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Veröffentlicht am 24.08.2023

Nordische Brutalität und alter Götterglauben

Snehild - Die Seherin von Midgard
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„Snehild- die Seherin von Midgard“ ist eine Story, die ein bisschen an Serien wie „Vikings“ und „Game of thrones“ erinnert, irgendwo zwischen mythisch angehauchter Fantasy und actionreichen, intrigenhaftem ...

„Snehild- die Seherin von Midgard“ ist eine Story, die ein bisschen an Serien wie „Vikings“ und „Game of thrones“ erinnert, irgendwo zwischen mythisch angehauchter Fantasy und actionreichen, intrigenhaftem Kampf um die Macht in Midgard. Brutal, spannungsgeladen und sehr wendungsreich. Hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: Snehild wird in einer verschneiten Winternacht in der Wildnis geboren. Schon als junges Mädchen wird sie von Elfenträumen geplagt und die Bewohner von Himlinge stehen ihr und ihrer Mutter misstrauisch gegenüber, allen voran die Hohepriester der Stadt. Als diese versucht Snehild und ihre Mutter zu beseitigen, beginnt für Snehild eine Reise zu ihrem Ursprung- und zu ihrer Gabe als Seherin.

Der Großteil der Geschichte wird aus Snehilds Sicht erzählt, die zu Anfang des Buches noch eine kindlichen Unschuld aufweist, sich aber zu einer mächtigen und abgeklärten Seherin entwickelt. Aber auch einige der Nebencharaktere kommen zwischendurch zu Wort, was ich sehr gelungen finde, um dem Leser einen Überblick über die einzelnen Intentionen zu verschaffen. Teilweise geht innerhalb der Erzählung sehr viel Zeit ins Land, ohne dass das klar kommuniziert wird, denn die Story schreitet erzählerisch eher linear voran, sodass ich teilweise überrascht war, wie alt die Personen plötzlich sein müssten. Dadurch ergeben sich natürlich Lücken in der Handlung, die eher spärlich gefüllt werden und einige Schicksale bleiben eher nebulös.

So ein richtiger Sympathieträger ist in meinen Augen nicht dabei, die Figuren sind größtenteils selbstsüchtig, machthungrig und gewissenlos. Selbst Snehild, die von allen Seiten eingetrichtert bekommt, wie besonders und talentiert sie ist, entwickelt sich in eine Richtung, die ich eher als unangenehm empfinde. Trotz allem, was sie in der Zukunft sieht, greift sie nicht ein, sichert sich lieber selbst dadurch Vorteile und Macht. Durch ihre zentrale Rolle ist sie aber natürlich der Charakter mit dem ich am meisten mitgefiebert habe.

Das Ende scheint noch recht offen und legt nahe, dass es da wohl Folgebände geben könnte. Was mich an dieser Geschichte so mitgerissen hat waren eher das raue Setting, die alten Glaubensarten und die mythischen Begegnungen mit den Nornen und Göttern. Das Werk funktioniert als Gesamtkonstrukt sehr gut, durch die unterschiedlichen Handlungsstränge bleibt es spannend, auch wenn man den einzelnen Schauplätzen selbst zwischenzeitlich nicht viel passiert.

Ich habe das Hörbuch gehört und mochte die Stimme und Lesegeschwindigkeit der Sprecherin sehr gerne, auch ihre Intonation war sehr angenehm, sodass ich auch gut über längere Zeitspannen angenehm gefesselt war.

Bis gespannt darauf ob und wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Bisschen cringe wars schon

Twisted Hate
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In Sachen Enemies-to-Lovers macht Amy Huang so schnell keiner was vor und ich glaube an dieses Buch kommt keines ran, was ich bisher gelesen habe. Es war ja quasi schon im ersten band absehbar, dass es ...

In Sachen Enemies-to-Lovers macht Amy Huang so schnell keiner was vor und ich glaube an dieses Buch kommt keines ran, was ich bisher gelesen habe. Es war ja quasi schon im ersten band absehbar, dass es ein Buch über Jules und Josh geben würde und ich hab dem ganzen Total entgegen gefiebert, weil ich die Dynamik zwischen den beiden so cool fand. Dass die Story, die ich eher oberflächlich erwartet hatte, dann doch so tief blicken lässt, hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: Er ist der Bruder ihrer besten Freundin und niemand treibt sie so sehr auf die Palme wie er- Josh Chen. Doch als sich im Krankenhaus, wo sie beide arbeiten, begegnen schließen sie einen Pakt: sie werden feinde mit gewissen Vorzügen. Und obwohl sie ganz klare Regeln aufgestellt haben stellen sie beide schnell fest, dass die Gegenwart des jeweils doch nicht ganz so unangenehm ist, wie zunächst angenommen.

