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Veröffentlicht am 20.05.2023

Fulminanter Abschluss

The Inheritance Games - Der letzte Schachzug
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Wenn ich dachte, dass man Band schon voller Geheimnisse und wahnsinniger Enthüllungen steckte und es gar nicht mehr verwirrender und schockierender kommen könnte, so hat mich Band 3 der Reihe eines besseren ...

Wenn ich dachte, dass man Band schon voller Geheimnisse und wahnsinniger Enthüllungen steckte und es gar nicht mehr verwirrender und schockierender kommen könnte, so hat mich Band 3 der Reihe eines besseren belehrt. Dieses Ende habe ich nicht kommen sehen- ein fantastischer Abschluss und großartiger Neuanfang.

Zum Inhalt: Avery steht kurz davor das Hawthorne-Erbe anzutreten, als ein unerwarteter Gast vor den Toren auftaucht. Tobys Tochter Eve bittet Avery um Schutz und Hilfe. Denn Toby wurde entführt und eine rätselhafte Suche nach dem Täter und seinen Motiven beginnt.

Ich fand Band 2 schon einen echten Schocker voller Enthüllungen, aber dieser Band legt gefühlt nochmal eine Schippen obendrauf. Es gibt neue, düstere Familiengeheimnisse, Intrigen und mit Avery eine starke Protagonisten, die erwachsen wird und für sich selbst einsteht. Die Charakterentwicklungen in diesem Band sind wirklich stark, nicht nur bei Avery, sondern auch bei den Brüdern und die Hawthornes lernen, wieder als Familie zusammenzuwachsen.

Es taucht ein ganz neuer Gegenspieler auf dem Spielbrett auf, was der Handlung zusätzliche Spannung verleiht. Außerdem gibt es weitere Rätsel des verstorbenen Tobias Hawthorne, die wieder sehr vertrackt sind.

Das Buch hat sich wieder toll lesen lassen und war eine gelungene Mischung aus Spannungsroman und Jugendbuch. Es gibt tolle Schlüsselmomente in den bestehenden und sich anbahnenden Liebesbeziehungen und die Story schockt nochmal richtig mit einem fulminanten Schlussakt, der eine Fortsetzung bzw. eine Art Spin-Off der Reihe anteasert, die ich gar nicht erwarten kann. Hätte an liebsten direkt weitergelesen, so gespannt bin ich auf alles was da noch kommen mag .

Für mich ein wirklich gelungener Abschluss dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Stuckrad-Barre polarisiert mal wieder

Noch wach?
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„Me Too“ ist seit dem Aufschrei in Hollywood in aller Munde und hat es zu weltweiten Bewegung geschafft, die brandaktuell ist und trotzdem immer noch nicht genug Aufmerksamkeit erhält. Entsprechend neugierig ...

„Me Too“ ist seit dem Aufschrei in Hollywood in aller Munde und hat es zu weltweiten Bewegung geschafft, die brandaktuell ist und trotzdem immer noch nicht genug Aufmerksamkeit erhält. Entsprechend neugierig war ich, was Stuckrad-Barre, als ehemaliger Drogensüchtiger, der viel Zeit in und um LA verbracht hat und aus der Medienlandschaft Deutschlands nicht wegzudenken ist, aus diesem Thema rausholt. Schwieriges Thema, schwieriges Buch. Anstrengend, funktioniert aber irgendwie.

Zum Inhalt: in Deutschlands Medien-Landschaft werden erste öffentliche Vorwürfe zum Thema sexuelle Belästigung gegen einen Chef-Redakteur des Springer-Verlags laut, gleichzeitig beginnt in Hollywood die Weinstein-Affäre- der Beginn von #MeToo. Mitten drin unser Autor, der nicht nur in seinem direkten Bekanntenkreis mit diesem Thema konfrontiert wird, sondern auch über die Medien.

Den Stil muss mal halt mögen, denn der ist ganz schön gewöhnungsbedürftig. Wer Stuckrad-Barre schonmal gelesen hat, weiß was ich meine. Orthografie, Textaufbau, Sprachtonus- alles wirkt stark nach einem „schneller, weiter, größer“. Ich mags, verstehe aber auch jeden, der damit nichts anfangen kann.

