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Veröffentlicht am 13.06.2023

Herzensbuch

Der Buchspazierer
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Ich liebe Geschichten über Bücher und Menschen, die Bücher lieben. Diese Buch ist eine Ode an die Literatur und das Lesen, eine Geschichte über Figuren, die sich in Menschen wiederfinden und Menschen, ...

Ich liebe Geschichten über Bücher und Menschen, die Bücher lieben. Diese Buch ist eine Ode an die Literatur und das Lesen, eine Geschichte über Figuren, die sich in Menschen wiederfinden und Menschen, die Geschichte schreiben. Ein wundervolles Buch über Freundschaft und die Liebe zu Büchern.

Zum Inhalt: jeden Tag dreht Carl Kollhoff seine Runde und bringt den Kunden der Buchhandlung am Stadttor ihre Bücher. Aber mehr noch, er hört ihnen zu, ist für sie da. Bis er die neunjährige Schascha kennenlernt, die ihm zeigt, was ihm fehlt im Leben. Und damit nicht nur sein Herz berührt, sondern auch das seiner Kunden.

Ich liebe das Cover des Buches, weil es die beiden Protagonisten so bezaubernd getroffen hat. Das Buch ist die Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, über Fremde, die füreinander einstehen und Bücher, die Leben verbinden. Die Geschichte ist einfach wahnsinnig schön und sehr berührend geschrieben und lebt von den vielen verrückten Figuren, die in ihr wohnen.

Carl ist eine wunderbar gezeichnete Figur, selbstlos und großherzig, aber melancholisch und verloren in einer Welt, die zu groß geworden ist. Sein reich sind Geschichten, die sich zwischen Buchdeckeln abspielen, aber mit Schaschas Hilfe bricht er daraus aus.

Wenn mich eine Sache gestört hat, dann der ungelöste Konflikt mit Sabine Gruber. Da hatte ich am Ende irgendwie auf Einsicht oder so gehofft. Aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau und die Geschichte ist in sich absolut stimmig und trifft einfach mitten ins Bücherwurm-Herz.

Ich hab geschmunzelt, empört den Kopf geschüttelt und ein paar Tränchen verdrückt. Dieses Buch ist ein wunderbarer Begleiter und eine absolut schöne Lektüre, die ich nur wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Dunkle Familiengeheimnisse

Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich
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Die Bücher von Claire Douglas begleiten mich jetzt schon eine ganze Weile und ich mag es total, dass im Zentrum der Geschichte immer vielschichtige Frauenfiguren stehen, die voller Geheimnisse und Überraschungen ...

Die Bücher von Claire Douglas begleiten mich jetzt schon eine ganze Weile und ich mag es total, dass im Zentrum der Geschichte immer vielschichtige Frauenfiguren stehen, die voller Geheimnisse und Überraschungen stecken. Vielleicht liegt es darin, dass ich alle ihre Bücher gelesen habe, aber die Geschichte war für mich doch sehr vorhersehbar und die Geheimnisse haben dadurch viel ihrer Spannung eingebüßt.

Zum Inhalt: ein idyllisches Cottage in England soll für Saffy einen Neuanfang darstellen. Doch dann werden bei Umbauarbeiten zwei Leichen im Garten gefunden. Der Todeszeitpunkt lässt sich auf die Zeit zurückdatieren als noch Saffys Großmutter in dem Cottage gelebt hat. Doch weil die alte Frau dement ist, begibt sich Saffy selbst auf die Suche nach Antworten.

Die Geschichte braucht eine ganze Weil um so richtig Fahrt aufzunehmen. Es werden sehr viele Umstände der Gegenwart und Vergangenheit beschrieben, bevor es die ersten Berührungspunkte mit ewigen Geheimnisse gibt. Dabei sind die grundlegenden Fragen um die sich die Geschichte dreht quasi von Beginn an bekannt.

Zusätzlich zur Haupthandlung rund um Daffy gibt es eine Nebenhandlung, die den Koch Theo einschließt. Lange war mir nicht ganz klar, wie seine Geschichte in die Rahmenhandlung passt und da seine Geschichte letztlich nur sehr komprimiert abgehandelt wird, hätte man sie eigentlich auch weglassen können.