Das war echt Enemies-to-lovers vom Feinsten und ich habe die gegenseitigen Spitzen und Beleidigungen so gefeiert und habs geliebt, dass die beiden selbst gegen Ende nicht aufhören konnten, verbal gegeneinander auszuteilen, wenn dann auch auf liebevollere Art. Die Autorin ist ja dafür bekannt mit Smut nicht zu geizen, wobei ich sagen muss, dass der Hasss*x hier nicht so mein Fall war. Das fand ich teilweise eher abstoßend als anturnend. Vor allem als Josh ihn dazu benutzt es Jules in seiner Wut heimzuzahlen. Ich habe eh so ein bisschen ein Problem damit, dass in solchen Büchern die Typen natürlich immer so extravagant gut bestückt sind, dass die Girls regelrecht daran ersticken- come on!

Was ich dagegen schon sehr cute fand, war die Bromance zwischen Josh und Alex, die hier wiederbelebt wurde. Dagegen wirkte die Freundschaft der Frauenclique etwas blass und man bekam eher nur oberflächliche Einblicke. Der Fokus lag hier ganz klar auf der sich entwickelnden Beziehung zwischen Josh und Jules und ihrem jeweiligen familiären Struggle, dem sie sich auch richtig cool gemeinsam stellen. Was das angeht, fand ich den dritten Band der Reihe fast schon überraschend tiefgründig. Besonders Jules ist mir da total ans Herz gegangen.

Mein Favorite Couple der Reihe werden zwar immer Rhys und seine Königin bleiben, aber das Buch hat mich gut unterhalten und war aufgrund von Joshs Ego und Jules kesser Art sehr witzig.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

So, so sympathisch und wahnsinnig witzig

Sylter Welle
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Familie kann man sich nicht aussuchen und auch wenn sie einen manchmal in den Wahnsinn treiben, so ist ein Leben ohne diese verrückten Idioten doch eigentlich auch nicht vorstellbar. In diesem wunderbar ...

Familie kann man sich nicht aussuchen und auch wenn sie einen manchmal in den Wahnsinn treiben, so ist ein Leben ohne diese verrückten Idioten doch eigentlich auch nicht vorstellbar. In diesem wunderbar witzigen und manchmal fast schon schmerzhaft ehrlichen Buch geht es um Familie, um Zusammenhalt und den ganz normalen Alltagswahnsinn.

Zum Inhalt: ein letztes Mal Urlaub mit den Großeltern auf Sylt, genauso wie in seiner Kindheit, das hat Max sich vorgenommen. Oder eben nicht wie in seiner Kindheit, denn statt auf den Campingplatz gehts in die „Sylter Welle“, um Oma Lore und Opa Ludwig auch mal was zu gönnen. Aber dann ist nicht nur der Ort anders, auch die Großeltern benehmen sich komisch. Und es stellt sich die Frage: wer sich in einer Familie eigentlich um wen kümmern sollte.

Ich liebe diese Art von Geschichten, die eigentlich Anekdoten aus dem Leben sind. Locker und mit ganz viel Humor, der manchmal auch ein bisschen ins makabere ausschlägt, erzählt der Autor von der Kindheit und dem Erwachsensein seines Protagonisten Max. Wie viel biografisches jetzt wirklich in diesem Buch steckt, das kann nur der Autor selbst beantworten, aber wer von uns hat seine Großmutter nicht auch mal als harte Frau mit weichen Wangen empfunden?

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, vom Autor selbst gelesen und war total gefangen in dieser überaus kurzweiligen Geschichte. Die Handlung ist jetzt nicht super dicht oder wahnsinnig tiefgründig, eher die Art Geschichte, die einem ein Kumpel bei einem Glas Bier erzählt, wenn man fragt, es so neues gibt und man dann gemeinsam in Erinnerungen schwelgt- einfach so total nahbar, wo man hinterher Tränen in den Augen und Bauchschmerzen vom Lachen hat. Die Geschichte bringt einfach dieses gewisse Nostalgie-Feeling mit, das auch ich empfinde, wenn ich an meine Großmutter und ihre Marotten denke.

Einfach eine wahnsinnig toll erzählte Geschichte über Familienbande, die uns manchmal lästig erscheinen, aber so wertvoll sind.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

besser als Band 1, aber immer noch too much

Daisy Haites
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Nachdem Band 1 für meinen Geschmack zu viel Drama und zu viele unsympathische Charaktere beinhaltete, war ich von Anfang an verhaltener, was Band 2 angeht.Und auch dieser Band ist voller Red Flags, wenn ...

Nachdem Band 1 für meinen Geschmack zu viel Drama und zu viele unsympathische Charaktere beinhaltete, war ich von Anfang an verhaltener, was Band 2 angeht.Und auch dieser Band ist voller Red Flags, wenn auch nicht ganz so überdramatisiert wie Band 1, aber einfach immer noch von allem zu viel und gleichzeitig einfach null tiefgründig oder auch nur ansatzweise sympathisch. Ist vermutlich einfach nicht meine Reihe.

