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Veröffentlicht am 20.11.2023

Gothic Novel, die spannungstechnisch eher low war

Die stillen Gefährten
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Das Design von diesem Buch ist einfach große Klasse, zusammen mit dem unheimlich anmutenden Klappentext war das für mich genau das richtige für einen Halloween-Read. Vor allem die Idee mit den Stillen ...

Das Design von diesem Buch ist einfach große Klasse, zusammen mit dem unheimlich anmutenden Klappentext war das für mich genau das richtige für einen Halloween-Read. Vor allem die Idee mit den Stillen Gefährten hat mich total angesprochen und ich war super neugierig auf die Umsetzung. Leider für meinen Geschmack nicht so schaurig atmosphärisch wie erhofft und der Spannungsbogen war auch eher flach.

Zum Inhalt: Nach dem Tod ihres Mannes zieht sie die nun verwitwete, schwangere Elsie auf den Landsitz der Familie ihres Mannes zurück. Einerseits um sich dort in Ruhe auf die Geburt vorzubereiten und andererseits um dem Skandal in London zu entgehen, der sich um den unerwarteten Tod ihres Mannes rankt, der kürzlich noch sein Testament zu Elsies Gunsten geändert hatte. Vor Ort stellt sie fest, dass es eine verschlossene Dachkammer gibt und was Elsie freisetzt als sie diese öffnet, soll sie alle ins Unglück reißen.

Die Story beginnt quasi am Ende der Geschichte. Elsie findet sich in einer Anstalt wieder, eingesperrt, unter Beobachtung, verdächtig in einer Polizeiermittlung, die auf einen Prozess zusteuert. Dem einzigen Arzt, der noch an Elsies geistige Gesundheit glaubt, vertraut sie sich an und erzählt rückblickend ihre Geschichte. Ich muss gestehen, allein das nimmt einem Teil der Geschichte schon die Spannung, weil direkt klar wird, dass es für Elsie kein echtes Entkommen aus der Spukhaussituation gab. Zudem gibt es einen zweiten Handlungsstrang der circa. 200 Jahre vorher spielt und eng mit dem Auftauchen der Gefährten verknüpft ist. Der soll vermutlich vor Stimmung sorgen, aber ich fand ihn tatsächlich eher zäh und unspektakulär.

Die Handlung entfaltet sich eher gemächlich und im Verlauf der Handlung wird einiges an Geheimnissen rund um das Anwesen und seine Bewohner gelüftet. Allerdings ist nichts davon sonderlich prekär oder schaurig. Am ehesten hat mich noch die Enthüllung rund um Elsies eigene tragische Familiengeschichte überrascht.
Das sonderbare Auftauchen der Gefährten soll vermutlich für mystisch gruselige Stimmung sorgen, aber irgendwie hat mich diese Art von Spannungsmache einfach nicht erreicht. Die Figuren handeln zunehmend hysterisch und unkoordiniert, was Elsie letztlich in ihre missliche Lage bringt.

Ich hab den Horrorfaktor einfach nicht so richtig gespürt. Ein paar nette Ideen und Ansätze waren da und besonders das Ende ist dann noch mal ganz nett inszeniert.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Die Hawthornes spielen um zu gewinnen

The Brothers Hawthorne
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Dieses Buch ist eine Auskopplung aus der Inheritance Games Reihe. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es nach der Handlung des drittes Bandes ansetzt, aber die die Enden beider Bücher quasi identisch sind, ...

Dieses Buch ist eine Auskopplung aus der Inheritance Games Reihe. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es nach der Handlung des drittes Bandes ansetzt, aber die die Enden beider Bücher quasi identisch sind, muss es noch zwischen dem Showdown des dritten Bandes und dessen Ende eingruppiert werden. Man sollte die Reihe schon vorher gelesen haben, da die Bücher aufeinander aufbauen. Ich fand die Rätsel und Gefahren, in die sich die Hawthorns stürzen wieder toll konstruiert und mochte, dass endlich mal die Brüder, hier vor allem James und Grayson, im Fokus stehen.


Die Story rund um die Väter der Hawthorn-Brüder hat mir schon in den vorherigen Bänden gut gefallen. Und vor allem Graysons Vater hat im letzten Band der Reihe eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Nun arbeitet Grayson daran, seine Spuren zu verwischen und deckt ein paar Geheimnisse auf, die die Familie Grayson betreffen. Ihn so mit seinen Halbschwestern interagieren zu sehen, hat mir gut gefallen, weil es diesen stoischen, unnahbaren Charakter menschlicher macht. Ich hab ja ehrlich gesagt bis zuletzt in Band 3 Avery und Gray geshippt, nun frage ich mich doch, ob es nicht eine neue Storyline mit ihm und Eve geben könnte. Die Dynamik der beiden in diesem Buch hat mir gut gefallen. Und dann gibt es ja auch noch die unbekannte Anruferin. Es bleibt also spannend wer ein potentielles Love Interest sein könnte.