Die Story rund um Saffy, ihre Mutter und Großmutter fand ich ziemlich vorhersehbar, nicht zuletzt weil es einen ähnlichen Plottwist schon einmal in einem Buch von Claire Douglas gab. Das hat mir ein bisschen die Spannung verdorben, die durch die vielen Sprünge innerhalb der Geschichte und die Streitigkeiten innerhalb hon Saffys Familie eh schon getrübt war.

Für mich das bisher schwächste Buch der Autorin. Weder die Figuren, noch die Rahmenhandlung konnten mich diesmal abholen und stellenweise fand ich die Erzählung regelrecht langatmig.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Hass hat viele Gesichter

Der Feind
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Ich mag die Krimireihe rund um Polizist Sandro Bandini und Journalistin Milla total gerne, nicht zuletzt weil sie mit dem blinden Nathaniel und der kleinwüchsigen Gundula ein erfrischend skurriles Außenseiter-Grüppchen ...

Ich mag die Krimireihe rund um Polizist Sandro Bandini und Journalistin Milla total gerne, nicht zuletzt weil sie mit dem blinden Nathaniel und der kleinwüchsigen Gundula ein erfrischend skurriles Außenseiter-Grüppchen bilden, das man einfach lieben muss. In diesem Buch steht sexuell orientierter Hass im Fokus, was ich ein sensibles Thema finde. Das ganze wird hier aber anschaulich und schlüssig ausgearbeitet und sowohl schockierend, wie auch ergreifend umgesetzt finde. Ein Thriller über ein wichtiges Thema, vor dem man nicht die Augen verschließen sollte.

Zum Inhalt: ein Amoklauf in einer Frauendisko erschüttert Bern. Der Täter gehört einer radikalen Incels-Gruppe an. Fast zeitgleich wird eine bizarr arrangierte Männerleiche gefunden. Das Opfer hatte zuvor eine Drohung bei der Polizei gemeldet. Und damit war er nicht allein. Das Team um Sandro Bandini ermittelt.

Thematisch empfinde ich das Buch als überaus gelungen. Muss aber gestehen, dass mir Begriffe wie „Femoids“ und „Incels“ vorher auch nicht bekannt waren. Man wird aber gut an die Thematik herangeführt und es gibt ausreichend Erklärungen. Über die Ansichten dieser Gruppen zu lesen war erschreckend und verstörend, vor allem in dem Wissen, dass solche Leute tatsächlich unter uns leben. Das trägt erheblich zur Brisanz des Buches bei.

Natürlich bleibt Nathaniel auch in diesem Buch wieder vor vor Unglück bewahrt und stürzt sich unter Millas Anleitung mal wieder in riskante Aktionen- hier greift die Autorin auf bereits bekannte Muster aus ihren anderen Büchern zurück. Erscheint mir fast wie ein Running Gag der Reihe, dass Nathaniel immer wieder in Schwierigkeiten gerät,

Die Handlung ist sehr spannend, wenn auch durch die zwei unterschiedlichen Fälle fast schon etwas unübersichtlich. Als zum ersten Mal aus der Täterperspektive erzählt wurde, musste ich zweimal hinsehen um den Zusammenhand herzustellen.

Für mich bisher thematisch das interessanteste Buch der Reihe.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Wieder ein geniales Täuschungsmanöver

Liar
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Ich liebe die Reihe um den Strafverteidiger und ehemaligen Trickbetrüger Eddie Flynn einfach total und bin jedes Mal begeistert von seinem Einfallsreichtum und seinem unerschütterlichen Drang für seine ...

Ich liebe die Reihe um den Strafverteidiger und ehemaligen Trickbetrüger Eddie Flynn einfach total und bin jedes Mal begeistert von seinem Einfallsreichtum und seinem unerschütterlichen Drang für seine Mandanten einzustehen. Auch in diesem Fall greift Eddie wieder tief in die Trickkiste- ein genial konstruierter Thriller mit hohem Unterhaltungswert.