Ein bisschen schade ist in meinen Augen, dass bei diesem doch wichtigen Thema einfach Stuckrad-Barre selbst viel zu sehr im Fokus steht. Ich hätte mir mehr Fokus auf die Frauen und die realen und erdachten Szenarien gewünscht, die MeToo so groß gemacht haben. Für mich lebt die Story von diesem schmalen Grad zwischen Realität und Fiktion- was ist erdacht, was genau so passiert.

Zwischen Namedropping und vagen Andeutungen/Beschreibungen hat man als Leser natürlich eine Idee, um wen es da im Buch alles geht. In diesem Buch wird schön herausgestellt, was sich Medien eigentlich alles erlauben, wie Machtpositionen ausgenutzt werden und wie selten echte Konsequenzen gezogen werden.

Insgesamt ein wichtiges Thema, ein brisantes Werk, ein polarisierender Autor- funktioniert als Gesamtkonzept

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Fast schon zu vielschichtig

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
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Band 1 hatte mir wahnsinnig gut gefallen und Band 2 knüpft nun an die Ereignisse seines Vorgängers an und erweitert den Handlungsrahmen um einen neuen Täter und einen tiefen Einblick in die Geschichte ...

Band 1 hatte mir wahnsinnig gut gefallen und Band 2 knüpft nun an die Ereignisse seines Vorgängers an und erweitert den Handlungsrahmen um einen neuen Täter und einen tiefen Einblick in die Geschichte des Fourth Monkey Killers. Mir war es in diesem Buch fast schon zu viel Handlung, zu viele verschiedene Handlungsorte und -stränge, sodass es manchmal etwas unübersichtlich war.

Zum Inhalt: eine Mädchenleiche im Eis, ertrunken in Salzwasser. Und ein Täter, der zusätzlich einen Elternteil ermordet. Doch der Modus Operandi passt nicht zum Fourth Monkey Killer. Trotzdem scheint ein Zusammenhang zu bestehen. Das Sondereinsatzteam um Sam Porter ermittelt wieder.

Sam ermittelt diesmal viel auf eigene Faust, ohne sein Team. Das ist anderen Spuren auf den Fersen und gleichzeitig gibt es noch eine Ermittlung durch das FBI. Teilweise überschneiden sich diese Ermittlungen, die Teams haben aber einen jeweils anderen Ermittlungsstand- da ist es manchmal gar nicht so leicht den Überblick zu bewahren.

Am Ende gab es eine Enthüllung, die mich sehr stutzen ließ, denn die habe ich so überhaupt nicht kommen sehen und gleichzeitig bin ich verwirrt, dass Porter dem 4MK so arglos in die Falle gegangen ist. Hat er im ersten Fall noch viele Tricks und Ideen auf Lager gehabt, so tanzt er diesmal ziemlich nach der Pfeife des Killers.

Der Fall um das Mädchen im Eis ist dagegen fast schon unspektakuläre Nebenhandlung, die dem Buch Umfang verleiht, aber erst zum Ende des Buches hin eine echte Richtung bekommt.

Generell bleibt diesmal zum Ende hin sehr viel offen, was mich irgendwie stört, denn so geht man mit sehr vielen Altlasten in den letzten Band. Einen Cliffhanger finde ich ok, aber hier ist das gesamte Buch gefühlt ein einiger Cliffhanger.

Ansonsten verfolge ich den Fall immer noch gerne und bin gespannt wie Band 3 die Handlungen nun zusammenführt und endlich noch ein paar Antworten liefert

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Spannend bis zum Schluss

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Ich liebe ja die drei Affen aus dem Konfuzius Sprichwort. Dass sie nun Teil eines Thrillers sind, hat mir richtig gut gefallen und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Eine spannend konstruierte Jagd gegen ...

Ich liebe ja die drei Affen aus dem Konfuzius Sprichwort. Dass sie nun Teil eines Thrillers sind, hat mir richtig gut gefallen und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Eine spannend konstruierte Jagd gegen die Zeit, packend bis zum Schluss.

Zum Inhalt: sieben Opfer in fünf Jahren, 21 Päckchen, die die Morde ankündigten. Als erneut ein Päckchen auftaucht ist sich Detective Porter sicher: der Forth Monkey Killer ist wieder aktiv. Es gibt nur ein Problem: der Mann mit dem Päckchen ist tot.

