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Veröffentlicht am 14.08.2023

Mord mit Ansage

Mord auf der Insel Gokumon
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Ich muss ja gestehen, dass ich den ersten Fall rund um den Privatermittler Kosuke Kindaichi nicht gelesen habe, weil mich das damals einfach nicht angesprochen hat. Nachdem mich dieser Band (den man getrost ...

Ich muss ja gestehen, dass ich den ersten Fall rund um den Privatermittler Kosuke Kindaichi nicht gelesen habe, weil mich das damals einfach nicht angesprochen hat. Nachdem mich dieser Band (den man getrost unabhängig lesen kann) bestens unterhalten hat, werde ich Band 1 jetzt noch nachschieben. Ein Kriminalroman, der mit einem coolen Setting, schrägen Charakteren und Who-Dunnit-Flair aufwartet- einfach grandios.

Zum Inhalt: Kosuke Kindaichi reist auf die Insel Gokumon um der Familie eines gefallenen Kameraden die traurige Botschaft zu überbringen. Und mehr noch: mit letztem Atem warnte der Versterbende, dass nun seine drei Schwestern in Lebensgefahr schweben würden. Kinaichi, der neugierig auf diese düstere Prophezeiung und die abgelegene Pirateninsel ist, ist fest entschlossen, Licht ins Dunkel der Vorahnung seines Freundes zu bringen, als der erste Mord geschieht.

Ich bin total angetan von dem Setting der Geschichte, deren Bewohner nach eigenen Angaben aus Piraten und ehemaligen Strafgefangen bestehen. Diese Insel wird also eher durch zwielichtiges Klientel bevölkert und die Personen, die nach und nach in die Geschichte eingeführt werden zeichnen sich auch großteils durch schräge bis unheilsame Verhaltensweisen oder Hintergrundgeschichten aus. Die Abgeschlagenheit der Insel macht das ganze auch dadurch zu einem spannenden Fall, dass der potentielle Täterkreis sehr eingeschränkt ist. So kommen die Ereignisse schnell in Fahrt, während die ersten grausig inszenierten Morde passieren.

Kosuke Kindaichi erinnert mich in seiner Art wie er den Fall auflöst ein bisschen an die Detektiv Conan Geschichten, die ich als Kind verschlungen habe. Auch dort zeichnete sich der private Ermittler durch einen grandiosen Instinkt und eine besondere Auffassungsgabe aus und konnte so die Täter überführen. Ähnlich ist es hier. Gegen Ende des Buches erläutert unser Ermittler die Vorgehensweise des Täters, inklusive Hintergrundgeschichte. Ich mag diese Art des Erzählers sehr gerne und hatte bei der Auflösung des Falls auch ein paar Aha-Momente.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand es ein sehr angenehmes Hörerlebnis, die Geschichte lebt von den Dialogen, die mit angenehmer Erzählstimme vorgetragen werden.

Besonders gefallen haben mir die raue Atmosphäre, die misstrauischen Verhältnisse auf der Insel und das große Familiengeheimnis, das hinter allem steckt. Für mich ein schöner, leicht düsterer, aber sehr unterhaltsamer Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Die Magie deiner Wurzeln

Die Unbändigen
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Es gibt diese Bücher, bei denen weiß man vorab nicht, wie sehr man sie braucht und wie dringend man ihre Botschaft hören muss. „Die Unbändigen“ ist für mich so ein Buch, voller Empowerment, starken Frauen, ...

Es gibt diese Bücher, bei denen weiß man vorab nicht, wie sehr man sie braucht und wie dringend man ihre Botschaft hören muss. „Die Unbändigen“ ist für mich so ein Buch, voller Empowerment, starken Frauen, die ihr Schicksal selbst bestimmen und tiefer Naturverbundenheit. Ein unerwartetes Highlight-Buch.

Zum Inhalt: drei Frauen, ein Schicksalsort, Jahrhunderte zwischen ihnen aber eine tief verwurzelte Verbundenheit. Als Kate in das Cottage ihrer verstorbenen Tante fliegt, ahnt sie nicht, welch unglaubliche Geschichte sie aufdecken wird, die bis ins Zeitalter der Hexenverbrennung reicht.

Ich liebe, liebe, liebe die Erzählstruktur. Die Kapitel sind kurz und wechseln sich sehr gleichmäßig in der Perspektive und Zeitebene ab, sodass man schnell zwischen den Schicksalen der drei Frauen hin und her wechselt, so schnell zu jeder der drei eine Beziehung aufbauen kann und sich die Geschichten, die Probleme und Hoffnungen immer mehr annähern.

