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Veröffentlicht am 02.01.2024

Feinfühlige Geschichte

Dieses schöne Leben
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Sterben gehört zum Leben dazu unf trotzdem wird das Thema Tod gerne an den Rand geschoben und verdrängt. Dieser Roman stellt es ins Zentrum einer Geschichte, in der es um das Ende des Lebens geht und alles ...

Sterben gehört zum Leben dazu unf trotzdem wird das Thema Tod gerne an den Rand geschoben und verdrängt. Dieser Roman stellt es ins Zentrum einer Geschichte, in der es um das Ende des Lebens geht und alles was dorthin führt. Wunderschön, sanft und sehr ergreifend.

Zum Inhalt: Clover arbeitet als Sterbe-Doula und begleitet Menschen, die bald sterben müssen. Ihr ist es wichtig, dass die Menschen nicht allein sterben müssen, nachdem die ihren Großvater auf seinem letzten Weg nicht begleiten konnte. Seitdem hat Clover sich von der Welt zurückgezogen. Bis sie auf Claudia trifft.

Es hat mir richtig gut gefallen, wie sich hier dem Thema Tod genähert wurde. Clover berichtet innerhalb der Erzählung von verschiedenen Sterbekulturen, was ich sehr interessant fand. Außerdem wird sich, anhand der Notizbücher die Clover führt, dem z auf eine sehr nahbare und gefühlvolle Art genähert.

Und natürlich ist eine Geschichte, in der es um das Sterben geht auch gleichzeitig eine Geschichte über das Leben. Clover war für mich eine total faszinierende Protagonistin, die in jeglicher Art besonders war und die ich gerne kennen würde. Die Entwicklung die sie im Buch durchmacht war einfach großartig und hat mich emotional total abgeholt.

Ich finde die Geschichte ist ganz wundervoll erzählt und lässt einen offenen, ehrlichen Blick auf das Leben und den Tod zu, ohne dass auch nur einen Moment unbehaglich wird. Stattdessen war es auf seine eigene Art wie ein Wohlfühlroman angelegt, auch wenn das aufgrund des Thema irgendwie schräg klingt.
Hat mir sehr sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Solide Fortsetzung

Immortality
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Ich fand „Anatomy“ ja richtig gut und hab mich wahnsinnig auf diesen zweiten Band gefreut. Der Titel nimmt ja schon ein bisschen vorweg, worum es thematisch im Buch geht und auch das Ende von Band 1 teasert ...

Ich fand „Anatomy“ ja richtig gut und hab mich wahnsinnig auf diesen zweiten Band gefreut. Der Titel nimmt ja schon ein bisschen vorweg, worum es thematisch im Buch geht und auch das Ende von Band 1 teasert das bereits so ein bisschen an. War für meinen Geschmack ein bisschen weit weg vom wissenschaftlichen Ansatz des ersten Bandes, aber sonst storytechnisch ganz solide. Mir hat aber Band 1 besser gefallen.

Zum Inhalt: nach dem Verlust ihres Geliebten befindet sich Hazel in einem Zustand der Taubheit und stürzt sich in ihre Arbeit. Als sie den Auftrag bekommt am britischen Königshof die ungewöhnliche Krankheit von Prinzessin Charlotte zu heilen, tun sich ihr neue Möglichkeiten auf. Und dann trifft sie in London auch noch auf einen mysteriösen Club, der sich „die Todesgefährten“ nennt. Und Hazel ist bemüht, auch dieses Rätsel zu lösen.

Das Setting des Buches finde ich auch diesmal wieder sehr gelungen, vor allem auch den Teil der Geschichte, der sich rund um den britischen Königshof abspielt. Denn dieser dient nicht nur als Nebenschauplatz, sondern beherbergt auch eine sehr interessante Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat.

Mit den Todesgefährten wird ein weiterer Nebenschauplatz eröffnet, der an die Ereignisse aus Band 1 anknüpfen soll. Fand ich das Anfangs noch interessant, so wurde es doch etwas abstrus, was es mit dieser Gruppe auf sich hat. Das hat mir thematisch nicht gNz so gut gefallen, war aber interessant umgesetzt und stimmig in die Rahmenhandlung integriert.

