verwurzelt sein kann.

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