Die Grundstimmung im Buch ist sehr düster, denn alle drei Protagonistinnen, sowie auch die anderen erwähnten Weyward-Frauen, haben kein leichtes Los gezogen. Es ist eine Geschichte über Missbrauch, über Machtlosigkeit, über das Anderssein und ausgegrenzt werden. Aber ist auch eine Geschichte über Befreiung, Selbstwert und Mut. Und auch wenn ich beim Lesen permanent dieses beklemmende Gefühl im Nacken hatte, so hat mich dieses Buch doch gleichzeitig auch absolut gefesselt und mitgerissen.

Jede der Frauen hat eine ganz eigene, besondere Geschichte und gemeinsam ergeben sie ein großes, bewegendes Gesamtbild, das sich wie ein Puzzle zusammensetzt. Ein großartiger Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Viele Beziehungsdramen und der Wunsch nach Selbstverwirklichung

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Ich lese ja super gerne Regency-Romane. „Die Davenports“ greift nun diese herrschaftliche Gesellschaftsstruktur auf und verlegt sie nach Chicago des frühen 20. Jahrhunderts, wo die ersten afroamerikanischen ...

Ich lese ja super gerne Regency-Romane. „Die Davenports“ greift nun diese herrschaftliche Gesellschaftsstruktur auf und verlegt sie nach Chicago des frühen 20. Jahrhunderts, wo die ersten afroamerikanischen Familien es zu Wohlstand geschafft haben, sich ihre gesellschaftliche Stellung aber immer noch auf dünnem Eis befindet. In diesem Setting entspinnen sich nicht nur diverse Liebeleien, es geht auch darum, seinen Platz und er Welt zu finden und für die eigenen Träume einzustehen. Leider steht die eigentlich tolle Idee ein bisschen dem erdrückenden Beziehungschaos nach.

Zum Inhalt: Die Davenports haben es mit ihrem Kutschereibetrieb zu Wohlstand und Ansehen gebracht und bewegen sich in den besseren Kreisen der Chicagoer Gesellschaft. Trotzdem ist es für die Töchter des Hauses wichtig, eine gute Partie zu machen. Dabei denkt die jüngste Schwester nur daran, selbst Mechanikerin zu werden und en Familien betrieb in die Zukunft zu führen, während die ältere ein ungeahntes politisches Interesse entwickelt.

Neben den zwei Davenport-Mädchen stehen noch zwei weitere jungen Frauen im Fokus der Geschichte: ihre Freundin Ruby, deren Familie kurz vor dem Bankrott steht und für die eine vorteilhafte Heirat der letzte Ausweg scheint und Amy-Rose, Dienstmädchen im Hause Davenport und Mischlingskind, die von einem eigenen Laden und einem selbstbestimmten Leben träumt. Die Frauen könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein, trotzdem stellen sich nach und nach immer mehr Parallelen ein, denn alle vier Frauen sind gefangen in den Konventionen ihrer Zeit, die es schwarzen Frauen sehr schwer machen, über das eigene Leben zu bestimmen.

Die Kapitel sind angenehm kurz und wechseln zwischen den vier Frauen , die sich zwischen den Erwartungen und Hoffnungen ihrer Eltern und den eigenen Lebensträumen bewegen. Diese Grundstory hat mir total gut gefallen und ich hätte mir gewünscht, dass man daraus mehr gemacht hätte. Eine viel zentralere Rolle spielt allerdings das Beziehungschaos um die vier Frauen, die alle mit Männern anbandeln, die in den Augen der Gesellschaft nicht die passende Wahl für sie sind.

Das Buch endet dann auch ziemlich abrupt und gefühlt mitten in der Handlung und hat mich etwas unentschlossen zurückgelassen. Vermutlich wird es Folgebände geben, aber mich hat dieser Nicht-Abschluss ein bisschen gestört. Insgesamt ganz solide, hat aber Potential verschenkt.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

So so cute

Icebreaker
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Ich liebe einfach diese Collegesport-Romances, die so locker-leicht daherkommen und einfach Freude machen und Eisport ist mir dabei der mit Abstand liebste. Dieses Buch sprüht einfach vor Witz und Charme ...

Ich liebe einfach diese Collegesport-Romances, die so locker-leicht daherkommen und einfach Freude machen und Eisport ist mir dabei der mit Abstand liebste. Dieses Buch sprüht einfach vor Witz und Charme und ich gebe zu, ich hatte etliche Schmacht-Momente und hätte Nate gerne als Bookboyfriend.