Zum Inhalt: ein entführtes Mädchen und ein verzweifelter Vater. Eddie Flynn muss tief in die Trickkiste greifen um Leonard Howell zu helfen. Doch dann scheitert die Lösegeldübergabe und Howell selbst steht plötzlich unter Verdacht, von seiner Tochter weiterhin keine Spur. Jetzt muss Eddie nicht nur die Unschuld seines Mandanten beweisen, sondern auch den wahren Täter entlarven.

Das Buch kommt vergleichsweise eher langsam in die Gänge und der Fall erstreckt sich letztlich über sechs Monate, was mir ausgesprochenen realistisch vorkommt und daher gut gefallen hat. Es werden zu Anfang quasi zwei Fälle beschrieben, von denen einer schnell in den Hintergrund rückt, weshalb ich mich lange gewundert habe ob und wieso das überhaupt relevant ist. Aber dann folgt ein großer Twist und plötzlich ergibt alles auf schauerliche Weise Sinn, hier merkt man wieder wie genial und absolut schlüssig der Autor seine Fälle konstruiert.

Ist das Spannungslevel anfangs nich eher gering, so nimmt es nach dem ersten Drittel richtig Fahrt auf und bleibt dann konstant hoch. Wir erleben wieder ein paar von Eddies klassischen Taschenspielertricks und vor Gericht beweist der Protagonist mal wieder, dass er seine Hausaufgaben (scheinbar als einziger) gemacht hat. Ich liebe seine gewitzten, provokanten Interaktionen mit Zeugen, Anklage und Polizei, die er regelmäßig zur Weißglut bringt.

Der Fall ist generell wieder sehr wendungsreich und das ganze Ausmaß lässt sich erst am Ende erkennen, so bleibt die Handlung durchgehend absolut packend. Ein Buch, das ich nicht weglegen konnte.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Kommt eher langsam in Gang

Die Wahrheit
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Ich mag die Schweden-Krimis von Mattias Edvardsson immer total gern, weil der Spannungsaufbau sehr subtil ist und viel zwischen den Zeilen passiert. Dieses Buch kam eher langsam in die Hänge nur um auf ...

Ich mag die Schweden-Krimis von Mattias Edvardsson immer total gern, weil der Spannungsaufbau sehr subtil ist und viel zwischen den Zeilen passiert. Dieses Buch kam eher langsam in die Hänge nur um auf den letzten Seiten dann absolut alles umzuwerfen. Überraschend, lässt aber viele Fragen offen.

Zum Inhalt: Karla finanziert ihr juristisches Studium mit einem Reinigungsjob bei den Rytters. Regina Rytter scheint schwer krank zu sein und kann kaum jemals das Bett verlassen. Doch dann komm Karla ein erschreckender Verdacht. Als das Ehepaar ermordet aufgefunden wird, steht nicht nur Karla selbst im Fokus der Ermittlung, sondern auch ihr Vermieter Bill, mit dem sie sich inzwischen angefreundet hat.

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, die schon deutlich vor dem Mord beginnen. Die Haupthandlung wird immer wieder von den Polizeiprotokollen der Vernehmungen unterbrochen, was ich ein nettes Stilelement finde, um dem Leser schnell Background-Wissen zu vermitteln.

Die Charaktere fand ich diesmal alle auf ihre eigene Art äußerst unsympathisch, aber tatsächlich hätte ich keinem von ihnen einen kaltblütigen Doppelmord zugetraut, weshalb ich lange unsicher war, worauf diese Geschichte eigentlich hinauslaufen soll. In den letzten 100 Seiten macht das Buch eine komplette Wende durch und hat mich tierisch überrascht. Das hat bei mir noch mal ein bisschen was rausgerissen, denn bis dahin fand ich die Geschichte eher unspektakulär. Leider bleibt dadurch am Ende die Logik ein bisschen auf der Strecke und es bleiben sehr viele offene Fragen zurück.

Insgesamt nicht unbedingt mein Lieblingsbuch des Autors, lässt sich aber leicht und flüssig lesen und ist ein netter, wenn auch großteils unspektakulärer Krimi für Zwischendurch.

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