Nachdem James bisher immer ehr schlecht gegenüber seinen Brüdern abgeschnitten hat und eher als der waghalsige Sunnyboy geglänzt hat, ist nun sein Moment gekommen zu zeigen, was in ihm steckt. Und oh man- das gelingt auf voller Linie. Nicht nur kann James mit Avery endlich vollkommen ehrlich sein und sich seine gefühlten Unzulänglichkeiten eingestehen, er beweist in diesem Buch auch total was für ein ambitionierter, intelligenter Spieler ist, dem Gewinnen aber nicht über alles geht. Fand den Plot rund um ihn absolut fesselnd und toll inszeniert.

Ich finde die Bücher rund um die Hawthorns machen einfach Spaß, sie sind durchweg spannend, es gibt immer wieder neues zu entdecken und neue Geheimnisse zu lüften. Gleichzeitig tauchen immer wieder neue Gegner oder Probleme auf, sodass der Spannungsbogen nie abreißt. Und natürlich gibt es am Ende dieses Bandes wieder eine fulminante Enthüllung, die auf weitere Bücher der Reihe hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Frauen-Geschichten

Send Nudes
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„Send nudes“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die in verschiedenen Etappen des Lebens von Frauen spielen und verschiede Aspekte des Frauseins beleuchtet. Ein Buch über Familie, Freundschaft, Liebe, ...

„Send nudes“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die in verschiedenen Etappen des Lebens von Frauen spielen und verschiede Aspekte des Frauseins beleuchtet. Ein Buch über Familie, Freundschaft, Liebe, Dating. Ich lese zwischendurch ganz gerne mal Essays und Kurzgeschichten und war sehr gespannt, wie dieses Buch das Thema Frau sein beleuchtet, die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Nicht jede der Geschichte war ansprechend für mich, muss sie ja auch nicht sein. Denn fast aus jeder Geschichte, konnte ich für mich etwas mitnehmen.

Das Buch ist in xy Kurzgeschichten gegliedert, die alle ungefähr 10-15 Seiten umfassen, nur eine Geschichte sticht umfangstechnisch heraus. Alterstechnisch bewegen sich die Protagonistinnen der Geschichten zwischen 12 und 40 Jahren, was ich sehr bezeichnend finde. Denn ab 12 werden Kinder als explizit weiblich wahrgenommen, die Schwelle zur Sexualität ist damit überschritten. Über 40 und in Richtung Menopause werden Frauen in der Gesellschaft zunehmend unsichtbar und wieder „entsexualisiert“.

Die Geschichten drehen sich thematisch auch hauptsächlich um das Thema der weiblichen Sexualität. Natürlich verstecken sich zwischen den Zeilen Untertöne dessen, was Frauen damit auszudrücken versuchen, was diese für Frauen bezeichnet, aber im Vordergrund steht immer die Körperliche Komponente. Die Emotionalität, Gedanken und Sehnsüchte, die im verbogenen dahinter lauern werden eher nicht angedeutet. Es geht um Einsamkeit, um die Frage nach dem eigenen Wert und der Zughörigkeit zu anderen.

Oft sind die Frauen in den Geschichten sogar namen- und gesichtslos. Eine Verallgemeinerung, die für mich gleichzeitig bewirkte, dass ich mich selbst vom geschriebenen distanziert fühlte. Es fiel mir teilweise schwer mich in die Szenarien und die Frauen hineinzuversetzen und mit ihren zu fühlen. Die Kürze der Geschichten, die nur episodenhafte Einblicke geben, tragen ihr übriges dazu bei, dass ich viele der Figuren nicht als nahbar empfunden habe.

Insgesamt war es jetzt kein Buch das mich mitgerissen hat, trotzdem mochte ich den Großteil der Geschichten.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Eingesperrt

The Institution
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Gott, ich bin wahnsinnig großer Fan von Locked-In Thrillern und liebe das Setting einer Nervenheilanstalt und vor allem auch das scheinheilige Imagebild, das man dort zu vermitteln versucht. Das ist einfach ...

Gott, ich bin wahnsinnig großer Fan von Locked-In Thrillern und liebe das Setting einer Nervenheilanstalt und vor allem auch das scheinheilige Imagebild, das man dort zu vermitteln versucht. Das ist einfach wahnsinnig atmosphärisch aufgebaut und man bekommt direkt auch selbst dieses unangenehme Gefühl von Beklemmung und Ausweglosigkeit. Hätte für meinen Geschmack ein bisschen schneller anlaufen können, ab der Hälfte dann aber so wahnsinnig packend, dass ich es nicht weglegen konnte.

Zum Inhalt: Eine Klinik voller verurteilter Mörder. Und ein Mord hinter verschlossenen Türe, die Leiche wie Müll entsorgt. Ein vermisstes Baby und ein Wettlauf gegen die Zeit. Profilerin Connie Woolwide setzt alles aufs Spiel als sie Undercover in der Klinik zu ermitteln beginnt, denn der Mord war ein Insiderjob und jeder ist potential verdächtigt. Und auch sie selbst beginnt sich innerhalb dieser geschlossenen Einrichtung immer unwohler und unsicherer zu fühlen.