Zum Inhalt: Schon seit sie klein ist träumt Anastasia von einer Karriere als Eisläuferin, nicht nur um ihre Eltern stolz zu machen, sondern auch für sich selbst. Und mit ihrem Partner an der Uni von Maple Hill scheint ihr Traum von Olympia endlich zum Greifen nah. Doch dann muss die Eishockey-Mannschaft der Uni aus ihre Eishalle ausweichen und die Sportler sich das Eis teilen. Und das schmeckt Anastasia so gar nicht. Auch wenn ihr Mannschaftskapitän Nathan durchaus gefällt, will sie ihn allein deshalb nicht mögen. Doch der will Stassie unbedingt von sich überzeugen.

Dieses Buch bringt einfach alles mit, was eine gute Romance braucht: sympathische Protagonisten, mit denen man mitfühlen kann, ein cooles Setting, eine Prise Spice und richtig viele süße Momente, die die Funken sprühen lassen. Ich habs geliebt, dass die Beziehung der Protas zwar stürmisch begann, dann aber fast schon Slow Burn wurde und sie eine tiefe Beziehung, basierend auf Freundschaft und Vertrauen, aufbauten. Dadurch hatte die Geschichte eine emotionale Tiefe, wie sie mir oft bei Romcoms fehlt.

Neben den absolut tollen Protagonisten gab es auch einfach bezaubernde Nebencharaktere und Freundschaft spielt im Buch ebenfalls eine große Rolle. Ich mochte den Witz, den die Chats der Mannschaft versprühten und die echte, ehrliche Loyalität die Lola und Anastasia verbindet. Diese kleinen Episoden der Nebenhandlung lockerten die Geschichte immer wieder auf und haben einfach Spaß gemacht.

Was ich wirklich toll fand war, dass beide Protas Schwächen zugelassen haben, gemeinsam an ihren Sorgen gewachsen sind und zusammen einfach eine tolle Einheit bildeten, in der sich aber keiner für den anderen aufgeben muss. Ich liebe diese Geschichte und möchte gerne mehr solche Bücher lesen

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Bedrückend und inspirierend zugleich

Wandering Souls
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Ich hatte vorab viel über „Wandering Souls“ gehört, darunter viel Lob und Überschwang, was mich meist eher abschreckt, als zum Kauf animiert. Trotzdem war ich neugierig auf diese Geschichte, die sich zwischen ...

Ich hatte vorab viel über „Wandering Souls“ gehört, darunter viel Lob und Überschwang, was mich meist eher abschreckt, als zum Kauf animiert. Trotzdem war ich neugierig auf diese Geschichte, die sich zwischen Fakt und Fiktion bewegt. Und bin nicht enttäuscht worden, sondern tief ergriffen, betroffen und unfassbar traurig, wie viel Leid Menschen ertragen müssen, in der Hoffnung auf eine sichere Zukunft.

Zum Inhalt: von Vietnam in die USA- für den Vater von Anh ist das zum Lebenstraum geworden. Seiner Familie ein besseres und freieres Leben bieten, den American Dream leben. Foch dann kommt alles anders und plötzlich ist Anh für ihre zwei jüngeren Brüder verantwortlich. Und gestrandet in England. Ein Leben, das sie sich nicht ausgesucht hat, aber zur Zuflucht wurde.

Dem Buch liegt die Geschichte der Autorin zugrunde, was es nochmal eindringlicher macht. Zudem ist die Geschichte gespickt mit Zeitungsartikeln, die das ganze Ausmaß des Grauens verdeutlichen, wie es die Autorin selbst nicht in Worte zu fassen vermag. Einen netten stilistischen Kniff fand ich, war es, dass der Geist des verstorbenen Bruder über seine Geschwister wacht und die Geschichte aus dem Jenseits begleitet.

Die Schrecken der Überfahrt, die Trostlosigkeit der Auffanglager und die Ungewissheit des neuen Lebens wurden gut rübergebracht und verbindlich. Auch die Schwierigkeiten und die Abweisung, auf die die Geschwister treffen kamen sehr authentisch rüber und haben mich an vielen Stellen betroffen gemacht. Denn wenn man ehrlich ist, ist Flüchtlingspolitik immer noch nichts, womit wir uns mit Ruhm bekleckern.

Beim Lesen habe ich immer zwischen Schock, Entrüstung und ehrlicher Hoffnung für das Schicksal der Familie geschwankt. Die Geschichte geht wirklich nahe und bleibt bis zum Schluss wirklich tiefgreifend.
Ein wichtiges Buch mit einer mutigen Geschichte, die viele hören sollten

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