Die Handlung ist aufgeteilt in den eigentlichen Fall und eine Rückblende, in Form eines Tagebuchs, das die Ermittler finden und aus der Kindheit des Forth Monkey Killers erzählt. Das fand ich unglaublich interessant, da das Tagebuch eine Sicht des erwachsenen Täters auf seine eigene Kindheit wiedergibt. Und diese wird eindringlich und unglaublich spannend erzählt und hat mir fast noch besser gefallen, als der eigentliche Fall. Und es gibt noch eine dritte Nebenhandlung, die den ermittelnden Polizisten Porter und sein Privatleben betrifft. Ich finds immer gut, wenn die Geschichte einen Sympathieträger hat und Porter ist definitiv so jemand.

Der Fall ist fast schon wie eine Art Schnitzeljagd angelegt, auch wenn die Polizei das zuerst gar nicht so wahrnimmt. Aber die Hinweise sind clever gestreut und führen schlüssig zum Ergebnis. Mir gefällt das in Thrillern immer total, wenn ich die Ermittlung nachvollziehen kann und nicht einfach nur viele zufällige Beweise vom Himmel fallen.

Komisch ist, dass ich durch das Tagebuch fast schon Verständnis für den Täter entwickelt habe und seine Motive sogar ein Stück weit nachvollziehen konnte. Das passiert mir echt selten, dass mich die Täterperspektive so derartig catcht.

Ich fand die Geschichte durchweg spannend und genial erzählt. Alles passt zusammen und der Showdorn am Ende hat mir gut gefallen.
Ich werde direkt im Anschluss Band 2 lesen.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Zwei Epochen- eine Geschichte

Die Insel der Unschuldigen
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Jess Kidd hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen, die die Abgründe der Menschheit offenbaren und den Schmerz der Einsamkeit einfangen. So auch in diesem Buch- eine ungeschönte Geschichte über das ...

Jess Kidd hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen, die die Abgründe der Menschheit offenbaren und den Schmerz der Einsamkeit einfangen. So auch in diesem Buch- eine ungeschönte Geschichte über das wilde, unbändige Leben.

Zum Inhalt: 1628- nach dem Tod ihrer Mutter soll die neunjähige Mayken von Holland nach Java reisen, um dort mit einem Vater zu leben den sie nicht kennt. Doch das Schiff läuft ein Riff und der Kampf ums Überleben beginnt. 1989 lebt der neunjährige Gil bei seinem Großvater auf Beacon Island, wo vor der Küste ein Schiffswrack geborgen wurde. Und auch ihn ist das Leben alles andere als leicht.

Die Geschichte wird abwechselnd in den zwei Zeitsträngen erzählt und spiegelt die Geschichte zweier besonderer Kinder wieder, beide auf ihre eigene Art Außenseiter, früh vom Leben gezeichnet und auf sich allein gestellt. Den Erzählstrang rund um Mayken fand ich etwas spannender, besonders die Erzählungen über ihre Abenteuer an Bord des Schiffes Batavia, wo sich das Mädchen schnell einen gewissen Ruf macht und die Seeleute um den Finger wickelt. Es ist eine Geschichte von der Rauheit der See, umgehenden Ungeheuern und der Hoffnung auf ein neues Leben.

Gil dagegen lebt ein Leben in Trostlosigkeit, auch er hat einen gewissen Ruf, allerdings haftet dieser ihm negativ an, weshalb ihm auf der Insel eher abwehrend begegnet wird. Es ist eine Geschichte von Angst, Wut und Schmerz und der Hoffnungslosigkeit eines jungen Lebens. Die zwei Handlungsstränge scheinen ab und zu mystische Art verbunden, auch wenn ich mir dieses kurze Aufblitzen zwischen den zwei Handlungssträngen vielleicht intensiver vorgestellt hätte, denn so sind es einfach parallele Handlungsstränge, die einander nie erreichen.

Jess Kidd erzählt eindringlich und anschaulich und wieder wird die Geschichte begleitet von einem Hauch Übernatürlichkeit, den sich die Autorin für ihre Werke angeeignet hat. Gil lebt auf seiner Insel mit den Geistern der Vergangenheit, während Mayken einem bösen Wesen auf den Fährten ist.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, das sich irgendwo zwischen Aberglaube, Abenteuer und Historienroman bewegt.

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