Zum Inhalt: Daisy ist die kleine Schwester des größten Gangster-Bosses von London. Aber für sie ist Julian ihre ganze Familie, derjenige der sie groß gezogen und der einzige, der immer zu ihr steht, vor allem nachdem ihre Jugendliebe sie abserviert hat. Aber dann trifft sie auf Christian und zum ersten Mal scheint es in greifbarer Nähe sich aufrichtig zu verlieben. Aber ist der in der Welt in der sie lebst überhaupt irgendwas real?

Irgendwie fand ich dieses Untergrund/Gangster-Thema ja ganz ansprechend. Vor allem auch das Katz-und.Maus-Spiel mit dem Polizisten Thiller, der Julian und seiner Gang auf der Spur ist. Ich fand das hat der Story zumindest ein bisschen echten Inhalt gegeben, der auch irgendwie interessant war und wo man dranbleiben wollte. Denn das Beziehungsdrama ist quasi per Copy/Paste aus dem ersten Band übernommen, inklusive tiefer, unüberwundener Jugendliebe und einem Christian, der bei den Frauen gefühlt einfach immer die Nummer 2 ist. Auch hier wird wahnsinnig viel mit Sex überkompensiert, wenn auch nicht auf ganz so abstoßende Weise wie in Band 1.

Dabei hat das Buch eine echt coole Protagonistin. Daisy ist knallhart, super Intelligent, eine fantastische angehende Ärztin und mit ihrer Waschmaschinen-Marotte hinreißend schrullig. Aber alle ihre Beziehung sind sowas von verquer und toxisch, dass man einfach den Eindruck die Geschichte kann nicht in der heutigen Zeit und Welt spielen, denn wie kann eine gebildete Frau bei all diesem Nonsens mitmachen?!

Ich hatte außerdem auf ein bisschen Julian/Magnolia-Content gehofft, von dem aber enttäuschend wenig enthalten war (quasi der selbe wie in Band 1); generell gab es ein paar Wiederholungen aus Band 1.
Stilistisch haben mich im Ebook die blauen Ziffern genervt, in denen Daisy quasi den Fließtext kommentiert. Warum auch immer. Ist für die Handlung null notwenig, sonst wärs im Fließtext gelandet. Habe ich nach den ersten paar Versuchen dann ignoriert, weil mir das nichts gegeben hat.

Fazit: einfach nicht meine Reihe, denn ich werde mit Handlung und Erzählweise einfach nicht warm. Schade.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Von alten Göttern und neuen Gefahren

House of Gods
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Geschichten über Mythen und Götter haben mir schon immer gut gefallen und so war ich sehr gespannt auf diese Fantasy-Story. Ds Konzept fand ich auch super spannend und habe bisher nichts vergleichbares ...

Geschichten über Mythen und Götter haben mir schon immer gut gefallen und so war ich sehr gespannt auf diese Fantasy-Story. Ds Konzept fand ich auch super spannend und habe bisher nichts vergleichbares gelesen. Allerdings hatte ich bei einigen Verhaltensweisen der Figuren das Gefühl, sie nicht nachvollziehen zu können oder das mir entsprechendes Hintergrundwissen fehlte. Insgesamt also auf der Logikseite noch etwas ausbaufähig, aber ein solides Konstrukt mit Suchtpotential.

Zum Inhalt: ein verlockendes Angebot eines mysteriösen Instituts lockt Keira auf die Isle of Skye. Doch schon auf der Überfahrt nach Schottland stellt sie fest, dass irgendwas mit Aeternitas nicht stimmen kann, denn niemand scheint dieses Institut zu kennen. Und dann wird Keira eröffnet, dass sie Wirtin für eine uralte Seele, ein Relictum, ist. Und es ihre Aufgabe ist, dessen Identität herauszufinden. Andernfalls wird sie sterben.

Man startet quasi ohne großes Vorwissen in die Geschichte und erkundet gemeinsam mit den Figuren Aeternitas und ihre mystischen Erinnerungen. Die Ereignisse überschlagen sich recht schnell, wodurch zügig Spannung aufgebaut und auch konstant aufrecht erhalten wird. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass nicht alle Entscheidungen immer völlig wirken, sondern oft eher überstürzt und unkoordiniert. Dadurch wirkte für mich nicht immer alles unbedingt nachvollziehbar.

Was ich total gelungen fand, war die Atmosphäre im Buch, besonders wenn es etwas düstere wurde, dann waren auch ein gewisser Grusel-Faktor und Schockmomente vorhanden. Das hat auch dazu beigetragen, dass man unbedingt dranbleiben wollte.

Gegen Ende ging es mir alles ein bisschen zu schnell und auch wenn ich den Showdown an sich einen netten Kniff fand, war der mir etwas zu weichgespült im Vergleich zum vorangegangenen Verhalten der Figuren.

Fazit: durch die kurzen Kapitel und das zügige Tempo innerhalb des Handlungsverlaufs lässt sich die Geschichte angenehm und schnell lesen. Mir hat aber an einigen Stellen der rote Faden/Kontext gefehlt, um bestimmte Momente weniger willkürlich erscheinen zu lassen.

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