Ingesamt mochte ich auch wieder die Briefe, Artikel und wissenschaftlichen Schriften, die die Handlung ergänzen.
Für mich ist dieses Buch wieder ein Gesamtkunstwerk, dessen Ende ich zwar etwas vorhersehbar fand, aber trotzdem ganz gern mochte.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Mindblowing

Die Einladung
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Fitzek ist ja für mich die Anlaufstelle für packende Psychothriller. Muss aber ehrlich sagen, dass ich seine letzten Bücher sehr durchwachsen fand. Mit „die Einladung“ hat er aber in meinen Augen wieder ...

Fitzek ist ja für mich die Anlaufstelle für packende Psychothriller. Muss aber ehrlich sagen, dass ich seine letzten Bücher sehr durchwachsen fand. Mit „die Einladung“ hat er aber in meinen Augen wieder einen echten Knaller gelandet- der Stoff aus dem Albträume sind. Atemlose Spannung bis zum Schluss.

Zum Inhalt: für Marla war die Schulzeit nicht leicht und nach einem schlimmen Unfall bricht sie jeglichen Kontakt zu ihren Mitschülern ab. Doch als eine Einladung zu einem Klassentreffen in den Alpen erhält, beschließt sie die Vergangenheit ruhen zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Doch alte Geheimnisse und eine dunkle Schuld ruhen nie und drohen Marla in den Abgrund zu reißen.

Ich liebe tatsächlich alles an diesem Buch. Das abgeschlagene Setting, die ominösen Umstände des Klassentreffens und die Auswahl an Charakteren die im Fokus stehen. Und dazu eine Protagonistin, die nicht nur selbst viel durchgemacht hat, sondern auch in die düsteren Abgründe menschlicher Seelen blickt. Gänsehautfeeling pur.

Über allem lastet eine sehr drückende, beklemmende Atmosphäre und weil man als Leser bis zum Schluss nicht weiß wie belastbar und vertrauenswürdig Marla selbst als Protagonistin ist, wird hier viel mit den Erwartungen des Lesers und Verdachtsmomenten gegen die Gruppe beim Klassentreffen gespielt. Denn alle scheinen etwas zu verbergen zu haben.

Fitzeks Bücher haben für mich immer diesen Mindf*ck-Moment, wenn man denkt, man hat die Handlung durchblickt, aber dann kommt ein Plottwist der alles zerlegt. Und der war hier einfach großartig angelegt. Was für ein angefahrener erzählerischer Kniff und Twist in der Handlung! schockierend, überraschend und absolut packend.

Ich fand dieses Buch so unfassbar nervenaufreibend und wirklich großartig erzählt. Für mich ein echter Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Historischer Gesellschaftsroman mit Handlungssträngen die sich zu spät treffen

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Ich bin ja schon lange fasziniert von Leonardo Da Vinci. Gar nicht mal so von seiner Malerei und, Schande über mein Haupt, das Gemälde der Mona Lisa gefällt mir leider gar nicht. Aber von seinem Erfindergeist ...

Ich bin ja schon lange fasziniert von Leonardo Da Vinci. Gar nicht mal so von seiner Malerei und, Schande über mein Haupt, das Gemälde der Mona Lisa gefällt mir leider gar nicht. Aber von seinem Erfindergeist bin ich schwer begeistert. Dass in diesem historischen Roman nun Leonardos Geschichte mit der berühmten Mona Lisa erzählt wird, hatte mich aber total angesprochen. Leider steht die Bekanntschaft der beiden eher am Rande und kommt für meine Geschmack viel zu kurz. Stattdessen wirkt es über weite Strecken wie zwei völlig eigenständige Erzählungen bei denen die von Leonardo im direkten Vergleich nicht gut wegkommt, weil sie sich sehr zäh gestaltet.

Zum Inhalt: Florenz, die junge Lisa ist fest entschlossen mit ihrem Geliebten Guiliano di Medici aus Florenz zu flüchten. Doch ihr Plan wird vereitelt und sie in eine Ehe mit dem Seidenhändler Francesco gedrängt, während Guiliano im Exil weilt. Leonardo weilt derweil in Venedig, wo er weilt um seinen Unterhalt zu finanzieren, dabei würde er viel lieber an seinen Erfindungen arbeiten. Als Guiliano di Medici ihn bittet, ein Bild seiner Geliebten Lisa zu malen und ihr einen Brief zu übergeben, kreuzen sich die Wege des berühmten Malers und seiner Muse Lisa. Eine Begegnung, die beider Leben bewegen und verändern soll.