Für meinen Geschmack war der Einstieg ins Buch etwas zu gemächlich. Es werden die Angestellten und Insassen relativ ausführlich vorgestellt, da Connie mit ihnen allen Gespräche führt. Einerseits ist es natürlich stimmungsvoll, wenn die verurteilten Verbrecher von ihren Taten und Motiven erzählen, andererseits zieht es sich bei so vielen Charakteren dann doch ganz schön und alle bleiben insgesamt eher vage. So ungefähr ab der Hälfte zieht das Tempo dann aber richtig an, die Stimmung wird zunehmend bedrohlicher und es beginnt ein rasanter Showdown.

Die Art, wie nicht nur Connie zunehmend paranoider wird, sondern auch das unangenehme Verhalten einiger Angestellter der Klinik ihr gegenüber, sorgen dafür, dass eine unbehagliche Stimmung entsteht. Je mehr Connie selbst an sich zweifelt, desto mehr habe auch ich als Leser geschwankt, wie sehr man ihr trauen kann und ihre Kompetenz teilweise in Frage gestellt. Hier wird gut mit den Erwartungen des Lesers gespielt finde ich.

Inhaltlich hat es mich dann teilweise schon an andere bekannte Werke erinnert und natürlich können Autoren solche Szenarien auch nicht völlig neu erfinden. Trotzdem hat mir irgendwie ein besonderer, einzigartiger Twist oder ähnliche gefehlt, der das Buch nochmal von der Masse abgehoben hätte.
Insgesamt gut und vom Spannungsniveau solide, der letzte Funke hat aber für mich gefehlt.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Bildgewaltiger High-Fantasy Roman

Threads of Power
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Ich bin großer der Bücher von V.E. Schwab, weil ich ihren Schreibstil ziemlich einzigartig finde und sie den Leser in fantastische, facettenreiche Welten entführt. Dementsprechend war ich total neugierig ...

Ich bin großer der Bücher von V.E. Schwab, weil ich ihren Schreibstil ziemlich einzigartig finde und sie den Leser in fantastische, facettenreiche Welten entführt. Dementsprechend war ich total neugierig einen derartigen Fantasy-Epos von ihr zu lesen, ich kannte bisher nur die Stand-Alone Bücher. Und ich glaube genau darin liegt mein Problem. Denn auch wenn es sich um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, so knüpft diese doch an die Geschehnisse der Weltenwanderer-Trilogie an. Da ich diese nicht gelesen habe, hatte ich so meine Mühe mich in der Handlung und dem Fantasykonzept zurechtzufinden.

Trotz Startschwierigkeiten muss ich ja sagen, dass mir das Weltenkonzept und die magisch begabten Figuren sehr gut gefallen. Ich finde es auch cool, dass den Figuren hier klassische Rollen wie „der Dieb“, „die Erfinderin“ oder „der Gefährte“ zugeordnet werden. Irgendwie erinnert mich das an klassische Fantasy/Historienromane. Das Buch wartet mit wahnsinnig vielen Perspektiven- und Zeitwechseln auf, was es mir manchmal schwer gemacht hat am Ball zu bleiben. Ich mag es eigentlich total gerne, wenn man eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erlebt und ein Rundumbild geliefert bekommt, aber das war mir in diesem Falle einfach zu viel, um der Handlung noch leicht und flüssig folgen zu können. Unterstützt wurde das bei mir noch dadurch, dass ich die Weltenwanderer Trilogie nicht kenne.

Ansonsten habe ich hier natürlich auch direkt meine Lieblingsfiguren gefunden. Ich gestehe, dass ich nicht jeden einzelnen Handlungsstrang wahnsinnig spannend fand, für mich waren es eher einzelne Figuren und Schauplätz die herausgestochen haben. Das empfinde ich aber bei Fantasy häufig so, wenn es so viele Charaktere gibt. Generell ist dieses Fantasyuniversum, das die Autorin geschaffen hat, wahnsinnig ausführlich beschrieben und sehr detailliert ausgestattet, genauso wie die Figuren die darin vorkommen. Das finde ich schon wahnsinnig beeindruckend.

Wenn man in der Geschichte einmal (in meinem Fall halbwegs) drin ist, dann ist sie auch sehr mitreißend und spannend erzählt und mir gefällt das Magiekonzept total gut. Das Buch bringt eigentlich alles mit, was ein Fantasyepos braucht, um fesselnd zu sein und den Leser auch langfristig zu begeistern. Ich denke ich werde die Weltenwanderer-Reihe erst noch lesen und dem Buch dannnochmal eine zweite Chance geben, mich restlos zu begeistern. Für mich daher aktuell vorläufige 3 Sterne, aber um es klischeehaft auszudrücken, es liegt an mir und nicht am Buch.

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