Mord mit Ansage
Mord auf der Insel GokumonIch muss ja gestehen, dass ich den ersten Fall rund um den Privatermittler Kosuke Kindaichi nicht gelesen habe, weil mich das damals einfach nicht angesprochen hat. Nachdem mich dieser Band (den man getrost ...
Ich muss ja gestehen, dass ich den ersten Fall rund um den Privatermittler Kosuke Kindaichi nicht gelesen habe, weil mich das damals einfach nicht angesprochen hat. Nachdem mich dieser Band (den man getrost unabhängig lesen kann) bestens unterhalten hat, werde ich Band 1 jetzt noch nachschieben. Ein Kriminalroman, der mit einem coolen Setting, schrägen Charakteren und Who-Dunnit-Flair aufwartet- einfach grandios.
Zum Inhalt: Kosuke Kindaichi reist auf die Insel Gokumon um der Familie eines gefallenen Kameraden die traurige Botschaft zu überbringen. Und mehr noch: mit letztem Atem warnte der Versterbende, dass nun seine drei Schwestern in Lebensgefahr schweben würden. Kinaichi, der neugierig auf diese düstere Prophezeiung und die abgelegene Pirateninsel ist, ist fest entschlossen, Licht ins Dunkel der Vorahnung seines Freundes zu bringen, als der erste Mord geschieht.
Ich bin total angetan von dem Setting der Geschichte, deren Bewohner nach eigenen Angaben aus Piraten und ehemaligen Strafgefangen bestehen. Diese Insel wird also eher durch zwielichtiges Klientel bevölkert und die Personen, die nach und nach in die Geschichte eingeführt werden zeichnen sich auch großteils durch schräge bis unheilsame Verhaltensweisen oder Hintergrundgeschichten aus. Die Abgeschlagenheit der Insel macht das ganze auch dadurch zu einem spannenden Fall, dass der potentielle Täterkreis sehr eingeschränkt ist. So kommen die Ereignisse schnell in Fahrt, während die ersten grausig inszenierten Morde passieren.
Kosuke Kindaichi erinnert mich in seiner Art wie er den Fall auflöst ein bisschen an die Detektiv Conan Geschichten, die ich als Kind verschlungen habe. Auch dort zeichnete sich der private Ermittler durch einen grandiosen Instinkt und eine besondere Auffassungsgabe aus und konnte so die Täter überführen. Ähnlich ist es hier. Gegen Ende des Buches erläutert unser Ermittler die Vorgehensweise des Täters, inklusive Hintergrundgeschichte. Ich mag diese Art des Erzählers sehr gerne und hatte bei der Auflösung des Falls auch ein paar Aha-Momente.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand es ein sehr angenehmes Hörerlebnis, die Geschichte lebt von den Dialogen, die mit angenehmer Erzählstimme vorgetragen werden.
Besonders gefallen haben mir die raue Atmosphäre, die misstrauischen Verhältnisse auf der Insel und das große Familiengeheimnis, das hinter allem steckt. Für mich ein schöner, leicht düsterer, aber sehr unterhaltsamer Kriminalroman.