Ich mag historische Romane, die in Italien spielen, weil ich den Flair der Medici-Ära sehr ansprechend finde. Natürlich war diese Zeit gesellschaftspolitisch eine Katastrophe und das Frauenbild einfach erschütternd. Trotzdem finde ich, die Umstände sind sehr anschaulich dargestellt und besonders der Handlungsstrang rund um Lisa hat mir gut gefallen. Ist sie anfangs nicht eine naive Närrin, so entwickelt sie sich innerhalb der Handlung zu einer intelligenten, starken Frau, die ihren Platz innerhalb ihrer Familie und der Gesellschaft findet. Beim Lesen habe ich immer zwischen Mitleid und Bewunderung ihr gegenüber geschwankt, weil ihre Situation oft so aussichtslos und fremdbestimmt schien, sie aber zu jedem Zeitpunkt Stärke gezeigt und das Beste daraus gemacht hat.

Dagegen wirkte rund um den berühmten Maler Leonardo oft unbestimmt, sein Leben und Schaffen hing eher in der Schwebe, er selbst war unzufrieden mit der Situation und gefangen zwischen den politischen und gesellschaftlichen Ränkespielen. Bis er auf Lisa trifft fand ich seine Geschichte eher mühselig zu verfolgen, weil sie so unstet war. Aber man merkt richtig, wie auch er in der Bekanntschaft aufblüht. Besonders gut gefallen, haben mir seine Überlegungen zum Kriegsgeschehen und seine Erfindungen, die gefühlt viel zu kurz gekommen, dafür wie interessant und geistreich sie waren.

Das Buch ist ein gelungenes Gesellschaftsporträt und war interessant zu lesen. Besonders mit Lisa konnte ich gut mitfiebern und habe ihre Interaktionen mit Leonardo sehr genossen. Sprachlich fand ich das Buch durchaus angemessen und trotzdem leicht und flüssig zu lesen. Insgesamt hatte das Buch für mich ein paar Schwächen und zig sich besonders in Leonardos Teil etwas zu sehr in Länge, daher 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

So wahnsinnig schön und berührend

Der Schacherzähler
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Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften, vor allem wenn ein „grumpy old man“ beteiligt ist. Dass der Protagonist im Buch nun tatsächlich auch gerne Oldman genannt werden will, ist ja einfach ...

Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften, vor allem wenn ein „grumpy old man“ beteiligt ist. Dass der Protagonist im Buch nun tatsächlich auch gerne Oldman genannt werden will, ist ja einfach mein Traum. Liebe ich total und macht für mich total den Charme an der Sache aus. Besonders hervorheben möchte ich auch die kleinen Illustrationen im Buch, die dem ganzen einen besonderen Touch und eine sehr persönliche Note geben. Eine schöne Geschichte und ein besonderes Buch.
 
Zum Inhalt: Malu hat es alleinerziehende Mutter nicht leicht, vor allem weil ihr Sohn Janne in der Schule immer wieder aneckt und sie sich einfach nicht zu helfen weiß. Und auch beruflich steht für Malu gerade viel auf der Kippe. Als ihr Sohn beim Spielen im Park Oldman kennenlernt und von ihm Schach lernen möchte, öffnen sich für Malu viele Möglichkeiten. Und ihre Augen. Denn der alte Mann ist nicht nur ein geduldiger Lehrer, sondern auch aufmerksamer Zuhörer und Ratgeber.
 
Die Kapitel sind kurz und hauptsächlich aus Sicht von Malu oder Oldman geschrieben, aber auch einige der Nebenfiguren melden sich zu Wort. In Oldmans Perspektive erfährt man auch einiges aus seiner Vergangenheit, diese Abschnitte muteten immer fast schon nostalgisch und ein bisschen wehmütig an. Das Buch ist voller Emotionen, von tiefer Liebe bis zu schwerer Schuld. Das macht die Geschichte sehr vielseitig, aber auch sehr nahbar und hat mich einfach total abgeholt.
 
Besonders die Beziehung zwischen Janne, der von Erwachsenen sonst nicht viel Verständnis bekommt, und Oldman ist einfach herrlich zu verfolgen. Ihr Umgang miteinander ist sehr offen und natürlich, also eigentlich das genaue Gegenteil davon, wie Kindern sich Fremden gegenüber verhalten sollen. Was Janne natürlich weiß und Oldman deswegen schnell kennenlernt, denn dann kann ja niemand was dagegen sagen. Das Buch ist wie eine kleine Erinnerung, was wirklich zählt im Leben.

Das Ende hat mich dann nochmal richtig gerührt. Für mich eine wunderschöne Geschichte und ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.

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